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Blutzuckermessung und Subkutane Injektion von Insulin. Bestandteil einer Praxisleiterausbildung

©2021 Hausarbeit 30 Seiten

Zusammenfassung

Die Hausarbeit thematisiert primär die Blutzuckermessung und die Subkutane Injektion von Insulin. Ziel ist es einen strukturierten, verständlichen und geplanten Ablauf einer Anleitung im Alltag eines Praxisanleiters vorzustellen.
Es werden verschiedenste Analysen zur Vorbereitung aufgeführt und erklärt. Die geplanten Methoden für Anleitungssituationen werden beschrieben und anschließend ausführlich begründet.

Ein Praxisanleiter sollte in jeder Einrichtung (Krankenhaus, Altenheim, ambulanten Pflegedienst und psychiatrische Versorgung) ein elementarer Bestandteil sein, da die Einrichtung die praktische Ausbildung sicherstellen sollte. Die Aufgabe des Praxisanleiters ist es, die Auszubildenden an die eigenständige Wahrnehmung der beruflichen Aufgaben heranzuführen. Die enge Bindung zur Schule ist essentiell um eine hohe Qualität zu gewährleisten.

Hauptaufgabe der Praxisanleiter ist es für die Schüler da zu sein. Hierzu zählen unter anderem, die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, die Förderung von Handlungskompetenzen in der Pflege, die Planung, die Durchführung und die Evaluation von praktischen Anleitungen, die Sicherung einer Praxisausbildung, die Unterstützung beim individuellen Lernen und die Vorbereitung auf Prüfungen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Beschreibung der Rahmenbedingungen
2.1. Einrichtung
2.2. Eigenanalyse
2.3. Schüleranlyse
2.4. Klientenanlayse
2.5. Gesetzliche Grundlagen des Anleitungsprozesses während der Ausbildung

3. Thema der Anleitersituation
3.1. Thema
3.2. Definition
3.3. Die Handlungskette (Fehlerquellen, Handlungen, Material)
3.4. Theoretische Begründung zur Wahl des Themas

4. Pädagogisches und didaktisches Konzept
4.1. Vorbereitung
4.2. Lernergebnisse
4.3. angewendete Methoden der Anleitung
4.4. Lernergebnisse

5. Umsetzung des Anleitungsthema 21
5.1. Planung
5.2. Durchführung

6. Beurteilung der Durchführung
6.1. Selbsteinschätzung des Schülers
6.2. Beurteilung durch den Anleiter
6.3. Beurteilungs- und Benotungsrichtlinien bzw. -kriterien

7. Reflektion der eigenen Anleiterrolle——- Fazit

8. Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Ein Praxisanleiter sollte in jeder Einrichtung (Krankenhaus, Altenheim, ambu­lanten Pflegedienst und psychiatrische Versorgung) ein elementarer Be­standteil sein, da die Einrichtung die praktische Ausbildung sicherstellen soll­te. Die Aufgabe des Praxisanleiters ist es, die Auszubildenden an die eigen­ständige Wahrnehmung der beruflichen Aufgaben heranzuführen (siehe Ab­bildung 1). Die enge Bindung zur Schule ist essentiell um eine hohe Qualität zu gewährleisten.

Hauptaufgabe der Praxisanleiter ist es für die Schüler da zu sein. Hierzu zäh­len unter anderem, die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, die Förderung von Handlungskompetenzen in der Pflege, die Planung, die Durchführung und die Evaluation von praktischen Anleitungen, die Sicherung einer Praxisausbildung, die Unterstützung beim individuellen Lernen und die Vorbereitung auf Prüfungen.

Die Hausarbeit thematisiert primäre die „Blutzuckermessung“ und die „Sub- cutane Injektion von Insulin“. Ziel ist es einen strukturierten, verständlichen und geplanten Ablauf einer Anleitung im Alltag eines Praxisanleiters vorzu­stellen. Es werden verschiedenste Analysen zur Vorbereitung aufgeführt und erklärt. Die geplanten Methoden für Anleitungssituationen werden beschrie­ben und anschließend ausführlich begründet.

Im Anschluss daran werden die Lernziele/ Kompetenzen sowie die Beobach­tungsschwerpunkte festgelegt.

Die Durchführung der Anleitungssituation und das Verhalten des Praxisanlei­ter, sowie des Auszubildenden, wird im darauffolgenden Ablaufplan genaues­tens beschrieben und dokumentiert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Aufgaben von Praxisanleitung in der Pflege (Mamerow, 2018, S. 13)

2. Beschreibung der Rahmenbedingungen

2.1 Einrichtung

Ich bin seit dem 01.10.2013 bei dem Diakonischen Werk im ambulanten Pflegedienst als Gesundheits- und Krankenpflegerin angestellt. Das Diakonisches Werk hat ca. 1500 Mitarbeiter und hat mehrere Bereiche für Senioren, Kinder, Jugendliche, Familie und für Menschen mit Behinderung. Für die Senioren gibt es ein ambulanten Pflegedienst, eine Tagespflege, Mietwohnungen und stationäre Bereiche. Die Familien können die folgende Bereiche in Anspruch nehmen: den ambulanten Pflegedienst, die Kinderta­gesstätte, den Migrationsfachdienst, die Pädagogische Unterstützung im Ambulanten, im Teilstationären, sowie Vollstationären.

Für Menschen mit Behinderung wird eine Tagespflege, eine Wohngemein­schaft und ein ambulanter Pflegedienst angeboten.

Das Leitbild des diakonischem Werk ist „Was willst du, dass ich für dich tun soll“. Diese Leitbild ist aus einem Vers des Markusevangeliums. Das diakonische Werk möchte allen Menschen helfen, die Unterstützung benötigen und es sind alle Menschen willkommen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religionszugehörigkeit und Nationalität.

Die Vision der Firma ist es, den Menschen ein Zuhause zu schaffen und ei­nen sozialen Ausgleich zu ermöglichen.

Zurzeit sind wir ca. 120 Mitarbeiter und versorgen 350 Klienten. Unsere Mit­arbeiter sind in verschiedene Teams eingeteilt.

Das Betreuungsteam, das Pflegeteam, das Wäscheteam und das Reini­gungsteam sind nur ein kleiner Auszug, von dem was diese Firma ausmacht.

Im Pflegeteam arbeiten wir in vier Untergruppen. Ich bin in Gruppe drei ein­geteilt. In dieser Gruppe sind circa 22 Mitarbeiter. Wir haben vier Touren im Frühdienst, eine Tour im Mittagsdienst und zwei Touren im Spätdienst. Es werden in einer Tour im Frühdienst ca. 20 Klienten versorgt, in der nächsten Tour im Mittagsdienst werden ca. 23 Klienten versorgt und in einer Spät­diensttour werden circa weitere 25 Klienten versorgt. Die Touren werden in Behandlungspflege und Grundpflege Touren aufgeteilt. In den Behandlungs­pflegetouren haben Pflegefachkräfte folgende Aufgaben zu erfüllen: Z.B.

- Verabreichen und richten von Medikamenten
- Verbandswechsel nach ärztlicher Anordnung
- Kompressionsstrümpfe anziehen und ausziehen
- Kompressionsverbandanlegen
- Injektion s.c.
- Blutzucker messen
- Trachealkanülenversorgung
- Stromversorgung

Pflegehilfskräfte haben in den Grundpflegetouren folgende Aufgaben zu er­füllen:

Z.B.

- kleine Pflege
- Große Pflege
- Kämmen und Rasieren
- Umfangreiche Hilfe bei der Ausscheidung der Klienten
- Umfangreiche Hilfe bei der Nahrungsaufnahme der Klienten
- Hauswirtschaftliche Versorgung
- Hilfe bei Aufsuchen / Verlassen des Bettes

Zurzeit werden im ambulanten Pflegedienst des Diakonischen Werkes e.V. zwei Auszubildende, zur Altenpflegerin, ausgebildet. Die eine Ausbildende befindet sich im zweiten Lehrjahr, die andere Ausbildende ist im dritten Lehr­jahr. Die beiden Auszubildenden fahren bei der Pflegefachkraft, oder bei ei­nem Praxisanleiter mit. Dies dient dazu, das Wissen und die Fortschritte von schulischen und praktischen Leistungen genauer nachzuvollziehen und be­werten zu können. So ist es möglich eventuelle Defizite zu erkennen zu kor­rigieren.

In der generalistischen Ausbildung sind noch keine Schüler im ambulanten Pflegedienst des diakonischen Werkes, aber es absolvieren mehrere Ausbildende aus dem Klinikum ihr Praktikum im ambulanten Pflegedienst des diakonischen Werkes.

2.2. Eigenanalyse

Ich bin 30 Jahre alt und habe mein Examen als Gesundheits- und Kranken­pflegerin im Jahre 2011 erfolgreich abgeschlossen. Nach meinem Examen konnte ich in verschiedenen Bereichen in Krankenhäusern (Hannover und Wolfsburg) Erfahrungen sammeln. Seit 2013 bin ich im Diakonischen Werk tätig. 2015 habe ich meine Kompetenzen mit der Qualifizierung zur Wundexpertin erweitern können.

Ich habe schon immer gerne mit Schülern zusammengearbeitet und mir be­reitet es große Freude Wissen zu teilen und weiterzugeben. Es war schon während meiner Ausbildung mein Wunsch eine Praxisanleiterausbildung zu absolvieren. In der Tätigkeit als Praxisanleiter steht man immer wieder vor neuen Herausforderungen und muss sein Wissen gut und verständlich erklä­ren. Was aber immer wieder bewundernswert zu realisieren ist, ist dass man nie auslernt, und so mittels seiner Schüler bzw. Auszubildenden zu vielen neuen Erkenntnissen gelangt.

2.3. Schüleranlyse

Meine Auszubildende ist 22 Jahre alt. Zurzeit befindet sie sich in der Ausbil­dung zur Altenpflegerin im zweiten Lehrjahr. In der Altenpflegeschule wurde im letzten Blockunterricht das theoretische Wissen erlangt (Definition Diabe­tes mellitus, Krankheitsbilder, Abweichung von Normwerten, Folgeschäden etc.), was mir den Anlass gab eine geplante Praxisanleiterstunde (Unterwei­sung) durchzuführen.

Sie hat schon öfter beim Blutzuckermessen und der s.c.- Injektion zugese­hen, hat aber aufgrund der zuvor fehlenden theoretischen Kenntnisse nicht selbst gemessen oder injiziert. Zur Zeit gibt es keinen Klienten mit einer s.c. Injektion (z.b. Cleaxne, Heparin) und aus diesem Grund wird mittels Insulin­Einwegplan diese Tätigkeit näher gebracht.

2.4. Klientenanlayse

Frau B. ist 85 Jahre alt. Sie lebt schon seit fünf Jahren im bereuten Wohnen, da Ihr Mann seit sieben Jahren verstorben ist und Sie hat ihr Haus verkauft hat. Frau B. ist eine Diabetikerin (Diabetes mellitus Typ 2) und bekommt das Insulin (Lantus) nach ärztlichen Verordnung. Komplikationen sind nicht zum Diabetes mellitus Ty 2 bei Frau B. bekannt. Klientin hatte eine Augen-OP bds. (grauer Star) und besitzt eine Hüftprothese.

Bei Frau B. ist auch eine akute vorübergehende psychotische Störung be­kannt, aber ihr Hauarzt hat keine weiteren Angaben dazu gegeben und Frau B.möchte auch keine Auskunft dazu geben. Sie hat auch eine erhöhte Sturzneigung und benutzt deswegen in ihrer Wohnung und außerhalb ihren Rollator. Die Klientin bekommt ihr Essen in ihre Wohnung geliefert, aufgrund von Corona Pandemie, darüber ist sie sehr traurig. Frau B. fehlt das gemein­same Essen mit anderen Bewohnern aus dem bereuten Wohnen.

Sie sucht dadurch vermehrt Kontakte zum Pflegepersonal, weil das Pflege­personal für die Insulingabe zweimal am Tag in ihre Wohnung kommt, es sind zur Zeit die einzigen Personen mit denen Sie sich unterhalten kann. Seit dem Corona Lockdown wünscht sie hat sich leichte Unterstützung im Haus­halt von einer Hauswirtschaftkraft. Die Hauswirtschaftkraft übernimmt zum Beispiel den Abwasch im Haushalt, richtet das Bett und führt die Wünsche von Frau B. aus.

2.5. Gesetzliche Grundlagen des Anleitungsprozesses während der Ausbildung

Seit dem 01. Januar 2020 gibt es eine Änderung für Pflegeberufe. Das Pfle­geberufegesetz (PflBG) löst das Altenpflegegesetz (AltPflG) uns das Kran­kenpflegegesetz (KrPflG) ab. Somit wird jeder zur Pflegefachmann oder zum Pflegefachfrau ausgebildet und nicht mehr zum Altenpfleger/-in, Gesund- heits- und Krankenpfleger/-in oder Kinderkrankenpfleger/-in. Mit diesem Ge­setz entfällt eine Differenzierung speziellen in die Ausbildungszweigen. Im Rahmen der Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann werden „Kompetenzen für die selbstständige und prozessorientierte Pflege von Men­schen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen vermittelt. Damit wird der Wechsel zwischen den einzelnen Pflegebereichen erleichtert“ (BMFSJ, 2017). Innerhalb er ersten 6 Jahre gibt es die Möglichkeit ab dem 3 Lehrjahr sich für die Differenzierung zum Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Kranken- pfleger/-in oder Kinderkrankenpfleger/-in oder die Fortsetzung der generaliri­schen Pflegeausbildung für den Pflegefachmann/ -frau zum entscheiden (BMFSJ, 2017; BMH, 2018).

Praxisanleiter sollten die Auszubildende darin unterstützen, selbstgewählte Ziele zu erreichen, Gesamtzusammenhänge zu erkennen und Selbstständig­keit und Selbstkompetenzen zu erreichen. Der Auszubildende muss die Chance bekommen eigene Ressourcen zu erkennen, um seine selbst ge­wählte Ziele zu erreichen. Zur Motivationssteigerung sollten immer neue Zie­le gestellt werden, die anspruchsvoll und erreichbar sind. Der Lernerwerb darf nicht alleine nur auf den Auszubildenden ausgerichtet sein. Die Anforde­rung der Pflegepraxis und der Pflegeausbildung müssen beachtet werden. Um die berufliche Anforderungen zu erfüllen müssen Kompetenzen und Handlungen erlernt werden.

Während einer Anleitungssituation ist vom Praxisanleiter darauf zu achten, dass diese individuell nach den Bedürfnissen des Klienten geplant sind, aber auch exemplarischen Charakter haben, um die Handlungen und das Wissen auf andere Situationen zu transferieren. Bei akuten, vitalen Bedrohungen oder sonstigen Bedürfnissen des Klienten muss der Praxisanleiter einschrei­ten um nicht den Klienten zu gefährden.

Der Praxisanleiter hat grundsätzlich die Anordnungsverantwortung gegen­über dem Auszubildenden als auch die Durchführungsverantwortung bezüg­lich der Handlungen des Auszubildenden am Klienten zu tragen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Verantwortungsbeziehungen in der Anleitungssituation (Sträßner, 2004)

Bei der pflegerischen Tätigkeiten ,wie zum Beispiel bei uns Blutzu­ckerkontrolle und s.c. Injektion müssen auch rechtliche Aspekte be­rücksichtigen. Pflegefachkraft muss die Einverständniserklärung der Klientin bekommen, da es sonst eine Körperverletzung darstellt. Eine Blutzuckerkontrolle und eine Injektion müssen auch immer vom Arzt verordnet werden und an qualifiziertes Personal delegiert werden.

3. Thema der Anleiterssituation

3.1. Thema

Thema „Vorbereitung und Durchführung einer Blutzuckermessung und s.c. Injektion“

Um eine Anleitungssituation Blutzuckermessung und s.c. Injektion durchführen zu können, benötigt der Auszubildende gewisse Grund­kenntnisse.

3.2. Definition

Diabetes mellitus ist gekennzeichnet durch eine chronische Erhö­hung des Blutzuckerspiegels, durch diese Erhöhung können schwere Folge- und Begleiterkrankungen entstehen. Diese Erkrankung wird in zwei Typen unterschieden.

Der Typ 1 Diabetes mellitus entsteht aufgrund eines Mangels von In­sulin, infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen (Beta- Zellen). Die Zellen befinden sich in der Bauchspeicheldrüse und entsprechen einem bestimmten Typen, den sogenannten Insel­zellen. Am häufigsten ist die Neuerkrankung bei Kindern zwischen 11 und 13 Jahren. Aus diesem Grund wurde der Diabetes mellitus Typ 1 früher auch als jugendlicher oder juveniler Diabetes bezeichnet.

Als Ursachen des Typ 1 Diabetes mellitus gilt heute das Zusammen­wirken von äußeren Faktoren (z.b. bestimmten Virusinfektionen) und erblicher Veranlagung und einer Fehlsteuerung des Immunsystems. T-Lymphozyten (bestimmte weiße Blutkörperchen) richten sich spe­ziell gegen die Beta- Zellen. Dadurch kommt es zu einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen und zum Insulinmangel, wenn kein Insulin im Körper vorhanden ist kann keine Glukose mehr aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen und verwertet werden. Der Zuckerspiegel im Blut steigt an und der Körper muss als Energie­quelle sein Fettgewebe aufzehren.

Bei dem Typ 2 Diabetes mellitus entsteht eine Verminderung der Körperzellen auf Insulin. Diese Diabetes mellitus Art macht sich meistens erst später bemerkbar und wurde deswegen auch früher Altersdiabetes oder als Alterszucker bezeichnet. Auslösende Fakto­ren sind Bewegungsmangel, Adipositas und fettreiche Kost. In den letzten Jahren hat sich das Alter beim ersten Auftreten des Diabetes mellitus Typ 2 zunehmend nach unten verlagert.

Es gibt auch einen Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes), dieser tritt erstmal in der Schwangerschaft auf. In der Regel ver­schwindet diese Form des Diabetes nach Beendigung der Schwan­gerschaft. Das Risiko für eine spätere Entwicklung des Typ 1 oder Typ 2 Diabetes ist jedoch stark erhöht.

Der Normalwert des Blutzuckerspiegels ist nüchtern 3,3- 5,6 mmol/l und nach dem Essen 5,0- 7,8 mmol/l.

In der Abbildung 3 wird erklärt, wie die Blutzuckerwerte bei Regel­menschen (Normal) sind. Bei Menschen die wahrscheinlich ein Dia­betes mellitus entwickeln (Verdacht) und bei Menschen die bereis an Diabetes mellitus erkrankt sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5:https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/blutzucker-messen/blutzuckerwerte/

Komplikation

Nicht erkannte oder/und nicht gut eingestellte Diabetes- Erkrankun­gen können zu Blutzuckerentgleisungen führen, die sowohl auf einer Unterzuckerung als auch auf eine Überzuckerung des Blutes hinwei­sen können. Beide können schwerwiegenden Komplikation auslösen.

Hypoglykämie/ Unterzuckerung

Eine Unterzuckerung kann als unbeabsichtigter und unerwünschter Nebeneffekt der Blutzuckersenkung durch Medikamente oder Insulin entstehen, wenn zum Beispiel zu viel Insulin gespritzt wird sinkt der Blutzucker zu schnell ab und dadurch entsteht die Gefahr der Unter­zuckerung.

Eine Unterzuckerung ist sehr unangenehm und kann zu schlimmen Folgen führen. Eine Unterzuckerung nimmt man üblicherweise ab einem Wert von weniger als 3,9 mmol/l wahr.

Doch Diabetiker, die meistens zu hohe Werte gewöhnt waren, emp­finden diese Unterzuckerung manchmal auch bei höheren Werten. Es spielt auch vermutlich eine Rolle wie schnell der Blutzuckerspie­gel sich senkt.

Bei der Unterzuckerung wird zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Hypoglykämie unterschieden, die alle schnell und adäquat behandelt werden müssen (beispielsweise Apfelsaft oder Traubenzu­cker für raschen Blutzuckeranstieg). Werden die ersten Anzeichen einer leichtern Unterzuckerung nicht beachtet, kann sich daraus schnell eine mittelschwere oder schwere Unterzuckerung bilden.

Eine leichte Unterzuckerung verursacht folgende Symptome:

- Heißhunger
- Schweißausbrüche
- Herzklopfen
- Kribbeln am Mund (speziell an den Lippen)
- Leichte Konzentrationsschwäche

Bei mittelschwere Unterzuckerung kommen weitere Symptome:

- Zittern am ganzen Körper
- Sehstörung

Das menschliche Gehirn reagiert auf eine Unterzuckerung sensibel, aus diesem Grund kommt es bei schwerer Unterzuckerung zu neuro­logischen Ausfällen:

- Sprachstörung
- Bewusstlosigkeit
- Bewusstseinschränkungen
- Krampanfälle

Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/im-notfall.html

Dieser Zustand kann lebensbedrohlich sein und muss sofort ärztlich Behandelt werden. Es kann dabei die Energie zum „Erhaltungsstoff­wechsel“ des Gehirns fehlen, was zu irreversiblen Schäden an den Gehirnzellen bis zum Tode führt.

Die Ursachen für eine Unterzuckerung können sein:

- zu viel Insulin oder blutzuckersenkende Medikamente
- falsche Insulinwahl
- Schwankungen bei der Insulinaufnahme etc.

Eine Unterzuckerung lässt sich vermeiden zum Beispiel Mahlzeiten und Kohlenhydratmenge unbedingt einhalten, regelmäßige Blutzu­ckerkontrolle und Insulinmenge in besonderen Situation anpassen.

Hyperglykämie/ Überzuckerung

Von Überzuckerung wird ab ein Werte von über 10 mmol/l bespro­chen.

Eine erhöhten Blutzuckerspiegel ist eine schwere Stoffwechselent- gleistung und kann akut lebensbedrohlich sein wie zum Beispiel dia­lektische Koma. Die Ursache dieser Überzuckerung kann durch nicht behandelten Diabetes entstehen oder durch Einnahmefehler bei der Diabetes- Therapie, wie zum Beispiel zu wenig blutzuckersenkende Medikamente, zu viel kohlenhydrathaltige Nahrung. Auch andere Medikamente wie zum Beispiel Kortison oder Injektionen können den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Eine Überzuckerung verläuft meist schleichend.

Die wichtigsten Symptome einer Überzuckerung sind:

- häufiges Wasserlassen/ starke Harndrang und Durstgefühl
- Müdigkeit
- Sehstörung
- Gewichtsabnahme
- Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen
- Juckreiz

Diese Symptome der Überzuckerung sind immer auch ein Warnzei­chen für ein dialektisches Koma.

Um Folgeerkrankungen, wie Mikro-/ Makroangiopathien, Polyneuro­pathie, eine dialektisches Fußsyndrom, Diabetische Retinopathie oder gar ein diabetisches Koma zu vermeiden oder zu vermindern, ist es notwenig, dass die Auszubildende das Krankheitsbild Diabetes mellitus kennt, weiß wie man Blutzucker misst und Insulin (schnell­wirkendes oder Langzeit-Insulin) verabreicht.

3.3. Die Handlungskette (Fehlerquellen, Handlungen, Material)

Materialvorbereitung für eine Blutzuckermessung

Tablett oder desinfizierten Platz:

- Haut- und Händedesinfektion
- Einmalhandschuhe, Zellstofftupfer
- Einmallanzetten
- Teststreifen, Messgerät (Accu- Check)
- Spritzenabwurfbehälter
- Klientenakte

s.c. Injektion (Insulin)

Tablett oder desinfizierten Platz:

- Haut- und Händedesinfektion
- Einmalhandschuhe, Zellstofftupfer
- Pen und Penkanüle
- Spritzenabwurfbehälter
- Klientenakte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Seiten
Jahr
2021
ISBN (eBook)
9783346479617
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (September)
Schlagworte
blutzuckermessung subkutane injektion insulin bestandteil praxisleiterausbildung
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Titel: Blutzuckermessung und Subkutane Injektion von Insulin. Bestandteil einer Praxisleiterausbildung
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