Zu Beginn wird der Aufbau des zugrunde liegenden SAP ERP Systems erklärt, der sich in Module und Organisationseinheiten aufteilt. Vorab soll erwähnt werden, dass diese Liste an Modulen, Organisationseinheiten und Stammdaten keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Im Produktivbetrieb eines SAP ERP Systems gibt es weitaus mehr Organisationseinheiten, Stamm- und Bewegungsdaten als in diesem Kapitel aufgeführt.
Es gilt grundsätzlich zu beachten, dass in einem SAP ERP System verschiedene Ebenen der Datenhaltung vorliegen. Diese lassen sich in Stamm- und Bewegungsdaten aufteilen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Beschreibung der relevanten Struktur des SAP ERP Systems
1.1 Eingesetzte Module im SAP ERP System
1.2 Aufbaustruktur der Organisationseinheiten
1.3 Bereichsübergreifende Organisationseinheiten
1.4 Vertriebsbezogene Organisationseinheiten
1.5 Vertriebsbezogene Stammdaten
2 Der Vertriebsprozess in SAP ERP
2.1 Konditionstechnik in SAP ERP
2.2 Preisfindung in SAP ERP
2.3 Das Kalkulationsschema in SAP ERP
3 Die SAP Cloud Platform Integration
4 Definition von Webshops
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1.1: Ausschnitt der relevanten Organisationseinheiten im SAP ERP System
Abb. 2.1: Vertriebsprozess in SAP ERP
Abb. 3.1: Funktionsweise SAP Cloud Connector
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Beschreibung der relevanten Struktur des SAP ERP Systems
Zu Beginn wird der Aufbau des zugrunde liegenden SAP ERP Systems erklärt, der sich in Module und Organisationseinheiten aufteilt. Vorab soll erwähnt werden, dass diese Liste an Modulen, Organisationseinheiten und Stamdaten keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Im Produktivbetrieb eines SAP ERP Systems gibt es weitaus mehr Organisationseinheiten, Stamm- und Bewegungsdaten als in diesem Kapitel aufgeführt.
Es gilt grundsätzlich zu beachten, dass in einem SAP ERP System verschiedene Ebenen der Datenhaltung vorliegen. Diese lassen sich in Stamm- und Bewegungsdaten aufteilen.
Stammdaten
Stammdaten bezeichnen grundlegende Informationen über Produkte, Lieferanten, Kunden oder Mitarbeiter. Die zugehörigen Daten werden einmalig gespeichert und stehen allen Modulen im SAP ERP System zur Verfügung. Somit wird eine redundante Datenhaltung vermieden (vgl. Harmes, 2017). Konkrete Beispiele für Stammdaten sind Debitorenstammdaten und Materialstammsätze, die in den folgenden Kapiteln näher erläutert werden. Ein Stammsatz ist immer aus mehreren Sichten aufgebaut und unterteilt sich in allgemeine Sichten und modulbezogene Sichten. Die allgemeinen Sichten enthalten Daten, die für alle Module relevant sind, z.B. die Materialnummer eines Materials. Die modulbezogenen Sichten enthalten Daten, die nur für den jeweiligen Bereich interessant sind, z.B. die Einkaufsmengeneinheit.
Bewegungsdaten
Bewegungsdaten beziehen sich auf Stammdaten und fallen bei täglichen Geschäftsaktivitäten an (vgl. Kösegi und Nerding, 2005, S. 791). Ein Kundenauftrag repräsentiert Bewegungsdaten im Vertriebsprozess, da hier die Stammdaten Material und Kunde zusammengeführt werden, wenn ein Kunde ein bestimmtes Material über den Webshop bestellt. Bewegungsdaten sind zeitpunktorientiert, im Kundenauftrag wird z. B. das Auftragsdatum und der Materialpreis zum Bestellzeitpunkt angegeben.
1.1 Eingesetzte Module im SAP ERP System
Im SAP ERP System werden Aspekte aus unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen Bereichen betrachtet, die sich in SAP ERP in separaten Modulen festlegen lassen. In dem Fall werden Elemente aus verschiedenen Modulen verwendet: Materials Management (MM), Sales and Distribution (SD) und SAP NetWeaver.
Materials Management: Materialwirtschaft in SAP ERP
“Zur Materialwirtschaft gehören vor allem die Bestandsführung, der Einkauf, die Bestandsbewertung und Rechnungsprüfung“ (Scheibler und Maurer, 2010, S. 19).
Sales and Distribution: Vertriebsmodul in SAP ERP
“Im Vertrieb (Komponente SD, Sales and Distribution) wird der Verkauf (Angebote,Aufträge, Rahmenverträge), der Versand (Lieferung, Kommissionierung, Warenausgangsbuchung) sowie die Fakturierung der gelieferten Produkte vorgenommen“ (Scheibler und Maurer, 2010, S. 19).
SAP NetWeaver
“SAP NetWeaver ist die offene Anwendungs- und Entwicklungsplattform von SAP. Sie bildet mit einer Laufzeitumgebung die technische Basis für die unterschiedlichen Applikationen“ (Scheibler und Maurer, 2010, S. 639).
1.2 Aufbaustruktur der Organisationseinheiten
Begriffsdefinition Customizing
Die Aufbaustruktur des Unternehmens wird im Customizing festgelegt. Customizing bezeichnet die Anpassung der Standardsoftware SAP ERP an kundenindividuelle Anforderungen. Dies kann über die Parametrierung bereits ausgelieferter Einstellungen und per Adaption der Organisationseinheiten der individuellen Unternehmensstruktur erfolgen (vgl. Lackes und Siepermann, 2018). Dazu zählt auch die Optimierung der Standardprozesse auf Basis unternehmensspezifischer Arbeitsabläufe und Prozesse (vgl. Greiner, 2011, S. 27). Die Customizing-Transaktion heißt “SPRO: Customizing- Projektbearbeitung“ und kann nur mit speziellen Berechtigungen aufgerufen werden (vgl. Scheibler und Maurer, 2010, S. 634).
Transaktionen und Transaktionscodes
Transaktionen in SAP ERP bestehen aus einer Folge von alphanumerischen Zeichen, die ein bestimmtes ABAP-Programm aufrufen (vgl. Kösegi und Nerding, 2005, S. 794). Advanced Business Application Programming (ABAP) ist die Programmiersprache von SAP.
Definition der Organisationseinheiten
Organisationseinheiten bilden die Aufbaustruktur eines Unternehmens in SAP ERP ab. Ein Großteil der Einstellungen ist abhängig von den Organisationseinheiten. Durch die Abbildung der Organisationseinheiten im Customizing wird der unternehmensabhängige Ablauf der Prozesse in der SAP ERP Anwendung differenziert dargestellt (vgl. Scheibler und Maurer, 2010, S. 638). Die Aufbaustruktur der Organisationseinheiten wirkt sich zudem auf die Gestaltung des Rechnungswesens aus, weil sowohl die Finanzbuchhaltung als auch die Ergebnisrechnung sind abhängig von den in den Einstellungen definierten Organisationseinheiten (vgl. Scheibler und Maurer, 2010, S. 21). Anders ausgedrückt fassen Organisationseinheiten den Unternehmensaufbau auf unterschiedlichen Ebenen zusammen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1.1 Ausschnitt Organisationseinheiten im SAP ERP System, Quelle: eigene Darstellung auf Basis des eingesetzten Systems
Abbildung 1.1 zeigt die interne Aufbaustruktur der Organisationseinheiten in SAP ERP und welche untergeordneten Informationen hierarchisch nach oben zusammengefasst werden. Die einzelnen Bestandteile werden im Folgenden erklärt.
1.3 Bereichsübergreifende Organisationseinheiten
Als bereichsübergreifende Organisationseinheiten werden Elemente der Aufbaustruktur bezeichnet, die sich in Abbildung 1.1 im oberen Teil der Darstellung befinden. Zu den bereichsübergreifenden Organisationseinheiten zählen:
- Mandant
- Ergebnisbereich
- Kostenrechnungskreis
- Buchungskreis
- Bewertungskreis
Mandant
Der Mandant ist hierarchisch betrachtet das oberste Element der Aufbaustruktur und repräsentiert die Firma, in der das SAP ERP System eingesetzt wird. Der Mandant stellt eine handelsrechtlich, organisatorisch und datentechnisch getrennte Instanz innerhalb eines SAP ERP Systems mit separaten Stamm- und Bewegungsdaten in getrennten Tabellen dar. Der Mandant wird über einen numerischen Schlüssel eindeutig identifiziert (vgl. Greiner, 2011, S. 25). Ein SAP ERP System kann aus einem oder mehreren Mandanten bestehen (vgl. Scheibler und Maurer, 2010, S. 637).
Ergebnisbereich
Der Ergebnisbereich wird in der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung verwendet. Dafür ist die Zuordnung der Kostenrechnungskreise zum Ergebnisbereich notwendig. Im Ergbenisbereich erfolgt auf Basis der zugeordneten Kostenrechnungskreise die Betriebsergebnisrechnung zur Ermittlung des Betriebsergebnisses (vgl. Scheibler und Maurer, 2010, S. 28).
Kostenrechnungskreis
Der Kostenrechnungskreis ist die zentrale Organsiationseinheit für das Controlling im Unternehmen und wird für das interne Rechnungswesen eingesetzt. Der Kostenrechnungskreis bildet damit die Basis für die Kostenrechnung in SAP. Die zugehörigen Stammdaten umfassen Kosten- und Leistungsarten sowie Kostenstellen und Profit-Center (vgl. Greiner, 2011, ab S. 109). Dazu wird dem Kostenrechnungskreis ein Buchungskreis zugeordnet, auf Basis dessen aus dem externen Rechnungswesen Daten in das interne Rechnungswesen übernommen werden (vgl. Scheibler und Maurer, 2010, S. 28).
Buchungskreis
Der Buchungskreis ist das buchhalterische Gegenstück zum Kostenrechnungskreis und stellt das externe Rechnungswesen inklusive einer vollständigen und in sich abgeschlossenen Finanzbuchhaltung eines Unternehmens dar. Auf dieser Ebene wird die Bilanz und Gewinn- und Verlust-Rechnung erstellt. Dazu werden buchungspflichtige Ereignisse anhand von Belegen erfasst (vgl. Greiner, 2011, ab S. 100).
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