Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: "In welchen Anwendungsgebieten kann der Deckungsbeitrag eingesetzt werden und bei welchen Analysen und Beurteilungen verbessert er die Aussagefähigkeit?" Zum Einstieg wird der Deckungsbeitrag definiert und es werden Grundlagen gelegt. Dabei kommt es auch zu einem Einblick darüber, was Unternehmen für einen Bedarf am Einsatz des Deckungsbeitrages haben. Anschließend werden die möglichen Anwendungsgebiete der Deckungsbeitragsrechnung vorgestellt und es wird aufgezeigt, zu welchen Lösungsbeurteilungen sie jeweils beitragen können.
Der Deckungsbeitrag bezieht sich, nach vorheriger Zerlegung und Zuordnung von Kostenarten, auf die Deckung von fixen Kosten und trägt mit der Deckungsbeitragsrechnung, welche auf der Teilkostenbasis vollzogen wird, zu einer Verbesserung der qualitativen Beurteilung von Kostenrechnungen bei.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen zum Deckungsbeitrag
2.1 Begriffsdefinition Deckungsbeitrag
2.2 Ziele
2.3 Bedarf, Bedeutung und Einsatz
2.4 Einstufige Deckungsbeitragsrechnung
2.5 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
3 Anwendungsgebiete der Deckungsbeitragsrechnung
3.1 Kundendeckungsbeitragsanalyse
3.2 Preisgrenzen
3.3 Break-Even-Analyse
4 Zusammenfassung und Fazit
5 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Formeln der Deckungsbeitragsrechnung allgemein
Abbildung 2: Ermittlung des Deckungsbeitrages
Abbildung 3: Einsatz Rechnungen im Controlling
Abbildung 4: Grundmodell der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung
Abbildung 5: Preisarten und Preisuntergrenzen
Abbildung 6: Break-Even-Analyse
Abbildung 7: Formel zur Berechnung der Gewinnschwellenmenge
Abbildung 8: Kundenzufriedenheits-Kundenattraktivitäts-Portfolio
Abbildung 9: Formel der Nettoerlösquote
Abbildung 10: Formel der Kundendeckungsbeitragsquote
Abbildung 11: Ergebnis der Kundendeckungsbeitragsrechnung
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Informationslieferung aus dem Vertriebscontrolling
Tabelle 2: Beispiel für die einstufige Deckungsbeitragsrechnung
Tabelle 3: Grundmodell der Kundendeckungsbeitragsrechnung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Alle Entscheidungen, die auf der Grundlage der vollen Kosten der Kostenstellen und -träger getroffen werden, sind daher mit größter Wahrscheinlichkeit falsch.“ (Riebel, 1959, S. 213 in Brühl, 2016, S. 156)
Der Deckungsbeitrag bezieht sich, nach vorheriger Zerlegung und Zuordnung von Kostenarten, auf die Deckung von fixen Kosten und trägt mit der Deckungsbeitragsrechnung, welche auf der Teilkostenbasis vollzogen wird, zu einer Verbesserung der qualitativen Beurteilung von Kostenrechnungen bei.
Die Forschungsfrage, die mit dieser Arbeit beantwortet werden soll, lautet: „In welchen Anwendungsgebieten kann der Deckungsbeitrag eingesetzt werden und bei welchen Analysen und Beurteilungen verbessert er die Aussagefähigkeit?“.
Zum Einstieg wird der Deckungsbeitrag definiert und es werden Grundlagen gelegt, die zum Aufbau und einem weiteren Verständnis der nachfolgenden Kapitel verhelfen. Dabei kommt es auch zu einem Einblick darüber, was Unternehmen für einen Bedarf am Einsatz des Deckungsbeitrages haben. Anschließend werden, vor der Zusammenfassung und Fazit, die möglichen Anwendungsgebiete der Deckungsbeitragsrechnung vorgestellt und es aufgezeigt zu welchen Lösungsbeurteilungen sie jeweils beitragen können.
2 Grundlagen zum Deckungsbeitrag
2.1 Begriffsdefinition Deckungsbeitrag
Der Deckungsbeitrag lässt sich definieren als „die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten“(Kühnapfel, 2013, S. 43).
Der Deckungsbeitrag (DB) ist der Beitrag zur Deckung der fixen Kosten, der damit über die variablen Kosten hinausgeht, und einem Gewinnanspruch, der zur Verfügung steht. Dafür müssen die Kosten zuerst in die variablen und fixen Bestandteile zerlegt und zugeordnet werden.
Aus diesen Definitionen lassen sich zwei Formeln ableiten:
Abbildung 1: Formeln der Deckungsbeitragsrechnung allgemein
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kühnapfel, 2013, S. 43
Der Zusammenhang der Definitionen zum Deckungsbeitrag und der aufgeführten Formeln wird in Abbildung 2 verdeutlicht.
Abbildung 2: Ermittlung des Deckungsbeitrages
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kühnapfel, 2013, S. 44
Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung (DBR) ist ein Teilkostenrechnungssystem. Bei dieser Kostenrechnung werden nur die direkt verursachten Kosten berücksichtigt. Dazu gehören die variablen Kosten oder auch Einzelkosten. Die Aussagefähigkeit und damit die Qualität der Deckungsbeitragsrechnung hängt somit wesentlich davon ab, inwieweit die Trennung und Zuordnung der Kosten in ihre fixen und variablen Bestandteile unter Anwendung von Kostenauflösungsverfahren tatsächlich gelingt. Nach der Deckungsbeitragsrechnung bleibt ein Kostenblock übrig, zu dem die fixen Kosten und die Gemeinkosten gehören (Brühl, 2016, S. 156).
2.2 Ziele
Das Hauptziel liegt in der Ermittlung der Zusammensetzung der Kosten und des Gewinnüberschuss nach Abzug der Kosten. Die DBR kann dabei auf die verschiedensten Objekte angewandt werden, wie z.B. fertige Endprodukte, Teilprodukte oder auch ganze Produktbereiche. Auch Kunden lassen sich mit Deckungsbeiträgen beurteilen, indem zum Beispiel die Deckungsbeiträge für Einzelaufträge oder Gesamtaufträge in einem Jahr oder Zeitperiode berechnet werden(Kühnapfel, 2013, S. 43).
Die Ziele der Deckungsbeitragsrechnung sind nach Kühnapfel des Weiteren:
1. Ermittlung der Wertbeiträge je Produkt
2. Ermittlung der Preisuntergrenzen
3. Entscheidungshilfe für Produktfokussierungen
4. Eliminierungsentscheidungen(Kühnapfel, 2013, S. 44)
2.3 Bedarf, Bedeutung und Einsatz
Die Schwächen der Vollkostenrechnung zeigen sich in der schematischen Aufteilung der Fixkosten auf die Kostenträger. Die DBR gilt als Weiterentwicklung zu den bis dahin vorliegendes Kosten und Erfolgsrechnungen. Sie stellt eine Teilkostenrechnung dar, bei der nur die variablen Kosten auf die Kostenträger verteilt werden. Genau das ist die Änderung zu den bisherigen Rechnungen(Brühl, 2016, S. 156).
Der Begriff Deckungsbeitrag erscheint in der Praxis oft im Zusammenhang mit Profitabilitätsbetrachtungen. In dem Fall, bei dem der Verkaufspreis durch die Wettbewerbssituation vom Markt vorgegeben wird, ist die Schlussfolgerung, dass der Gewinn nur durch Kostenreduzierungen gesteigert werden kann. Dabei kann es zu der Situation kommen, in der nur die Fixkosten betrachtet werden, welche aber vorgegeben sind und nur selten beeinflusst werden können. Das Unternehmen muss zumindest in einem kurzfristigen Zeitraum „die Konzentration auf die Reduzierung der variablen Kosten“ legen, um die kurzfristige Profitabilität zu erhöhen (Kühnapfel, 2013, S. 44). Dabei entsteht aber schnell die Gefahr, dass die variablen Kosten zu weit gesenkt werden, sodass die Produktqualität darunter leidet, dass dann wiederum zu anderen Problemen, wie z.B. dem Nachfragestopp oder der Reduzierung des Verkaufspreises, führen kann(Kühnapfel, 2013, S. 44 f.).
Abbildung 3 zeigt eine grafische Übersicht zum Einsatz von Controllinginstrumenten und - Rechnungen. Dabei wird deutlich, dass die Vollkostenrechnung die am meisten eingesetzte Form der Kostenrechnung ist. Der Grund dafür liegt darin, dass sie alle anfallenden und relevanten Kosten betrachtet und damit für die langfristige Planung und Steuerung der Unternehmung angewandt werden kann. Die DBR hingegen wird für kurzfristige und besondere Betrachtungen eingesetzt, wie z.B. bei der Annahme eines Auftrages oder Preisentscheidungen an den Preisgrenzen, siehe Kapitel 3 der Anwendungsgebiete, und daher weist sie den größten Anteil am fallweisen Einsatz aus.
Abbildung 3: Einsatz Rechnungen im Controlling
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Krafft & Frenzen, 2006, S. 616
Kühnapfel betrachtet neben der Verfügbarkeit, welcher für diese Auswertung mit dem Einsatz gleichgesetzt wird, auch den Wunsch nach bestimmten Kostenrechnungen, siehe Tabelle 1.
Tabelle 1: Informationslieferung aus dem Vertriebscontrolling
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kühnapfel, 2013, S. 34
Stellt man die Angaben von Krafft, Frenzen und Kühnapfel gegenüber, wird deutlich, dass die Zahlen zur Verfügbarkeit und damit zum Einsatz der DBR nahezu mit den ca. 30% aus Tabelle 1 übereinstimmen. Mit 45% wünschen sich knapp die Hälfte der beteiligten und entscheidenden Personen in einem Unternehmen einen häufigeren Einsatz der Deckungsbeitragsrechnung. Bei derartigen Auswertungen und Betrachtungen darf die Strategie oder der Aufbau eines Unternehmens nicht vergessen werden. Für einige Unternehmen sind DBR nicht praktikabel, weil keiner der möglichen Anwendungsgebiete auf die Zielerreichung des Unternehmens passt.
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