Die wichtigsten Textstellen zu Faber, Hanna und Joachim noch einmal zusammengefasst:
Seite 32/33: Durch die Notlandung kommt es für Faber zur näheren Bekanntschaft mit Herbert Hencke, dem Bruder von Joachim. Faber erfährt von Herbert, dass Hanna mit Joachim verheiratet war, sich wieder scheiden lies und ein Kind existiert. Er erfährt jedoch nicht, wo Hanna sich gerade aufhält. Durch diesen Aufenthalt wird für Faber seine Vergangenheit wieder lebendig und verfolgt ihn weiterhin. Dabei stellt Herbert H. das Verbindungsglied zwischen Vergangenheit und späterem Geschehen dar. Im Bezug auf Hanna wird deutlich, dass sie in Fabers Leben bereits eine entscheidende Rolle gespielt hat. Auffallend sind auch die ständigen Fragen Fabers über Hanna an Herbert.
Seite 45-48: In diesen Seiten geht es um Hanna und die Vorgeschichte mit Faber zusammen. Hanna hatte Deutschland verlassen müssen und studierte damals Kunstgeschichte in Zürich. Beide waren glücklich miteinander, auch ohne verheiratet zu sein. Hanna war zu dem noch Halbjüdin, was nicht in das Weltbild der Eltern von Faber passte. Hanna erwartete ein Kind, woraufhin Faber ihr einen Heiratsantrag machte, den Hanna jedoch ablehnte. Diese Entscheidung Hannas ist auf die Reaktion Fabers auf seine Vaterschaft zurückzuführen „Dein Kind“, zu sagen, statt „unser Kind“, war es, was Hanna ihm nicht verzeihen konnte. Aus den Seiten geht auch hervor, dass Faber in Anbetracht der Zeit, keinen Bezug zu dem Kind entwickelt, da er von Natur aus ein rational denkender Mann ist und sich eben zu der Zeit auch eine Arbeitsstelle in Bagdad für ihn anbietet. Er hatte also keine Zeit für ein Kind und will Hanna zu einer Abtreibung, die sein Studienfreund Joachim vornehmen könnte, drängen. Daraufhin trennen sich die beiden. Natürlich behält Hanna ihr Kind, welches später im Roman Sabeth ist.
Seite 56-57: In dieser Episode wird ein neuer Rückblick auf die Zeit mit Hanna dargestellt. Faber beschäftigen die damaligen Ereignisse und er sucht eine Art Rechtfertigung für das Scheitern der Beziehung mit Hanna, jedoch gesteht er sich selber keine Schuld ein. Gründe für das Scheitern der Heirat laut Faber: Die Zeit der Annullierungen jüdischer Pässe, seinen Entschluss Hanna zu heiraten, die Weigerung ihrerseits und die Trennung mit dem Übereinkommen, das Kind nicht zur Welt zu bringen.
Darüber hinaus äußert Faber „Ich kann nur berichten, was ich weiß“ und „später hörte ich nie wieder etwas von ihr“. Diese zwei ganz zentralen Sätze zeigen, dass Faber sich nicht die Schuld für das Scheitern der Beziehung gibt, ja, fast so tut, als ob er nicht dabei gewesen ist und ebenso wird deutlich, dass er nie den Versuch unternommen hat Hanna wieder zu finden.
Seite 84: Faber erzählt Sabeth vom Tode Joachims, erwähnt dabei aber seinen Namen nicht. Er hat getrunken und es hat den Anschein, als wolle er ihr imponieren. Gleichzeitig fällt auf, dass seine Gedanken immer wieder auf das technische Drumherum schweifen. Bei dem Tod von Joachim, redet er zwar darüber, wie Joachim an dem Draht hing, denkt dabei aber daran, dass er seine Filme, die er mit seiner Kamera gedreht hat, noch nicht entwickelt hat und dass, als sie ihn fanden, das Radio spielte, eigentlich viel zu laut, wie er in Gedanken noch hinzufügt.
Seite 112/113: Hier drängt sich gerade so die Tatsache auf, dass Faber Sabeths Vater ist. Aber das Gespräch zwischen den beiden dreht sich zwar ständig um die Familie, jedoch kommt die familiäre Beziehung zwischen Hanna, Faber und Sabeth nie zur Sprache. Obwohl Faber erfährt, dass Herr Piper nicht der leibliche Vater Sabeths ist, bleibt er ruhig. Er erfährt viel über „Mama“, vergleicht diese jedoch nicht mit Hanna, sondern mit Sabeth.
Seite117/118: Jetzt beschäftigt sich Faber immer mehr mit der Frage, wer diese Mama denn ist und ob es vielleicht Hanna sein könnte. Er frägt erst nach Daten und nach einigen Unterbrechungen erfährt er schließlich, dass Hanna die Mutter von Sabeth ist. Als sich seine Vermutung nun als wahr entpuppt, wirkt er wie erschöpft. Sabeth hat keine Ahnung und freut sich fast darüber, dass sich die beiden früher gekannt haben. Faber versucht die Tatsache, die ihm eigentlich auch klar ist, zu verdrängen. Er klärt Sabeth nicht auf! Außerdem gesteht er sich ein, eine derartige Vermutung schon angestellt zu haben und gibt zu, es einfach für zu unmöglich gehalten zu haben.
Seite 121/122: Faber ist sehr egoistisch und feige. Er unterlässt die Fragen und die Aussagen über Joachim aus Angst die Wahrheit bestätigt zu bekommen. Er legt sich die Daten so zu recht, damit bei einer Rechnung nur Joachim als Vater Sabeths in Frage kommen kann. Er versucht also seine Probleme auf mathematische Weise zu regeln, was natürlich auch typisch für seine Figur im Roman ist. Dazu kommt hinzu, dass er die Nacht in Avignon mit Sabeth zusammen verbringt. Fazit: Faber will sich irren!!!
Seite 137f: Die Situation spielt in der Wohnung Hannas in Athen. Beide reden aneinander vorbei, keiner erhält Antworten auf seine Fragen:
- Faber will von Hanna wissen, ob Sabeth seine Tochter ist, fürchtet jedoch auch diese Tatsache, welcher er sich schon längst bewusst ist, bestätigt zu bekommen.
- Hanna weiß bereits, dass sich zwischen den beiden eine intimere Beziehung abgespielt haben muss und befürchtet, dass sie vielleicht auch sexuellen Kontakt miteinander hatten.
Faber beharrt auf seinen Irrtum was Sabeth betrifft, ist jedoch auch gleichzeitig verzweifelt. Doch als er Hanna weinen hört bekommt er Gewissensbisse und gesteht sich die Vaterschaft ein.
Seite183: Faber lässt sich Einzelheiten aus Hannas Kindheit erzählen, die ihm das Verständnis ihres Verhalten gegenüber Männern erleichtern. Faber scheint sich jetzt auch für den Verlauf von Sabeths Geburt zu interessieren. Dabei bekommt er zu hören, dass sich Joachim, wie ein richtiger Vater verhalten habe.
Seite 200ff: Faber hofft kurz vor seinem Tod wieder, die Operation zu überleben, und will sein Leben mit Hanna in Athen verbringen. Mittlerweile versteht er sie viel besser als früher, aber in der Vertrautheit bleibt ein Rest unauflösbarer Fremdheit. Und er beendet seine Aufzeichnungen mit der abschließenden Vorausdeutung: „Sie kommen.“ Somit überlässt er es dem Leser sich einen möglichen Ausgang vorzustellen.