In diesem Unterrichtskonzept bzw. Lehrprobenkonzept für eine siebte Klasse (Gymnasium) findet sich eine kompetenzorientierte Umsetzungsmöglichkeit zur Thematisierung der Ballade "Der Handschuh" von Friedrich Schiller im Deutschunterricht. Als innovatives Element wird anhand von Figuren- und Handlungsanalysen wird der These Rechnung getragen, dass es sich bei der Ballade um eine Parodie des mittelalterlichen Minnedienstes handelt. Als Hilfsmittel bekommen die Schüler:innen Bildimpulse an die Hand. Die Heranwachsenden erarbeiten die intendierten Kompetenzen arbeitsteilig und präsentieren sodann ihre Ergebnisse. Das Konzept enthält als Highlight konkrete und praxiserprobte Kopiervorlagen zum sofortigen Einsatz im Unterricht.
Inhaltsverzeichnis
1. Friedrich Schillers Ballade „Der Handschuh“ im Deutschunterricht
1.1 „Der Handschuh“ als Liebesgeschichte?
1.2 Einbettung der Lehrprobenstunde in die aktuelle Unterrichtssequenz
1.3 Zum Lehrplanbezug der Lehrprobenstunde
1.4 Geplanter Stundenverlauf unter Einbezug der angestrebten Kompetenzen
2. Literaturverzeichnis
2.1 Primärmedien
3. Anhang mit Materialien
1. Friedrich Schillers Ballade „Der Handschuh“ im Deutschunterricht
Zunächst soll plausibilisiert werden, weshalb gerade Schillers Ballade für den Unterricht ausgewählt wurde und welche Kompetenzen dadurch bei Schülern anzustreben sind. Daran schließt sich ein konkreter Entwurf für den Stundenverlauf mit Stundenmatrix an.
1.1 „Der Handschuh“ als Liebesgeschichte?
Die Ballade „Der Handschuh“ von Friedrich Schiller (1797) eignet sich sowohl hinsichtlich ihrer Thematik (vgl. dazu 1.2) als auch mit Blick auf die Länge (acht Strophen) gut für eine 45 Minuten umfassende Schulstunde. Besonders interessant ist die Beschäftigung mit der Fragestellung, ob es sich um eine Liebesgeschichte handelt oder nicht. Der Text fokussiert den tapferen und zumeist stoisch gelassenen Ritter Delorges, der für eine edle Minneherrin namens Fräulein Kunigunde einen Handschuh aus einem Zwinger voller wilder Tiere holt, den diese zuvor „spottender Weis’“ (Strophe 6, V.1) vom Rand des Balkons in das Gehege geworfen hat. Delorges erkennt nach diesem Minnedienst, bei dem er sein Leben zur Unterhaltung seiner Herzensdame (und der Hofgesellschaft) aufs Spiel setzen musste, offensichtlich den Hochmut und Leichtsinn seiner potenziellen Minneherrin und verlässt sie auf der Stelle. Zuvor wirft er ihr – dies kann als Höhepunkt der Ballade angesehen werden – noch seinen Handschuh zur Demütigung ins Gesicht. Die Ballade, welche im berühmten Balladenjahr 1797 entstanden ist, wurde sowohl im „Musenalmanach“ als auch im „Balladenalmanach“ publiziert.1 Beeler erkennt grundsätzlich eine zielführende Zweiteilung der Ballade in eine „Raubtier- und eine Liebeshandlung“2. Ein zentrales Moment nimmt daher nach dem Vorführen der mehr oder minder gefährlichen Raubtiere das Werben um die edle Dame ein, das sich auch zur Thematisierung im Unterricht anbietet. Hierbei kommt dem Handschuh eine ambivalente Schlüsselrolle zu, die auch im Unterricht ansprechenden Diskussionsstoff zur Frage bieten kann, ob die Ballade eine Liebesgeschichte ist oder nicht. Denn Kunigundes spöttische Aufforderung an den Ritter Delorges, den Handschuh trotz drohender Lebensgefahr inmitten der Raubtiere herauszuholen, lässt sich laut Beeler zu Recht aus moderner Sicht als „menschenverachtender Zynismus“3 ansehen. So ist der Handschuh zwar einerseits als Liebespfand, der einer adeligen Dame zurückgebracht werden muss, zu betrachten, auf der anderen Seite kann im Rahmen der ersten und gängigen Variante des Schlusses auch noch eine andere Deutung erfolgen. Denn Delorges wirft Kunigunde den Handschuh verächtlich ins Gesicht: Dies sei nach Beeler eine Geste „der Aufforderung zum Duell resp. der Kriegserklärung. Der Handschuh, den er ihr ins Gesicht wirft, ist nicht mehr Liebespfand, sondern Fehdehandschuh.“4 Das ironische Verhalten des Delorges als ein dem Willen der Dame höriger Rittersmann wird in der zweiten Fassung der Ballade sogar noch länger aufrechterhalten, indem Delorges sich vor der Minneherrin zunächst verbeugt und sie erst dann mit der Ablehnung ihres Dankes konfrontiert.5 Da es für eine siebte Klasse zu anspruchsvoll ist, die ironische Dimension der zweiten Schlussvariante herauszuarbeiten, bietet es sich an, im Unterricht mit der ersten und ursprünglichen Fassung zu arbeiten, da diese die spannende Ambivalenz des Symbols des Handschuhs wesentlich deutlicher offenbart. Insgesamt gibt es im „Handschuh“ also weder einen echten Liebesbeweis, noch ein echtes Kampfspiel, weil die wilden Tiere den Ritter nicht anfallen. Somit wird die Liebeshandlung wohl als Parodie einer höfischen Minnewerbung deutbar. Die Herausarbeitung dieses anspruchsvollen parodistischen Subtextes kann nach Erschließung der inhaltlichen Ebene der leistungsstarken Klasse als Hausaufgabe aufgegeben werden, damit die Schüler die humorvolle Absicht dieser Ballade erkennen. Der Minnedienst findet de facto zwar vor einer elitären Öffentlichkeit statt und es sind sowohl ein adeliger Minneherr als auch eine adelige Minnedame vorhanden, jedoch entpuppt sich deren im Rahmen höfischer Konventionen aufkeimende Liebe als dysfunktional. So erfüllt Kunigunde mit ihrer überzogenen und expliziten Forderung weder das Ideal einer erhabenen und zurückhaltenden Minneherrin noch passt Delorges in das Ideal eines echten Minnedieners, weil er nur äußerlich der Forderung nachkommt, um nicht mit den gesellschaftlichen Konventionen zu brechen. Bei seiner kühnen Tat ist er jedoch augenscheinlich nicht auf der Gefühlsebene in diese Sache involviert. Daher lehnt er am Ende den Minnelohn ab und emanzipiert sich von der Minnedame. Dieses Verhalten erweist sich aus mittelalterlicher Perspektive als undenkbar.
Denn ein höfischer Minnediener begibt sich (zumindest in der Literatur) für seine Angebetete in jede Gefahr und ist über jede noch so kleine Geste des Entgegenkommens dankbar. Als prominentes Beispiel ist hierfür der Ritter Gawan aus dem höfischen Roman „Parzival“ (Wolfram von Eschenbach, ca. 1210) zu nennen, der als pflichtbewusster Minnediener für seine zunächst herzlose Minnedame Orgeluse jede noch so lebensbedrohliche Aufgabe erfüllt, bis er sie durch seine Erfolge „zähmen“ und für sich gewinnen kann, sodass sie die überzogenen Mutproben beendet.6 Der sprechende Name Orgeluse kommt vom (alt-) französischen Wort „orgueilleuse“, was die ‚Stolze‘ bzw. ‚Hochmütige‘ bedeutet.
Reinhard-Becker und Becker sehen jedoch in dem Verlassen der Edeldame Kunigunde im „Handschuh“ das eigentliche positive Moment für den Ritter Delorges: „Der Gewinn der Freiheit wird Schillers Protagonisten dadurch ermöglicht, dass er auf den Lohn für einen solchen Liebesdienst verzichtet und von Kunigunde ablässt.“7 Somit steht der Ritter Delorges m.E. eher für ein aufrichtiges Liebeskonzept der Empfindsamkeit bzw. des Sturm und Drang, während Kunigunde eher das Konzept der mittelalterlichen Minne in übertriebenem Maß forciert, das sich jedoch aus Sicht des 18. Jahrhunderts als antiquiert und gefühllos erweist. Da diese beiden Liebeskonzepte nicht zusammenpassen, trennen sich Ritter und Dame schließlich.
1.2 Einbettung der Lehrprobenstunde in die aktuelle Unterrichtssequenz
Seit ca. sechs Wochen wird in der Klasse 7 eine Sequenz zum Thema ‚Mittelalter‘ durchgeführt, welche die Heranwachsenden „mit Stoffen des Mittelalters, auch in jugendgemäßer Bearbeitung“8 vertraut macht. Dabei setzen sich die Schüler bei ihrer Lektüre der modernen Adaption des Nibelungenliedes von Auguste Lechner („Die Nibelungen“, 1977) mit folgenden Subkompetenzen literarischen Lernens nach dem Modell von Spinner9 auseinander, die auch im aktuellen Lehrplan verankert sind: „Erschließungsmöglichkeiten im Umgang mit poetischen Texten: Thema, Motivgestaltung, Aufbau, Figuren, Raum- und Zeitgestaltung.“10 Somit vollziehen die Heranwachsenden die Konzeption mittelalterlicher Ideale von Rittern und Hofdamen im Rahmen des zu dieser Zeit inhärenten Werte- und Normensystems mit Blick auf Motivik und Figurenanalyse nach. Zudem werden dabei auch zentrale Handlungsstränge des Nibelungenliedes, die zu drastischen Konflikten führen, wie z.B. die Gegensätze zwischen Heimlichkeit und Öffentlichkeit, zwischen Wahrheit und Lüge sowie zwischen Gleichrangigkeit und Abhängigkeit, offengelegt. Im Nibelungenlied spielt (wie auch im „Handschuh“) die Brautwerbung nach höfischer Sitte eine große Rolle. Dieses Motiv wurde mithilfe der Adaption von Lechner anhand der Beispiele Siegfried und Kriemhild bzw. Gunther und Brunhild11 erschlossen. In diesem Kontext gestalteten die Schüler im Vorfeld auch Plakate zu mittelalterlichen Gattungen, wie z.B. zur Minnelyrik, zum höfischen Roman und zur Heldenepik. Die Ergebnisse wurden in einem Gallery-Walk präsentiert, sodass die gesamte Lerngruppe mit Stoffen zum mittelalterlichen Liebeskonzept vertraut sein sollte. Darüber hinaus weiß die Klasse auch über die Rolle des ritterlichen Minneherrn Bescheid, der um eine zumeist nicht erreichbare adelige Minnedame buhlt und sich dabei i.d.R. im Kampf oder anderen Disziplinen beweisen muss. Unmittelbar vor der Lehrprobe wurden die Grundsätze des mittelalterlichen Minneverständnisses nochmals wiederholt und anhand von Schillers Ballade „Der Taucher“ (1797), der als Gegenstück zum „Handschuh“ angesehen werden kann12, konkretisiert. Zudem wurde auch der Begriff ‚Parodie‘ am Beispiel von dem Film „Siegfried“ (Unterwaldt, 2005) mit Tom Gerhardt und Dorkas Kiefer in den Hauptrollen eingeführt. Dieser parodiert das Nibelungenlied auf ironisch-humorvolle Weise, wobei auch viel Klamauk enthalten ist. Dadurch wird den Schülern jedoch auf altersgerechte und eingängige Weise bewusst, was eine Parodie ist.13
Anbei findet sich noch eine tabellarische Übersicht zur Einbettung der Lehrprobenstunde in die Sequenz zum Thema Mittelalter:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.3 Zum Lehrplanbezug der Lehrprobenstunde
Die Lehrprobenstunde, welche zentrale Verläufe der Minnehandlung der Ballade „Der Handschuh“14 fokussieren soll, kann folgendermaßen im Lehrplan im Rahmen der Mittelaltersequenz verankert werden: „Erschließen von epischen Kleinformen und Gedichten in zeit- und altersbezogenen Themenkreisen; auch kürzere dramatische Formen“15. Die Ballade kann als prototypische epische Kleinform bezeichnet werden, weil sie mit ihrer in der Regel überschaubaren Anzahl an Strophen ein in sich geschlossenes Ganzes darstellt.16 Schüler erhalten beim Bearbeiten von Aufgaben zur Ballade (siehe 1.4) passende Sachtexte, aus denen sie gezielt Informationen entnehmen und präsentieren sollen, wie dies auch der Lehrplan fordert: „Informationsentnahme; Zusammenstellen, Vergleichen und Präsentieren von Ergebnissen“17. Schließlich gehen die Schüler auch im Rahmen von Spinners Ansatz18 kreativ-produktionsorientiert mit der Ballade um, indem sie nach dem Herausarbeiten der Figurenkonflikte einen eigenen Schluss19 verfassen und damit die Anforderung erfüllen, „Texte [zu] ergänzen, um[zu]schreiben, neu [zu] verfassen, [um letzten Endes] in Anlehnung an literarische Formen [zu] schreiben“20.
1.4 Geplanter Stundenverlauf unter Einbezug der angestrebten Kompetenzen
Als Einstieg fordert der Lehrer einen Schüler auf, einen zuvor am Boden positionierten roten Damenhandschuh aufzuheben. Der Schüler soll dann auf die Frage der Lehrkraft hin mutmaßen, wer im Mittelalter einen solchen Handschuh getragen haben könnte. Diese Aufgabe kann der Schüler mithilfe seiner Kenntnisse über die Kleidung von Edeldamen lösen, welche ihm von Bildern aus dem berühmten mittelalterlichen Codex Manesse vertraut sein sollte. Als Nächstes wird den Schülern eine Illustration zum „Handschuh“ aus der kindgerechten Ausgabe von Jacky Gleich (2005) gezeigt. Auf S. 14 [unpaginiert] ist ein ebensolcher roter Handschuh zu sehen, den der Schüler gerade aufgehoben hat. Dieser liegt im Bild am Rande des Raubtiergartens vor wedelnden Schweifen von Wildtieren. Auf einem Altan sind zusätzlich lachende Hofdamen zu sehen, von denen eine ihren blauen Handschuh ausgezogen hat und offensichtlich simuliert, dass sie ihn fallen lässt. Die Lehrkraft stellt nun die (falsche) Behauptung auf, dass der Handschuh daraus genauso leicht aufgehoben werden kann wie der aus dem Klassenzimmer. Diese sollen die Schüler widerlegen, indem sie konstatieren, dass der Handschuh auf dem Bild in einem gefährlichen Raubtiergehege liegt. Danach fragt der Lehrer, wer denn im Mittelalter einen solchen Handschuh für eine Dame aufheben würde. Die Schüler kommen sodann darauf, dass ein mutiger Ritter in der Rolle des Minnedieners diesen für seine Angebetete aus dem Gehege holen muss, um ihr seine Liebe zu beweisen. In diesem Kontext der mittelalterlichen Mutprobe werden anhand einer Rechenschaftsablage durch einen Schüler die Grundzüge des mittelalterlichen Minnedienstes wiederholt, die in der der Lehrprobe vorangegangenen Stunde thematisiert wurden.
Es wurde für die Lehrprobe inmitten einer Fülle an Illustrationen zu Schillers „Handschuh“ gerade die von Gleich gewählt, weil diese Bilder in der FAZ von Bredow ausdrücklich empfohlen werden, um den Schülern den Zugang zu Schillers Klassiker und dessen Interpretation zu erleichtern: „Jacky Gleichs Illustrationen der Ballade (Schiller nannte sie eine Erzählung) ‚Der Handschuh‘ charakterisiert alle auftretenden Personen und Tiere witzig und derart eindrücklich, daß sich der verspielte Text mit seiner klaren Botschaft von der Notwendigkeit des Respekts zwischen den Menschen mit einem Mal ganz von selbst aufschließt.“21
Als Nächstes wird den Schülern ein Hörspiel der Ballade auf CD – vorgetragen von der sonoren Stimme des bekannten Synchronsprechers Joachim Kerzel (2004, Track 1) – vorgespielt. Aus der Fülle der vorhandenen Vertonungen wurde gerade diese ausgewählt, da sie die Ballade spannend und kindgerecht wiedergibt und mit Musik- und Tiergeräuschen untermalt. Dadurch kommt der ästhetische Genuss dieser sprachgewaltigen Ballade besonders zum Tragen. Der Lehrer stimmt die Schüler auf das Hörstück ein, indem er deklamiert: „Lasst uns nun anhören, ob der Ritter den Handschuh für die Edeldame zurückholen kann.“ Dabei können die Schüler den Inhalt der Ballade anhand eines kurz davor ausgeteilten Arbeitsblattes mitverfolgen. Auf diesem sind altertümliche Wörter aus der Ballade, die Siebtklässlern in der Regel nicht bekannt sind, in Fußnoten erklärt. Ein Beispiel hierfür wäre das Wort ‚Altan‘. Nach dem ästhetischen Genuss der Ballade werden den Schülern sieben Bilder aus der illustrierten Ausgabe von Jacky Gleich gezeigt, die ungeordnet an der Tafel angeheftet sind. Die Schüler bekommen kurz Bedenkzeit, in der sie überlegen sollen, welche Reihenfolge die richtige ist. Sodann darf ein freiwilliger Schüler die chronologische Reihenfolge der Bilder wiederherstellen, wobei das Plenum die Richtigkeit überprüft. Hierbei wurden gezielt Szenen ausgewählt, die zeitlich präzise einem Handlungsschritt zuzuordnen sind. Dadurch wird der literarischen Subkompetenz Rechnung getragen, wichtige Handlungsverläufe aktiv nachzuvollziehen.
[...]
1 Vgl. Heinrich 2011, 37.
2 Beeler 2014, 150.
3 Beeler 2014, 158.
4 Beeler 2014, 169.
5 Beeler 2014, 169.
6 Vgl. in diesem Kontext die Gawan-Orgeluse-Handlung aus dem höfischen Roman „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach, Buch X, S. 520-556.
7 Reinhard-Becker und Becker 2009, 14.
8 http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?StoryID=26291 (03.01.17)
9 Vgl. Spinner 2006, 6-16.
10 http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?StoryID=26291 (03.01.17)
11 Lechner 1977/2011, 59-110.
12 Dazu trifft Beeler (2014, 171) konkret folgende Aussage: „Delorges sei eben das, was der Knappe sein sollte – der Handschuh das korrektive und parodierende Gegenstück zum Taucher.“
13 Diese Meinung vertritt auch das Rezensionsportal filmstarts.de (Stand: 05.01.17), welches über den Film folgendermaßen urteilt: „Für Kinder ist der Humor gerade noch in Ordnung, für Erwachsene gibt es nicht viel zu lachen.“
14 Schillers Werk gilt als bedeutendes Beispiel einer Ballade und wird laut Menzel (2001, 6) „zum klassischen Bestand von im Unterricht behandelten Texten gezählt“, weshalb es auch in vielen Lesebüchern zu finden ist. Nicht nur aus diesem gewichtigen Grund wurde die Ballade als Stoff für die Lehrprobe gewählt.
15 http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?StoryID=26291 (03.01.17)
16 Vgl. zur Begriffsbestimmung und Etymologie der Ballade genauer: Dube und Führer 2020, 19-44.
17 http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?StoryID=26291 (03.01.17)
18 Vgl. dazu Spinner (2001, 89): „Mit dem produktiven Verfahren wird dem kreativen Anteil, der zu jeder lebendigen Rezeption und Interpretation gehört, in besonderem Maße Rechnung getragen.“ Spinner plädiert also in diesem Zusammenhang für das Weiter- und Umschreiben von Texten mit dem Ziel, beim Schüler ein „Wechselspiel zwischen genauer Textwahrnehmung und subjektiver Verarbeitung“ (Spinner 2001, 89) anzustoßen. Ferner ist hierbei noch auf Haas (2011, 12) zu verweisen, der die Ansicht vertritt, dass durch handlungs- und produktionsorientierte Verfahren im Literaturunterricht, wie z.B. das Umgestalten eines Textes, eine „Aneignung des Textes auch schon vor aller Thematisierung von Lernzielen ein gutes Stück weit geleistet [wird], wenn etwa Schülerinnen/Schüler ihre unterschiedlichen rekonstruktiven oder produktiven Ergebnisse darstellen, erklären, miteinander vergleichen, sie angreifen und verteidigen; und den Lehrenden fällt dabei lediglich die – zugegebenermaßen schwere, völlig ungewohnte Aufgabe zu, diese Vielfalt von Ergebnissen, Deutungen, Sichtweisen, Meinungen nicht wie üblich auf einen Nenner zu bringen, sondern sie vielmehr auch selbst kooperativ mitzugestalten, neugierig-offen aufzunehmen und die Präsentation, Darstellung und Diskussion sachgerecht und phantasievoll zu organisieren.“ Haas will damit ausdrücken, dass pluralistische Weiterentwicklungen eines Textes den Unterricht durch diverse Neuinterpretationen bereichern können, sofern die Lehrkraft eine moderierende Rolle einnimmt und die z.T. sehr unterschiedlichen Ergebnisse der Schüler zu würdigen weiß. Schließlich rückt auch Finkenzeller (2010, 18) die schülerorientierte Seite beim produktionsorientierten Schreiben in den Vordergrund und fokussiert dabei das Angebot für Schüler, sich emotional und kreativ auszudrücken: „Die schreibdidaktische Komponente des gestaltenden Arbeitens zielt darauf ab, die Lernenden zu literarischem Schreiben zu ermutigen und ihnen Gelegenheit zu geben, ihre je eigenen Emotionen, Erfahrungen und Haltungen in kreativer Weise schriftlich auszudrücken. Viele Modellierungen dieses Konzepts rücken den Schreiber in den Fokus und sind insofern stärker schülerorientiert als andere Ansätze.“
19 Das Ergänzen eines neuen Schlusses zu einer Ballade als handlungsorientierte Umgangsweise in einem kompetenzorientierten Literaturunterricht empfiehlt auch Menzel (vgl. 2001, 6).
20 http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?StoryID=26291 (03.01.17)
21 Bredow 2005, 30.