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Megatrends der Urbanisierung

Urbanisierung global - Gründe und Auswirkungen auf die Wirtschaft und Umwelt

©2021 Studienarbeit 17 Seiten

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in erster Linie mit den Definitionen der Wörter „Megatrend“ und „Urbanisierung“. Anschließend werden die Ursachen sowie die Folgen dieses Trends diskutiert. Außerdem behandelt diese Arbeit die sogenannte Desurbanisierung, also den Abzug von Menschen aus Ballungs- und Agglomerationsräumen in Industrienationen. Daran anschließend setzt sich diese Studienarbeit mit einem Ausblick in die Zukunft auseinander und kommt zu einem Fazit auf der Grundlage der bereits erhobenen Empirie zum Megatrend der globalen Urbanisierung.

Leseprobe

Gliederung

1. Einleitung

2. Definition Megatrend

3. Definition Urbanisierung

4. Desurbanisierung in Industrienationen

5. Ursachen der Urbanisierung (Unterschiede früher und heute)

6. Folgen der Urbanisierung
a. Wirtschaftliche Folgen
b. Umweltaspekte
c. Soziale Folgen

7. Fazit und Zukunftsausblick

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Urbanisierung ist ein Trend, der sich zwar schon in der Zeit des frühen Mittelalters anfänglich zeigte, jedoch erst mit Beginn der Industrialisierung zu einem stetigen Wachstum führte. Stellte damals noch die Landbevölkerung eine deutliche Mehrheit da, so hat sich dieser Trend spätestens in den letzten 100 Jahren umgekehrt. Zwar bedecken Städte nur 2% der Erdfläche, beheimaten aber seit 2008 über 50% der Weltbevölkerung. 90% des zu erwartenden Anstiegs findet in Schwellen- und Entwicklungsländern, vor allem in Asien und Afrika statt. Die Urbanisierung birgt dabei Chancen, aber auch enorme Risiken für eine nachhaltige Entwicklung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.1 Anteil Stadt- und Landbevölkerung an der Weltbevölkerung in den Jahren 1950, 2015 + Prognose für 2050 Quelle: UN DESA)

Anhand der Prognose für 2050 sieht man, dass bis dahin zwei Drittel aller Menschen weltweit in Städten leben werden. (vgl. Abb. 1). Aller Voraussicht nach wird in den nächsten zwei Jahrzehnten der wöchentliche Zuzug in urbanen Räumen rund 1,4 Millionen Menschen betragen (vgl. Deutsches Institut für Entwicklungsforschung 2015). Waren es zu Anfang noch die Notlagen der Landbevölkerung, die oft aus reinen Geldsorgen in die Städte zogen, so gibt es heute mehrere Gründe warum sich die Urbanisierung zu einem solchen Megatrend entwickelt hat. Der Faktor der Geldsorgen spielt jedoch auch heute noch, ebenfalls in der Grafik zu erkennen vor allem in den sogenannten Entwicklungsländern weiterhin eine Rolle. China welches vor Jahren schon die Einwohnerzahl von über einer Milliarde erreicht hatte und sich zu der Wirtschaftsmacht des 21. Jahrhunderts entwickelt hat, kämpft ebenso mit den neu auftretenden Problemen der Urbanisierung wie das Land Indien, welches ebenfalls mehr als eine Milliarde Einwohner zählt. Viele soziale, gesellschaftliche, aber auch ökonomische Faktoren spielen hierbei eine Rolle.

Die Ihnen vorliegende Arbeit beschäftigt sich in erster Linie mit den Definitionen der Wörter „Megatrend“ und „Urbanisierung“. Anschließend werden die Ursachen sowie die Folgen dieses Trends diskutiert. Außerdem behandelt diese Arbeit die sogenannte Desurbanisierung, also den Abzug von Menschen aus Ballungs- und Agglomerationsräumen in Industrienationen. Daran anschließend setzt sich diese Studienarbeit mit einem Ausblick in die Zukunft auseinander und kommt zu einem Fazit auf der Grundlage der bereits erhobenen Empirie zum Megatrend der globalen Urbanisierung.

2. Definition Megatrend

John Naisbitt, ein US-amerikanischer Zukunftsforscher gilt als Pionier und prägte den Begriff der Megatrends zu Beginn der 80er Jahre. Um den Begriff Megatrend zu verstehen, sollte zuerst geklärt werden was ein Trend ist. (vgl. Naisbitt, 1980)

Ein Trend ist nichts anderes als eine Veränderungsbewegung oder ein Wandlungsprozess. Man findet Trends in den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens - von der Ökonomie über die Politik bis zur Konsumwelt - in den unterschiedlichsten Durchdringungstiefen. Es kann sich um ein reines Oberflächenphänomen handeln (z.B. Produkttrends) oder um tiefe nachhaltige Strömungen (z.B. Megatrends). Naisbitt in seiner Rolle als Zukunftsforscher zeigte, dass Megatrends vor allem eine futuristische Prägung haben. Es werden Daten aus der Gegenwart analysiert um Prognosen für verschiedenste Bereiche erstellen zu können. (vgl. Horx, 2010)

Der Unterschied zu normalen Trends liegt hierbei in Ausprägung und Zeitspanne. Das deutsche Zukunftsinstitut beschreibt Megatrends mit „Lawinen in Zeitlupen“. Zwar reicht die Entwicklung von Megatrends oft über mehrere Dekaden, jedoch ist ihre Ausprägung enorm. Sie haben oft weitreichende Auswirkungen und beeinflussen, neben Unternehmen und Institutionen, auch die Gesellschaft an sich sowie die Individuen, die in ihr leben. Sie sind daher nicht nur ein zentrales Element der Zukunftsforschung, sondern auch ein Indikator, an dem sich Wirtschaft und Politik orientieren. Das entscheidende Merkmal von Megatrends ist also nicht ihre Dauer, sondern viel mehr ihr Einfluss auf das Weltgeschehen. Sie verändern nicht nur einzelne Segmente, sondern formen die Gesellschaft als Ganzes um. Laut Naisbitt müssen 3 Voraussetzungen gegeben sein damit von einem Megatrend die Rede sein kann. (vgl. Naisbitt, 1982)

- Eine Halbwertszeit von mindestens 25-30 Jahren.
- Die Megatrends müssen in verschiedenen Bereichen auftreten und dort wirken. (nicht nur Konsum sondern auch Ökonomie, Ökologie, Politik etc.)
- Ein Megatrend muss einen globalen Charakter aufweisen, auch wenn dieser nicht überall gleichzeitig stark ausgeprägt ist.

3. Definition Urbanisierung

Der Begriff der Urbanisierung versteht in seiner Definition eine Ausbreitung und Diffusion städtetypischer Lebens- und Verhaltensweisen wie z.B. Haushaltsstrukturen und Wertevorstellungen. Im Gegensatz zur sogenannten Verstädterung, welche sich nur auf die demografischen und siedlungsstrukturellen Aspekte bezieht, beinhaltet die Urbanisierung zusätzlich sozialpsychologische und sozioökonomische Komponenten (vgl. Neumair, 2018).

Auch gibt es bei der Urbanisierung eine Vielzahl an Arten bzw. Indikatoren, die sich unterscheiden, jedoch in gewisser Hinsicht aufeinander aufbauen. Als physische Urbanisierung bezeichnet man die Erschließung ländlicher Gebiete, um sie zur Expansion städtischer Siedlungsformen zu nutzen. Es wird also höher und dichter gebaut und zumeist werden städtische Baustile übernommen. Auf sie folgt zumeist die funktionale Urbanisierung. Hier werden Teile der Industrie oder der Wohnorte, welche meist zweckgebunden aneinander waren, entmischt und verlegt. Ein Begriff, der hier oft auch miteinfließt, ist die Suburbanisierung oder „Städteflucht“ und bezeichnet das Abwandern der Kernstadtbevölkerung und Industrie in das städtische Umland. Darauf folgt die soziale Verstädterung. Hier werden durch den Prozess der Urbanisierung Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und soziale Normen der städtischen Bevölkerung vom Umland angenommen. Die soziale Urbanisierung umfasst also qualitative Merkmale der Verstädterung und bedeutet Adaption und räumliche Ausbreitung städtischer Sozial-, Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsformen.

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Details

Seiten
Jahr
2021
ISBN (PDF)
9783346559050
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Deggendorf
Erscheinungsdatum
2021 (Dezember)
Note
1,7
Schlagworte
Urbanisierung Desurbanisierung
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Titel: Megatrends der Urbanisierung