Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den dramatischsten Ereignissen des 20. Jahrhunderts - auf der einen Seite Benito Mussolini in Italien, auf der anderen Seite Adolf Hitler in Deutschland. Beide Persönlichkeiten waren verantwortlich dafür, dass viele Menschen ihr Leben opfern mussten und ihren Alltag in nur sehr eingeschränkten Verhältnissen führen konnten. Die Erfahrungen, die sie aus dem Ersten Weltkrieg sammelten, trugen stark zu ihrer Persönlichkeit bei.
Um ein genaueres Verständnis von den oben aufgeführten Informationen zu erhalten, soll in dieser Arbeit zunächst einmal eine kurze Begriffserklärung zum Faschismus erfolgen. In einem nächsten Schritt soll dann der Faschismus in Italien unter Mussolini untersucht bzw. näher beleuchtet werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Entstehung des Faschismus gelegt und geschaut, wie sich Italien unter der Führung Mussolinis geändert hat. Des Weiteren sollen die männerhistorischen Themen, wie zum Beispiel die Männlichkeitsvorstellungen bzw. Männlichkeitsbilder, Männerbünde und Männlichkeitsfeindbilder in Italien, aufgegriffen werden.
Nachdem diese Themen in Italien näher beleuchtet wurden, soll geschaut werden, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland entwickelte. In anderen Worten soll es um die Entwicklung Hitlers zum Faschisten bzw. zum Nationalsozialisten gehen und wie er den deutschen Faschismus etablierte. Daraufhin soll Hitlers Weg an die Macht beschrieben werden und gezeigt werden, welche Erfolge unter seiner Führung erzielt wurden. Ähnlich wie bei Mussolini wird dann in einem letzten Abschnitt zu Hitler aufgezeigt welche Männlichkeitsvorstellungen der Nationalsozialismus unter der Führung Hitlers hatte.
Abschließend soll ein Fazit bzw. ein Vergleich von Mussolini und Hitler erfolgen, um Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede aufzeigen zu können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Faschismus Definition
3. Faschismus in Italien unter Benito Mussolini
3.1 Entstehung des Faschismus – Wie kam es dazu?
3.2 Das faschistische Italien – die neue weltpolitische Situation
3.3 Männlichkeitsvorstellungen, Männlichkeitsfeindbilder und Männerbünde in Italien
4. Faschismus in Deutschland unter Adolf Hitler
4.1 Entstehung des Faschismus – Wie wurde Hitler zum Nazi und wie entstand der deutsche Faschismus?
4.2 Das faschistische Deutschland – Erfolge des Nationalsozialismus
4.3 Männlichkeitsvorstellungen, Männlichkeitsfeindbilder und Männerbünde in Deutschland
5. Fazit – Ein Vergleich
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Noch heute ist der Faschismusbegriff in unserem Alltag präsent, wenn es um politische Angelegenheiten bzw. Auseinandersetzungen geht. In der Regel löst dieser Begriff viele negative Assoziationen aus, die beispielsweise als rücksichtslos, skrupellos oder auch als unmoralisch verstanden werden können. Der Ursprung des Begriffes Faschismus geht allen voran auf die Zeit von Mussolini und Hitler zurück, welche diesen Begriff sehr stark geprägt haben. Auch wenn nun mehrere Jahre zurückliegen, haben die Handlungen dieser beiden Persönlichkeiten klare Spuren in der Geschichte hinterlassen und sind somit nicht in Vergessenheit geraten.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den dramatischsten Ereignissen des 20. Jahrhunderts - auf der einen Seite Benito Mussolini in Italien, auf der anderen Seite Adolf Hitler in Deutschland. Beide Persönlichkeiten waren verantwortlich dafür, dass viele Menschen ihr Leben opfern mussten und ihren Alltag in nur sehr eingeschränkten Verhältnissen führen konnten. Die Erfahrungen, die sie aus dem Ersten Weltkrieg sammelten, trugen stark zu ihrer Persönlichkeit bei.
Um ein genaueres Verständnis von den oben aufgeführten Informationen zu erhalten, soll in dieser Arbeit zunächst einmal eine kurze Begriffserklärung zum Faschismus erfolgen. In einem nächsten Schritt soll dann der Faschismus in Italien unter Mussolini untersucht bzw. näher beleuchtet werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Entstehung des Faschismus gelegt und geschaut, wie sich Italien unter der Führung Mussolinis geändert hat. Des Weiteren sollen die männerhistorischen Themen, wie zum Beispiel die Männlichkeitsvorstellungen bzw. Männlichkeitsbilder, Männerbünde und Männlichkeitsfeindbilder in Italien, aufgegriffen werden. Nachdem diese Themen in Italien näher beleuchtet wurden, soll geschaut werden, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland entwickelte. In anderen Worten soll es um die Entwicklung Hitlers zum Faschisten bzw. zum Nationalsozialisten gehen und wie er den deutschen Faschismus etablierte.
Daraufhin soll Hitlers Weg an die Macht beschrieben werden und gezeigt werden, welche Erfolge unter seiner Führung erzielt wurden. Ähnlich wie bei Mussolini wird dann in einem letzten Abschnitt zu Hitler aufgezeigt welche Männlichkeitsvorstellungen der Nationalsozialismus unter der Führung Hitlers hatte.
Abschließend soll ein Fazit bzw. ein Vergleich von Mussolini und Hitler erfolgen, um Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede aufzeigen zu können.
Somit ergibt sich für die vorliegende Arbeit folgendes Thema: Faschistische Männlichkeiten – Italien und Deutschland im 20. Jahrhundert.
In Bezug auf die Forschungslage kann erwähnt werden, dass die Literaturen zu diesem Thema einen sehr umfangreichen Blick in die jeweilige Geschichte bietet. Sowohl zu Mussolini als auch zu Hitler sind vor allem viele Fotomaterialien vorhanden, auf denen ihre Ideologie bzw. ihre Weltanschauung verbildlicht werden.
2. Faschismus Definition
Der Begriff Faschismus leitet sich von dem lateinischen Begriff fasces (Bund, Bündel) ab. Bei dem fasces, also dem Rutenbündel, welcher durch eine Verschnürung zusammengehalten wurde, handelte es sich um das Herrschaftszeichen bzw. das Parteiabzeichen der römischen Liktoren. Durch dieses Herrschaftszeichen wurde der bündische Zusammenhang symbolisiert und die Berechtigung des Verhängens von Körper-und Todesstrafen aufgezeigt.1
Der Begriff fascio bezeichnete „im 19. Jahrhundert das Selbstverständnis der italienischen National- und Arbeiterbewegung als revolutionäre Kraft. So symbolisierte das Rutenbündel in der nationalen Erhebung im 19. Jahrhundert (Risorgimento) die Einheit der Nation, und fascio bezog sich im seit 1870 vereinten Italien auch auf unabhängige oder sogar anarchistische Arbeiterorganisation.“2 Wippermann (2009) hingegen sieht diesen Begriff als „inhaltsleer“3 an, da der Begriff „so gut wie nichts über das Wesen dessen [aussagt] was faschistisch ist oder sein soll.“4 Faschistische Parteien seien nach Wippermann (2009) solche, welche weder rechts noch links eingeordnet werden können, da jene sich von solchen rechten und linken Parteien sowohl unterscheiden aber ihnen auch gleichen. Die Ideologie des Faschismus berufe sich auf den Nationalsozialismus, den Rassismus, den Antikommunismus, den Antidemokratismus, dem Antisemitismus und auch auf den Führerkult. Der politische Stil lasse sich durch Propaganda und Terror kennzeichnen, wobei das Erscheinungsbild der Faschisten sich auf uniformierte und bewaffnete Mitglieder beschränken lasse.5 Griffins Beschreibung nach sei der Faschismus ein „palingenetischer Ultra Nationalismus“6. Ziel dessen sei eine neue nationale Gemeinschaft mit einem neuen Zukunftsbild.7
3. Faschismus in Italien unter Benito Mussolini
3.1 Entstehung des Faschismus – Wie kam es dazu?
Um eine mögliche Antwort auf die Frage, wie der Faschismus entstanden sei, bieten zu können, ist es wichtig einen Blick auf die italienische Geschichte zu werfen und bestimmte Fakten und Tatsachen zu beleuchten. In diesem Abschnitt der Arbeit soll ein besonderes Augenmerk auf die Entstehung des italienischen Faschismus gelegt werden.
Im Jahr 1915 begann der Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg. Diesen Krieg gewann Italien mühsam im Herbst 1917. Die Rede ist ein von einem Krieg, in dem Italien sehr starke Verluste hinnehmen musste. Die italienischen Nationalisten bezeichnen diesen Sieg auch als einen verstümmelten Sieg (ital. vittorio mutilata). Denn vor allem der strategisch wichtige Ort Fiume (Rijeka) konnte nicht eingenommen werden, welcher sehr bedeutsam für die Italiener gewesen ist. Bauerkämper (2013) nach sei es ein Krieg gewesen, in denen die Italiener 700.000 Soldaten opfern mussten. Neben der schwierigen Wirtschaftslage, welche durch den Krieg ausgelöst wurde, bewies sich die Demobilisierung der Soldaten, welche nach dem Krieg zurückgekehrt waren, als äußerst problematisch. Im Zuge der Zeit explodierte die Anzahl der Arbeitslosigkeit und stellte somit die italienische Bevölkerung vor eine weitere extreme Herausforderung. Somit stand Italien vor mehreren großen Problemen, welche schnellstmöglich im Sinne Italiens bewältigt werden mussten. Sowohl diese Gründe, als auch die wachsende Inflation seien Anlass dafür gewesen, dass sich viele Menschen Italiens radikalisierten und sich nach Änderungen sehnten. So fanden vor allem in den Jahren 1919 bzw. 1920 massenweise Proteste statt. Das italienische Volk sehnte sich nach einer Person, welche dieses Volk aus der Krise befreit und somit öffneten sich die Wege für Benito Mussolini.8
Mussolini, welcher aus einer bildungsbürgerlichen Familie stammte, war ein ausgebildeter Lehrer. Er verfolgte stetig das Ziel, weiter in der Gesellschaft aufzusteigen und einen großen Einfluss einzunehmen.
Mussolini, der sich zunächst gegen den Militärdienst weigerte, indem er in die Schweiz auswanderte, wurde nach seiner Rückkehr zum hauptberuflichen Sekretär der sozialistischen Arbeiterkammer. Im Jahre 1912 wurde er zum Chefredakteur des Parteiorgans Avanti. Aufgrund seiner nationalistisch geprägten Ideologie, ist er zwei Jahre später aus der sozialistischen Partei Italiens ausgetreten. Dies kann damit begründet werden, dass Mussolini sich dafür einsetzte, dass Italien sich im Krieg auf die Seite von Frankreich, Großbritannien, Russland und ihren Verbündeten stellen sollte. Somit bekam er sehr viel Gegenwind aus seiner sozialistischen Partei. Somit festigte sich seine ohnehin nationalistische Denkweise und ordnete sich politisch immer weiter rechts ein.9
Im Jahr 1915 nahm Mussolini am Ersten Weltkrieg teil. Nachdem er aus dem Krieg aufgrund seiner Verwundung zurücktreten musste, stellte er zwei Jahre später (am 23. März 1919) eine Bewegung auf, dessen Name fasci di combattimento war. Diese bestand aus verschiedenen Kampfbünden.10 Wichtige Werte für Mussolini hierbei waren unter anderem Einheit, Kraft, Disziplin, Befehl, Gehorsam und Gerechtigkeit.11 Zudem ist die Bewegung trotz extremer Gewalt gegen politische Gegner sehr rasch gewachsen. Aus nur wenigen Hunderten werden in kurzer Zeit über 200.000 Faschisten. Mögliche Gründe hierfür waren vermutlich, dass Mussolini sowohl die kleinbürgerlichen Kreise, wie zum Beispiel Landarbeiter, Angestellte und ehemalige Soldaten, als auch die Industriellen ansprach und sich mit diesen verbündete.
Ein weiterer wichtiger Grund für den Aufstieg seiner Anhängerschaft war, dass Mussolini dem italienischen Volk klare Antworten auf die Frage, wie es nach dem Ersten Weltkrieg weitergehen soll, geben konnte. Denn das italienische Volk war nur sehr ungern abhängig von den benachbarten Ländern und Mussolini und seine Anhänger vermittelten das Gefühl bzw. das Ziel einer starken unabhängigen Nation.12 Dies wird vor allem in dem Werk von Woller (2016) an folgender Stelle genau auf den Punkt gebracht: „Sich von den mächtigen Nachbarn nichts mehr vormachen und sagen zu lassen, lautete deshalb die Devise, die im patriotisch-nationalistischen Italien auf begeisterte Zustimmung traf.“13
In anderen Worten kann daher gesagt werden, dass Mussolini im Laufe der Zeit immer stärker und stärker wurde. Er verfolgte ganz klar das Ziel, die absolute Macht in Italien zu ergreifen. Um einen Schritt näher an dieses Ziel zu gelangen, eröffnete er seine eigene Partei namens Partito Nazionale Fascista (PNF). Wichtig jedoch für seinen Erfolg war, dass neben dieser Partei die Organisation Fasci di Combattimento weitergeführt wurde, da er das Ziel einer Doppelstrategie verfolgte. Aus diesem Grund sollte die Organisation keineswegs durch die Partei ersetzt werden. Die immer mehr wachsende Anhängerschaft sollte zudem durch das Land ziehen und für eine angstvolle bzw. schreckliche Stimmung sorgen.
Als es dann zu den Parlamentswahlen im April 1922 kam und Mussolini mit seiner Partei lediglich 35 Mandate von ca. 500 erreichte und somit sein Ziel nicht erreichen konnte, plante er deshalb einen Putsch bzw. einen Marsch auf Rom im Oktober desselben Jahres.14
Dem bürgerlichen Staat jedoch gelang es nicht diesen Putsch zu verhindern und „Mussolini wurde schließlich am 28. Oktober 1922 von König Viktor Emanuel III. mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.“15 Grund hierfür war, dass Emanuel III. keinen Bürgerkrieg verursachen wollte. Letztlich wurde Mussolini zum Regierungschef ernannt. Wichtig ist in diesem Kontext zu erwähnen, dass Mussolini sich stets darum bemühen musste seine Machtposition zu sichern, da die mächtigen regionalen Führer ihn immer wieder herausforderten. Somit begann ein neues Kapitel sowohl für Mussolini als auch für Italien.16
3.2 Das faschistische Italien – die neue weltpolitische Situation
Nach nur einer kurzen Zeit wurde Mussolini innerhalb Italiens die Bezeichnung duce (Führer bzw. Anführer) zugeschrieben. Er verfolgte ganz klar das Ziel einen starken, kräftigen bzw. mächtigen Staat zu etablieren, einen Staat in dem vor allem Ordnung und Gerechtigkeit herrschten. Er fokussierte sich vor allem auf seine eigenen Ziele und war absolut nicht dazu bereit ein Stück von diesen abzuweichen.17 Dieses Verständnis wird unter anderem in dem Werk von Woller (2016) betont: „Mussolini ließ sich dabei in puncto Radikalität von niemanden übertreffen.“18
Als Mussolini im Jahre 1924 die Herrschaft über das Parlament gelang, sprach somit vieles dafür, dass er seine geplante Diktatur durchführen konnte. Eine wichtige Funktion für diesen Erfolg leistete zweifellos auch Alberto De Stefani. Er war aufgrund seiner Wirtschaftspolitik dafür verantwortlich, dass viele Unternehmer und auch die katholische Kirche sich auf die Seite Mussolinis stellten. Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass im Laufe der Zeit immer weniger Alternativen zu Verfügung standen und, dass auch aus diesem Grund viele Italiener Mussolini wählten.19
Vor allem aber auch der Glaube Mussolinis daran, die Macht zu erlangen und dieses Gefühl seinen Anhängern zu vermitteln, war zweifellos eine wichtige Basis, um die Macht zu übernehmen. Dies wird vor allem in dem Werk von Winkler (2011) an folgender Stelle deutlich: „Nicht auf den Rückhalt bei einer Mehrheit der Wähler kam es an, sondern nur auf den festen Willen, die Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen und im entscheidenden Augenblick nach der Macht zu ergreifen. War dieser Wille vorhanden, dann konnte sich auch eine entschlossene Minderheit die politische Führung sichern.“20
Des Weiteren ging es ihm neben der nationalen Befreiung und der nationalen Erneuerung, um durchaus weitere Ziele. Zum einen habe er das Ziel verfolgt, über Italien hinauszuwachsen und zum anderen sei, Mussolini nach, die weiße Rasse in großer Bedrohung gewesen.21 Daher sei die Vorstellung Mussolinis in Bezug auf die weiße Rasse nach Woller (2016) wie folgt: „[…] sie hatte in Mussolinis Welt- und Geschichtsdeutung nur dann eine Überlebenschance, wenn sie ein neues Bewusstsein ihrer selbst gewann und alles ausschied, was ihre Kraft und Homogenität störte.“22
Als Mussolini seinen Status als Staatsoberhaupt eingenommen hatte, wandelte er sein Land in ein geordnetes Land mit einer klarer Hierarchie um. Außerdem wurden Oppositionelle im unterschiedlichen Ausmaß unterdrückt und auch die freie Presse wurde sehr stark eingeschränkt. Zum Beispiel wurden Zeitungen zensiert und Beamte die sich nicht auf die Seite Mussolinis stellten, verloren ihren Job. Linke Parteien, sowie Gewerkschaften wurden sehr streng kontrolliert und zu einem späteren Zeitpunkt verboten.
Im Bereich der Wirtschaftsverfassung war Mussolini in seinem Vorgehen zunächst einmal unentschlossen. In diesem Kontext war es ihm primär wichtig, dass Italien wirtschaftlich gesehen stetig wuchs und dabei so gut es geht, keine Verluste bzw. Bußen einnahm. Hierbei kann jedoch erwähnt werden, dass er der Produktion einen wichtigen Beitrag beigemessen hat. Italien sollte in großen Mengen produzieren und vor allem Arbeitskämpfe sollten definitiv vermieden werden, um ein bestmögliches Arbeitsklima schaffen zu können. Durch dieses Vorgehen erhoffte sich Mussolini zum einen unabhängiger vom Ausland zu werden, als auch erfolgreichere Außenpolitik durchführen zu können. Viele Menschen Italiens, die zuvor eine relativ geringe Vorstellung über die Vision bzw. über das Vorgehen Mussolinis hatten, waren nun aufgeklärter.23
Darüber hinaus änderte Mussolini das Wahlgesetz, so dass seine faschistische Partei stark davon profitieren konnte, genauer gesagt, dass seine Partei die Mehrheit erhielt. Er wollte sicher sein, und nichts dem Schicksal überlassen und genau aus diesem Grund durften zu einem späteren Zeitpunkt andere Parteien gar nicht mehr zum Wahlkampf antreten. Eine weitere Tatsache besteht darin, dass Mussolini sowohl die ausführende Gewalt (Exekutive), als auch die gesetzgebende Gewalt (Legislative) aufgehoben hat, was dazu führte, dass ihm eine immense Macht zugesprochen wurde.24
Später im Jahr 1938 trat das sogenannte Rassengesetz in Kraft. Ziel dieses Gesetztes war es unter anderem zu zeigen, dass das italienische Volk stolz auf seine Rasse sein konnte und sich klar von Afrikanern und Slawen distanzieren sollte, um der Rasse treu zu bleiben. In anderen Worten fällt an dieser Stelle auf, dass hier Rassismus ausgeübt wurde.25
[...]
1 Vgl. Häusler, Alexander/ Fehrenschild, Michael (2020): Faschismus und Geschichte. Ein vergleichender Überblick zur Tauglichkeit eines umstrittenen Begriffs. Berlin: Rosa-Luxemburg-Stiftung. S. 14.
2 Arnd, Bauerkämper (2006): Der Faschismus in Europa 1918 – 1945. Stuttgart: Philipp Reclam Verlag. S. 13.
3 Wippermann, Wolfgang (2009): Faschismus. Eine Weltgeschichte vom 19. Jahrhundert bis heute. Darmstadt: Primus Verlag. S. 7.
4 ebd. S. 7.
5 Vgl. ebd. S. 13.
6 Bauerkämper, Arnd (2013): Italienischer Faschismus und deutscher Nationalsozialismus im Vergleich und Bezugsverhältnis. Entstehung, Merkmale und Erinnerungen. In: Faber/Locher (2013): Italienischer Faschismus und deutschsprachiger Katholizismus. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH. S. 48.
7 Vgl. ebd. S. 48.
8 Vgl. ebd. S. 51-52.
9 Vgl. Woller, Hans (2016): Mussolini. Der erste Faschist. Eine Biografie. München: C. H. Beck Verlag. S. 45-46.
10 Vgl. ebd. S. 76-77.
11 Vgl. Raphael, Lutz (2011): Imperiale Gewalt und mobilisierte Nation. Europa 1914-1945. München: C. H. Beck Verlag. S. 194.
12 Vgl. Woller, Hans (2016): Mussolini. Der erste Faschist. Eine Biografie. München: C. H. Beck Verlag. S. 76-77.
13 ebd. S. 77.
14 Vgl. Wippermann, Wolfgang (2009): Faschismus. Eine Weltgeschichte vom 19. Jahrhundert bis heute. Darmstadt: Primus Verlag. S. 37-39.
15 ebd. S. 39-40.
16 Vgl. Woller, Hans (2016): Mussolini. Der erste Faschist. Eine Biografie. München: C. H. Beck Verlag. S. 88-89.
17 Vgl. ebd. S. 60.
18 Woller, Hans (2016): Mussolini. Der erste Faschist. Eine Biografie. München: C. H. Beck Verlag. S. 60.
19 Vgl. Schieder, Wolfgang (2014): Benito Mussolini. München: C. H. Beck Verlag. S. 47.
20 Winkler, Heinrich August (2011): Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege 1914-1945. München: C. H. Beck Verlag. S. 274.
21 Vgl. Woller, Hans (2016): Mussolini. Der erste Faschist. Eine Biografie. München: C. H. Beck Verlag. S. 77.
22 ebd. S. 77-78.
23 Vgl. ebd. S. 78-79.
24 Vgl. ebd. S. 99.
25 Vgl. Raphael, Lutz (2011): Imperiale Gewalt und mobilisierte Nation. Europa 1914-1945. München: C. H. Beck Verlag. S. 205.