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Radikaler und inkrementeller Wandel im Change Management

©2021 Projektarbeit 18 Seiten

Zusammenfassung

In dieser Arbeit werden zwei unterschiedliche Konzepte des Change Managements, der Ansatz des radikalen Wandels und die Methode des inkrementellen Wandels, reflektiert. Beide Konzepte bauen auf grundsätzlich unterschiedlichen Annahmen auf, wie Wandel in Organisationen gestaltet werden sollte. Die zwei Ansätze gründen jedoch für sich selbst auf interessanten und wertvollen Grundannahmen, die in dieser Arbeit beleuchtet werden.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1 Inhaltsverzeichnis

2 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Aufbau der Arbeit

2 Die Konzepte hinter inkrementellen und radikalen Wandel
2.1 Definition inkrementeller und radikaler Wandel
2.2 Die Ebenen revolutionärer Wandel und evolutionärer Wandel
2.1 Die Ebenen proaktives Verhalten und reaktives Verhalten im Wandel

3 Warum das Prinzip des inkrementellen Wandels dem radikalem Wandel überlegen ist!

4 Warum das Prinzip des radikalen Wandels dem inkrementellen Wandel überlegen ist!

5 Welche Argumentation des Wandels ist schlüssig?

6 Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

DBA. Doctor of Business Administration

KVP.. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

S. Seite

u. a.. und andere

vgl. vergleiche

z. B. zum Beispiel

2 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Grundlegende Formen des Wandels in Unternehmen, Quelle/Grafik: (Marek 2010, S. 86)

Abbildung 2: Typen von geplanten Wandel in Unternehmen, Quelle/Grafik: (Marek 2010, S. 86)

Abbildung 3: Formen des organisationalen Wandels, Quelle/Grafik: (Welge u. a. 2017, S. 909)

Abbildung 4: Typen des Wandels, Quelle/Grafik: (Welge u. a. 2017, S. 910)

1 Einleitung

Hierbei handelt es sich um eine DBA-Projektarbeit (Modul 5, Change Management), in der zwei unterschiedliche Konzepte von Change Management, der Ansatz vom radikalen Wandel und die Methode vom inkrementellen Wandel, reflektiert werden sollen. Beide Konzepte bauen auf grundsätzlich unterschiedlichen Annahmen auf, wie Wandel in Organisationen gestaltet werden sollte, wie Veränderung angemessen realisiert wird und welche Aufgaben sich VerantwortungsträgerInnen stellen. Beide Ansätze gründen jedoch für sich selbst auf interessanten und wertvollen Grundannahmen.

1.1 Aufbau der Arbeit

Die Aufgabe dieser Projektarbeit wird in den folgenden Kapiteln in vier inhaltliche Hauptbereiche strukturiert:

a) Die Konzepte hinter inkrementellen und radikalen Wandel
b) Argumentationsübung: Warum der radikale Wandel zu bevorzugen ist?
c) Argumentationsübung: Warum der inkrementelle Wandel zu bevorzugen?
d) Welche Position ist aus Sicht des Verfassers überzeugender?

2 Die Konzepte hinter inkrementellen und radikalen Wandel

Für dieses Kapitel wurde recherchiert, was die Konzepte vom radikalen und inkrementellen Wandel faktisch und in der wirtschaftlichen Praxis bedeuten und welche wissenschaftlichen Bestimmungen diesbezüglich angewandt werden.

2.1 Definition inkrementeller und radikaler Wandel

Christiana Nicolai, Professorin für Personalmanagement und Organisation an der Frankfurt University of Applied Sciences, beschreibt in "Die Organisation der Zukunft" (2018) inkrementellen Wandel im Zusammenhang mit Unternehmen als ständige, kleinere Verbesserungen [...], bis wieder ein fundamentaler Wandel ansteht und das Unternehmen in eine neue Epoche eingeht (Nicolai 2018, S. 47).

Es handelt sich bei inkrementellen Wandel, bei Nicolai auch mit Wandel 1. Ordnung (2018) bezeichnet, somit um schrittweise, eher langsame Adaptierungen, Anpassungen und Optimierungen. Für diese Veränderungen sollten aus Sicht der Verfassers im Tagesgeschäft jedes Unternehmens oder jeder Organisation – im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) – stets Raum und Ressourcen sowie Aufmerksamkeit des Managements zur Verfügung stehen.

In der unternehmerischen Praxis kann inkrementeller Wandel kontinuierlich mit Instrumenten des klassischen Ablauf- und Projektmanagements gesteuert werden. Radikaler Wandel erfordert jedoch zusätzlich persönliches Engagement von ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen, um eine komplette Neuorientierung und/oder Neuorganisation zu denken, zuzulassen bzw. organisatorisch und inhaltlich durchzusetzen. (vgl. Fisch u. a. 2008, S. 163-164)

Radikaler Wandel beinhaltet im Gegensatz zum inkrementellen Wandel weitreichende und tiefgreifende Änderungen der Organisation (Nicolai 2018, S. 46). Es werden dabei im Planungsprozess des Wandels im Regelfall keine Einschränkungen vorgenommen, die auf bestehenden Strukturen und/oder Unternehmenskulturen basieren. Zumeist werden mit radikalem Wandel gesamte Unternehmen oder große Geschäftsbereiche komplett neu strukturiert oder geschaffen – eine neue Unternehmensepoche kann mit Abschluss des Projekts beginnen. Unterschiede in den beiden Formen der Veränderung gibt es auch beim Umfang und in der Geschwindigkeit: Beim inkrementellen Wandel bleiben von einem Umsetzungsschritt zum nächsten, die Grundwerte und die strategische Ausrichtung eine Unternehmens oder einer Organisation stabil und weitgehend unberührt. Prozesse und Organisationsstrukturen werden im inkrementellen Wandel zwar adaptiert und modernisiert, verbleiben jedoch innerhalb des gelernten und in der Praxis erprobten größeren Rahmens eines Unternehmens. Die Übergänge zwischen den beiden Formen des Wandels, inkrementeller und radikaler Wandel sind in der Praxis oft fließend, beide Formen bauen jeweils aufeinander auf (vgl. Nicolai 2018, S. 46-48).

Als Beispiele für einen radikalen Wandel gelten etwa, wenn sich ein Unternehmen sprunghaft entwickelt (z. B. großes Wachstum durch Fusionen) und damit gleichzeitig die interne Organisation oder Produktion komplett neu zu gestalten oder neu zu gründen ist. Eine solche diskontinuierliche Entwicklung (Fisch u. a. 2008, S. 163) steht in Unternehmen häufig in Zusammenhang mit der Marktdurchsetzung von Innovationen, Strategieänderungen, Eigentümer- oder Generationswechsel, Unternehmenskrisen und Katastrophen. (vgl. Fisch u. a. 2008, S. 164)

In Vereinen, Organisationen und Institutionen ist radikale Wandel hingegen häufig auf die Veränderung von politischen Rahmenbedingungen und Machtverhältnissen (neue Regierung, neue MinisterIn, neuer Vorsitz/Vorstand, neue Subventionsschwerpunkte) zurückzuführen. Der radikale Wandel wird in diesem Zusammenhang auch organisatorischer Umbruch oder politischer Umbruch genannt. (Fisch u. a. 2008, S. 164-165)

Beugelsdijk, Slangen und van Herpen (2002) unterteilen den inkrementellen Wandel und den radikalen Wandel weiter in jeweils zwei zusätzliche Sub-Typen, die aus deren Sicht klar differenziert sind und im Rahmen dieser Projektarbeit zur genaueren Begriffsdefinition herangezogen werden:

1) Inkrementell

a) Feinschliff: Darunter ist ein andauernder Prozess des Anpassens an die Strategie, organisationale Strukturen, Prozesse oder Mitarbeiter zu verstehen.
b) Schrittweise Anpassung: Dies bedeutet Anpassung in kleinen Schritten in Richtung eines veränderten Endergebnisses. Hierbei handelt es sich nicht zwangsweise wie oben um organisationale Veränderungen, sondern vielmehr um eine Anpassung an die sich verändernde Umwelt.

2) Radikal

a) Modulare Umwandlung: Weitreichende Veränderungen, aber z. B. in nur einer Abteilung oder einem Geschäftsbereich.
b) Organisationsweite Umwandlung: Die Organisation unterzieht sich einer radikalen oder revolutionären Veränderung innerhalb des gesamten Unternehmens, die auch die Strategie betrifft. (vgl. Beugelsdijk u. a. 2002) (vgl. Albert 2019, S. 2-3)

2.2 Die Ebenen revolutionärer Wandel und evolutionärer Wandel

Marek (2010) erweitert den Diskurs zu definitorischen Unterschieden zwischen inkrementellen und radikalen Wanden um ein weiteres Gegensatzpaar, nämlich jenem von evolutionären und revolutionären Wandel […], das die zeitliche Dynamik (Marek 2010, S. 86) beschreibt. In diesem Zusammenhang wird von Marek auch darauf hingewiesen, dass evolutionäre, kleine Schritte im Rahmen des laufenden, inkrementellen Wandels fundamentale Veränderungen als Ergebnisse nicht ausschließen. Selbst als Folge vieler kleiner Schritte können fundamentale Veränderungen resultieren, was einer evolutionstheoretisch inspirierten Sicht von Wandel in Organisationen entspricht. (Marek 2010, S. 86)

[...]

Details

Seiten
Jahr
2021
ISBN (PDF)
9783346585738
ISBN (Paperback)
9783346585745
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Februar)
Note
1
Schlagworte
Change Management Inkrementeller Wandel Radikaler Wander
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Titel: Radikaler und inkrementeller Wandel im Change Management