Influencer-Marketing. Eine Übersicht über Erfolgsfaktoren und Herausforderungen
Zusammenfassung
Im heutigen digitalen Zeitalter um Blogs, Foren, Bewertungsplattformen und diversen sozialen Netzwerken ist klassische Online-Werbung allein nicht mehr erfolgversprechend. Immer weniger Konsumenten vertrauen den klassischen Werbeformaten. Zum einen werden sie als störend empfunden oder durch den Konsumenten aufgrund ihrer Masse schlichtweg nicht mehr wahrgenommen. So nutzen bspw. immer mehr Internetnutzer Werbeblocker, um störende Werbung gezielt zu umgehen. Zu anderen werden zur Entscheidungsfindung bei Kaufabsichten zunehmend Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld oder durch Influencer als vertrauenswürdige Quelle herangezogen. Immer mehr Unternehmen erkennen im Zuge dieses Trends das Potential der Digitalen Influencer, um Botschaften an ihre werbemüde Zielgruppe heranzutragen.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Darstellung des Influencer Marketings
2.1 Entstehung und Entwicklung
2.2 Was ist Influencer Marketing?
2.3 Zieldefinition
2.3 Einsatzmöglichkeiten des Influencer Marketings
2.3.1 Überblick der wichtigsten Influencing-Kanäle
2.3.2 Kampagnenformate
3 Erfolgsfaktoren des Influencer Marketings
3.1 Faktoren zur erfolgreichen Auswahl des Influencers
3.1.2 Qualitative Faktoren
3.1.2 QuantitativeFaktoren
3.2 Faktoren zur erfolgreichen Beziehung zwischen Influencer und Unternehmen
3.3 Faktoren zur erfolgreichen Kommunikation mit dem Konsumenten
4 Herausforderungen und Risiken des Influencer Marketings
5 BedeutungfürdiePraxis
6 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Typisierung von Influencern anhand verschiedener Merkmale. Aus: Deges, 2018
Abbildung 2 Bedeutung einzelner Marketingziele bei Nutzung von Influencer Marketing
Abbildung 3 Themenfelder für Influencer Marketing
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Im heutigen, digitalen Zeitalter um Blogs, Foren, Bewertungsplattformen und diversen sozialen Netzwerken ist klassische Online-Werbung allein nicht mehr erfolgsversprechend.1 Immer weniger Konsumenten vertrauen den klassischen Werbeformaten. Zum einen werden sie als störend empfunden oder durch den Konsumenten aufgrund ihrer Masse, schlichtweg nicht mehr wahrgenommen. So nutzen bspw. immer mehr Internetnutzer Werbeblocker, um störende Werbung gezielt zu umgehen.2 Zu anderen werden zur Entscheidungsfindung bei Kaufabsichten zunehmend Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld oder durch Influencer als vertrauenswürdige Quelle herangezogen.3 Immer mehr Unternehmen erkennen im Zuge dieses Trends das Potential der Digitalen Influencer, um Botschaften an ihre werbemüde Zielgruppe heran zu tragen. Vor allem, da diesen durch ihre Community enormes Vertrauen entgegengebracht wird und sie ihre Meinungsmacher als besonders glaubwürdig empfinden. Eine hohe Aktivität in den Sozialen Medien und Know-how zu einem bestimmten Themengebiet verschafft den Influencern enorme Reichweite innerhalb einer relevanten Zielgruppe und damit im Gegensatz zur klassischen Werbung geringere Streuverluste bei der zielgerichteten Verbreitung der Unternehmensbotschaften. Das erkennen immer mehr Unternehmen und integrieren das Influencer Marketing in ihre Gesamt-Marketing-Strategie.
Waren es 2015 noch 2,8 Mrd. aktive User, die auf den sozialen Plattformen unterwegs waren, so sind es heute rund 4,2 Mrd. und die Zahlen steigen.4 Vor allem die jüngere Generation nutzt verstärkt soziale Netzwerke und lässt sich von Digitalen Meinungsführern beeinflussen. Eine Umfrage des BVDM (2019) ergab, dass je jünger die Befragten sind, sie sich deutlich öfter durch Meinungsmacher im Internet zur Auswahl einer Marke bzw. den Kauf eines Produkts haben bewegen lassen.5 Somit wird das Influencer Marketing auch zukünftig ein wichtiger Baustein für das Online Marketing sein.
Im Rahmen dieser Hausarbeit liegt das Augenmerk besonders auf der Beantwortung der Frage, was genau das Marketing mit Influencern erfolgsversprechend macht. Beginnend mit einer Darstellung des Influencer folgt eine Analyse entscheidender Erfolgsfaktoren, die das Influencer Marketing als Instrument des Online Marketing beeinflussen. Der Blick richtet sich dabei auf die drei wesentlichen Akteure des Influencer Marketings: Unternehmen bzw. Marketingverantwortliche, Influencer und Konsumenten. Im Zuge dessen wird die Auswahl geeigneter Influencer, die Ausgestaltung der Beziehung zwischen diesen und dem Unternehmen und der Kommunikation der Digitalen Meinungsführer mit den Konsumenten thematisiert. Darüber hinaus werden mögliche Fallstricke durch das Marketing mit Influencern dargestellt und ein Blick in die Praxis aufgezeigt. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung.
2 Darstellung des Influencer Marketings
2.1 Entstehung und Entwicklung
Die Werbung bedient sich schon lange dem Einsatz von Meinungsbildnern, Testimonials und Berühmtheiten. Bereits 1760 nutzte Josiah Wegdwood, Gründerdergleichnamigen Porzellanmanufaktur, die Bekanntheit der britischen Königsfamilie, um seine Werbebotschaft zu verbreiten. Zu Hochzeiten von Fernsehen in den 1980er und 1990er- Jahren waren die Beeinflusser vor allem berühmte Personen des öffentlichen Lebens.6 Influencer Marketing stellt lediglich eine neue Form dieser Berühmtheit dar.7 Mit dem Aufkommen der sozialen Medien können nun zahlreiche Menschen in kurzer Zeit Massen über verschiedene Kanäle erreichen. Für Jeden mit Zugang zu sozialen Plattformen besteht die Möglichkeit über diese Botschaften in die Welt zu tragen. Es sind nun nicht mehr nur die klassischen Celebrities, die über sozialen Einfluss und enorme Reichweiten verfügen. Unzählige Menschen in der breiten Gesellschaft können als sogenannter Social Media Stars auftreten, was auch zunehmend das Interesse der Unternehmen weckt. Für eine zielgerichtete Verbreitung ihrer Produkte und Unternehmensinhalte bedienen sie sich dem sogenannten Influencer Marketing.8 Eine Studie des BVDW aus dem Jahr 2018 hat erfasst, dass bereits vier Fünftel der befragten Unternehmen Influencer Marketing nutzen oder schon den Einsatz prüfen und weitere 24 Prozent es bisher noch nicht nutzen, jedoch überlegen es zukünftig zu tun.9 Des Weiteren ergab die Studie, dass bereits 60 Prozent der Unternehmen über Mitarbeiter verfügen, die sich gezielt um das Influencer Marketing kümmern. Anfangs noch belächelt, hat sich das Marketing mit den Digitalen Meinungsmachern als Teil des Marketing Mixes etabliert. So kommen Nutzer Sozialer Netzwerke kaum drum herum Influencern zu begegnen, wie die Studie des BVDW aufzeigt. Mehr als die Hälfte der Befragten, trifft regelmäßig auf Influencer. Mehr als jeder vierte Befragte hat sogar täglich oder mehrmals täglich Kontakt zu Influencern auf verschiedensten Sozialen Medien.10
2.2 Was ist Influencer Marketing?
Im Bereich des Influencer Marketings werden zahlreiche unterschiedliche Definitionen und Begrifflichkeiten verwendet. Es erschwert oft die Kommunikation der Marktteilnehmer, dass diese oft nicht ausreichend klar umrissen sind.11
So auch der Begriff des Influencers. Was verbirgt sich also dahinter? Der Begriff „influence“ (deutsch: Einfluss) hat seinen Ursprung in der englischen Sprache. Der Influencer umschreibt im Grunde eine Person die andere beeinflusst.12 Deges beschreibt ihn folgendermaßen:
Als Influencer [...] werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren. Dies erfolgt über internetbasierte Kommunikationskanäle wie Blogs und soziale Netzwerke [...]. Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer heraus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzielen.13
Demnach weisen sie vergleichsweise höhere Reichweite als andere Nutzer Sozialer Netzwerke auf und besticht durch sein Know-how zu einem bestimmten Themengebiet, bspw. dem Bereich der Mode, macht sie zu digitalen Meinungsführer und Experten. Innerhalb ihres Netzwerkes teilen sie regelmäßig selbst erstellten Inhalte und stehen dabei nicht für ein bestimmtes Content-Format oder Medium. Sie sind auf zahlreichen Kanälen vertreten, unter anderem YouTube, Instagram, Twitter, Snapschat, Tiktok, Facebook oder nutzen Blogs. Alle Influencer verfügen über eine hohe digitale Kompetenz und sind sehr aktiv in den sozialen Netzwerken.14 15
Eine Einteilung der Influencer anhand verschiedener Kriterien in unterschiedliche Gruppen erleichtert es Werbetreibenden, den für sie passenden Markenbotschafter für anstehende Kooperationen zu finden. In Abbildung 1 sind mögliche Kriterien zur Typisierung von Influencern dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Typisierung -von Influencern anhand verschiedenerMerkmale.Aus: Deges, 201815
Anders als Influencer erlangen Testimonials und Stars ihre Bekanntheit meist über Musik, TV, Film oder Sport und verfügen infolgedessen oft über hohe Social Media Reichweite. Doch die wenigsten verstehen diese zu nutzen, guten Content zu kreieren und Inhalte gezielt zu posten. Das macht sie irrelevant als Influencer Marketing Partner, da Reichweite allein nicht ausreichend ist.16 Während Digitale Influencer zu beworbenen Produkten oder Marken oft ein fundiertes Wissen aufweisen, da es ihren Themenbereich abdeckt, verfügen Testimonials dazu eher über weniger Know-how.
Das Influencer Marketing, fortfolgend auch mit IM abgekürzt, zählt zu den Kommunikationsinstrumenten im Online Marketing. Dabei bewirbt der Influencer für seinen Auftraggeber Produkte oder Dienstleistungen in seinem sozialen Netzwerk. In der Regel erhoffen sich Unternehmen dadurch etwa das in Gangsetzen von Kaufprozessen, eine Steigerung ihres Bekanntheitsgrades oder den Aufbau einer Marke.17 Zuständige Agenturen oder Unternehmen stellen dabei sicher, dass die ausgewählten Influencer die gewünschte Zielgruppe erreichen. So gehört es zu ihren Aufgaben individuelle Personen mit einer für sie relevanten Menge an Zuschauern, Zuhörern oder Followern zu finden.18
Während es sich bei Influencer Marketing um Kampagnen auf Zeit handelt, mit klar definierten Start- und Enddatum, umfasst der Begriff der Influencer Relations lang angelegte Kooperationsformen. Durch nachhaltige Pflege ihrer Kontakte ermöglicht es den Unternehmen und Agenturen, Produkte unauffällig und laut Jahnke unentgeltlich über verschiedene Kanäle der Influencer in den Medien zu platzieren.19 In der Praxis lässt sich letzteres jedoch nicht bestätigen, da auch oft bei langfristig angelegten Kooperationen oft eine monetäre Vergütung erfolgt. Während sich das IM auf den direkten Absatzmarkt richtet, zielen langfristige Beziehungen auf eine Steigerung von Image und Reputation ab bzw. darauf Informationen und Wissen zu vermitteln.20
Der Content, zu Deutsch Inhalt, spielt im Influencer Marketing eine bedeutende Rolle. Innerhalb der Kommunikationsstrategie eines Unternehmens bezeichnet Content Marketing die strategische Planung, Erstellung und Distribution von Inhalten zur Erreichung eines vorab definierten Publikums. Die gezielte Interaktion und Vernetzung mit wichtigen sozialen Meinungsbildnern erzeugt Inhalte und deren Verteilung.21
2.3 Zieldefinition
Am Beginn einer erfolgreichen Influencer Kampagne steht eine klare Zieldefinition, die die Grundlage für eine geeignete Strategiefindung bildet und anhand der sich gewünschter Erfolg kontrollieren lässt. Gerade weil fürviele Unternehmen das Feld des IM noch immer Neuland darstellt, ist es besonders wichtig am Anfang konkrete Zielparameter zu formulieren und strukturiert an die Planung heranzugehen.22 Hierbei dürfen IM Kampagnen nie losgelöst von den Marketingaktivitäten des Unternehmens herausgearbeitet werden. Sie sollten vielmehr als deren Ergänzung dienen und sich in das übergeordnete Gesamtkonzept für Marke, Unternehmen oder Produkt einfügen.23 24 Haben die Marketingverantwortlichen ihre Ziele gesteckt, lassen sich anhand dieser die Zielgruppen definieren. Dabei sollte sorgfältig vorgegangen werden, denn ist sie falsch oder nicht klar umrissen, ist damit die gesamte IM-Strategie fehlgeleitet. Eine Studie der BVDW zu den wichtigsten Kriterien zur Nutzung von IM für die Verantwortlichen (Siehe Abb. 2) ergab, dass Aufmerksamkeitssteigerung und Relevanz in der jeweiligen Zielgruppe zu den Hauptzielen gehört. Auch der Steigerung von Traffic und Verkäufen, sowie das Erschließen von neuen Zielgruppen kommt eine hohe Bedeutung zu.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 Bedeutung einzelnerMarketingziele bei Nutzung von InfluencerMarketing 24
2.3 Einsatzmöglichkeiten des Influencer Marketings
2.3.1 Überblickderwichtigsten Influencing-Kanäle
Wie zuvor beschrieben sollte man seine Zielgruppe gut kennen und analysieren, welche Social-Media-Kanäle sie bevorzugt nutzen. Die bestimmten Ziele und Zielgruppen bestimmen maßgeblich darüber, welche Netzwerke geeignet sind, um ein erfolgreiches IM zu betreiben. Dieses Kapitel verschafft einen Überblick über die derzeit wichtigsten Kanäle.
Blogs gelten als die Ursprungsform der Online Medien, die im Influencer Marketing zum Einsatz kommen. Es gab sie noch vor Entwicklung von Breitband und Smartphones.25 Sie widmen sich oft einen bestimmten Themenbereich, zu dem der Blogger, ähnlich wie in einem Tagebuch, öffentlich über sich und sein Leben postet und seine Inhalte und authentischen Erfahrungsberichte kostenlos zu Verfügung stellt.26 Im Vergleich zum Führen eines Instagram-Kanals ist das Bloggen relativ zeitaufwendig. Längere Beiträge ermöglichen jedoch ein gewisses „Storytelling“ und bieten für Unternehmen eine gute Möglichkeit Produkte zu platzieren. Während Blogs für sich alleine stehen, nutzen zahlreiche Influencer Social-Media-Kanäle, um ein Netzwerk aufzubauen. Die wichtigsten werden nachfolgend dargestellt.27
Die reichweitenstärkste und beliebteste Netzwerkplattform weltweit mit rund 2,8 Mio. aktiven Nutzern pro Monat28 bietet das 2004 gegründete Unternehmen Facebook. Die interaktive Plattform ermöglicht es Personen und Unternehmen zu folgen, so stets über Neuigkeiten zu erfahren und mit Ihnen in Kontakt zu treten. Im IM wird sie vor allem eingesetzt um bereits erstellte Markeninhalte wie Videos zu verbreiten oder Reichweite für Posts auf anderen Plattformen zu erhöhen.29
Seit 2010 wächst der soziale Dienst Instagram stetig und bietet seinen Nutzern eine app-basierte Plattform mit ständig neuen Funktionserweiterungen, mit denen sie zu Beginn Fotos und Videos mit maximal 15 Sekunden Länge, innerhalb ihrer Community teilen können. Mit optischen Filtern und Effekten der Anwendung und Texten setzen die Nutzer ihre Bilder in Szene und verknüpfen ihren Content mit Hashtags, wodurch andere Nutzer zielgerichtet nach Inhalten suchen können.30 Angesprochen wird damit vor allem eine jüngere Zielgruppezwischen 18 und 34 Jahren.31 Das Einführen der Instagram Stories, die als Kurzvideo für 24 Stunden sichtbar sind, ermöglicht den Influencern ein einfaches Markieren von Unternehmen in diesen.32
Die im Jahr 2004 gegründete Videosharing-Plattform YouTube ermöglicht es seinen Nutzern eigene Videos zu teilen, sie zu bewerten oder weiterzuleiten. Die Kommentarfunktion ermöglichtes den Usern miteinander zu kommunizieren. So können Botschaften schnell in die Welt getragen werden, wodurch YouTube eine besondere virale Dynamik zukommt. Vor allem junge Influencer nutzen das Videosharing-Portal, wobei sie ebenfalls auf ein junges Publikum treffen.33 Für Influencer eignet sich YouTube besonders um Produkte per Video im persönlichen Umfeld des Influencers zu platzieren, Tutorials zu veröffentlichen oder umfangreiche Reviews umzusetzen.34
Über die letzten Jahre entstanden zahlreiche Nischen-Social-Media-Kanäle, wie bspw. „TikTok“. Im Jahr 2016 gestartet, gewann der Kanal schnell an Beliebtheit.35 Ausschließlich via App können die Nutzer eigene Kurzvideos verbreiten. Die Plattform richtet sich vor allem an ein sehr junges Publikum, so ist der Großteil der Nutzer unter 23 Jahre. Da diese äußerst schwierig über klassische Werbung zu erreichen sind, bietet sich hier Potential über geeignete Influencer Kooperationen junge User zu erreichen.36 Besonders interaktive Challenges bieten Influencern auf TikTok jede Menge Potential, um erfolgreich mit ihrerZielgruppe zu kommunizieren.
Auch Podcasts bergen ein enormes Potential für das Influencer Marketing. Während die Hörer ihrem Podcast aufmerksam zuhören und sich für ihren Konsum gezielt Zeit nehmen, wird auf Social-Media-Kanälen oft nur schnell durchscrolled. So sind 41 Prozent der Zuhörer durch ihren Podcast bereits auf Produkte aufmerksam geworden, die sie später auch tatsächlich gekauft hatten.37
2.3.2 Kampagnenformate
Für Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten Kooperationen mit ihrem Wunsch Influencer umzusetzen. Nachstehend werden einige Formate des Influencer Marketings vorgestellt. Dabei ist zu erwähnen, dass sie sich in ihrer Verwendung nicht ausschließen, sondern durchaus gut miteinander kombinierbar sind.
Produkttests und Reviews sind hilfreich, um Nutzungsmöglichkeiten für Produkte darzulegen oder ihre Vorteile zu aufzuzeigen. Hierbei ist es förderlich in die Tiefe zu gehen, sei es in Form von Text oder auch Videomaterial. Um detailreiche Beiträge zu kreieren, eignen sich Kanäle wie YouTube oder Blogs besonders gut. Die Ergebnisse der Reviews helfen dem Unternehmen Anregungen für mögliche Weiterentwicklungen zu finden.38
Mit einem Account Takeover übernimmt der Influencer für einen im voraus bestimmten Zeitraum den Social-Media-Kanal des Unternehmens. Story-Formate sind prädestiniert für ein Takeover, daher finden sie oft auf Instagram, Facebook oder Snapchat statt.39 Ein Takeover eignet sich besonders für Produkteinführungen oder bspw., um Followern einen exklusiven Einblick in den Alltag im Unternehmen aufzuzeigen.40
Um die Community zu aktivieren, bieten Gewinnspiele und Contests enormes Potential. Zudem ist es möglich sie mit vielen anderen Formaten zu kombinieren. TikTok und Instagram sind beliebte Plattformen sind bestens zur Umsetzung geeignet. Eine zusätzliche Motivation für die Teilnehmer kann durch die Verknüpfung mit einem Gewinnspiel geschaffen werden.41
Bei einer Influencer Challenge gibt es eine zu lösende Aufgabe mit er sich mehrere Influencer beschäftigen, womit Aufmerksamkeit in ihrer Community generiert wird. Es läuft ähnlich ab wie ein Contest, jedoch treten hierbei nur Influencer miteinander bzw. auch gegeneinander an. Hat der Marketer für dieses Format den richtigen Kooperationspartner an seiner Seite kann durch hohe Reichweite und Beteiligung ein Bewusstsein für die Marke geschaffen werden.42
Wird ein Product-Launch durch den passenden Social Influencer unterstützt, kann dieser seine Community bereits vor der Markteinführung über Vorzüge des zu bewerbenden Produkts informieren und so Aufmerksamkeit generieren und Interesse wecken. In Kombination mit exklusiven Rabatt- und Promotioncodes für erste Bestellungen lässt sich der Erfolg des gewählten Kampagnenformates direkt nachverfolgen.43
Bei einer Produktplatzierung ist es entscheidend, dass das vom Influencer beworbene Produkt zum richtigen Zeitpunkt und in einem passenden Umfeld inszeniert wird. Dabei erscheint das beworbene Produkt scheinbar beiläufig ohne das explizite Erwähnen oder Bewerben. Besonders geeignet sind Videoformate, bspw. in Form einer InstagramStory, um das Produkt für die Zielgruppe spannend zu platzieren.44
Eine weitere Möglichkeit der Kampagnengestaltung ist eine gemeinsame Produktgestaltung, wobei es vier mögliche Formen der Ausprägungen gibt. Zum einen kann Crowdsourcing innerhalb der Community des Influencers betrieben werden, um nach Potential für eine gemeinsam entwickelte Produktidee zu suchen. Der Influencer kann in Kooperation mit dem Unternehmen Editionen entwickeln, so sind z.B. immer häufiger Blogger-Kollektionen in der Moderbranche zu finden. Hierbei werden aus dem bereits vorhandenen Sortiment ein Produkt oder eine Auswahl an Produkten ausgewählt. Dies gestaltet sich um einiges einfacher als die Option einer gemeinsamen Produktentwicklung von Influencer und Marketingverantwortlichen. Dabei wird der Influencer von Beginn an bis zum Markteintritt an der Entwicklung involviert und kann seine Community über den gesamten Verlauf an dem Prozess teilhaben lassen und ihnen bspw. exklusive Sneak Previews gewähren. Des Weiteren gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an Influencern die ihre eigens entwickelten Produkte produzieren lassen und eigenständig Vertriebskanäle kreieren.45
3 Erfolgsfaktoren des Influencer Marketings
Welche Erfolgsfaktoren den Werbetreibenden helfen die zuvor festgelegten Ziele des Influencer Marketing zu erreichen, wird im Folgenden dargelegt.
[...]
1 Vgl. Hedemann, F., (Influencer-Marketing), [Zugriff: 30.06.2021]
2 Vgl. Lammenett, E., (Praxiswissen Online Marketing 2021), S. 139 f.
3 Vgl. Nirschl, M., Steinberg, L., (Einstieg in das Influencer Marketing 2018) S. 1
4 Vgl. Statista, (Social-Media-Nutzer), [Zugriff: 20.06.2021]
5 Vgl. BVDW e.V, (Digitale Trends 2019), [Zugriffam 10.06.2021]
6 Vgl. Jahnke, M., (Influencer Marketing 2018), S.2
7 Vgl. Kost, J.F., Seeger, C., (Influencer Marketing 2020), S. 39
8 Vgl. Jahnke, M., (Influencer Marketing 2018), S.1
9 Vgl. BVDW e.V., (Nutzung IM 2018), [Zugriffam 08.06.2021]
10 Vgl. BVDWe.V., (DigitaleTrends2019), [Zugriffam 10.06.2021]
11 Vgl. Lammenett, E., (Influencer Marketing 2017), S. 17
12 Vgl. Nirschl, M., Steinberg, L., (Einstieg in das Influencer Marketing 2018), S. 12
13 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S. 14
14 Vgl. Futurebiz, (Leitfaden), [Zugriff: 01.06.2021]
15 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S. 25 f.
16 Vgl. Futurebiz, (Leitfaden), [Zugriff: 01.06.2021]
17 Vgl. BDVWe.V. u. INFLURY (IM in Deutschland), [Zugriff: 02.06.2021]
18 Vgl. Jahnke, M., (Influencer Marketing), S. 4
19 Ebd., S. 6
20 Vgl. Lommatzsch, T., (Influencer Marketing vs. Influencer Relations), S.24-25
21 Vgl. Nirschl, M., Steinberg, L., (Einstieg in das Influencer Marketing 2018) S.8
22 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S. 38
23 Vgl. Kost, J.F., Seeger, C., (Influencer Marketing 2020), S. 73
24 Vgl. BVDW, (Nutzung IM 2018), [Zugriffam 08.06.2021]
25 Vgl. Lammenett, E., (Praxiswissen Online Marketing 2021), S. 28
26 Vgl. Nirschl, M., Steinberg, L., (Einstieg in das Influencer Marketing 2018), S. 19 f.
27 Vgl. Mälzer, J., (Influencersuche), [Zugriffam 08.06.2021]
28 Vgl. Statists, (Umfrage Nutzer), [Zugriffam 06.06.2021]
29 Vgl. Kost, J.F., Seeger, C., (Influencer Marketing 2020), S. 139
30 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S. 55 f.
31 Vgl. Statists, (Studie Nutzer), [Zugriffam 06.06.2021]
32 Vgl. Futurebiz, (Instagram Stories), [Zugriffam 06.06.2021]
33 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S. 55
34 Vgl. Kost, J.F., Seeger, C., (Influencer Marketing 2020), S. 146
35 Vgl. Lammenett, E., (Praxiswissen Online Marketing 2021), S. 476
36 Vgl. Mälzer, J., (TikTok), [Zugriffam 08.06.2021]
37 Hoffmann, J., (Akustische Influencer), [Zugriffam 05.06.2021]
38 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S.110
39 Vgl. Kost, J.F., Seeger, C., (Influencer Marketing 2020), S. 99
40 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S.111
41 Ebd. S.111f.
42 Ebd., S.112
43 Vgl. Deges, F., (Quick Guide Influencer Marketing 2018), S. 109
44 Vgl. Kost, J.F., Seeger, C., (Influencer Marketing 2020), S. 98 ff.
45 Ebd., S. 101 ff.