In dieser Arbeit wird die Frage beleuchtet, inwiefern die Auswahl von Logistikimmobilien das Supply Chain Management beeinflusst und welche Bedeutung Logistikimmobilien innerhalb der Supply Chain haben. Damit diese Frage fundiert beantwortet werden kann, wird im ersten Schritt ein Blick auf das Supply Chain Management geworfen. Hierzu wird es zunächst definiert, danach anhand des SCOR-Modells vertieft, um anschließend das Supply Chain Risk Management zu erklären. Im nächsten Kapitel wird genauer auf Logistikimmobilien im Allgemeinen eingegangen. Dazu wird zunächst eine allgemeine Definition gebildet. Darauffolgend wird ein Blick auf die aktuellen Trends geworfen und vertiefend auf die Bewertungs- und Auswahlverfahren sowie die zukünftige Ausrichtung eingegangen. Im letzten Kapitel wird das Zusammenspiel zwischen Logistikimmobilien und den Supply Chain Management genauer betrachtet. Es wird analysiert, welche Bedeutung den Logistikimmobilien innerhalb der Supply Chain zukommen und welchen Einfluss diese auf das Supply Chain Management haben. Im Zuge dessen wird auch auf den Einfluss des Outsourcings eingegangen, den das Supply Chain Management mit sich bringt. Am Ende dieses Kapitels wird eine Integration der Logistikimmobilen in die Wertschöpfungskette vorgenommen.
Am Ende dieser Arbeit wird die anfangs gestellte Frage hergenommen und darauf aufbauend ein Fazit gezogen.
I Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Supply Chain Management
2.1 Supply Chains Management - Definition
2.2 SCOR-Modell
2.2.1 Aufbau des SCOR-Modells
2.2.2 Kritik am SCOR-Modell
2.3 Supply Chain Risk Management
3 Logistikimmobilien
3.1 Definition
3.2 Typen von Logistikimmobilien
3.3 Folgen einer Logistikansiedlung
4 Zusammenspiel von Logistikimmobilen und Supply Chains
4.1 Einfluss der Wahl von Logistikimmobilien auf die Supply Chain
4.2 Bedeutung von Logistikimmobilien für das Supply Chain Management
5 Fazit
III Literaturverzeichnis
II Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Unternehmen und ihre Funktionen innerhalb der Supply Chain
1 Einleitung
Die Bedeutung von Supply Chains ist im Zuge der fortschreitenden Globalisierung für globalagierende Unternehmen in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Der durch den globalen Wettbewerb wachsende Kostendruck auf die Unternehmen wird immer stärker. Das führt dazu, dass Unternehmen beginnen, ihre Produktionen in andere Länder zu verschieben, um dort günstigere Teilprodukte oder sogar das komplette Produkt dort herstellen zu lassen, damit sie im globalen Markt weiter wettbewerbsfähig bleiben. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Logistik beziehungsweise die Logistikdienstleister. Diese stellen das Bindeglied zwischen den einzelnen Produktionsstandorten darund tragen Sorge dafür, dass das fertige Produkt den Endverbraucher erreicht. Damit die Versorgung des Endkonsumenten reibungslos vonstatten gehen kann, benötigen diese, egal ob Produzent oder Logistikdienstleister, Logistikimmobilien. Die sind die zentralen Lager und Umschlagspunkte. Ihre Bedeutung und Attraktivität ist für Investoren in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen, gerade auch durch den immer weiter steigenden Erfolg des E-Commerce.
In dieser Arbeit wird die Frage beleuchtet, inwiefern die Auswahl von Logistikimmobilien das Supply Chain Management beeinflusst und welche Bedeutung Logistikimmobilien innerhalb der Supply Chain haben. Damit diese Frage fundiert beantwortet werden kann, wird im ersten Schritt ein Blick auf das Supply Chain Management geworfen. Hierzu wird es zunächst definiert, danach anhand des SCOR-Modells vertieft, um anschließend das Supply Chain Risk Management zu erklären. Im nächsten Kapitel wird genauer auf Logistikimmobilen im Allgemeinen eingegangen. Dazu wird zunächst eine allgemeine Definition gebildet. Darauffolgend wird ein Blick auf die aktuellen Trends geworfen und vertiefend auf die Bewertungs- und Auswahlverfahren sowie die zukünftige Ausrichtung eingegangen. Im letzten Kapitel wird das Zusammenspiel zwischen Logistikimmobilien und den Supply Chain Management genauer betrachtet. Es wird analysiert, welche Bedeutung den Logistikimmobilien innerhalb der Supply Chain zukommen und welchen Einfluss diese auf das Supply Chain Management haben. Im Zuge dessen wird auch auf den Einfluss des Outsourcings eingegangen, den das Supply Chain Management mit sich bringt. Am Ende dieses Kapitels wird eine Integration der Logistikimmobilen in die Wertschöpfungskette vorgenommen.
Am Ende dieser Arbeit wird die anfangs gestellte Frage hergenommen und darauf aufbauend ein Fazit gezogen.
2 Supply Chain Management
Mit dem stetigen Trend der Globalisierung haben immer mehr Unternehmen sich dazu entschlossen, Teilprodukte ihres Endproduktes nicht mehr selbst beziehungsweise nicht mehr im eigenen Land anfertigen zu lassen. Der Trend geht also dahin, dass Teilprodukte im Ausland angefertigt werden und am Ende des Fertigungsprozesses nur noch die einzelnen Teilkomponenten zum fertigen Endprodukt zusammengesetzt werden. Dieser Prozess wird Outsourcing genannt. Die Unternehmen lagern somit einzelne Produktionsschritte an externe Dienstleister aus, diese haben ihren Sitz meistens im Ausland. Dadurch soll Zeit, aber vor allem Kosten gespart werden. Aufgrund dieser Gegebenheit haben sich im Laufe derzeit Lieferketten (Supply Chains) gebildet. In multinationalen Unternehmen sind sie elementarer Bestandteil unternehmerischer Entscheidungen geworden und füllen teilweise ganze Managementebenen. In dem folgenden Kapiteln soll auf den Aufbau von Supply Chains eingegangen und ein kurzer Blick darauf geworfen werden, wie sehr sich Unternehmen von der reibungslosen Funktion der Supply Chains abhängig machen.1
2.1 Supply Chains Management - Definition
Die immer weiter fortschreitende Globalisierung hat den Kampf um eine möglichst starke Position in den globalen Märkten immer stärker werden lassen. Dies hat dafür gesorgt, dass die Bedeutung von Supply Chains für Unternehmen immer wichtiger geworden ist. Supply Chains sorgen dafür, dass Unternehmen sich wieder stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Das kann zum einen die Produktion eines bestimmten Endproduktes sein, zum anderen kann es sich auf die Lieferung von bestimmten Teilkomponenten beziehen. Diese Aufteilung der Fertigungsschritte wird Outsourcing genannt (hast du im Kapitel davor schon geschrieben).2 Dadurch gelingt es den Unternehmen, die eigene Fertigungstiefe und gleichzeitig die Lagerbestände gering zu halten, um die Produkte letztendlich günstiger herstellen zu können. (Befeuert wird das ganze durch die Vielzahl an arbeitsreichen Ländern, dadurch wird es den Unternehmen noch einfacher gemacht, Kosten bei der Fertigung einzusparen.) Dies hat den Effekt, dass dem Endkonsumenten das Produkt günstiger angeboten werden kann.3 Ein Land gilt dann als arbeitsreich, wenn sie einen komparativen Kostenvorteil bei der Produktion von arbeitsintensiven Gütern aufweisen. Humankapital, also Arbeitskräfte, sind hier reichlich vorhanden und somit günstig.4 Auch wenn Teilprodukte durch die Arbeitsteilung weitere Strecken zurücklegen müssen, sind sie dennoch schneller und günstiger produziert.5
Supply Chains werden in zwei Arten unterteilt, die „Interorganisationale Supply Chain“ und die „Intraorganisationale Supply Chain“. Bei der Interorganisationalen Supply Chain werden die Arbeitsschritte zwischen zwei oder mehr rechtlich voneinander unabhängigen Unternehmen aufgeteilt, dabei können Teile des Endproduktes oder das Endprodukt selbst, sowie Logistikdienstleiter oder auch der Endkunde selbst gemeint sein. Intraorganisationale Supply Chains finden sich fast ausschließlich in multinationalen Unternehmen, hier werden Arbeitsschritte nur innerhalb des Unternehmens vergeben und nicht an externe Unternehmen. Dies gelingt aber nur, da die Unternehmen Standorte in vielen verschiedenen Ländern haben.6
Durch das Outsourcing und die damit einhergehende Arbeitsteilung entsteht ein Netzwerk von verbundenen, aber voneinander unabhängigen Unternehmen, die durch den Austausch von Material, Informationen und Geld zusammenstehen.7 Diese Unternehmen treten entweder als Produzent verschiedener Produkte oder als Dienstleister in Erscheinung. Durch die Einführung von Supply Chains soll die Produktion genau auf die Bedürfnisse der Kunden zurechtgeschnitten werden, um so eine hohe Kundenzufriedenheit zu schaffen, die es möglich macht, die Kunden mehr an das Unternehmen zu binden. Das ist gerade im globalen Wettbewerb ein entscheidender Vorteil. Damit das aber einwandfrei gelingt, muss eine Verknüpfung der Kette vom Rohstofflieferanten bis hin
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Unternehmen und ihre Funktion innerhalb derSupply Chain
(Quelle: Mussbach-Winter [2014], S. 2)
In Abbildung 1 ist die Vernetzung der einzelnen Unternehmen in einer einfachen Lieferkette zu erkennen. Die abgebildete Lieferkette stellt eine Interorganisationale Supply Chain dar. Hier wird die Beziehung der einzelnen Unternehmen deutlich und der Aspekt der Verkettung vom Rohstofflieferanten (hier mit Zulieferer n.-Stufe gekennzeichnet) bis hin zum Endkunden hervorgehoben. Außerdem ist zu erkennen, wie viele Zwischenschritte es braucht, bis das fertige Endprodukt im Handel für den Endkunden zugänglich gemacht wird. Das fertige Produkt muss erst eine Reihe von Transport- und Lagerschritten durchgehen, bis es schlussendlich im Handel landet.
Hier erkennt man, welche entscheidende Rolle die Logistik innerhalb der Supply Chain einnimmt. Ohne eine nahtlos funktionierende Logistik kann das Konstrukt einer Supply Chain nicht aufrechterhalten werden. Sie ist zwischen jedem einzelnen Schritt der Produktion die Schnittstelle. Sie stellt eine Verbindung zwischen Rohstofflieferant und Produzent her, sowie zwischen dem Produzenten und Endverbraucher und nimmt dabei eine elementare Rolle innerhalb der Supply Chain ein. In einer Supply Chain beschäftigt sich die Logistik ausschließlich mit Objektflüssen und Lagerhaltung und sorgt somit für die Aufrechterhaltung der Lieferkette. Durch diese besondere Eigenschaft ist die Logistik aber ganz klar vom Supply Chain Management (SCM) abzugrenzen.9 Das Supply Chain Management hat eine ganzheitliche Sicht auf die Lieferkette und geht über die Grenzen des eigenen Betriebs hinaus. Es schaut also auf alle Bereiche der Supply Chain, die mit der Produktion des Endproduktes zu tun haben, sowie die Lieferprozesse zwischen den Produktionsschritten bis hin zum Endkonsumenten. Konkret werden hier die Abteilungen Einkauf, Produktion und Logistik in ihrem Know-How ergänzt, Entscheidungen werden also übergreifend getroffen.10 Des Weiteren soll das Supply Chain Management das Customer-Relationship-Management verbessern und dafür sorgen, dass die Produktion an die Nachfrage des Endkonsumenten angeglichen wird. So können sich die Unternehmen an die immer weiter ansteigenden Kundenanforderungen besser anpassen, bleiben flexibel und verbessern die Kundenbindung. Durch diese Anpassung können Kosten gesenkt werden und es kann eine Ressourcenoptimierung über alle Prozesse der Wertschöpfungskette stattfinden. Diese Synchronisation von Versorgung und Bedarf soll eine Anpassungs- und Entwicklungsfähigkeit der Lieferkette gewährleisten. Dadurch sollen die Bestände gesenkt und somit gleichzeitig Lagerkosten eingespart werden. Durch die Auslagerung einzelner Produktionsschritte werden die Durchlaufzeiten einzelner Produktionsschritte stark verkürzt, nur so kann eine „Just-In-Time“ Lieferung gewährleistet und dadurch die Cash-to-Cash-Zyklen verkürzt werden.11
Die Voraussetzungen für erfolgreiches Supply Chain Management sind sehr vielfältig. Essentiell für eine Supply Chain ist eine gut funktionierende unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und der damit zusammenhängende ehrliche Informationsaustausch. Damit das gewährleistet ist, ist eine Prozessvernetzung notwendig. Es müssen gemeinsam Lösungen entwickelt werden, die nicht an der Grenze des eigenen Betriebs stehenbleiben. Hierdurch entsteht für alle Seiten ein Know-How Zuwachs, was eine effektive Zusammenarbeit möglich gemacht. Der ehrliche Informationsaustausch spielt eine große Rolle, denn nur so kann eine Vertrauensbasis zwischen den einzelnen Unternehmen entstehen (und die Zusammenarbeit erfolgreicher gestaltet werden). Dabei ist es von großer Bedeutung, klare und verbindliche Regeln zu schaffen, denn die Zuständigkeiten innerhalb der Supply Chain müssen klar verteilt und die Ansprüche an die Zusammenarbeit allen Beteiligten bewusst sein.12
Für Unternehmen ist der Aufbau einer Supply Chain der einfachste Weg, dem Kunden ein Leistungsbündel bestehend aus Sach- und Dienstleistungen anzubieten, ohne dass dieser mehr für das Endprodukt zahlen muss. Sie können sich gezielter nach den Bedürfnissen der Kunden richten und so die Nachfrage optimal decken, ohne dass Mehrkosten für die Arbeitsteilung entstehen. Im Gegenteil - Supply Chains senken die Kosten und führen gleichzeitig zu einem höheren Umsatz. Des Weiteren kann durch die Anpassung der Produktion das Leistungsangebot weiter individualisiert werden, so können Kundenwünsche besser berücksichtigt werden. Folglich steigt die Kundenzufriedenheit, dadurch verbessert sich das Image des Unternehmens und die Kundenbindung wird stärker.13
2.2 SCOR-Modell
Zur Unterstützung bei der Erstellung und Einführung von Supply Chains in Unternehmen wurde 1996 das sogenannte „Supply-Chain-Operations-Reference-Model“ vom Supply Chain Council ins Leben gerufen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Das Supply Chain Council ist eine Organisation, die aus circa 1000 Mitglieder verschiedenster Branchen besteht.14 Das SCOR-Modell ist ein allgemeines Referenzmodell, das von idealisierten Prozessen ausgeht, die vereinfacht wurden, sodass sie auf jede spezifische Situation eines produzierenden Unternehmens angewendet werden können. Es bildet alle Prozesse innerhalb einer Supply Chain ab, die das Ziel verfolgen, die Endnachfrage der Kunden ideal zu decken.15 Hierzu werden die Grundlagen einer Supply Chain in einzelne Prozessbausteine zerlegt, die sich hinterher zu einer unternehmensspezifischen Wertschöpfungskette zusammenfügen lassen. Ziel des Modells ist es, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Unternehmen in der Supply Chain zu erleichtern und dazu noch Best-Practice Lösungen anzubieten.16
[...]
1 Vgl.Cerinaetal.[2015],o.S.
2 Vgl. Winterstein/Michalek/Hofmann [2019], o.S.
3 Vgl. Winterstein/Michalek/Hofmann [2019], o.S.
4 Vgl. Kämpfe/Zeddies [2011], S. 330.
5 Vgl. Winterstein/Michalek/Hofmann [2019], o.S.
6 Vgl. Mussbach-Winter [2014], S. 2.
7 Vgl. Mussbach-Winter [2014], S. 3.
8 Vgl. Mussbach-Winter [2014], S. 2.
9 Vgl. Veres-Homm/Weber [2019], S. 34.
10 Vgl. Winterstein/Michalek/Hofmann [2019], o.S.
11 Vgl. Winterstein/Michalek/Hofmann [2019], o.S.
12 Vgl. Winterstein/Michalek/Hofmann [2019], o.S.
13 Vgl. Knackstedt/Stein/Becker [2009], S. 119.
14 Vgl. Knackstedt/Stein/Becker [2009], S. 120.
15 Vgl. Huang/Sheoran/Keskar [2005], S. 378 ff.
16 Vgl. Knackstedt/Stein/Becker [2009], S. 120.