Konzepte und Strategien der individuellen Gesundheitsförderung. Präventionsmaßnahme in Form eines Kursprogrammes
Zusammenfassung
Gemäß dem Leitfaden des GKV-Spitzenverbandes orientiert sich das Kursangebot an dem zentralen Handlungsfeld "Bewegungsgewohnheiten" und seinen Präventionsprinzipien. Das bedeutet, dass das Kursprogramm sowohl gesundheitssportliche Aktivitäten zur Reduktion von Bewegungsmangel beinhaltet, als auch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme die spezielle gesundheitliche Risiken vorbeugen und reduzieren.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN ZUR PRÄVENTIONSMAßNAHME .
1.1 Bezeichnung des Kursangebots
1.2 Handlungsfeld und Präventionsprinzip
1.3 Bedarf.
1.3.1 Epidemiologische Daten zur Prävalenz/Indizien des Gesundheitsproblems
1.3.2 Mögliche Ursachen und Risikofaktoren des Gesundheitsproblems
1.3.3 Mögliche Auswirkungen des Gesundheitsproblems
1.4 Wirksamkeit
1.5 Zielgruppe
1.6 Ziele der Maßnahme
1.6.1 Wissensvermittlung
1.6.2 Bindung an körperliche Aktivität
1.6.3 Verbesserung der gesundheitsbezogenen Fitness
2 INHALTLICH-ORGANISATORISCHE GROBPLANUNG DES KURSPROGRAMMS
2.1 Begründung
3 INHALTLICH-METHODISCHE DETAILPLANUNG DES KURSPROGRAMMS
4 DOKUMENTATION UND EVALUATION DES KURSPROGRAMMS
5 LITERATURVERZEICHNIS
5.1 Tabellenverzeichnis
ANHANG
Anhang 1: Fragebogen zur Selbstwirksamkeitserwartung
Anhang 2: Freibuger Fragebogen zur körperlichen Aktivität (Frey, l. et al., 1999; leicht modifizierte Kurzform entnommen aus: Wagner, K., 2011, S. 141-142):
1 Grundlegende Informationen zur Präventionsmaßnahme
1.1 Bezeichnung des Kursangebots
Bei dem Kursangebot soll sich, jung und alt, fit bis unfit, und geschlechterübergreifend, Jeder angesprochen fühlen. Daher wurde der Titel des Programms möglichst neutral gewählt: „Starke Muskeln für eine gestärkte Gesundheit“.
„Starke Muskeln“ sowie eine „gestärkte Gesundheit“ kann egal welchen Gesundheitszustandes, Geschlechts oder Alters jeder gebrauchen und sich jeder damit identifzieren. Prävention soll die Gesundheit fördern, festigen, stabilisieren oder in irgendeiner Weise begünstigen. Den präventiven Teilgedanke findet jener in „gestärkte Gesundheit“ wieder.
1.2 Handlungsfeld und Präventionsprinzip
Gemäß dem Leitfaden des GKV-Spitzenverbandes (2018, S.50) orientiert sich das Kursangebo an dem zentralen Handlungsfeld „Bewegungsgewohnheiten“ und seinen Präventionsprinzipien. Das bedeutet, dass das Kursprogramm sowohl gesundheitssportliche Aktivitäten zur Reduktion von Bewegungsmangel beinhaltet, als auch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme die spezielle gesundheitliche Risiken vorbeugen und reduzieren.
1.3 Bedarf
Bewegungsmangel und die damit verbundene niedrige körperliche Fitness, sind laut GKV-Leitfaden (2018, S.60) zentrale Risikofaktoren vor allem für die Enstehung von Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, und Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie die Minderung der Selbstständigkeit im Alter. Zu dem heißt es im GKV-Leitfaden für Prävention (2018, S.60), dass die Folgen körperlicher Inaktivität als das „zentrale Gesundheitsproblem des dritten Jahrhunderts“ gilt.
150 Minuten ausdauerorietierte Bewegung, bei mäßiger Intensität oder 75 Minuten bei intensiver Intenistät, in der Woche und zusätzlich, zwei mal wöchentlich, eine muskelkräftigende Tätigkeit, ist die derzeitige Empfehlung, für Erwachsene, der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization (2010)). Dieser Mindestanspruch an kör- perlicher Aktivität wird derzeit von 10-20% der Erwachsenen in Deutschland erreicht (GKV Spitzenverband Leitfaden Prävention 2018, S.60).
1.3.1 Epidemiologische Daten zur Prävalenz/Indizien des Gesundheitsproblems
Rückenschmerzen sowie Kniegelenksarthrose gehören zu den Erkrankungen des Muskel- und Skelett-Systems und zu den 30 häufigsten Einzeldiagnosen in der ambulanten Versorgung, daraus folgt dass Rückenschmerzen die häufigsten Beschwerden der Bevölkerung darstellt (Robert-Koch-Institut[RKI], 2015, S.69). Hierzulande leiden ca. 17% der Männer und 25% der Frauen unter chronischen Rückenschmerzen (RKI, 2015, S.68) und bis zu 85% der Bevölkerung leideten mindestens einmal an Rückenschmerzen in ihrem Leben (Schmidt et al., 2007). Zudem geben Personen mit niedrigem Sozialstatus häufiger an unter Rückenschmerzen zu leiden, als Personen mit mittlerem oder hohem Sozialstatus (Raspe, 2012, S.11; RKI, 2015, S.70).
1.3.2 Mögliche Ursachen und Risikofaktoren des Gesundheitsproblems
Kategorisiert man Rückenschmerzen, so wird zwischen spezifischen Rückenschmerzen, welche als Folge einer Verletzung, Entzündung oder Erkrankung resultieren, und unspezifischen, welche häufig durch Fehlbelastung und folgenden muskulären Verspannungen heinhergehen, unterschieden. Die Tatsache, dass schätzungsweise 80% der Rückenschmerzen unspezifischer Herkunft sind, stellt ein Problem in der Bekämpfung dar (Raspe, 2012, S.10). Eine Verschlimmerung der Schmerzen kann durch Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel oder Stress entstehen (RKI, 2015, S.69). Hinzu kommt, dass psychosoziale Faktoren wie Angst, Arbeitsunzufriedenheit, Stress sowie Belastungen am Arbeitsplatz, beispielsweise schweres Tragen oder Heben, langes Stehen und eine ungünstige Köperhaltung, als auch Lebenstilfaktoren wie Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität, die Entstehung und den Verlauf von Rückenschmerzen beeinflussen (Raspe, 2012, S.9; RKI, 2015, S.70). Der Risikofaktor „langjährige und sehr schwere körperliche Arbeit“, ist als Dieser gesetzlich anerkannt (Raspe, 2012, S.10).
1.3.3 Mögliche Auswirkungen des Gesundheitsproblems
Eine eingeschränkte subjektive Gesundheit, sowie der Leistungsabfall im Beruf, Alltag und Freizeit zählen zu den Folgen von Rückenschmerzen. Bei Beschäftigten führt das zu einer verminderten Arbeitsproduktivität durch Arbeitsausfälle (Raspe, 2012, S.15). Bei den Krankenkassen AOK, Barmer, BKK, und der Deutschen Angestellten Krankenkasse, sind Rückenschmerzen auf Platz eins der Krankheiten mit den meisten AU- Tagen (Knieps & Pfaff, 2015, S. 81; Raspe, 2012, S. 15). 2013 waren Muskel- und Skelett-Erkrankungen für den Ausfall von 22,7 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung verantwortlich. 42%, sprich ca. 9,5 Milliarden Euro, aufgrund von Rückenschmerzen (Knieps & Pfaff, 2015, S.83, S.233). Zudem sind, nach psychischen Störungen, die Muskel-Skelett-Erkrankungen der zweithäufigste gesundheitliche Grund einer Frühbe- rentung (RKI, 2015, S.140).
1.4 Wirksamkeit
Tab.1: Evidenzbasierte Handlungsempfehlungen zur Prävention von Rückenschmerzen (modifiziert nach Pfeifer, 2004)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.5 Zielgruppe
Die folgende Tabelle beschreibt die Zielgruppe des geplanten Präventionskurses.
Tab.2: Darstellung der Zielgruppe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.6 Ziele der Maßnahme
Abgeleitet, unter Berücksichtigung der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen für Rückenschmerzen wie in 1.4 aufgezeigt, wurden die folgenden drei übergeordneten Ziele des Präventionskurses.
Laut Pfeifer (2014, S. 50) handelt es sich unter Anderem um:
1.6.1 Wissensvermittlung
Das Vermitteln von Wissen zum Thema Rückenschmerzen. Da die angesprochene Zielgruppe einen niedrigen Nildungsgrad und/oder Sozialstatus hat, wird davon ausgegangen, dass die Thematik nicht bekannt ist oder das Wissen über Ursachen, Beeinflussung und Bedeutung von Rückenschmerzen, nicht vorhanden ist. Ebenso wird davon ausgegangen, dass Strategien und Konzepte zur Problemlösung/-vermeidung, weder bekannt sind, noch beherrscht werden.
1.6.2 Bindung an körperliche Aktivität
Personen mit geringer körperlichen Aktivität, die für den Kurs vorgesehen sind, sollen körperlich aktivier werden und eine Bindung zur Aktivität aufbauen, da Interventionen, wenn sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum ausgeführt werden erfolgsversprechend sind.
1.6.3 Verbesserung der gesundheitsbezogenen Fitness
Das dritte Ziel beschäftigt sich mit der Art der körperlichen Aktivität und den Risikofaktoren. Die Interventionen, welche durchgeführt werden, sollen sich zudem speziell auf die Verbesserung gesundheitsbezoger Fitness des Handlungsfelds Rückenschmerzen beziehen. Im Falle des Kursprogramms, stellt das zum Beispiel ein Krafttraining der Rumpf und Rückenmuskulatur dar. Beachtet werden soll in diesem Zusammenhang auch die Vermeidung der Dekonditionierung. Das heißt zum Beispiel die Verhinderung des Abbaus von bereits antrainierter Rumpfmuskulatur und die dadurch folgende Steigerung von Risikofaktoren.
2 Inhaltlich-organisatorische Grobplanung des Kursprogramms
Tab.3: Inhaltlich-organisatorische Grobplanung des Kursprogramms
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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