Kernelement dieser Hausarbeit ist, am Beispiel der TUI Group zu veranschaulichen, warum ein Nachhaltigkeitskonzept heutzutage zwingend erforderlich ist. Zunächst wird die TUI Group vorgestellt, um ein Bild des Unternehmens zu erstellen, auf dem im Laufe der Arbeit Bezug genommen wird, um die einzelnen Punkte zu veranschaulichen. Daraufhin werden die Themen CSR, Nachhaltigkeit und die "Mintzberg's Five P's of Strategy“ ausgeführt, wobei jeweils in Bezug auf die TUI Group beispielhaft veranschaulicht wird, wie Unternehmen die jeweiligen Themen behandeln und um den Relevanz der Themen zu verdeutlichen
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Themenhinführung
2. Die TUI Group
2.1 Geschichte
2.2 Geschäftsfelder
3. CSR
3.1 Begrifflichkeit
3.2 Unternehmerische Relevanz
3.3 CSR in der TUI Group
3.4 Abgrenzung zur Nachhaltigkeit
4. Nachhaltigkeit
4.1 Begrifflichkeit
4.2 Unternehmerische Relevanz
4.3 Nachhaltigkeit in der TUI Group
5. Mintzbergs „Five Ps of Strategy“
5.1 Begrifflichkeit
5.2 Fünf Ps in der TUI Deutschland GmbH
5.2.1 Plan
5.2.2 Ploy
5.2.3 Pattern
5.2.4 Position
5.2.5 Perspective
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
BDA Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
BMAS Bundesministerium für Arbeit und Soziales
CSR Corporate Social Responsibility
CO2 Kohlenstoffdioxid
DGCN Deutsches Global Compact Netzwerk
Ebd. Ebenda
HTU Hapag Touristik Union
ILO-Grundsätze Internationale Arbeitsorganisation-Grundsätze
S. Seite
TUI Touristik Union International
UN United Nations (Vereinte Nationen)
USP Unique Selling Propositioin
Vgl. Vergleich
1. Themenhinführung
Die Sommer werden heißer, Weihnachten war jahrelang nicht mehr weiß und viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Die Gefahr des Klimawandels wächst täglich und droht uns einzuholen und in jedem von uns liegt die Verantwortung dagegen anzukämpfen. Als Industrieland zählt Deutschland zu den zehn größten Verursachern weltweit und trägt somit einen großen Teil zur Klimakatastrophe bei1.
In der heutigen Zeit liegt in jedem Einzelnen von uns die Verantwortung, seinen ökologischen Fußabdruck unter Kontrolle zu halten, um somit seinen Beitrag zur Rettung der Klimakrise beizutragen. Doch gerade Unternehmen stehen dem gesellschaftlichen Druck gegenüber, ihr Image so klimafreundlich und umweltschonen wie möglich zu gestalten. Sie sehen sich gezwungen, ein Nachhaltigkeits- beziehungsweise ein CSR-Konzept zu erarbeiten und somit umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu wirtschaften. Viele sehen dies als Möglichkeit ihr Konzept zu individualisieren und sich somit deutlich von der Konkurrenz abzuheben.
Doch was genau ist der Unterschied zwischen CSR und Nachhaltigkeit? Warum sind solche Strategien wichtig und was sollen sie bringen, außer zusätzliche Kosten und Aufwand für ein Unternehmen?
Kernelement dieser Hausarbeit ist, am Beispiel der TUI Group zu veranschaulichen, warum ein Nachhaltigkeitskonzept heutzutage zwingend erforderlich ist. Vorerst wird die TUI Group vorgestellt, um ein Bild des Unternehmens zu erstellen, auf dem im Laufe der Arbeit Bezug genommen wird, um die einzelnen Punkte zu veranschaulichen. Daraufhin werden die Themen CSR, Nachhaltigkeit und die „Mintzberg´s five Ps of Strategy“ ausgeführt, wobei jeweils in Bezug auf die TUI Group beispielhaft veranschaulicht wird, wie Unternehmen die jeweiligen Themen behandeln und um die Relevanz der Themen zu verdeutlichen.
Ziel dieser Hausarbeit ist es, dem Leser zu verdeutlichen wie wichtig ein Nachhaltigkeits- – beziehungsweise ein CSR-Konzept – heutzutage für viele Unternehmen ist und wie sich die großen Konzerne, wie die TUI Group, den Umweltschutz als großen Vorteil nutzen. Es soll herauskristallisiert werden, dass ein nachhaltiges Wirtschaften für jedes Unternehmen machbar ist und dass es sich als wichtiges USP, ein Unique Selling Proposition (Alleinstellungsmerkmal) herausstellen kann.
2. Die TUI Group
In diesem Kapitel wird das Unternehmen TUI Group vorgestellt. Erst wird die Firma vorgestellt, um ein klareres Bild des Tourismus-Unternehmen zu erlangen, daraufhin werden die breit gefächerten Gebiete der Gesellschaft mit beschränkter Haftung vorgestellt und zuletzt wird die Etablierung in der Wirtschaft weiter ausgeführt.
Die TUI Group dient als Beispiel zur Verdeutlichung der Bedeutung von CSR, Nachhaltigkeit und der „Mintzberg’s five Ps of Strategy“ in einem Unternehmen.
2.1 Geschichte
Die Touristik Union International (TUI) wurde am 1. Dezember 1968 durch den Zusammenschluss vier mittelständischen Reiseveranstaltern in Hannover gegründet, damals nur unter den Namen TUI. Zu den Veranstaltern gehörten Touropa, Scharnow-Reisen, Hummel-Reise und Dr. Tigges-Fahrten2. In den nächsten Jahren schlossen sich weitere Reiseunternehmen an, wie etwa die Linienfluggesellschaften airtours international und TransEuropa und die Hotelkette Ibertol3. In den darauffolgenden Jahren beteiligte sich TUI an diversen Hotelgruppen weltweit und gründete schließlich 1989 das heutige TUI Reise Center.
Im Jahre 1990 gründete TUI als erster Reiseveranstalter weltweit den Bereich Umweltmanagement. In den nachfolgenden Jahren schloss sich TUI mit weiteren Reiseveranstaltern zusammen und beteiligte sich wiederum an anderen, wodurch unter anderem TUI Suisse, TUI Nederland und TUI Austria gegründet wurden. Ende der 90er Jahre wird TUI Teil der Hapag Touristik Union (HTU). Die FIRST Reisebüros und die Thomas Cook Gruppe schlossen sich im weiteren Verlauf der HTU an. Anfang 2000 wird die HTU offiziell in TUI Group umbenannt, jedoch geht sie 2001 in die Preussag AG über. Im November 2001 wird die Dachmarke „World of TUI“ geschaffen, die alle Veranstaltermarken der Preussag AG bündelt. Im darauffolgenden Jahr wurde die Preussag AG in TUI AG umbenannt. Aktuell ist die TUI Group mit circa 21 Millionen Kunden und über 71.000 Mitarbeitern der führende Touristikkonzern der Welt. Die gesamten Umsatzerlöse der TUI Group im Jahr 2019 betrugen etwa 18,9 Milliarden Euro4.
2.2 Geschäftsfelder
Die Geschäftsfelder der TUI Group erstrecken sich breit gefächert über die ganze Welt. Von der Planung im Reisebüro bis hin zum tatsächlichen Urlaubserlebnis ist in der TUI Group alles vertreten. Das Hauptgeschäft liegt jedoch in touristischen Reisen, welches sich wiederum in die Teilgebiete Hotels und Resorts, Kreuzfahrten und Zielgebietserlebnisse gliedert5.
Die TUI Group besitzt eigene Hotelmarken, hat jedoch auch diverse Beteiligungen an anderen Hotels. Im Jahre 2019 zählte die TUI Group insgesamt 354 Hotels weltweit, wovon etwa 41% im Eigentum der jeweiligen Hotelgesellschaften, 46% im Rahmen von Managementverträgen, 12% gepachtet und etwa 1% über Franchisevereinbarungen geführt wurden.
Des Weiteren hat TUI 57 Hotels von Drittanbietern im Rahmen der internationalen TUI Konzeptmarke betrieben, sodass sich die TUI Group auf eine Summe von 411 Hotels weltweit beläuft6. Zusammen mit den Kreuzfahrtunternehmen Marella Cruises und Hapag-Lloyd Cruises befinden sich insgesamt 17 Kreuzfahrtschiffe im Besitz des Gemeinschaftsunternehmens TUI Cruises. Jedes Kreuzfahrtschiff ist auf verschiedene Zielgruppen mit diversen Dienstleistungskonzepten ausgelegt. Die TUI Group ist zusammen mit der US-amerikanischen Reederei Royal Caribbean Cruises Ltd. jeweils zur Hälfte an TUI Cruises beteiligt.
Als Zielgebieterlebnis bietet die TUI Group weltweit in 45 Ländern Dienstleistungen vor Ort an. Zu diesen Dienstleistungen gehören etwa Touren, Aktivitäten und Ausflüge in den jeweiligen Zielgebieten. Jährlich werden rund 21 Millionen Kunden auf Online- und Offline-Vetriebskanälen in den drei Regionen Nord, Zentral und West touristische Reisen vermittelt. Darunter zählen unternehmenseigene Reisebüros mit eigenen Hotels, aber auch Drittanbieterangebote aus interner Quellmarktorganisation. Durch die Kombination mit Drittanbieterangeboten kann die TUI Group seinen Kunden ein breit gefächertes Spektrum an Angeboten bieten mit angepassten Kombinationen der eigenen Kapazitäten.
3. CSR
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der CSR – der Corporate Social Responsibility. Bevor jedoch am Beispiel der TUI Group die Wichtigkeit für Unternehmen herauskristallisiert wird, wird der Begriff CSR weiter erläutert, um ein besseres Verständnis aufzubauen. Danach wird auf die unternehmerische Relevanz eingegangen, um die Notwendigkeit der Wirtschaftlichkeit zu illustrieren. Schlussendlich wird die Abgrenzung zur Nachhaltigkeit untersucht.
3.1 Begrifflichkeit
Die CSR kommt aus der Unternehmensethik und untersucht die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen. Sie wird in der Theorie und in der Praxis auf verschiedene Weisen ausgelegt, sodass es sich mehr um eine Leitidee als um ein einheitliches Konzept handelt.
Die Unternehmen müssen sie für ihre internen Ziele und Leitlinien eigenständig interpretieren und klare Strukturen aufbauen7. Dabei spielen soziale, ökologische und ökonomische Aspekte eine wichtige Rolle. Diese sind in den international anerkannten Referenzdokumenten hinterlegt, wie etwa der ILO-Grundsatzerklärung über Unternehmen und Sozialpolitik, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte oder im UN Global Compact8. Die Internationale Arbeitsorganisation-Grundsätze (ILO-Grundsätze) geben Unternehmen, beispielsweise in Entwicklungsländern, wichtige Hinweise und Leitlinien, ihre CSR-Maßnahmen in Übereinstimmung mit der ILO und den internationalen Arbeitsübereinkommen und –empfehlungen ausgestalten können. Sie setzt sozialpolitische Richtlinien für komplexe Tätigkeitsbereiche fest9.
Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verpflichten Staaten, die Menschenrechte und Grundfreiheiten zu achten, zu schützen und zu gewährleisten. Im Falle einer Missachtung, sollen die verantwortlichen Unternehmen verhältnismäßige und wirksame Abhilfemaßnahmen erlassen10. Der UN Global Compact besteht auf der Grundlage von 10 universellen Prinzipien und ist die größte und wichtigste Initiative weltweit für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Er verfolgt das Ziel einer nachhaltigen und gemeinsamen Weltwirtschaft zum Nutzen aller Länder und Märkte11. Die CSR behandelt demnach vielmehr den Umgang mit öffentlichen Gütern und die Beziehung zu den Stakeholdern – also interne und externe Personen, die von der unternehmerischen Tätigkeit direkt oder indirekt betroffen sind12 – eines Unternehmens als der eigentliche Begriff der Nachhaltigkeit.
3.2 Unternehmerische Relevanz
Viele Unternehmen sehen die CSR heutzutage als große Chance, den Unternehmenserfolg massiv zu steigern. Dabei steht die Beeinflussung der Unternehmensentscheidungen hinsichtlich der ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen im Vordergrund13.
Es lässt sich also sagen, dass die wichtigsten Aspekte der CSR für Unternehmen die Ökologie, Ökonomie und das soziale Image sind. Der Umweltschutz ist heutzutage bei vielen Unternehmen ein Kernelement und dient vielen zur Abgrenzung von der Konkurrenz. Die Verantwortung gewissenhaft der Umwelt gegenüber zu wirtschaften wird stetig größer und somit wächst der Druck, eine soziale und nachhaltige Strategie zu fahren.
Unternehmen, die aktiven Umweltschutz begehen und sparsame Ressourcen verwenden, können so gleichzeitig ihr Image verbessern und sich so von der Konkurrenz abheben14.
3.3 CSR in der TUI Group
Die TUI Group verfolgt offiziell eine Nachhaltigkeitsstrategie, auf die im Laufe der Hausarbeit näher eingegangen wird. Um eine Wiederholung der Inhalte zu vermeiden, wird in diesem Abschnitt nur auf soziale Projekte eingegangen.
Der Reiseveranstalter hat Richtlinien und Initiativen ins Leben gerufen, um die Menschenrechte gemäß der UN-Leitprinzipien in den Urlaubsländern zu überwachen und gegebenenfalls Abhilfemaßnahmen zu ergreifen.
Mit dem Beitritt in den UN Global Compact im Jahre 2014 verpflichtete sich das Unternehmen zehn universell anerkannte Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung in ihr wirtschaftliches Handeln einzubinden.
Des Weiteren setzt die TUI Group eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit potentiellen Risiken bezüglich der Einhaltung der Menschenrechte in den jeweiligen Urlaubsländern auseinandersetzen. Um die Menschenrechte in den jeweiligen Zielgebieten der Urlaubsreisen zu sichern, hat die TUI Group Richtlinien entwickelt, die Mitarbeiter zur Einhaltung der Menschenrechte, Lieferanten zur Einhaltung von Mindeststandards und zur Ermittlung von Bestechungs- und Korruptionsrisiken verpflichtet. In den Verträgen mit Hotelpartnern und Lieferantengruppen sind außerdem soziale und ökologische Anforderungen festgeschrieben, um eine größtmögliche Kontrolle zu sichern15.
Um die höchsten Standards in den Bereichen Menschenrechte, Schutz von Kindern und Gemeinwohl der Tourismusbranche von Hotelanbietern zu garantieren, lässt sich die TUI Group von einem Global Sustainable Tourism Council Nachhaltigkeitszertifizierungen durch anerkannte Programme zertifizieren.
Um den Mitarbeitern eine hohe Sensibilität zu vermitteln, schult die Tourismusgruppe seit Jahren seine Mitarbeiter in allen Bereichen in den Themen Menschenrechte und moderne Sklaverei16.
3.4 Abgrenzung zur Nachhaltigkeit
Viele Unternehmen verwenden den Begriff CSR sinnverwandt mit dem Begriff der Nachhaltigkeit. So verwendet ein Unternehmen Nachhaltigkeitsstrategie und –bericht, während ein anderes von CSR-Strategie und –bericht spricht17.
Im Grunde genommen sind die Prinzipien der CSR und der Nachhaltigkeit eng miteinander verwandt. Die CSR jedoch legt ihren Fokus auf die soziale Verantwortung mit systematisch geplanten Aktivitäten und Engagement18, während das Prinzip der Nachhaltigkeit vorsieht, nicht mehr von Ressourcen zu verbrauchen, als regeneriert werden können19.
Prinzipiell umfasst also die CSR die Verantwortung der Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten auf die Umwelt20. Im nächsten Kapitel wird weiter auf den Begriff der Nachhaltigkeit eingegangen, um den Unterschied zur CSR zu verdeutlichen.
[...]
1 Vgl. Global Carbon Atlas, 29.11.2020.
2 Vgl. TUI AG, 2018.
3 Vgl. WirtschaftsWoche, 2008.
4 Vgl. TUI AG, 2019, S. 33.
5 Vgl. TUI AG, 2019, S. 33.
6 Vgl. ebd. S.34.
7 Vgl. Lin-Hi, 2019.
8 Vgl .BMAS, .2020.
9 Vgl. BDA, 2020.
10 Vgl. DGCN, 2020.
11 Vgl. UN Global Compact, 2020.
12 Vgl. Thommen, 2018.
13 Vgl. Bungard/Schmidpeter, 2017, S.2.
14 Vgl. Brehmer, 2020.
15 Vgl. TUI Group, 2020a.
16 Vgl. ebd.
17 Vgl. BMAS, 2020.
18 Vgl. Praum, 2015, S. 2.
19 Vgl. Duden, 2020.
20 Vgl. Mayer, 2020, S. 27.