Die Arbeit befasst sich mit der Frage, weshalb die Jugendlichen in Deutschland die Online-Bewegtbildformate nutzen und welche Auswirkung die Mediennutzung auf die Nutzung des linearen Fernsehens mit sich bringen.
Zu diesem Zweck untersucht die Arbeit u. a. die Entwicklung der Nutzung von Bewegtbildformaten bei Jugendlichen der Altersgruppe 12 bis 19 Jahren anhand von Studien. Im Fokus der Arbeit steht die Untersuchung nach der Motivation der Jugendlichen, Online-Bewegtbilder zu bevorzugen. Dabei wird zunächst auf die Frage eingegangen, was Online-Bewegtbildformate anbieten, was das Medium Fernsehen nicht anbietet. In diesem Zusammenhang werden die Unterschiede von Online-Bewegtbildformaten benannt und die Online-Bewegtbildformate YouTube und Netflix genauer vorgestellt. Darauffolgend untersucht die Arbeit die Gründe, was die Jugendlichen dazu motiviert, Online-Bewegtbilder zu nutzen. In diesem Kontext werden auch auf pädagogische Aspekte zurückgegriffen.
Mit dem technischen Fortschritt und der Entwicklung des Online-Bewegtbildmarktes öffnen sich neue Möglichkeiten der audiovisuellen Unterhaltung. Aktuelle Zahlen bestätigen, dass vor allem Jugendliche die neuen Bewegtbildformate der Nutzung des Fernsehens vorziehen. Dabei scheint die Online-Video-Plattform YouTube und der Online-Streaming-Dienst Netflix eine wichtige Rolle zu spielen. Beide Plattformen unterscheiden sich in ihrer Funktionalität, beide weisen jedoch auch Ähnlichkeiten mit dem Medium Fernsehen auf. Da YouTube und Netflix wie beim Fernsehen auch dem Nutzer das Ansehen von Bewegtbildformaten anbietet, entsteht eine Konkurrenzsituation.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Nutzung von Online-Bewegtbildern bei Jugendlichen im Alter von 12-19 Jahren: Gründe und Auswirkungen
2.1. Zahlen und Fakten
2.2. Die beliebtesten Online-Bewegtbildformate: YouTube und Netflix.
2.2.1. YouTube
2.2.2. Netflix
2.3. Gründe für das Nutzungsverhalten der Jugendlichen
2.3.1. Der Unterschied von Online-Bewegtbildformarten zum linearen Fernsehen als Motivation.
2.3.2. Die Individualisierung als treibender Faktor
2.3.3. Jugendliche und Smartphones: Das individuelle mobile Mediengerät.
2.3.4. Netflix-Nutzung: Binge-Watching als Motivation für Jugendliche?
2.3.5. Soziale- und pädagogische Erklärungen für die hohe Nutzung von Online-Bewegtbildern bei den Jugendlichen
3. Fazit
4. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Mit dem technischen Fortschritt und der Entwicklung des Online-Bewegtbildmarktes öffnen sich neue Möglichkeiten der audiovisuellen Unterhaltung. Aktuelle Zahlen bestätigen, dass vor allem Jugendliche die neuen Bewegtbildformate der Nutzung des Fernsehens vorziehen.1 Dabei scheint die Online-Video-Plattform YouTube und der Online-Streaming-Dienst Netflix eine wichtige Rolle zu spielen.2 Beide Plattformen unterscheiden sich in ihrer Funktionalität, beide weisen jedoch auch Ähnlichkeiten mit dem Medium Fernsehen auf.
Da YouTube und Netflix wie beim Fernsehen auch dem Nutzer das Ansehen von Bewegtbildformaten anbietet, entsteht eine Konkurrenzsituation. Deshalb befasst sich diese Arbeit mit der Frage, weshalb die Jugendlichen in Deutschland die Online-Bewegtbildformate nutzen und welche Auswirkung die Mediennutzung auf die Nutzung des linearen Fernsehens mit sich bringen. Zu diesem Zweck untersucht die Arbeit u.a. die Entwicklung der Nutzung von Bewegtbildformaten bei Jugendlichen, der Altersgruppe 12-19 Jahren, anhand von Studien.3 Im Fokus der Arbeit steht die Untersuchung, nach der Motivation der Jugendlichen, Online-Bewegtbilder zu bevorzugen. Dabei wird zunächst auf die Frage eingegangen was Online-Bewegtbildformate anbieten was das Medium Fernsehen nicht anbietet. In diesem Zusammenhang werden die Unterschiede von Online-Bewegtbildformaten benannt und die Online-Bewegtbildformate YouTube und Netflix genauer vorgestellt. Darauffolgend untersucht die Arbeit die Gründe, was die Jugendlichen dazu motiviert Online-Bewegtbilder zu nutzen. In diesem Kontext werden auch auf pädagogische Aspekte zurückgegriffen. Zum Schluss werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Fazit erstellt.
Diese Arbeit untersucht die Jugendliche im Alter von 12-19 Jahren, die in Deutschland leben. Die Begrenzung auf diese Altersgruppe folgt den einschlägigen Vorgaben der JIM-Studie sowie anderen relevanten Studien.4 Die vorliegende Arbeit nutzt primär den Untersuchungszeitraum der aktuellen JIM-Studie 2018. Neben dem genannten Zeitraum werden auch an manchen Punkten das Jahr davor angeschaut, um bemerkbar zu machen, ob eine Veränderung stattgefunden hat.
Der Forschungstand in Deutschland, was die Internetnutzung der Bevölkerung angeht, ist breitgefächert. Die Onlinestudie von ARD/ZDF bringt seit 1997 jedes Jahr neue Studien zum ThemaInternetnutzung in Deutschlandund deckt den Großteil des Forschungfeldes „Internetnutzung in Deutschland“ ab. Da sich diese Arbeit mit einer bestimmten Altersgruppe der Jugendlichen beschäftigt, eignet sich vor allem dieJIM-Studie(Jugend, Information, (Multi-) Media) sehr gut, weil in der Studie die aktuellen Zahlen zur Mediennutzung der Jugendlichen in Deutschland, im Alter von 12-19 Jahren, dargestellt werden . Abgesehen von den Studien gibt es eine große Auswahl an Literatur, die sich mit dieser Thematik befassen wie „YouTube und Fernsehen (2014)“ von Dominik Rudolph5, in dem er der Frage nachgeht, ob durch YouTube das Fernsehen verdrängt oder ergänzt wird. „Filmdistribution in Deutschland“ von Laura Glockeisen6 untersucht die Zukunft des TV-Marktes anhand von Netflix. Das von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) herausgegebene Buch „Mediatisierung Mobil- Handy -und Mobile Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen“7, verdeutlicht die Pädagogischen Gründe für die Mediennutzung (Smartphone Nutzung) der Jugendlichen.
Im folgenden Abschnitt wird thematisiert, wie sich die Nutzung der Online-Bewegtbildformate bei Jugendlichen auf die Fernsehnutzung auswirkt. Zunächst werden Anhand der JIM-Studie die aktuellen Zahlen und Fakten über die Mediennutzung der Jugendlichen präsentiert.
2. Die Nutzung von Online-Bewegtbildern bei Jugendlichen im Alter von 12-19 Jahren: Gründe und Auswirkungen
2.1. Zahlen und Fakten
Die wichtigsten Studien die sich mit der Mediennutzung von Jugendlichen in Deutschland auseinandersetzen, sind die Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs), die jährlich unter den Namen JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) erscheinen. Wie bereits angesprochen, befasst sich die Studie mit den 12-19-Jährigen Jugendlichen in Deutschland. Die aktuellste Studie, zu diesem Thema, ist die JIM-Studie 2018. Anhand der JIM-Studie 2018 sollen im Folgenden die Punkte „Medienausstattung“8 und „TV, YouTube, Netflix & Co.“9 zusammengefasst dargestellt werden.
Fast in allen befragten Haushalten gibt es mindestens ein Smartphone (99%), ein Computer/Laptop (98%), Internetzugang (98%) und ein Fernsehgerät (95%). Von den Befragten gaben 62% an, dass sie ein Fernsehgerät mit Internetzugang im Haushalt haben.10 Dies bedeutet, dass fast in allen Haushalten, in denen die Jugendlichen leben, die Möglichkeit besteht sowohl Online-Bewegtbildformate zu nutzen als auch fern zu sehen Ein weiteres Medium, das in der Studie angeführt wird, ist das Videostreaming bzw. die Videostreaming-Dienste wie etwa Netflix und Amazon Prime.. Im Jahr 2017 standen nur in 54% der Haushalte Video-Streaming Dienste zu Verfügung. Im Jahr 2018 ist der Prozentsatz auf 77% gestiegen.11
In Bezug auf den Gerätebesitz der Altersgruppe der 12 bis 19-Jährigen wird deutlich, dass beinahe alle (97%) ein Smartphone besitzen. Es gab keine Veränderung zum Vorjahr. Ein Anstieg ist allerdings beim Besitz eines Computers/Laptops festzustellen. Im Jahr 2017 gaben 69% der befragten Jugendlichen an, einen Computer/Laptop zu besitzen. Im Jahr 2018 ist die Anzahl auf 71% gestiegen. Der Besitz eines Fernsehgeräts ist von 53% auf 50% gesunken. Erkennbar ist in der Studie auch, dass sich mit zunehmendem Alter die Anzahl der Smartphone-Besitzer bis zu 99% erhöht. Jedoch beim Fernseher lässt sich kein tendenzieller Anstieg mit dem Alter feststellen.12
In der JIM- Studie wurde unteranderem auch die Medienbeschäftigung der Jugendlichen in ihrer Freizeit dargestellt. „Zwei Drittel der Jugendlichen sehen täglich Online-Videos (65 %) an (…) und 42 Prozent sehen täglich fern, egal über welchen Verbreitungsweg.“13
Der Abschnitt „TV, YouTube, Netflix & Co.“ Der Studie zeigt, dass die 90-93% der Jugendlichen, um fern zu sehen, lieber ein Fernsehgerät benutzen. Ihr Lieblingssender ist ProSieben und die Lieblingssendungen, sind Serien auf ProSieben.
Die Plattformen YouTube und Netflix sind die Lieblings Online-Bewegtbildformate der Jugendlichen. Die Nutzungshäufigkeit von YouTube „mindestens mehrmals die Woche“ beträgt 60%. Die Nutzung von Netflix beträgt 47%. Beide Plattformen zeigen auf, dass in den letzten Jahren ein enormer Anstieg in der Nutzung vorhanden ist. Vor allem Netflix kann einen sehr hohen Anstieg vorzeigen. Der Streaming Dienst, ist zum Vorjahr um 21% gestiegen. YouTube dagegen nur um 8%.14
Die Nutzung von YouTube variiert unter den Jugendlichen nach Geschlecht. Während Musikvideos auf YouTube anzuschauen bei beiden Geschlechtern am meisten beliebt ist, unterscheiden sich die Geschmäcker in anderen Kategorien. Faktisch schauen sich männliche Jugendliche mehr „Lustige Videos“ und „Lets Play Videos“ als weibliche Jugendliche. Umgekehrt schauen die Mädchen mehr Beauty Videos an, als die Jungs.15
In der Gesamtdarstellung lässt sich sagen, dass fast alle Jugendliche ein Smartphone haben und in ihrer medialen Freizeitbeschäftigung sehr häufig die Online-Bewegtbildformate YouTube und Netflix benutzen. Das Fernsehen ist nicht so beliebt wie die Online-Bewegtbilder, behält trotzdem einen hohen Stellenwert in der Freizeitgestaltung der Altersgruppe der 12-19 Jährigen.
2.2. Die beliebtesten Online-Bewegtbildformate: YouTube und Netflix.
Wie bereits erwähnt sind YouTube und Netflix die beliebtesten Online-Bewegtbildformate unter den Jugendlichen. Doch ist auch anzumerken, dass sich YouTube und Netflix stark voneinander unterscheiden. Abgesehen davon, ist im Internet eine große Anzahl an Online-Bewegtbildformaten entstanden, so dass eine Einordnung schwerfällt und es zu Verwechselungen kommt16. Deshalb wird im nächsten Abschnitt erklärt was YouTube und Netflix sind und welcher Kategorie sie zuzuordnen sind.
2.2.1. YouTube
YouTube wurde am 15. Februar 2005 von Chad Hurley, Jawed Karim und Steve Chen gegründet.17 Die Videoplattform YouTube, ist mit über einer Milliarde Nutzern weltweit, die größte und führende Videoplattform der Welt. Zunächst war YouTube eine Plattform für Nutzer, um eigene Videos hochzuladen und mit anderen zu teilen. In den letzten Jahren hat sich YouTube, durch Monetisierung und die Entdeckung der Potenziale von Akteuren, professionalisiert. Trotzdem steht die Nutzung jedem offen. Durch das Anlegen eines Kanals, kann man selbst Videos hochladen, andere Kanäle abonnieren oder Videoslikenund kommentieren.18
YouTube wird der Kategorie „Videoportal“ zugeordnet. Als Videoportale werden Plattformen bezeichnet, „(…)die Videos on Demand zum jederzeitigen Abruf bereithalten und mittels Streaming (…), zumeist kostenlos an internetfähige Endgeräte ausliefern. Sie bieten verschiedene Orientierungsleistungen an, etwa durch Vergabe von Schlagwörtern, Kategorien, Rankinglisten oder automasierten Empfehlungen.“19
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1 Vgl. die medienanstalten (2018), S.44.
2 Vgl. JIM-Studie (2018), S.43.
3 Vgl. u.a. JIM-Studie (2018); die medienanstalten (2018).
4 Vgl. u.a. JIM-Studie (2018); die medienanstalten (2018).
5 Rudolph (2014).
6 Glockseisen (2018).
7 Knop(2015).
8 Vgl. JIM-Studie (2018), S.6 ff.
9 Vgl. JIM-Studie (2018), S.6 u. 43.
10 Vgl. JIM-Studie, (2018), S.6.
11 Vgl. JIM-Studie, (2018), S.7.
12 12-13 Jahre (39%), 14-15 Jahre (50%), 15-17 Jahre (48%), 18-19 Jahre (61%) , JIM -Studie, S.10 (2018).
13 JIM-Studie, S.13 (2018).
14 Vgl. JIM-Studie (2018), S.47.
15 Vgl. JIM-Studie, (2018), S.50.
16 Vgl. Rudolph (2018), S (muss ich noch hinschreiben).
17 Vgl. klicksafe.de, Was ist YouTube (2018).
18 Vgl. klicksafe.de, Was ist YouTube (2018).
19 Rudolph (2014), S.56.