Zuerst wird der Aufbau des Materials betrachtet und eine Legitimation durch den Lehrplan vorgenommen. Im nächsten Schritt werden die verwendeten fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Konzepte beurteilt. Dies erfolgt hinsichtlich der Relevanz bezüglich des Themas sowie der altersentsprechenden und sinnvollen Auswahl der Aufgaben und Merkkästen. Anschließend wird die Analyse reflektiert und es werden mögliche Verbesserungsvorschläge vorgestellt. Daran schließt sich ein Fazit an, welches den Abschluss der Arbeit darstellt.
Wenn ich an meinen Grammatikunterricht zurückdenke, fallen mir zuerst die vielen Merkkästen ein, welche wir in den Theorieteil unseres Deutschhefters schreiben mussten. Ich habe mich dabei immer gefragt, welchen Sinn das sture Auswendiglernen von Sätzen hat, die von unseren Lehrer*Innen als selbsterklärend dargestellt worden sind. Nach meinem Entschluss, Deutsch auf Lehramt zu studieren, und dem ersten Modul in der Fachdidaktik, änderte sich meine Frage. Ich wusste nun von dem Nutzen von Merkkästen, wenn diese sinnvoll angewendet werden.
Mein Interesse galt seit diesem Zeitpunkt besonders der praktischen Gestaltung des Grammatik- und Orthografieunterrichts. Im Praxissemester verstärkte sich das Interesse, da in fast allen Klassen, in welchen ich hospitierte, die Schüler*Innen keine Freude am Grammatikunterricht zeigten und die Rechtschreibung und Grammatik nicht beherrschten. Die Lehrkräfte nutzten in den meisten Fällen das Lehrbuch, welches von der Schule ausgewählt wurde, und ein passendes Arbeitsheft dazu. Bei Gesprächen konnte ich herausfinden, dass sich die Lehrer*Innen bei der Unterrichtsplanung auf das Lehrwerk verließen und die Aufgaben kaum bis gar nicht hinterfragten. Darüber war ich etwas geschockt, da die Auswahl von Medien bei der Planung einen wichtigen Baustein für guten Unterricht darstellt und nicht jede Aufgabe für das aktuelle Thema und den Wissensstand der Schüler*Innen sinnvoll ist.
Die Analyse von Lehrwerksauszügen hilft der Lehrkraft, geeignetes Material für die Stunde zu finden und zielfördernd zu nutzen. In der hier vorliegenden Arbeit wird eine Lehrwerksanalyse zum Thema der satzinternen Großschreibung vorgenommen. Das Thema könnte Potenzial haben, da durch eine geeignete Auswahl von Lehrmaterialien die Rechtschreibung bei Schüler*Innen verbessert werden kann. Aus diesem Grund weist die satzinterne Großschreibung eine hohe Relevanz auf.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Analyse des Lehrwerkauszuges
2.1 Aufbau des Materials
2.2 Legitimation durch den Lehrplan
2.3 Beurteilung der verwendeten fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Konzepten
3 Reflexion
4 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Wenn ich an meinen Grammatikunterricht zurückdenke, fallen mir zuerst die vielen Merkkästen ein, welche wir in den Theorieteil unseres Deutschhefters schreiben mussten. Ich habe mich dabei immer gefragt, welchen Sinn das sture Auswendiglernen von Sätzen hat, die von unseren Lehrer*Innen als selbsterklärend dargestellt worden sind. Nach meinem Entschluss, Deutsch auf Lehramt zu studieren, und dem ersten Modul in der Fachdidaktik, änderte sich meine Frage. Ich wusste nun von dem Nutzen von Merkkästen, wenn diese sinnvoll angewendet werden. Mein Interesse galt seit diesem Zeitpunkt besonders der praktischen Gestaltung des Grammatik- und Orthografieunterrichts. Im Praxissemester verstärkte sich das Interesse, da in fast allen Klassen, in welchen ich hospitierte, die Schüler*Innen keine Freude am Grammatikunterricht zeigten und die Rechtschreibung und Grammatik nicht beherrschten. Die Lehrkräfte nutzten in den meisten Fällen das Lehrbuch, welches von der Schule ausgewählt wurde, und ein passendes Arbeitsheft dazu. Bei Gesprächen konnte ich herausfinden, dass sich die Lehrer*Innen bei der Unterrichtsplanung auf das Lehrwerk verließen und die Aufgaben kaum bis gar nicht hinterfragten. Darüber war ich etwas geschockt, da die Auswahl von Medien bei der Planung einen wichtigen Baustein für guten Unterricht darstellt und nicht jede Aufgabe für das aktuelle Thema und den Wissensstand der Schüler*Innen sinnvoll ist.
Die Analyse von Lehrwerksauszügen hilft der Lehrkraft, geeignetes Material für die Stunde zu finden und zielfördernd zu nutzen. In der hier vorliegenden Arbeit wird eine Lehrwerksanalyse zum Thema der satzinternen Großschreibung vorgenommen. Das Thema könnte Potenzial haben, da durch eine geeignete Auswahl von Lehrmaterialien die Rechtschreibung bei Schüler*Innen verbessert werden kann. Aus diesem Grund weist die satzinterne Großschreibung eine hohe Relevanz auf. Dabei wird zuerst der Aufbau des Materials betrachtet und eine Legitimation durch den Lehrplan vorgenommen. Im nächsten Schritt werden die verwendeten fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Konzepte beurteilt. Dies erfolgt hinsichtlich der Relevanz bezüglich des Themas sowie der altersentsprechenden und sinnvollen Auswahl der Aufgaben und Merkkästen. Anschließend wird die Analyse reflektiert und es werden mögliche Verbesserungsvorschläge vorgestellt. Daran schließt sich ein Fazit an, welches den Abschluss der Arbeit darstellt.
Der Lehrwerksauszug wurde dem Lehrbuch deutsch.kombi plus der Klasse 5 für Thüringer Regelschulen entnommen. Alle Beurteilungen, welche vorgenommen werden, beziehen sich darauf.
2 Analyse des Lehrwerkauszuges
2.1 Aufbau des Materials
Bevor die einzelnen Aufgaben und Merkkästen des ausgewählten Materials analysiert und beurteilt werden, erfolgt eine Erläuterung und Bewertung ihrer Anordnung. Auf den ersten Blick wirkt die Lehrbuchseite klar strukturiert und nicht zu überladen, sodass der erste Eindruck kein Gefühl der Überforderung auslöst. Die Farbgestaltung ist sehr einfach gehalten. Die Überschrift der Buchseite und die Nummern der Aufgaben sind in blau gestaltet worden, der Merkkasten wurde grün hinterlegt. Die übersichtliche Anzahl der Farben ist meiner Meinung nach sehr gut, da in der fünften Klasse die Schüler*Innen Orientierung bei der Aufgabenerfüllung benötigen, was auch über optische Hilfsmittel, wie beispielsweise Farben, gegeben werden kann.
Das ausgewählte Lehrmaterial enthält sechs Aufgaben und einen Merkkasten, welcher den Arbeitsaufträgen nachgestellt wurde. Die Arbeitsaufträge sind kurz und präzise formuliert, was auf mich ebenso sehr übersichtlich wirkt. Gleichzeitig fühlen sich die Schüler*Innen dadurch nicht entmutigt, da in der fünften Klasse das Textverständnis noch nicht so gut ausgeprägt ist. Der Merkkasten nimmt ein Drittel der ganzen Seite ein und ist aus diesem Grund der Blickpunkt. Dieser Aspekt und die farbige Hinterlegung verdeutlichen die Wichtigkeit des Merkkastens vonseiten des Verfassers. Inwiefern er auch aus fachwissenschaftlicher Sicht relevant ist, wird in Kapitel 2.3 näher erläutert. Die erste Aufgabe umfasst einen Text, welcher zunächst laut vorgelesen werden soll. Alle weiteren Aufträge beziehen sich darauf. In der letzten Aufgabe wird der Merkkasten, hier als Arbeitstechnik bezeichnet, mit in den Arbeitsprozess der Schüler*Innen einbezogen. Dadurch wird der Eindruck erzeugt, dass alles aufeinander abgestimmt wirkt. Ebenso lässt sich ein roter Faden erkennen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Aufbau des Materials gut durchdacht wurde. Es ist übersichtlich, gut strukturiert und geht von konkreten Beispielen aus, an welchen die allgemeinen Regeln wiederholt und gefestigt werden. Diese induktive Lernmethode hat den Vorteil, dass „die Schüler den Verallgemeinerungsprozeß selbst vollziehen, wodurch er sich bei ihnen fester einprägen kann“ (Riehme 1986:91).
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