Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf den deutschen Inlandstourismus im Jahr 2020
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsbestimmungen
2.1 Covid-19 Pandemie
2.2 Inlandstourismus
3. Darstellung des deutschen Inlandstourismus vor Covid-19
3.1 Tagestourismus
3.2 Übernachtungen und Aufenthaltsdauer
3.3 Reiseziele
3.4 Herkunft der Gäste
3.5 Geschäftsreisetourismus
3.6 Beherbergungsbetriebe
3.7 Touristische Verkehrsträger
3.8 Reiseveranstalter und Reisebüros
3.9 Ökonomische Bedeutung
4. Auswirkungen auf den Inlandstourismus
4.1 Tagestourismus
4.2 Übernachtungen und Aufenthaltsdauer
4.3 Reiseziele
4.4 Herkunft der Gäste
4.5 Geschäftsreisetourismus
4.6 Beherbergungsbetriebe
4.7 Touristische Verkehrsträger
4.8 Reiseveranstalter und Reisebüros
4.9 Ökonomische Bedeutung
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Jahr 2020 hielt für einen Großteil seiner Zeitzeugen eine nie für möglich gehaltene Krise bereit. Während die Medien Ende 2019 noch über den Ausbruch eines Virus in China berichteten, fühlten sich die Deutschen noch sicher. Nie wurde geahnt, dass das Virus nur wenige Monate später mit voller Wucht auch in Deutschland einschlägt und das Leben verändert. Maßnahmen wurden eingeleitet, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Quarantänebestimmungen und Lockdowns waren schwerwiegende Mittel, um die Menschen zu schützen. Damit einhergehend wurde auch die Mobilität eingeschränkt und das Recht zum Reisen wurde wieder ein Privileg. In modernen Zeiten war die Abwesenheit des Tourismus nicht vorstellbar. Doch 2020 wurde das Reisen weltweit beschränkt. Deutschland galt jahrelang als eines der Länder mit den höchsten Reiseaufkommen. Zudem ist der Tourismus in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftszweig. Die Frage, mit der sich die vorliegende Hausarbeit nun beschäftigt ist: „Welche Auswirkungen hat die Covid-19 Pandemie auf den Inlandstourismus in Deutschland?“. Beantwortet werden soll die Frage durch einen Vorher-Nachher-Vergleich. Betrachtet wird dabei das Coronajahr 2020 und als Referenzjahr dient 2019, in dem der Tourismus noch unter normalen Bedingungen stattfand. Das Ziel ist es, dem Leser einen umfassenden Überblick über Deutschland als Reisedestination zu bieten. Nachdem die Struktur und Situation vor Covid-19 bekannt ist, soll die deutsche Tourismusbranche nach Virusausbruch dargestellt werden.
Zunächst werden im zweiten Kapitel die wichtigsten Begriffsbestimmungen erläutert, um mögliche Verwirrungen zu verhindern und einen einheitlichen Wissensstand zu ermöglichen. Das anschließende Kapitel beschäftigt sich mit dem deutschen Tourismusjahr 2019. Dabei wird der Tages- und Übernachtungstourismus dargestellt und welche Destinationen in Deutschland bereist werden. Anschließend wird die Herkunft der Gäste aufgezeigt und die Bedeutung des Geschäftsreisetourismus dargelegt. Danach handelt es sich verstärkt um den Aufbau des Tourismus. Es wird die Struktur der Beherbergungsbetriebe, touristische Verkehrsträger und Reiseanbieter beleuchtet. Das Kapitel endet mit der ökonomischen Bedeutung des Tourismus für die deutsche Wirtschaft. Um einen Vergleich zu ermöglichen, sind Kapitel drei und Kapitel vier vom Aufbau her identisch. Allerdings beziehen sich die Daten hierbei auf das Jahr 2020. Zum Schluss endet die Hausarbeit mit dem Fazit.
2. Begriffsbestimmungen
Im Folgenden sollen die wichtigsten Begriffe erläutert werden. Der Titel der Arbeit lautet „Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf den deutschen Inlandstourismus im Jahr 2020“. Deshalb ist es wichtig zu wissen, worum es sich bei der Covid-19 Pandemie handelt. Der Inlandstourismus als eigene Tourismuskategorie muss zudem im Hinblick auf seine Begrifflichkeit verstanden werden, da ansonsten Verwechslungen mit dem Binnenreisetourismus auftreten können.
2.1 Covid-19 Pandemie
Das neuartige Coronavirus ist erstmals im Dezember 2019 in Wuhan / China aufgetreten. Anfang Januar 2020 waren bereits 41 Personen in der Region infiziert (Gössling, Scott & Hall, 2021, S. 1). Offiziell heißt das neue Coronavirus SARS-CoV-2 und die Infektion damit wird Covid-19 genannt. Covid steht für Coronavirus Disease und 19 für das Jahr der Entdeckung (Uğur & Akbiyik,2020, S.1). Obwohl die Stadt Wuhan in Quarantäne musste, verbreitete sich das Virus rasant aus und Mitte Februar 2020 waren bereits 80.000 Personen in China infiziert. Durch den globalen Flugverkehr konnte sich das Virus zudem weltweit schnell verbreiten und hatte Mitte März bereits 146 Länder erreicht (Gössling, Scott & Hall, 2021, S. 1f). Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, erklärte deshalb am 11. März 2020 den Ausbruch des Virus offiziell zu einer Pandemie (World Health Organization, 2021b). Von einer Pandemie kann gesprochen werden, sobald eine „breite geographische Ausdehnung, nachverfolgbare räumliche Weiterverbreitung, hohe Befallsrate mit rapider Entwicklung, minimale Immunität der Bevölkerung sowie Neuartigkeit, Infektiosität und Schwere der Erkrankung“ (Haas, 2020, S.1) vorliegt.
Am 28. Februar 2021, vierzehn Monate nach der Entdeckung des Virus, gibt es weltweit über 113 Mio. bestätigte Infektionen und 2.520.550 Todesfälle (World Health Organization, 2021a). Bei Betrachtung der durchschnittlichen täglichen Anzahl krankheitsbedingter Todesfälle ist das Coronavirus mit 4.967 Todesfällen pro Tag die aktuell (Stand: 1. Januar 2021) weltweit tödlichste Erkrankung (Radtke, 2021). Innerhalb Deutschlands gab es zum 01. März 2021 knapp 2.447.000 bestätigte Infektionen und über 70.000 Todesfälle (Robert Koch-Institute, 2021).
2.2 Inlandstourismus
Stellenweise wird der Inlandstourismus nur als Reisetätigkeit von Inländern im eigenen Land verstanden (Hotelier, 2020). Dabei wird der Einreisetourismus nicht berücksichtigt. Tourismuswissenschaftliche Werke hingegen beschreiben den Inlandstourismus daher folgendermaßen: Der Inlandstourismus als eigene Tourismuskategorie beinhaltet den Binnenreiseverkehr (domestic tourism) sowie den Einreiseverkehr (inbound tourism) eines Landes. Als Binnentourismus wird das Reisen der Inländer innerhalb ihres Landes verstanden. Der Einreisetourismus hingegen, umfasst die Ausländer, die in das betrachtete Land einreisen (Freyer, 2015, S. 8). Dadurch, dass die Definition von Freyer auch mit der von Schulz et al. (2020) übereinstimmt, wird diese als Verständnisbasis für die vorliegende Arbeit verwendet.
3. Darstellung des deutschen Inlandstourismus vor Covid-19
Deutschland als Reisedestination erfreut sich seit Jahrzehnten an großer Beliebtheit und stetigem Wachstum. Wird der Entwicklungsverlauf des deutschen Inlandstourismus von 1992 bis 2019 betrachtet, so ist ein positiver Anstieg der Zahlen zu erkennen. Die Tourismusintensität (Übernachtungen je 1.000 Einwohner) stieg innerhalb des genannten Zeitraumes um über 160 %. Zu besonders beliebten Reisezielen entwickelten sich Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit einer Tourismusintensität im Jahr 2019 von 21.195 und 12.419. Beide Bundesländer befinden sich an der Ostsee. Anhand der Zahlen kann unterstellt werden, dass die Ostsee die bedeutungsvollste Reisedestination in Deutschland ist (Statistisches Bundesamt, 2021). Gleichzeitig bedeutet eine hohe Tourismusintensität jedoch auch, dass eine hohe Abhängigkeit von der Tourismuskonjunktur hinsichtlich der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes besteht (Fuchs, 2021, S. 934). Bei der Betrachtung der Übernachtungszahlen hingegen, ist Bayern mit 100,9 Mio. Übernachtungen im Jahr 2019 der Spitzenreiter (Deutscher Tourismusverbund, 2020). Der Grund für die zwei unterschiedlichen Annahmen liegt darin, dass zwei verschiedene Größen betrachtet wurden. Die Zahl der absoluten Übernachtungen in Bayern gibt keine Rückschlüsse auf die Tourismusintensität und die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus. Da alle Bundesländer unterschiedlich groß sind, muss eine Größenbereinigung erfolgen. Dies geschieht durch den Bezug der Übernachtungszahlen pro tausend Einwohner (Institut für Weltwirtschaft, 2020, S. 6f). Darauf aufbauend hatte Bayern im Jahr 2019 eine Tourismusintensität von 5.166 und liegt dadurch deutlich hinter den beiden Ostseebundesländern.
Deutschland als Destination entwickelte sich auch innerhalb von Europa als wichtiges Reiseziel. 2019 hatte Deutschland mit 495,6 Mio. Übernachtungen die meisten von allen europäischen Ländern. Zeitgleich hatte es eine höhere Zuwachsrate von 3,7 % als die nachfolgenden fünf Konkurrenten. Dies lässt vermuten, dass Deutschland auch im nachfolgenden Jahr seine Position hätte verteidigen können (Deutscher Tourismusverband, 2020).
Nachdem bekannt ist, welche Stellung Deutschland aus touristischer Sicht innerhalb Europas hat und was die Topdestinationen innerhalb des Landes sind, stellt sich die Frage, wie der deutsche Inlandstourismus strukturiert ist. Im ersten Schritt wird der Tagestourismus dargestellt und die Übernachtungen mit Aufenthaltsdauer. Interessant ist hierbei die Betrachtung der Reiseziele und die Herkunft der Gäste. Anschließend wird der deutsche Geschäftsreisetourismus thematisiert. Im zweiten Teil werden zuerst die Beherbergungsbetriebe aufgeschlüsselt und im Anschluss daran die Verkehrsträger. Danach wird die Bedeutung von Reiseveranstaltern und Reisebüros behandelt. Der finale Abschnitt beschäftigt sich mit der Bedeutung des Inlandstourismus für die Wirtschaft. Dabei wird der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt, der Beschäftigung sowie der Umsatz beachtet. Alle genannten Punkte werden (soweit nicht anders erwähnt) im Jahr 2019 betrachtet, dem letzten Covid-19 freien Jahr.
3.1 Tagestourismus
Zunächst ist zu bestimmen was unter dem Begriff Tagestourismus zu verstehen ist. Der Begriff setzt voraus, dass es Reisen sind, mit denen keine Übernachtungen verbunden sind. Als Tagesausflug gilt daher jedes Verlassen des Wohnumfelds. Allerdings gibt es bedingte Ausnahmen, wie die Fahrt zur Schule oder dem Arbeitsplatz und Einkaufsfahrten zur Deckung des täglichen Bedarfs. Des Weiteren sind regelmäßige Aktivitäten oder Pflichten wie z. B. Behördengänge, Arzt- und Gottesdienstbesuche vom Tagestourismus auszuschließen. Das Wohnumfeld ist hierbei ebenfalls definiert. Bei Städten unter 100.000 Einwohnern gilt die Ortsgrenze als Wohnumfeld und bei Städten über 100.000 Einwohnern der eigene Stadtteil (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2014, S. 5f).
Im Jahr 2019 wurden knapp 415 Mio. eintägige Privatreisen ab 50 km Entfernung innerhalb Deutschlands unternommen (Deutscher Reiseverband, 2020, S.33). Bei den Tagesausflügen ist jedoch innerhalb der letzten Jahre ein rückläufiger Trend zu beobachten (Graefe, 2020). Zusammenhängend mit einer stets wachsenden Tourismuswirtschaft, liegt der Verdacht nahe, dass Reisen mit Übernachtungen an größerer Bedeutung gewonnen haben.
3.2 Übernachtungen und Aufenthaltsdauer
Bei Übernachtungsreisen kann zwischen zwei verschiedenen Typen unterschieden werden. Dabei wird sich an der Anzahl der Übernachtungen orientiert. Eine Kurzurlaubsreise beinhaltet eine Dauer von bis zu drei Übernachtungen. Bei Reisen mit vier oder mehr Übernachtungen, wird von längeren Urlaubsreisen gesprochen (Schmudde, Reif, Eizler & Eisenstein, 2017, S. 26).
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 495,6 Mio. Übernachtungen getätigt. Gegenüber dem Vorjahr 2018 gab es einen prozentualen Anstieg von 3,7 %. In Hotels (Ausnahme von Hotel Garnis) wurden mit knapp über 200 Mio. die meisten Übernachtungen verbracht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Übernachtungen in Deutschland lag bei 2,6 Tagen (Statistisches Bundesamt, 2020). Dies spricht dafür, dass in Deutschland bevorzugt Kurzurlaubsreisen unternommen werden. Andrerseits kann es auch ein Indiz dafür sein, dass sich Deutschland als Destination für Rundreisen anbietet.
3.3 Reiseziele
Die Reiseziele in Deutschland können grundlegend in vier verschiedene Destinationstypen unterschieden werden: „die Städte, die Küstengebiete an der Nord- und Ostsee, die Mittelgebirge sowie die Alpen bzw. das Alpenvorland“ (Schmudde, Reif, Eizler & Eisenstein, 2017, S. 24). Doch welches Gebiet zieht die meisten Gäste an? Die Inländer zog es 2019 bei ihren Kurzurlaubsreisen am öftesten in das Bundesland Bayern. Das deutet darauf hin, dass bevorzugt die Mittelgebirge und das Alpenvorland für kurze Reisen attraktiv sind. Des Weiteren können auch Städte wie München das Kurzurlaubsziel gewesen sein. Das zweitwichtigste Bundesland für eine Kurzurlaubsreise 2019 war Nordrhein-Westfalen. Reiseziele waren dabei vermutlich die Städte des Ruhrgebietes sowie die Eifel als Mittelgebirge (Deutscher Reiseverband, 2020, S. 31). Als Destinationen für längere Urlaubsreisen entschieden sich die Deutschen 2019 neben Bayern, welches auf Platz zwei lag, für Mecklenburg-Vorpommern. Den dritten Platz belegt Schleswig-Holstein und bestätigt, wie unter Punkt drei „Darstellung des deutschen Inlandstourismus vor Covid-19“ behauptet, dass die Ostsee Deutschlands wichtigste Destination ist (Deutscher Reiseverband, 2020, S. 26).
Bei den ausländischen Gästen waren 2019 Bayern, Mecklenburg-Vorpommern sowie Berlin die beliebtesten Reiseziele. Bayern konnte knapp 10 Mio. internationale Ankünfte verzeichnen und Berlin 5,4 Mio.. Hier zeigt sich ein Unterschied zwischen den inländischen und ausländischen Gästen (Statistisches Bundesamt, 2020).
3.4 Herkunft der Gäste
Der deutsche Inlandstourismus umfasst alle touristische Reisen der Inländer innerhalb Deutschlands, sowie den Einreiseverkehr von ausländischen Touristen. Die Deutschen machen den größten Teil der Touristen aus und sind daher die wichtigste Zielgruppe. Dies zeigt die Anzahl der Ankünfte in deutschen Beherbergungsbetrieben von 2019. 79 % der Ankünfte verfielen auf deutsche Gäste und dementsprechend nur 21 % auf ausländische Gäste (Statistisches Bundesamt, 2020). Doch aus welchen Herkunftsmärkten kamen die meisten Touristen nach Deutschland? Den größten Anteil an Übernachtungen belegt mit 12,2 % die Niederlande. Darauf folgen die Schweiz mit 8,6 % und die USA mit 7,7 % (Deutscher Reiseverband, 2020, S. 36).
3.5 Geschäftsreisetourismus
Eine Geschäftsreise kann als solche definiert werden, wenn das Hauptmotiv der Reise einen geschäftlichen Hintergrund hat (Einstein, 2019, S.38). Die anfallenden Reisekosten werden in der Regel zum Großteil vom Arbeitgeber bezahlt (Einstein, 2019, S.30). Typische Geschäftsreisen sind Messe- und Ausstellungsreisen, Konferenzen und Kongresse (Schulz, 2021, S. 465). Von Mai 2018 bis April 2019 vollbrachten ca. 10,3 Mio. Personen eine Übernachtungsgeschäftsreise in Deutschland. Davon hat im Durchschnitt jeder Tourist eine Geschäftsreise von 7,6 Übernachtungen unternommen. Daraus ergibt sich ein Gesamtvolumen von 78,5 Mio. Übernachtungsgeschäftsreisen im Quellmarkt Deutschland. Da 80 % dieser Reisen innerhalb Deutschlands auch stattfinden, ergibt sich für den Inlandstourismus ein Marktvolumen von 62,7 Mio. Übernachtungsgeschäftsreisen. Das wichtigste binnenländische Reiseziel ist dabei die Hauptstadt Berlin (Sonntag, Reif, Schmücker, Eisenstein, 2020, S. 3ff).
Deutschland als Destination für Geschäftsreisen baut seinen Markt stets weiter aus. Veranstaltungen wie Kongresse, Tagungen und Seminare nahmen 2018 mit über 60 % den größten Marktanteil ein und konnte gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % wachsen. Auffällig ist, dass zwar immer weniger Veranstalter auf dem Markt agieren, gleichzeitig jedoch mehr Teilnehmer dran teilhaben. Dies bedeutet, dass die Tagungen, Events und Kongresse tendenziell größer werden (Europäisches Institut für TagungsWirtschaft, 2019).
3.6 Beherbergungsbetriebe
Beherbergungsbetriebe sind Unterkünfte, die für Privat- und Geschäftsreisende Übernachtungsmöglichkeiten anbieten (Fuchs, 2021, S. 86). Das Statistische Bundesamt (2008) unterscheidet in seiner Klassifikation der Wirtschaftszweige folgende Oberbegriffe für Beherbergungsbetriebe: Hotels, Gasthöfe und Pensionen, Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten, Campingplätze und sonstige Beherbergungsstätten (Statistisches Bundesamt, 2008, S. 39). Die Branchenstruktur von 2019 zeigt auf, dass es insgesamt 52.260 Beherbergungsbetriebe gab und damit 1 % mehr als im Vorjahr. Die Betriebe konnten 3,8 Mio. Schlaf- und Standplätze anbieten. Durchschnittlich hatten sie eine Auslastung von 39,2 %. Die meisten Betriebe und zeitgleich auch die meisten angebotenen Schlafplätze konnten Hotels, Gasthöfe und Pensionen anbieten. Ihre durchschnittliche Auslastung lag bei 45,7 % und ist daher besser als der allgemeine Durchschnitt aller Betriebsarten. Campingplätze konnten trotz einer geringen Anzahl von 3055 Stück über 9 Mio. Stellplätze anbieten, mussten dafür aber auch eine geringe Auslastung von 15,1 % hinnehmen (Statistisches Bundesamt, 2020). Bei den Daten ist zu beachten, dass nur Betriebe mit zehn oder mehr Schlafgelegenheiten in die Statistik mit aufgenommen wurden. Daher sind die Werte, insbesondere bei Ferienwohnungen nicht gänzlich realitätsnah (Fuchs, 2021, S. 88).
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