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Nutzung ärztlicher Videosprechstunden während der Covid-19-Pandemie. Vorteile und Nachteile von Videosprechstunden

©2021 Forschungsarbeit 21 Seiten

Zusammenfassung

Diese Arbeit analysiert, wie sich die Covid-19-Pandemie auf die Nutzung der Videosprechstunde bei den Haus- und niedergelassenen Fachärzten sowie den Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken auswirkt. Des Weiteren wird neben dem Alter auch eine Abgrenzung zwischen gesetzlich und privat Krankenversicherten vorgenommen.

Im Rahmen einer im Jahr 2019 von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführten Versichertenbefragung wurden altersabhängige Unterschiede zum Thema Videosprechstunde festgestellt. Während insgesamt 62 % der Befragten der Videosprechstunde skeptisch gegenüberstehen, fällt auf, dass die Gruppe zwischen 60 und 79 Jahren hier mit weit über 60 % die größte Altersgruppe darstellen. Bei den jüngeren Patienten im Alter von 18 bis 39 sind immerhin 50 % offen für eine Teilnahme an der Videosprechstunde.

Die weitere Entwicklung, wie die Videosprechstunde ankommt, zeigt das Fazit der bundesweiten Befragung der Stiftung Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums im Mai 2020. Von den 2.240 an der Umfrage teilnehmenden niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten erklärten 52,3 % bereits Videosprechstunden anzubieten und weitere 10 % würden dies in Kürze beabsichtigen.

Auffallend bei dieser Umfrage ist, dass ähnlich wie bei den Patienten, auch das Alter der Ärzte ausschlaggebend für das Angebot der Videosprechstunde wird. Während in der Altersgruppe unter 40 bereits 80 % die Videosprechstunde nutzten und lediglich 20 % diese ablehnten, waren es bei den über 60-Jährigen immer noch 43 %.

Zudem wurde auch deutlich, dass weniger Ärztinnen die Videokonferenzen ablehnten. Dies liegt allerdings an dem sehr hohen 70 % Frauenanteil in dem psychologisch-psychotherapeutisch-psychiatrischen Bereich, in welchem mit 80,5 % bereits Videosprechstunden durchgeführt werden. Die Tendenz zeigt daher, dass wegen der Covid-19-Pandemie ein nachhaltiger Effekt für die Arztpraxen zu erwarten ist.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Zusammenfassung
1.1 Abstract
1.2 Schlüsselwörter

2 Einleitung

3 Methode
3.1 Aufbau des Fragebogens
3.2 Datenauswertung

4 Ergebnisse
4.1 Informationen zur Videosprechstunde
4.1.1 GKV-Versicherte NRW
4.1.2 PKV-Versicherte NRW
4.2 Angebot und Teilnahme an der Videosprechstunde
4.3 Vorteile der Nutzung
4.3.1 GKV-Versicherte
4.3.2 PKV-Versicherte
4.4 Nachteile der Nutzung
4.5 Besonderheiten der Kliniken

5 Diskussion

6 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 01: Altersstruktur PKV-Versicherte bundesweit

Abbildung 02: Vorteile in der Nutzung der Videosprechstunde

Abbildung 03: Wichtigkeit der Nutzung von Fachgebieten der Kliniken bei PKV

Tabellenverzeichnis

Tabelle 01: Altersstruktur aller Personen bundesweit und in NRW

Tabelle 02: Beratung und Informationen zu den Videosprechstunden bundesweit

Tabelle 03: Beratung und Informationen zu den Videosprechstunden GKV (NRW)

Tabelle 04: Beratung und Informationen zu den Videosprechstunden PKV (NRW)

Tabelle 05: Nachteile von Videosprechstunden

Abkürzungsverzeichnis

GKV Gesetzliche Krankenversicherung

KBV Kassenärztliche Bundesvereinigung

NRW Nordrhein-Westfalen

PKV Private Krankenversicherung

1 Zusammenfassung

Mit der Covid-19 Pandemie kommen zunehmend auch in der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten Fragen auf, wie persönliche Kontakte in den Praxen oder Kliniken reduziert werden können. Im Hinblick auf die gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen wie „social distancing“ zur Verringerung des Ausbreitens des Virus ist eine Alternative der Einsatz der Videosprechstunde.

In einer im Januar 2021 durchgeführten bundesweiten Onlinebefragung wurden die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie im Hinblick auf die Nutzung von Videosprechstunden der Haus- und Fachärzte sowie Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken untersucht.

Im Ergebnis wurde festgestellt, dass sowohl bei den GKV- als auch PKV-Versicherten noch erheblicher Beratungs- und Informationsbedarf zur Nutzung der Videosprechstunde im ambulanten Sektor besteht. Zwar wünschen sich mittlerweile 90 % der Versicherten die Teilnahme an einer Videosprechstunde, das Angebot der Haus- und Fachärzte sowie Kliniken ist allerdings noch ausbaufähig. Sofern ein Angebot gemacht wird, nehmen 75 % der Versicherten das Angebot an. Die bundesweite Auswertung lässt sich auch für das Bundesland NRW bestätigen. Für die Kliniken gilt allerdings, dass in NRW 46,2 % der PKV-Versicherten gegenüber nur 31,8 % der GKV-Versicherten auch ohne eine erste persönliche Vorstellung an einer Videosprechstunde teilnehmen würden.

Als Vorteile werden die Verringerung des Infektionsrisikos, Zeitersparnis insgesamt, kein Aufenthalt in einem vollen Wartezimmer und die Vermeidung von langen Wartezeiten genannt. Nachteile von Videosprechstunden werden in der fehlenden persönlichen Untersuchung vor Ort, technischen Problemen, der Übermittlung von Dokumenten und den Datenschutzaspekten, aber auch der Anonymität des „Gegenüber“ gesehen.

1.1 Abstract

With the Covid-19 pandemic, questions are increasingly emerging in the medical care of patients on how to reduce personal contacts in practices or clinics. With regard to the social distancing measures taken as a whole to reduce the spread of the virus, an alternative is the use of video consultation.

A nationwide online survey conducted in January 2021 examined the impact of the Covid-19 pandemic on the use of video-speaking hours for GPs and specialist clinics, as well as university and professional clinics.

As a result, it was found that there is still a considerable need for advice and information on the use of video communication in the outpatient sector among both GKV and PKV insured persons. Although 90% of the insurables now want to take part in a video consultation, the offer of GPs and specialists as well as clinics is still expandable. If an offer is made, 75% of the insured accept the offer. The nationwide evaluation can also be confirmed for the state of NRW. For the clinics, however, 46.2% of PMI insured persons in NRW would take part in a video consultation without a first personal presentation, compared to only 31.8% of GKV insured persons.

Benefits include reducing the risk of infection, saving time overall, not staying in a full waiting room and avoiding long waiting times. Disadvantages of video call hours are seen in the lack of personal information on site, technical problems, the transmission of documents and the data protection aspects, but also the anonymity of the "opposite".

1.2 Schlüsselwörter

Covid-19 Pandemie, Diagnose, GKV- und PKV-Versicherte, Haus- und Facharzt, Infektionen, Kliniken, persönliche Untersuchung, Telemedizin, Videosprechstunde

2 Einleitung

Im Rahmen einer in 2019 von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführten Versichertenbefragung wurden altersabhängige Unterschiede zum Thema Videosprechstunde festgestellt. Während insgesamt 62% der Befragten der Videosprechstunde skeptisch gegenüberstehen, fällt auf, dass die Gruppe zwischen 60 und 79 Jahren hier mit weit über 60% die größte Altersgruppe darstellen. Bei den jüngeren Patienten und Patientinnen im Alter von 18 bis 39 sind immerhin 50% offen für eine Teilnahme an der Videosprechstunde. Dies verdeutlicht, dass mit zunehmendem Alter das Interesse an diesem Thema abnimmt (KBV, 2019, S. 32-33).

Die weitere Entwicklung, wie die Videosprechstunde bei den Patienten ankommt zeigt das Fazit der repräsentativen, bundesweiten Befragung der Stiftung Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums im Mai 2020. Von den 2.240 an der Umfrage teilnehmenden niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten erklärten 52,3% bereits Videosprechstunden anzubieten und weitere 10% würden dies in Kürze beabsichtigen. Auffallend bei dieser Umfrage ist, dass ähnlich wie bei den Patienten, auch das Alter der Ärzte ausschlaggebend für das Angebot und Nutzen der Videosprechstunde wird. Während in der Altersgruppe unter 40 bereits 80% die Videosprechstunde nutzten und lediglich 20% diese ablehnten, waren es bei den über 60-jährigen immer noch 43%. Zudem wurde auch deutlich, dass weniger Ärztinnen die Videokonferenzen ablehnten. Dies liegt allerdings an dem sehr hohen 70% Frauenanteil in dem psychologisch-psychotherapeutisch-psychiatrischen Bereich, in welchem mit 80,5% bereits Videosprechstunden durchgeführt werden. Die Tendenz zeigt daher, dass wegen der Covid-19-Pandemie ein nachhaltiger Effekt für die Arztpraxen zu erwarten ist, zumal Datenschutzgründe und Kostengesichtspunkte als Argumente für die Ablehnung ebenfalls rückläufig sind (Schnack, 2020, S. 66).

Während in den beiden zuvor genannten Studien, vor und während der Covid-19-Pandemie, der Schwerpunkt auf der Nutzung einer Videosprechstunde im ambulanten Sektor in Bezug auf das Alter der Patienten und Ärzte lag, sollen mit dieser Studie neben den Erfahrungen zur Nutzung der Videosprechstunde bei Haus- und Fachärzten auch Erkenntnisse zur Nutzung und den Erwartungen in Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken erlangt werden. Dieses Thema erscheint wichtig, da bislang noch nicht in jeder Fachrichtung der Kliniken Videosprechstunden angeboten werden. Zudem sollen mit der Studie Aussagen über die Situation in Nordrhein-Westfalen (NRW) erzielt werden. Des Weiteren soll auch neben dem Alter eine Abgrenzung zwischen gesetzlich und privat Krankenversicherten vorgenommen werden.

Es wird folgende zentrale Forschungsfrage untersucht: „Wie wirkt sich die Covid-19-Pandemie auf die Nutzung der Videosprechstunde bei den Haus- und niedergelassenen Fachärzten sowie den Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken aus?

Aus der Forschungsfrage lassen sich folgende Hypothesen ableiten:

H0: Die Covid-19-Pandemie hat keine Auswirkung auf die Nutzung der Videosprechstunde bei den Haus- und niedergelassenen Fachärzten sowie den Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken
H1: Die Covid-19-Pandemie erweitert die Nutzung der Videosprechstunde bei den Haus- und niedergelassenen Fachärzten sowie den Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken
H2: Die Covid-19-Pandemie erweitert die Nutzung der Videosprechstunde bei den Haus- und niedergelassenen Fachärzten allerdings nicht in den Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken
H3: Die Covid-19-Pandemie hat keine Auswirkung auf die Nutzung der Videosprechstunde bei den Haus- und niedergelassenen Fachärzten erweitert allerdings die Nutzung in den Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken

3 Methode

Als Studiendesign wird als quantitative Methode das Survey verwendet. Ohne eine Vollerhebung durchzuführen wird mit ausgewählten Fragen versucht, Aussagen einer Grundgesamtheit von Personen zu erhalten. Mit einer schriftlichen Online-Befragung wird die Datenerhebung via Link an verschiedene Personen versandt. Dabei handelt es sich um Mitarbeitende der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Patientinnen und Patienten sowie Physiotherapeuten der Rehabilitationszentren BOR in Duisburg und Medicos AufSchalke in Gelsenkirchen, ausgewählte niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren sowie ärztliches Personal in den Kliniken in Bochum und Duisburg. Um möglichst viele Rückmeldungen zu erhalten, wird der Link noch via Social Media geteilt. Diese Art der Befragung wird einer persönlichen mündlichen Befragung zum einen aus Kostengründen und zum anderen wegen der aktuell noch bestehenden Pandemie vorgezogen. Des Weiteren wird durch die Online-Befragung die Anonymität der Teilnehmer gewährleistet. Durch die Auswahl der Stichprobe soll sichergestellt werden, dass auch eine verhältnismäßige Anzahl privat und gesetzlich Krankenversicherte an der Studie teilnehmen (Sedlmeier & Renkewitz, 2013, S. 84-85).

3.1 Aufbau des Fragebogens

Der Inhalt des Fragebogens wird in vier Blöcke aufgeteilt. Der erste Teil beinhaltet allgemeine Angaben zu soziodemografischen Daten wie Bundesland (Auswahl über eine Combo-Box), Geschlecht (Weiblich, Männlich, Divers), Alter (18-24, 25-34, 35-44, 45-54, 55-64, 65-74, 75 oder älter), Einkommen (bis 1499 EUR, 1500-2999 EUR, 3000-4499 EUR, 4500-5999 EUR, 6000 EUR und mehr) und Krankenversichertenstatus (Gesetzliche Krankenkasse, Private Krankenversicherung, Private Krankenversicherung und Beihilfe, Sonstige sowie die Möglichkeit eines Freitextes). Lediglich bei der Angabe zum Einkommen handelt es sich um eine freiwillige Angabe, damit Teilnehmer nicht zu einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Fragebogen veranlasst werden. Alle weiteren Fragen sind Pflichtangaben, ohne deren Beantwortung der Fragebogen nicht fortgeführt werden kann. Die Gestaltung der Antwortkategorien erfolgte nach itemspezifischen Antwortskalen, um die Reliabilität der Messung zu erhöhen (Bauer & Blasius, 2019, S. 845-851).

Der zweite Block beinhaltet Fragen zur Videosprechstunde im Allgemeinen:

1. Wie gut fühlen Sie sich über die Möglichkeit der Nutzung einer Videosprechstunde informiert? Bitte nehmen Sie eine Bewertung von 0-10 vor, wobei 0 "gar keine Informationen erhalten" und 10 "ich wurde top informiert" bedeutet

Hier werden vier Items untersucht: Beratung und Informationen meiner Krankenkasse, Hausarzt, Facharzt und Klinik

2. Wie oft waren Sie in den letzten 12 Monaten bei Ihrem Hausarzt, um sich selbst medizinisch versorgen zu lassen?

Antwortmöglichkeiten von überhaupt nicht, 1, 2, 3, 4, mindestens 5-mal

3. Wurde Ihnen von Ihrem Hausarzt eine Videosprechstunde angeboten?

Antwortmöglichkeiten: ja, nein, weiß nicht, kann nicht beurteilt werden

4. Wie oft waren Sie in den letzten 12 Monaten bei einem Facharzt, um sich selbst medizinisch versorgen zu lassen? (Antwortmöglichkeiten wie zu Frage 2)
5. Wurde Ihnen von einem niedergelassenen Facharzt eine Videosprechstunde angeboten? (Antwortmöglichkeiten wie zu Frage 3)
6. Haben Sie in den letzten 12 Monaten an einer Videosprechstunde teilgenommen?

Antwortmöglichkeiten: Ja, an einer Universitäts- oder berufsgenossenschaftlichen Klinik, Ja, bei einem Hausarzt, Ja, bei einem niedergelassenen Facharzt, Nein, kann nicht beurteilt werden

7. Falls Sie bereits an einer Videosprechstunde oder Onlinesprechstunde teilgenommen haben, in welcher Form haben Sie teilgenommen?

Antwortmöglichkeiten: Als Patient oder Patientin, Als Leistungserbringer (Ärztinnen und Ärzte, Klinik), Als Kostenträger, Sonstiges mit Freitext (Mehrfachnennungen möglich)

8. Mit welcher Hardware würden Sie generell an einer Videosprechstunde teilnehmen?

Antwortmöglichkeiten: Computer, Lap-Top, Tablet-PC/Ipad, Smartphone, Sonstiges mit Freitext (Mehrfachnennungen möglich)

Der dritte Block der Befragung befasst sich mit dem Inhalt und den Vor- und Nachteilen einer Videosprechstunde. Die erste Frage lautet: „Wie bewerten Sie die Möglichkeiten zum Inhalt einer Videosprechstunde im Hinblick auf ihre Wichtigkeit? Für die Items, Therapieplanung, Befundbesprechung einer Wunde, weitere Planung der Behandlung, Zweitmeinung, Besprechung der Medikation, Vorgespräche zu einer Operation, Nachsorgetermine, Erstellen einer Diagnose, Ausstellen einer Arbeitsunfähigkeit, Ausstellen von Rezepten und Verordnungen stehen als Antwortmöglichkeiten eine Skala von sehr wichtig, eher wichtig, wichtig, eher unwichtig, unwichtig, keine Beurteilung zur Verfügung.

Die zweite Frage lautet:“ Welche Vorteile sehen Sie in der Nutzung einer Videosprechstunde? Bitte wählen Sie maximal bis zu 4 Vorteile aus. In dem offenen Feld könnten Sie hier nicht aufgeführte Vorteile beschreiben“. Als Vorteile sind randomisiert als Ankreuzmöglichkeit vorgegeben: Ohne persönlichen Kontakt, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhalten, Zeitersparnis insgesamt, Vermeiden eines langen Anfahrtweges, Wegfall der Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, kein Aufenthalt in einem vollen Wartezimmer, Verringerung des Infektionsrisikos, schneller eine ärztliche Meinung erhalten, keine Parkplatzprobleme, Vermeidung von langen Wartezeiten und ein Freitextfeld.

Die letzte Frage in diesem Block lautet: „Welche Nachteile sehen Sie in der Videosprechstunde? Bitte wählen Sie maximal bis zu 4 Nachteile aus. In dem offenen Feld könnten Sie hier nicht aufgeführte Nachteile anführen. Als Nachteile werden randomisiert als Ankreuzmöglichkeit vorgegeben: Datenschutzaspekte, technische Probleme, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kann nur per Post verschickt werden, keine persönliche Untersuchung vor Ort, Übermittlung von Dokumenten, fehlende Hardware zur Teilnahme, Anonymität des „Gegenüber“ und ein Freitextfeld.

Der letzte Block des Fragebogens beinhaltet abschließend zwei Fragen zur Videosprechstunde in einer Universitäts- oder berufsgenossenschaftlichen Klinik:

1. Würden Sie an einer Videosprechstunde in einer Universitätsklinik oder berufsgenossenschaftlichen Klinik teilnehmen? Antwortmöglichkeiten: Ja, auch ohne erste persönliche Vorstellung, Ja, aber erst nach einer ersten persönlichen Vorstellung in der Klinik, Vielleicht, kommt auf die Entfernung an, Nein, Sonstiges mit Freitextfeld
2. In einigen Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken werden bereits Videosprechstunden angeboten. Bitte beurteilen Sie für sich die Wichtigkeit der Nutzung auf bestimmten Fachgebieten. Bitte vergeben Sie auf einer Skala von 0 = sehr unwichtig bis 6 sehr wichtig Ihre Einschätzung zur Nutzung für das jeweilige Fachgebiet. (Hier werden alphabetisch von der allgemeinen Chirurgie bis Unfallchirurgie 16 Fachgebiete abgefragt, welche noch nicht Alle Videosprechstunden anbieten

3.2 Datenauswertung

Die Datenauswertung erfolgt mittels einer deskriptiven Methode. Dabei erfolgen Auswertungen in tabellarischer Form sowie Balkendiagrammen mit absoluter und relativer Häufigkeit unter Berücksichtigung des Alters sowie des Krankenversicherungsstatus (Hug & Poscheschnick, 2015, S. 164-170). Die Unterteilung erfolgt zudem, falls möglich, in die Kategorien Hausarzt, Facharzt und Universitäts- und berufsgenossenschaftliche Kliniken. Die Möglichkeiten zum Inhalt einer Videosprechstunde werden operationalisiert, wobei Antwort sehr wichtig in den Wert 1und unwichtig in den Wert 5 transformiert wird. Die Darstellung erfolgt, ebenso wie die Informationen und Beratung zur Nutzung einer Videosprechstunde und der Frage zur Wichtigkeit der Nutzung auf bestimmten Fachgebieten in Universitäts- und berufsgenossenschaftlichen Kliniken als Mittelwert und Angaben zur Standardabweichung (Hug & Poscheschnick, 2015, S. 171-182).

4 Ergebnisse

Die Datenerhebung erfolgte über das Portal umfrageonline.com unter dem Link https://www.umfrageonline.com/results/d3ff0fe-4d035bd&language=1 vom 08.01.2021 – 14.01.2021. Insgesamt haben 159 Personen an der Umfrage teilgenommen. Die Erhebung erfolgte bundesweit, wobei der größte Teil allerdings aus NRW mit 105 Personen stammt, was einen Anteil von 72,4 % an der Stichprobe ausmacht. Für die statistische Auswertung wurden die verschiedenen Möglichkeiten der Filterung von umfrageonline.com genutzt. Die Darstellung der Grafiken erfolgte über das Programm PowerPoint oder Microsoft Excel. Von den Teilnehmern wurden allerdings nur die Daten ausgewertet, welche alle Pflichtfragen beantwortet haben. Die Stichprobe reduzierte sich somit auf n = 145, was einer Quote von 91,2 % entspricht. Von diesen 145 Personen sind 101 (70 %) GKV- und 44 (30 %) PKV-versichert. 73 Teilnehmer sind weiblichen und 70 männlichen Geschlechts sowie 2 Personen gaben eine diverse Zugehörigkeit an. Diese Verteilung ist annähernd gleich aufgestellt. Die Altersstruktur ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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Details

Seiten
21
Jahr
2021
ISBN (eBook)
9783346422712
ISBN (Paperback)
9783346422729
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Fresenius Idstein – Onlineplus
Erscheinungsdatum
2021 (Juni)
Note
1,3
Schlagworte
Videosprechstunde Covid-19 Pandemie
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