Im Fall der lateinamerikanischen Staaten ist die Konstruktion einer nationalen Identität der einzelnen Länder erschwert, da sie untereinander sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen und es problematisch ist, Merkmale zu finden, die sie voneinander differenzieren. Sie sind auch in ihrem Selbstverständnis gespalten, also darin, ob sie ein Teil des Westens sein oder ihre eigene unverwechselbare Kultur haben wollen. Ein wichtiges Element, was konstitutiv für die Bildung nationaler Identitäten in Lateinamerika ist, ist das Heldentum bzw. der Personenkult. Besonders Simón Bolívar, der venezolanische Freiheitskämpfer und Führer der Unabhängigkeitsbewegungen in Lateinamerika, stellt ein weltweit bekanntes Symbol für noble Werte und Aspirationen dar. Deshalb wird im Folgenden sein Heimatland Venezuela fokussiert und analysiert, inwiefern man von einem solchen Konstrukt der Kollektividentität dort ausgehen kann. Dabei wird insbesondere der Einfluss des „Heldenfaktors“ in der Geschichte und Gegenwart auf die nationale Identität in den Blick genommen.
Inhaltsverzeichnis
I. EINLEITUNG
II. KOLLEKTIVIDENTITÄTEN UND NATIONALE IDENTITÄTEN
III. HISTORISCHERABRISS
IV. DER BOLIVARISMUS
4.1 Der Personenkult um Simon Bolivar
4.2 Der Chavismus - „Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts
V. VENEZUELA - EINE HELDENNATION? KONSTRUKTION EINER VENEZOLANISCHEN IDENTITÄT
VI. FAZIT
VII. LITERATURVERZEICHNIS