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Der Kampf gegen den digitalen Analphabetismus. Die Bedeutung des Informatikunterrichts in Deutschland

©2018 Hausarbeit 14 Seiten

Zusammenfassung

Ziel der Arbeit ist es, die Wichtigkeit des Informatikunterrichts und die Voraussetzungen um diesen zu etablieren, klarzustellen. Im Kapitel Digitale Medien in der Schule erläutere ich kurz den Einsatz der Medien im Unterricht und welchen positiven Aspekt es zur Schulbildung beiträgt. Mit dem ersten Kapitel leite ich den Bezug zum Unterrichtsfach mit digitalen Medien her. Damit ist der Informatikunterricht und die Medienerziehung gemeint. Im zweiten Kapitel versuche ich den Begriff Informatik zu definieren, der relativ ist. Dazu erläutere ich auch die Teilgebiete der Informatik, um einen kurzen Überblick zu geben. Ich möchte klarstellen, dass der Informatikunterricht über Excel, Word und PowerPoint hinausgeht.

Im dritten Kapitel wird anhand der sieben Kriterien des Allgemeinbildungskonzepts von Hans Werner Heymann festgestellt, ob der Informatikunterricht zur Allgemeinbildung beiträgt. Nachdem diese Fragestellung geklärt ist, diskutiere ich im vierten Kapitel, ob der Informatikunterricht als Pflichtfach eingeführt werden sollte. Dafür stelle ich die Gründe für und gegen eine Einführung der Informatik als Pflichtfach gegenüber. Außerdem nehme ich kurz Bezug zum Informatikunterricht in Hessen und erläutere die momentane Wichtigkeit. Im letzten Kapitel „Beitrag der Politik zur Digitalen Bildung“ wird auf den „Digitalen Pakt“ und auf die Koalitionsgespräche zur Regierungsbildung im Jahr 2018 eingegangen, um den aktuellen Entwicklungsstand der Digitalisierung darzulegen. Ich runde meine Ausarbeitung mit einem Fazit ab. In diesem gehe ich darauf ein, ob der Informatikunterricht als Pflicht eingeführt werden sollte. Zusätzlich gebe ich eine eigene Meinung und eine Prognose ab.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Digitale Medien in der Schule

2 Definition von Informatik

3 Beitrag des Informatikunterrichts zur Allgemeinbildung

4 Informatik als Pflichtfach

5 Beitrag der Politik zur digitalen Bildung

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die Digitalisierung hat einen enormen Einfluss in unsere Lebensbereiche. In der Schule, in der Uni oder im Privatleben, wir sind umgeben durch Massenmedien und neue Technologien. Wir leben in einer Welt mit zunehmender Digitalisierung. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Ausstattung der Schulen mit digitalen Medien und dem Informatikunterricht. Ziel der Arbeit ist es, die Wichtigkeit des Informatikunterrichts und die Voraussetzungen um diesen zu etablieren klarzustellen. Im Kapitel Digitale Medien in der Schule erläutere ich kurz den Einsatz der Medien im Unterricht und welchen positiven Aspekt es zur Schulbildung beiträgt. Mit dem ersten Kapitel leite ich den Bezug zum Unterrichtsfach mit digitalen Medien her. Damit ist der Informatikunterricht und die Medienerziehung gemeint. Im zweiten Kapitel versuche ich den Begriff Informatik zu definieren, der relativ ist. Dazu erläutere ich auch die Teilgebiete der Informatik, um einen kurzen Überblick zu geben. Ich möchte klarstellen, dass der Informatikunterricht über Excel, Word und PowerPoint hinausgeht. Im dritten Kapitel wird anhand der sieben Kriterien des Allgemeinbildungskonzepts von Hans Werner Heymann festgestellt, ob der Informatikunterricht zur Allgemeinbildung beiträgt. Nachdem diese Fragestellung geklärt ist, diskutiere ich im vierten Kapitel, ob der Informatikunterricht als Pflichtfach eingeführt werden sollte. Dafür stelle ich die Gründe für und gegen eine Einführung der Informatik als Pflichtfach gegenüber. Außerdem nehme ich kurz Bezug zum Informatikunterricht in Hessen und erläutere die momentane Wichtigkeit. Im letzten Kapitel „Beitrag der Politik zur Digitalen Bildung“ wird auf den „Digitalen Pakt“ und auf die Koalitionsgespräche zur Regierungsbildung im Jahr 2018 eingegangen, um den aktuellen Entwicklungsstand der Digitalisierung darzulegen. Ich runde meine Ausarbeitung mit einem Fazit ab. In diesem gehe ich darauf ein, ob der Informatikunterricht als Pflicht eingeführt werden sollte. Zusätzlich gebe ich eine eigene Meinung und eine Prognose ab.

1 Digitale Medien in der Schule

Heutzutage läuft in der Schule die Kommunikation über das Internet ab. Lehrer kommunizieren mit Eltern und Schülern, über E- Mails. Sie stellen Lernmaterial auf Online Plattformen, wie z. B Moodle, um den Schülern den Zugriff von zu Hause aus zu gewährleisten. Bildungsauftrag der Schule ist es, die digitalen Medien als Wissensressource zu etablieren. Die Schüler sollen die Medien nicht nur als Unterhaltung betrachten (Moser, 2014, S. 10). SuS sollen verantwortungsvoll mit den digitalen Medien umgehen. Sie sollen sich mit Sicherheit, Privatsphäre, Datenschutz und Urheberrecht beschäftigen. Die Schulen müssen die Schüler vor negativen Einflüssen im Netz schützen (Moser, 2014, S. 20). Außerdem sind die digitalen Medien eine gute Alternative zu langweiligen Ressourcen, wie z. b Bücher oder die Schultafel. Digitale Medien können ein Spaßfaktor sein und die Motivation der Schüler wecken, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzten (Moser, 2014, S. 10). Der Einsatz wird auf zweiseitiger Sicht diskutiert. Digitale Medien können in unterschiedlichen Fächern als Unterrichtsmedium eingesetzt werden oder sich als eigenständiges Fach etablieren (Moser, 2014, S. 59). Im Fazit werde ich konkreter auf diese Diskussionspunkte eingehen.

2 Definition von Informatik

Der Computer gilt als Untersuchungsgegenstand der Informatik. Aus diesem Grund spricht man in der englischen Sprache von „Computer Science“ (Schubert & Schwill, 2011, S. 1). Informatik hat sehr vielfältige Definitionen. Nach Schubert & Schwill wird Informatik viel folgt definiert: „Informatik ist die Wissenschaft, die sich mit der systematischen und automatischen Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Daten aus Sicht der Hardware, der Software, der Grundlagen und der Auswirkungen befasst“ (Schubert & Schwill, 2011, S. 2). Im Jahre 1968 wurde Informatik in Deutschland als Studienfach eingerichtet (Deller, 1980, S. 1). Es ist eine eigene Wissenschaft, die durch die Wissenschaften Elektrotechnik, Mathematik und Physik entstanden sind (Humbert, 2004, S. 10). Die Informatik wird in vier Gebiete eingeteilt. Die theoretische, praktische, technische und angewandte Informatik (Rechenberg, 2010, S. 49).

2.1 Teilgebiete der Informatik

Theoretische Informatik:

Die Theoretische Informatik behandelt Methoden und Modelle aus der Mathematik (Schubert & Schwill, 2011, S. 6). Sie ist das wissenschaftliche Fundament der Informatik und untersucht die Automatisierung. Die Computernutzung ist für jedes Berufsfeld eine Voraussetzung. Jedoch sollte auch ein Wissen über die Computerbedienung hinaus beherrscht werden. Der Informatikunterricht sollte aus diesem Grund das Gebiet der Theoretische Informatik berühren (Schlüter & Brinda, 2007, S. 283). In der Sekundarstufe 1 spielt die Theoretische Informatik nur eine Nebenrolle, während sie in der Sekundarstufe 2 die Hauptrolle spielt (Schlüter & Brinda, 2007, S. 286). Zu den Teilbereichen der Theoretische Informatik gehören formale Sprachen, Theorie der Netze und Prozesse und Automatentheorie (Schubert & Schwill, 2011, S. 6).

Praktische Informatik:

Die praktische Informatik beschäftigt sich mit der Programmierung von Computern (Rechenberg, 2010, S. 49). Programme müssen in eine verständliche Form gebracht werden, die von einem Betriebssystem überwacht werden. Zur praktischen Informatik gehören Algorithmen und Datenstrukturen, Betriebssysteme, Programmiersprachen, Software- Engineering und Simulation (Schubert & Schwill, 2011, S. 6). Die praktische Informatik hat in den Lehrplänen der Sekundarstufe 2 seinen Platz.

Technische Informatik

Die technische Informatik beschäftigt sich mit dem Bau von Computern. Die Fortschritte in der Informatik sind auf die technische Informatik zurückzuführen. Ohne diesen Teilgebiet wäre eine Weiterentwicklung des Computers nicht möglich gewesen (Rechenberg, 2010, S. 49). Betriebssysteme und die Zusammenstellung von Computer sind ein wichtiger Bestandteil der technischen Informatik. Dazu gehören Rechenarchitekturen, Fehltoleranz, Leistungsmessung und Prozessdatenverarbeitung (Schubert & Schwill, 2011, S. 6).

Angewandte Informatik:

Informatik beeinflusst auf verschieden Weise das Leben eines Individuums. Unter angewandte Informatik wird die Anwendung von Methoden der Kerninformatik auf andere Wissenschaften verstanden. Zur angewandten Informatik gehören Wirtschaftsinformatik, Rechtsinformatik, Bioinformatik, welche auch als eigenständiges Studienfach angeboten werden (Schubert & Schwill, 2011, S. 8).

3 Beitrag des Informatikunterrichts zur Allgemeinbildung

Wie in Kapitel zwei erläutert, umfasst der Informatikunterricht mehr als Word, Excel und PowerPoint. Viele Lehrer denken, sie unterrichten Informatik, weil sie den Schülern erklären, wie ein Textbearbeitungsprogramm funktioniert. Im Jahre 2003 hat Helmut Witten, anhand der Kriterien der allgemeinbildenden Schulen nach Heymann festgestellt, dass der Informatikunterricht allgemeinbildend ist (Gallenbacher, 2017, S. 19).

Nach Heymann gibt es 7 Kriterien, die eine Schule bzw. in diesem Fall der Informatikunterricht erfüllen sollte, um allgemeinbildend zu sein:

1.Lebensvorbereitung

Der Informatikunterricht soll die SuS auf das spätere Leben vorbereiten, d. h es soll Wissen vermittelt werden, das sie ohne den Informatikunterricht nicht erfahren würden. Der Mensch soll nicht nur mit einem Computer umgehen können, sondern auch das System begreifen .

2.Stiftung kultureller Kohärenz

Die Sus sollen lernen, welche Bedeutung der Informatikunterricht für die Kulturentwicklung trägt und welchen Bezug es zum Alltag hat. Eine Wechselwirkung zwischen Fach und außerfachlicher Kultur soll hergestellt werden .

3.Weltorientierung

Der Informatikunterricht soll fachübergreifend gestaltet sein . Es ist die Aufgabe der informatischen Bildung die Systeme verstehbar zu machen, d. h die Sus sollen nicht nur fähig sein diese Systeme zu nutzen (z. B Handy, Tablet, Kühlschränke, Waschmaschine etc.), sondern auch begreifen, was hinter diesen digitalen Systemen steckt.

4.Anleitung zum kritischen Vernunftgebrauch

Sus sollen in der Lage sein, Einsatzmöglichkeiten der Informatiksysteme kritisch zu bewerten .

5.Entfaltung von Verantwortungsbereitschaft

Besonders im Informatikunterricht kann dieser Aspekt behandelt werden. Projektaufgaben in Gruppen sind eine gute Möglichkeit um Verantwortungsbereitschaft beweisen.

6.Einübung von Verständigung und Kooperation

Die Schüler sollen sich untereinander austauschen. Im Informatikunterricht gibt es die „Nerds“, die sich auch in ihrer Freizeit mit der Materie auseinandersetzen und die „Normalen“, die sich nur am Unterrichtsgeschehen beteiligen . Diese zwei Beteiligten sollten sich untereinander austauschen. In Form von Teamarbeit findet auch eine Verständigung und Kooperation zwischen den Schülern statt.

7.Stärkung des Schüler- Ichs

Die Gestaltung von Informatiksystemen ohne einen finanziellen Aufwand ist der Hauptgrund für die Stärkung des Schüler- Ichs . Alle Schüler sollen die gleichen Möglichkeiten haben, an sich am Unterricht zu beteiligen.

„Allgemeinbildende Schule ist heute ohne das für alle Schülerinnen und Schüler verbindliche Pflichtfach Informatik mit angemessenem Stundenumfang nicht möglich“ (Gallenbacher, 2017, S. 27).

Details

Seiten
Jahr
2018
ISBN (eBook)
9783346499004
ISBN (Buch)
9783346499011
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Erscheinungsdatum
2021 (September)
Note
1,7
Schlagworte
kampf analphabetismus bedeutung informatikunterrichts deutschland
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Titel: Der Kampf gegen den digitalen Analphabetismus. Die Bedeutung des Informatikunterrichts in Deutschland