Diese Hausarbeit befasst sich mit den privaten und gemeinnützigen Trägern der sozialen Arbeit - der Nonprofit-Organisation.
Zu Beginn findet eine Begriffsbestimmung nach besonderen Kriterien statt. Daraufhin wird das Verhältnis von Markt, Staat und dem dritten Sektor beschrieben. Anschließend die Bedeutung vom dritten Sektor skizziert. Darauffolgend werden die Rechtsformen geschildert. Anschließend werden die Finanzierungsmöglichkeiten einer Nonprofit-Organisation dargestellt. Diese werden im Anschluss mittels eines Beispiels aus der Praxis verdeutlicht. Dabei handelt es sich um die finanzielle Darstellung der Caritas in Deutschland.
Zum Sozialwesen in Deutschland gehören eine Vielzahl von sozialen Organisationen, deren allgemeine Aufgabe es ist Menschen jeden Alters in Entwicklungsfragen oder in Notsituationen zu unterstützen. Diese Hilfe kann sich in Geld-, Sach-, oder Dienstleistungen äußern. Die Arbeitsfelder in diesem Bereich sind sehr verschieden z.B. Altenpflege, Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Jugendhilfe, Obdachlosenhilfe usw.
Vor diesem Hintergrund ist die Beschäftigung mit dem Thema Finanzierungsmöglichkeiten in der sozialen Arbeit elementar bedeutsam, um Entscheidungen des Trägers bzw. Arbeitsgebers aus organisatorischer und unternehmensführender Sicht zu verstehen. Darüber hinaus den Umgang mit diversen Ressourcen und Betriebsmitteln, wie Budget, Personal und Ausstattung nachvollziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen von Nonprofit Organisationen
2.1. Begriffsbestimmung durch Kriterien
2.2. Dritter Sektor
2.3. Rechtsformen
3 Finanzierung in Nonprofit Organisationen
3.1. Einnahmen durch Private
3.2. Einnahmen durch Unternehmen
3.3. Einnahmen durch öffentliche Hand
4 Praxistransfer
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Zum Sozialwesen in Deutschland gehören eine Vielzahl von sozialen Organisationen, deren allgemeine Aufgabe es ist Menschen jeden Alters in Entwicklungsfragen oder in Notsituationen zu unterstützen. Diese Hilfe kann sich in Geld-, Sach-, oder Dienstleistungen äußern. Die Arbeitsfelder in diesem Bereich sind sehr verschieden z.B. Altenpflege, Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Jugendhilfe, Obdachlosenhilfe usw. So verschieden sind auch die sozialen Einrichtungen und deren strukturelle Organisation.
Organisationen, die sich in ausführender, finanzierender oder fördernder Form mit sozialer Arbeit befassen, können als Träger bezeichnet werden. Mit diesem Begriff meint man die jeweils verantwortliche Rechtsperson bzw. Rechtsform. Sie verantworten die fachliche, rechtliche, finanzielle und personelle Erbringung von Leistungen und organisieren diese. Gleichzeitig sind sie auch verantwortlich für den ordnungsgemäßen Betrieb. Der Träger ist Anbieter und Betreiber von personenbezogenen Leistungen in den jeweiligen Handlungsfeldern.1 Voraussetzung für das Angebot und die Erbringung von Leistung sind finanzielle Ressourcen. Durch die Finanzierung einer Organisation, kann die durch Fachkräfte erbrachte und personenbezogene soziale Dienstleistung entlohnt werden. Auch wird der Betrieb von Einrichtungen und die örtliche zur Verfügung gestellte Infrastruktur durch finanzielle Mittel möglich, z.B. Beratungsstellen oder stationären Einrichtungen. Es existieren viele unterschiedliche Finanzierungsquellen und damit auch verschiedene Finanzierungsformen aus öffentlichen und nicht- öffentlichen Geldern. Dabei ist zu beachten, dass grundsätzlich allen Bürger:innen unabhängig ihrer eigenen zur Verfügung stehenden Mittel soziale Leistungen und Hilfen zu ermöglichen sind.2
Vor diesem Hintergrund ist die Beschäftigung mit dem Thema Finanzierungsmöglichkeiten in der sozialen Arbeit elementar bedeutsam, um Entscheidungen des Trägers bzw. Arbeitsgebers aus organisatorischer und unternehmensführender Sicht zu verstehen. Darüber hinaus den Umgang mit diversen Ressourcen und Betriebsmitteln, wie Budget, Personal und Ausstattung nachvollziehen zu können. Diese Hausarbeit befasst sich mit den privaten und gemeinnützigen Trägern der sozialen Arbeit- der Nonprofit Organisation. Zu Beginn findet eine Begriffsbestimmung nach besonderen Kriterien statt. Daraufhin wird das Verhältnis von Markt, Staat und dem dritten Sektor beschrieben. Anschließend die Bedeutung vom dritten Sektor skizziert. Darauffolgend werden die Rechtsformen geschildert. Anschließend werden die Finanzierungsmöglichkeiten einer Nonprofit Organisation dargestellt. Diese werden im Anschluss mittels eines Beispiels aus der Praxis verdeutlicht. Dabei handelt es sich um die finanzielle Darstellung der Caritas in Deutschland. Die Ausarbeitung endet mit einem Fazit.
Die Literatur stammt aus der Stadtbibliothek Nürnberg und der Bibliothek der Evangelischen Hochschule in Nürnberg (Datenbank OPAC). Die Recherche fand im April 2021 statt. Diese Seminararbeit wurde mit Hilfe des „Leitfadens zur formalen Gestaltung von Seminar- und Abschlussarbeiten“ (Stand Mai 2020) erstellt.
2 Grundlagen von Nonprofit Organisationen
Es existieren in der Wissenschaft und in der Praxis eine Vielzahl von verschiedenen und konkurrierenden Begriffen für Nonprofit Organisationen. In unterschiedlichen Fachdisziplinen werden unterschiedliche Termini verwendet. In der allgemeinen Öffentlichkeit werden Entwicklungshilfen und Umweltschutzorganisationen, wie z.B. Ärzte ohne Grenzen und Greenpeace als Nongovernmental Organizations oder als Nichtregierungsorganisationen bezeichnet. Diese Organisationen sind in der Regel in internationalen Kontexten tätig. Soziale Drittleistungsorganisationen werden dem sozialen Sektor zu geschrieben. Das können Nonprofit Organisationen sein, die im Bildungs- und Gesundheitssektor karitative und soziale Dienstleistungen erbringen, wie z.B. die Caritas und das deutsche rote Kreuz.3
2.1. Begriffsbestimmung durch Kriterien
Zunächst folgt eine genauere Begriffsbestimmung von Nonprofit Organisationen. Dabei ist zu beachten, dass es im allgemeinen Sprachgebrauch, noch in der Fachwissenschaft eine einheitliche und eindeutige Definition gibt. Deshalb werden Nonprofit Organisationen nach Salomon und Anheier durch folgende Merkmale charakterisiert.
Als Nonprofit Organisation versteht man private Akteure, welche als vielfältige Formen auftreten. Sie übernehmen gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Aufgaben und Funktionen. Nonprofit Organisationen sind formal organisiert und verfügen über eigene Rechtsformen. Das können eingetragene Vereine (e.V.), private Stiftungen, gemeinnützige GmbHs oder gemeinnützige Genossenschaften sein. Sie dienen dem Gemeinwohl und verfolgen gemeinnützige Zwecke. Dies ist aber keine Voraussetzung. Des Weiteren sind sie privat, d.h. sie sind organisatorisch unabhängig vom Staat und werden eigenständig verwaltet.4 Es ist durchaus möglich, dass Nonprofit Organisationen aus öffentlichen Mitteln finanzielle Unterstützung erhalten oder durch die öffentliche Hand weitgehend getragen werden. Ein weiteres Kriterium ist die Freiwilligkeit. Nonprofit Organisationen sind freiwillige Vereinigungen. Das bezieht sich auf Tätigkeiten durch Ehrenamtliche Mitarbeitende, Mitgliedschaften und finanzielle Unterstützung z.B. durch Geld- oder Sachspenden. Diese Organisationen dürfen erwirtschaftete Gewinne bzw. Überschüsse nicht an Eigentümer und Mitglieder ausschütten (Non Distribution Constraint). Die Gewinne müssen weitgehend in der Organisation reinvestiert und für den Unternehmenszweck verwendet werden. Es ist nicht untersagt Gewinne zu erwirtschaften. Das letzte Merkmal einer Nonprofit Organisation ist die Selbstverwaltung bzw. die Verwaltungsautonomie. Innerhalb dieser Organisation können wichtige (formale) Entscheidungen getroffen werden. Eine völlige juristische Außenkontrolle ist nicht der Fall.
Diese Kriterien können nicht absolut voneinander getrennt werden. Die Organisationen können in der Intensität, wie sie die einzelnen Kriterien erfüllen sehr unterschiedlich sein. So können bspw. Vereine eine eindeutige formale Struktur mit Selbstverwaltungscharakter haben, jedoch der ehrenamtlichen Arbeit bloß in geringem Umfang nachgehen.5
2.2. Dritter Sektor
Häufig wir die Gesamtheit von Nonprofit Organisationen als Dritter Sektor bezeichnet. Der Dritte Sektor wird den Sektoren Markt und Staat gegenübergestellt. Mit dem Sektor Markt sind Profitorganisationen gemeint. Dies sind gewinnorientierte und marktfinanzierte Unternehmen. Mit dem Sektor Staat werden alle öffentlichen Organisationen, wie die Gebietskörperschaften Bund, Länder, Gemeinden und Kommunen gemeint. Diese erfüllen hoheitliche Aufgaben und werden von öffentlichen Geldern finanziert. Der Dritte Sektor grenzt sich von den anderen beiden Sektoren ab, obwohl sich Nonprofit Organisationen teilweiße in den anderen Sektoren bewegen, wie z.B. durch das Übernehmen öffentlicher Aufgaben. Sie sind keine Wirtschaftsorganisationen noch Organisationen öffentlicher Hand. Wie in 2.2. beschrieben, zeichnen sich Nonprofit Organisationen durch ihre Gemeinnützigkeit bzw. durch ihre nicht monetäre Zielsetzung aus. Der dritte Sektor ist geprägt durch die Fähigkeit der Vermittlung zwischen Staat, Wirtschaft und einer gesellschaftlich angesiedelten Sphäre. Das bedeutet, dass Menschen ihre sinnvollen und notwendigen Anliegen und Interessen in der Zivilgesellschaft selbst gestalten und vertreten möchten. Kritische Ansichtspunkte zum Thema sozialer Gerechtigkeit, Partizipation und Demokratie werden dabei geäußert.6
Dem Nonprofit Sektor wird durch ein stetiges Wachstum eine hohe Bedeutung in der Forschung und in der Gesellschaft zu gesprochen. In Deutschland wurden im Jahr 2016 636.000 Nonprofit Organisationen konstituiert. Signifikant unterschieden sich diese im Hinblick auf die Größe und die Tätigkeitsfelder. Es gab Organisationen mit Null hauptamtlichen Mitarbeiter:innen und sieben Mitgliedern. Oder auch Organisationen mit 500.000 Mitarbeiter:innen und 1.000.000 Freiwilligen. Die Tätigkeiten von Non Profit Organisationen umfassten unter anderem Bereiche wie Gesundheit, Soziales, Sport, Kultur, Freizeit und Anwaltschaft.7 Der Nonprofit Sektor hat ebenso einen Bedeutungszuwachs durch gesellschaftliche, demografische, ökonomische und politische Entwicklungen gewonnen. Gesellschaftliche Ursachen sind bspw., dass sich das Verhalten von bestimmten Bevölkerungsgruppen verändert hat. Die Verkürzung der Arbeitszeit führte dazu, dass das Bedürfnis nach Freizeitaktivitäten wuchs und somit das Interesse an Nonprofit Organisationen im Bereich Kultur und Erholung anstieg. Durch erhöhte Erwerbstätigkeiten von Frauen zeichnete sich der Bedarf an außerhäuslicher Kinderbetreuung ab. Das folgte zum Kitaausbau. Außerdem stieg das Interesse am Umweltschutz in der Bevölkerung, dementsprechend stiegen auch die Mitgliederzahlen von Umweltschutzgruppen. Gründe hierfür sind das zunehmende Auftreten von Natur- und Umweltkatastrophen. Ebenso kommen auf den Nonprofitbereich immer mehr soziale Aufgaben zu, durch die wachsende Kluft zwischen Armut und Reichtum in der Bevölkerung. Ein Beispiel dafür ist die Tafel in Deutschland, dieser Verein verteilt Lebensmittel an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen.8
2.3. Rechtsformen
In Deutschland gibt es keine eigenständige Rechtsform für Nonprofit Organisationen. Es können grundsätzlich alle Rechtsformen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zur Organisation gemeinnütziger Zwecke herangezogen werden. Dabei ist der Begriff Gemeinnützigkeit eine wichtige Kategorie des Steuerrechts. Formal wird die Zugehörigkeit zum dritten Sektor mit der Befreiung der Körperschaftsteuer gleichgesetzt. Die Befreiung kann durch die Erfüllung spezifischer Kriterien stattfinden, welche im Steuerrecht (Abgabenordnung) festgelegt sind. Die häufigste Rechts- und Organisationsform ist der Verein ohne wirtschaftliche Zwecke.9 Vereine sind mit einem Anteil von 95% die häufigste gewählte Rechtsform in Deutschland. Im Jahr 2016 gab es 602.602 eingetragene Vereine.10 Im Folgenden wird die Rechtsform des Vereins, Verbandes und der Stiftung genauer beschrieben.
Ein Verein ist ein freiwilliger und auf eine gewisse Dauer angelegter körperschaftlich organisierter Zusammenschluss mehrerer Personen. Dieser Zusammenschluss ist unabhängige vom Wechsel seiner Mitglieder. Diese Menschen verfolgen, unter einem Gesamtnamen, ein ideelles gemeinschaftliches Ziel. Für eine Gründung bedarf es mindestens sieben Personen, später kann die Zahl der Mitglieder bis auf drei Personen sinken, ohne die Existenz des Vereins zu beenden (§§ 56,57 des BGB). Alle zivilrechtlichen Rechtsgrundlagen finden sich in §§ 21 ff. BGB. Den Mitgliedern wird die Möglichkeit gelassen ihre Satzung frei zu gestalten. Deshalb existieren in der Praxis unterschiedlich strukturierte Vereine. Bei einem Idealverein handelt es sich um einen eingetragenen Verein. Dieser verfolgt einen nicht wirtschaftlichen Zweck laut § 21 BGB. Zulässig sind alle Ziele, die dem Gemeinwohl dienen und nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ausgerichtet sind. Gemeinwohlkonform werden die Tätigkeiten bezeichnet, die nicht gegen die Verfassung verstoßen. Jeder Idealverein ist zunächst steuerpflichtig. Der Verein kann nach Antragstellung und wenn er der Allgemeinheit dient von der Steuer befreit werden. Neben dieser Form des Vereines gibt es noch den wirtschaftlichen Verein, welcher nicht zu den Nonprofit Organisationen gehört. Bei einem Verband handelt es sich umgangssprachlich um eine Vereinigung von natürlichen und juristischen Personen. Das Ziel ist die Einflussnahme und Förderung der gemeinsamen Interessen in Politik, am Markt oder in sonstigen ökonomischen, sozialen oder kulturellen Bereichen. Dabei handelt es sich um bundes- oder landesweite Vereine. Solange ausschließlich Vereine Mitglieder des Verbandes sind wird von einem Vereins- oder Dachverband gesprochen. Mitglieder der einzelnen Vereine sind keine Mitglieder des Dachverbands, wenn aber hierarchische Strukturen vorliegen, spricht man von einem Großverband.11
Weitere Rechtformen von Nonprofit Organisationen können Stiftungen sein. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um eine Vermögensmasse, welche von einer unabhängigen Organisation geführt wird. Dieses Vermögensmasse dient auf Dauer einem bestimmten Zweck. Dieser Zweck wird nach dem Stifterwillen geführt und in einer Stiftersatzung niedergeschrieben.12 In den letzten 20 Jahren waren Stiftungen die Rechtsform mit den größten Wachstumsraten. Ende 2017 gab es einen Bestand von 22.274. Daneben existieren noch zirka 25.300 gGmbHs, sowie über 8.300 Genossenschaften und zirka 60 Gewerkschaften, welche in einem Dachverband organisiert sind.13
3 Finanzierung in Nonprofit Organisationen
In einem betrieblichen Unternehmen versteht man Finanzierung als Beschaffung und Rückzahlung von Kapital. Nonprofit Organisationen unterscheiden sich in der Finanzierung stark von gewinnorientierten Unternehmen. Neben der Kapitalbeschaffung zählt vor allem die Kapitalverwendung und die Mission. Häufig werden Finanzierungsaufgaben in kleineren Nonprofit Organisationen als notwendiges Übel aufgefasst. Finanzielle Aufgaben sind den inhaltlichen Funktionen nachgestellt. Diese werden in der Regel von Geschäftsführern persönlich übernommen. Der Mittelzufluss kann abhängig von der Finanzierungsquelle diskontinuierlich verlaufen, z.B. bei Spenden und öffentlichen Subventionen. Einkünfte sind schwer zu planen, das hat zur Folge, dass eine genaue Finanzplanung erschwert ist. Des Weiteren sind manche Organisationen bei der Aufbringung von Finanzmitteln abhängig von dominanten Financiers. Damit sind vor allem diejenigen gemeint, die durch öffentliche Gelder finanziert werden z.B. im Gesundheitsbereich. Eine Einschränkung der staatlichen Ausgaben kann Probleme bei der Aufrechterhaltung des Leistungsangebotes zur Folge haben. Ebenso hat eine hohe Identifikation mit den inhaltlichen Aufgaben der Organisation Konsequenzen für das Finanzierungsmanagement. So können bei Investitionen Rentabilitätsüberlegungen in den Hintergrund geraten.14
Eine klassische Unterscheidung zwischen Innenfinanzierung und Außenfinanzierung sowie Eigen- und Fremdfinanzierung kann einen Nonprofit Organisation nicht durchgängig aufrechterhalten. Es werden Finanzierungquellen gegliedert nach Eigenkapital/ Quasi Eigenkapital und Fremdkapital. Unter dem Begriff Quasi Eigenkapital versteht man, das Kapital, das weder dem Eigen- noch dem Fremdkapital eindeutig zugeordnet werden kann. Es wird Kapital unbefristet der Organisation überlassen, dabei besteht kein Rückzahlungsanspruch. Es bringt auch kein Gewinnbeteiligungsrecht und keine Verlustbeteiligungsverpflichtung mit sich.15 Das Fremdkapital entsteht aus der Fremdfinanzierung über den Geld- und Kapitalmarkt, z.B. Bankkredite. Im Eigenkapital wird unterschieden zwischen, missionsbasierten Einnahmen wie z.B. Leistungsentgelt für Leistungen, Mitgliedsbeiträgen oder Spenden. Einnahmen die nicht missionsbasiert sind, sind kommerzielle Einnahmen, die auf dem Markt erzielt wurden und zur Querfinanzierung missionsrelevanter Aufgaben dienen.16 In den folgenden Ausführungen werden die Finanzierungsquellen durch Private, Unternehmen und öffentlicher Hand beschrieben. Diese dienen dem Quasi Eigenkapital und der Mission der Organisationen.
[...]
1 Vgl. Mund, P., Grundkurs Organisation(en) in der Sozialen Arbeit, 2019, S.101f.
2 Vgl. Mund, P., Grundkurs Organisation(en) in der Sozialen Arbeit, 2019, S.164f.
3 Vgl. Helmig, B., Nonprofit Management, 2020, S. 9ff.
4 Vgl. Voigt, R., Handbuch Staat, 2018, S.775ff.
5 Vgl. Simsa, R./Meyer, M./Badelt, C., Handbuch der Nonprofit-Organisation, 2013, S.8.
6 Vgl. Simsa, R./Meyer, M./Badelt, C., Handbuch der Nonprofit-Organisation, 2013, S. 9f.
7 Vgl. Helmig, B., Nonprofit Management, 2020, S.5.
8 Vgl. Bruhn, M., Marketing für Nonprofit-Organisationen, 2012, S. 16ff.
9 Vgl. Simsa, R./Meyer, M./Badelt, C., Handbuch der Nonprofit-Organisation, 2013, S. 15.
10 Helmig, B., Nonprofit Management, 2020, S. 6.
11 Vgl. Menges, E., Gemeinnützige Einrichtungen, 2013, S. 16-19.
12 Vgl. Menges, E., Gemeinnützige Einrichtungen, 2013, S. 41.
13 Vgl. Helmig, B., Nonprofit Management, 2020, S. 6.
14 Vgl. Simsa, R./Meyer, M./Badelt, C., Handbuch der Nonprofit-Organisation, 2013, S. 289.
15 Vgl. Simsa, R./Meyer, M./Badelt, C., Handbuch der Nonprofit-Organisation, 2013, S. 297.
16 Vgl. Simsa, R./Meyer, M./Badelt, C., Handbuch der Nonprofit-Organisation, 2013, S.300.