Diese Hausarbeit soll Kindern und Jugendlichen aus Bochum-Wattenscheid und darüber hinaus, welche mit und ohne Handicap leben, Lösungsansätze für mehr Sport- und Bewegungsangebote aufzeigen. Die in der Hausarbeit erarbeiteten Lösungsansätze sollen zu einer Inklusiven Kommune und einer gesundheitsbezogenen Sozialraumgestaltung beitragen.
In der Stadt Bochum leben zurzeit 370.797 Einwohner, welche in sechs Stadtbezirke aufgeteilt werden. Direkt nach Bochum-Mitte mit 103.514 Einwohnern ist Bochum Wattenscheid mit 72.738 Einwohnern, der Stadtbezirk mit den meisten Einwohnern. Prozentual gesehen sind das 19,6%. Die Situation in Bochum-Wattenscheid verdeutlicht die Dringlichkeit einer Unterstützung von öffentlichen Trägern. Das vorhanden sein von Leerständen, sowie bauliche Mängel an Objekten, soziale Verwahrlosung und Segregation, sind deutliche Zeichen für eine Abwärtsspirale die dringend gestoppt werden müssen. Die Wattenscheider sind in ihren Quartieren oft mehrfachen Umweltbelastungen und sozialer Ungleichheit ausgesetzt. Diese Voraussetzungen erschweren es einem gesunden Menschen sein Leben zu gestalten. Menschen mit einer Behinderung, welche auf einen Rollstuhl angewiesen sind, weisen eine größere Problematik auf.
1. Einleitung
1.1 Wattenscheid - Ausgangslage
2. Hauptteil
2.1 Bedarf
2.2 Ziele
2.3 Warum ein Skatepark?
2.4 Der WCMX-Sport und die Szene
2.5 Realisierung des Projektes - Die wichtigsten Punkte
2.6 Vorteile für Wattenscheid und Stadt Bochum
3. Fazit
4. Limitationen der Hausarbeit
5. Glossar
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Wattenscheid - Ausgangslage
In der Stadt Bochum leben zurzeit 370.797 Einwohner, welche in sechs Stadtbezirke aufgeteilt werden. Direkt nach Bochum-Mitte mit 103.514 Einwohnern ist Bochum Wattenscheid mit 72.738 Einwohnern, der Stadtbezirk mit den meisten Einwohnern. Prozentual gesehen sind das 19,6% (Stadt Bochum, 2018).
Die Situation in Bochum-Wattenscheid verdeutlicht die Dringlichkeit einer Unterstützung von öffentlichen Trägern. Das vorhanden sein von Leerständen, sowie bauliche Mängel an Objekten, soziale Verwahrlosung und Segregation, sind deutliche Zeichen für eine Abwärtsspirale die dringend gestoppt werden müssen.
Die Wattenscheider sind in ihren Quartieren oft mehrfachen Umweltbelastungen und sozialer Ungleichheit ausgesetzt. Diese Voraussetzungen erschweren es einem gesunden Menschen sein Leben zu gestalten. Menschen mit einer Behinderung, welche auf einen Rollstuhl angewiesen sind, weisen eine größere Problematik auf.
Ende des Jahres 2017 lebten in Deutschland rund 7,8 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung, dies sind 9,4% der Gesamtbevölkerung.
59% der schwerbehinderten Menschen weisen eine körperliche Behinderung auf. 12% werden als fehlende oder eingeschränkte Gliedmaßen in ihrer Funktion als Ursachen angegeben, weiteren 11% sind Wirbelsäule und Rumpf zugeschrieben (Statistikportal, 2017).Diese beiden Personengruppen sind potentiell auf ein Rollstuhl angewiesen.
Die Gesundheitsförderung soll insbesondere in den Quartieren ein zentrales Augenmerk haben. Kinder und Jugendliche haben oft Probleme mit Übergewicht, motorischen Störungen und Haltungsschäden, meist verursacht durch Bewegungsmangel (Deutsches Institut für Urbanistik, 2003)
Aufgrund der kritischen Situation in Bochum Wattenscheid hat sich die Stadt dazu entschieden, einen Stadterneuerungsprozess einzuleiten. In erster Linie gehört zu diesem Prozess ein Stadtteilmanagementbüro, welches unter anderem als eine Schnittstelle zwischen den Bürgern vor Ort in Wattenscheid und der Stadtverwaltung dient. Für das folgende vorgestellte Projekt dieser Hausarbeit ist der Hauptadressat das Stadtteilmanagementbüro. Diese Anlaufstelle steht allen Steakholdern für wichtige Fragen zur Finanzierung, Fördergelder, sowie eine geordnete Koordinierung des Projekts zur Verfügung.
Diese Hausarbeit soll Kindern und Jugendlichen aus Bochum-Wattenscheid und darüber hinaus, welche mit und ohne Handicap leben, Lösungsansätze für mehr Sport- und Bewegungsangebote aufzeigen. Die in der Hausarbeit erarbeiteten Lösungsansätze sollen zu einer Inklusiven Kommune und einer gesundheitsbezogenen Sozialraumgestaltung beitragen.
Auf Grund meiner beruflichen Laufbahn, ist es mir über Jahre immer wieder aufgefallen, wie wenig Möglichkeiten die jungen Rollstuhlfahrer zur Sportlichen Teilhabe im Alltag haben. Auf der anderen Seite steht aber die riesige Freude und Begeisterung, wenn es um sportliche Aktivitäten und Wettbewerbe der Betroffenen geht.
Daraus erschließt sich folgende Frage:
Was kann die Teilhabe von Rollstuhlfahrern im Bereich des Individualsports* in Bochum-Wattenscheid fördern?
Das hier beschriebene Projekt beschäftig sich mit der Gestaltung eines Skateparks der primär für die Rollstuhlfahrer konzipiert wird. Es ist ein Skatepark in dem Rollstuhlfahrer den modernem WCMX*-Sport betreiben können, mit der Besonderheit, dass sie ohne Hilfestellung die gesamte Anlage befahren können. Somit sind sie in der Lage vollkommen unabhängig ihren Sport zu betreiben.
2. Hauptteil
2.1 Bedarf
Durch ein Gespräch mit mehreren aktiv Rollstuhlfahrern*, die in der Werkstatt Constantin Bochum beschäftigt sind, kam die Idee für die Hausarbeit. Die Ideenvorstellung des Projektes bei den Beteiligten führte zu positivem Feedback, welches mich in meinem Vorhaben noch mehr bestärkt hat. Die Interviewer waren durch meine Ideen begeistert, sodass sie es sofort ausprobieren wollten.
Ein wichtiger Punkt, der bei den Gesprächen hervorkam, war der, dass bei Sportarten die für die Rollstuhlfahrer in Frage kommen würden, bzw. interessant und angeboten werden, sind es meist Mannschaftssportarten. Somit sind sie auch auf die festen Termine angewiesen, sowie die Gruppe, dies sei aber manchmal schwierig zu koordinieren oder auch einfach nicht erwünscht. Ein Wunsch nach mehr Freiraum und Flexibilität kam deutlich zum Vorschein.
Ein Qualitatives Interview mit einer Sportlehrerin wurde durchgeführt um die pädagogische Seite zu beleuchten (Merten, 2019).
Die Sportlehrerin der LWL-Förderschule, mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, konnte sich sehr gut vorstellen mit Ihren Schülern in einem Skatepark den Schulsport zu gestallten. An der Schule, „Schule am Haus Langendreer" wird regelmäßig ein Rollstuhltraining durchgeführt, welches nur bedingt alltagstauglich ist, da die Rahmenbedingungen mit den vorhandenen Materialien der Schule begrenzt sind. Eine weitere Aussage der Lehrerin ist die grundsätzlich gute Erreichbarkeit von Wattenscheid. Die Strecke von Langendreer nach Wattenscheid könnte die Klasse sehr gut mit der Linie 302 erreichen, dies bringt einen sehr großen Vorteil mit sich. Damit der Skatepark hochfrequentiert genutzt wird, ist eine Akquise und Vernetzung von Steakholdern sinnvoll.
Diese könnten beispielsweise gemeinsame Rollstuhltrainings oder ähnliche Sportmöglichkeiten anbieten, sowie bestehende Projekte vernetzen.
Bestehende Projekte und Sportangebote werden von der Bogestra, dem Universitätsklinikum Bergmannsheil und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen angeboten.
Die Bogestra bietet ein Rollstuhltraining für das ein und aussteigen in den ÖPNV an, sodass Leute mit Handicaps selbstständig diese Barriere bewältigen können (Bogestra, 2019).
Das Universitätsklinikum Bergmansheil, bietet ein Rollstuhltraining, für ihre Langzeit- und Akutpatienten an (KGNW, 2011).
Auch Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bieten für ihre Beschäftigten regelmäßig Sportangebote an.
Die in Bochum vorhanden Skateanlagen sind für Rollstuhlfahrer nicht geeignet, da der Zugang sehr schwierig ist und manchmal einfach nicht möglich.
Im Folgenden wird der Bestand in Form von Bildern dargestellt.
Foto 1: Skateanlage, Markstraße 75, 44801 Bochum-Querenburg
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Foto: Pozorski
Foto 2: Skateanlage Halfpipe, Ümminger See 44894 Bochum-Laer
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Foto: Pozorski
Foto 3:Skateanlage mit Mini Ramp , Am Sattelgut / Herbergsweg, 44879 Bochum-Dahlhausen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Foto: Pozorski
Foto 4 Skateanlage mit Quarterpipe , Winzer Straße / Langenberger Straße 44879 Bochum-Linden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Foto: Pozorski
2.2 Ziele
Der Skatepark bringt viele Vorteile mit sich, nicht nur der reine gesundheitsförderliche Aspekt des dort ausgeübten Sports der Menschen mit sowie ohne Behinderung zugutekommt, vielmehr sollte der Fokus auf Kinder und Jugendlichen gerichtet werden, welche lebenslang auf den Rollstuhl angewiesen sind. Durch die Ausübung des WCMX Sports,Sportsgeist es davon auszugehen, dass die Betroffenen flexibler und mobiler in normalen Alltagssituationen, wie zum Beispiel in der Schule, dem Berufsleben und ihrer Freizeit. .
Das Selbstwertgefühl und Sicherheitsgefühl der oft sehr jungen Rollstuhlfahrer kann somit aufgebaut und gestärkt werden.
Die Betroffenen Kinder und Erwachsene im Rollstuhl aber auch Senioren mit Rollato- ren sind im Alltag mit Herausforderungen konfrontiert. Um die Teilhabe der Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind gewährleisten zu können, ist die Mobilität unabdingbar.
Die Fähigkeit Hürden mit dem Rollstuhl problemlos zu meistern und diesen sicher zu beherrschen, ist ein Ziel welches mit dem Projekt des barrierefreien Skateparks, verfolgt wird.
Durch den Bau eines Skateparks der für die Rollstuhlfahrer als Sicherheitspacure und Trainingsgelände benutzt wird ist man sicherlich dem Ziel näher gerückt.
Bei der Planung und Umsetzung des Projekts werden die SMART Ziele beachtet.
Tabelle 1, Smart Ziele
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: einene Darstellung
[...]