Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Akteure im Hinblick auf den Finanzbereich die Nachhaltigkeit beeinflussen.
Die Einleitung beschäftigt sich mit der Relevanz der Nachhaltigkeit in der Gesellschaft sowie das Handeln im Umwelt- und Klimaschutz der Akteure im Finanzbereich. Im darauffolgenden Kapitel werden die Definition beziehungsweise die Säulen der Nachhaltigkeit dargelegt. Weitergehend werden die Akteure im Hauptkapitel nach ihrem Handeln für den Umwelt- und Klimaschutz bewertet und die Ziele der Akteure dargestellt. Des Weiteren werden die Entwicklungen bestimmter Akteure mit Blick auf die politischen sowie rechtlichen Entwicklungen betrachtet. Das letzte Kapitel rundet die Hausarbeit mit einem Fazit ab und gibt ein Ausblick in die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung – Nachhaltigkeit im Finanzbereich
2. Die Nachhaltigkeit
2.1 Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs
2.2 Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
3. Von Nachhaltigkeit beeinflussende Akteure
3.1 Bewertung des Handelns verantwortlicher Akteure
3.2 Nachhaltigkeitsziele der Akteure
4. Entwicklungen bestimmter Akteure mit Blick auf die Nachhaltigkeit
4.1 Bundesregierung
4.1.1 Politische Entwicklungen
4.1.2 Rechtliche Entwicklungen des Klimaschutzgesetzes
4.2 Bürgerinnen und Bürger
5. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit.
Abbildung 2: Bewertung des Handelns verantwortlicher Akteure im Zeitvergleich.
Abbildung 3: 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.
Abbildung 4: Emissionsentwicklung der Energiewirtschaft.
Abbildung 5: Emissionsentwicklung der Industrie.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gender Erklärung
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Hausarbeit die Sprachform des generischen Maskulinums angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.
1. Einleitung – Nachhaltigkeit im Finanzbereich
Die Nachhaltigkeit hat Einfluss auf alle Bereiche des Lebens bzw. Wirtschaftens und ist die Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Ziel ist es, die Erde auf Dauer und für alle unter lebenswerten Bedingungen bewohnbar zu erhalten. Die Anpassung des Nachhaltigkeitskonzepts auf allen Ebenen der Gesellschaft ist wesentlich. Nach einer vom Umweltbundesamt veröffentlichten Umfrage im Jahr 2021 wird der Umwelt- und Klimaschutz von 65 % der Befragten als „sehr wichtig“ bewertet.1
Insbesondere haben die Akteure im Finanzbereich einen großen Einfluss von der nachhaltigen Entwicklung und sollten diesen Transformationskurs aktiv vorantreiben bzw. ihre Nachhaltigkeitsziele setzen. Nachhaltigkeit sollte ein zentrales Leitmotiv im Finanzbereich werden. Im Jahr 2021 wurde vom Umweltbundesamt eine Studie veröffentlicht, bei der im Finanzbereich beeinflusste Akteure im Hinblick des Handelns an Umwelt- und Klimaschutz bewertet wurden. Insgesamt wurde festgestellt, dass im Jahr 2020 die Umweltverbände, Städte bzw. Gemeinden und Bürgerinnen und Bürger laut der Befragten weniger getan haben als im Vorjahr. Die Industrie und Wirtschaft haben laut der Umfrage hingegen mehr für Nachhaltigkeit unternommen als im Jahr 2019.2 Insgesamt ist die Bilanz jedoch negativ. Alle Akteure bis auf die Umweltverbände tun zu wenig für den Umwelt- und Klimaschutz. Dies wird vor allem mit der derzeitigen Corona-Pandemie begründet.
Die Bundesregierung ist mit ihren politischen und rechtlichen Entwicklungen im stetigen Wandel. Daher wurde von der Politik die Agenda 2030 umgesetzt sowie seitens des Gesetzgebers ein Klimaschutzgesetz novelliert. Ebenfalls wird im Hinblick auf die Bürgerinnen und Bürger Engagement gezeigt, wie die starke Beteiligung der jüngeren Generationen in der Bewegung Fridays for Future. Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Akteure im Hinblick auf den Finanzbereich die Nachhaltigkeit beeinflussen.
Diese Hausarbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Die Einleitung beschäftigt sich mit der Relevanz der Nachhaltigkeit in der Gesellschaft sowie das Handeln im Umwelt- und Klimaschutz der Akteure im Finanzbereich. Im darauffolgenden Kapitel werden die Definition bzw. die Säulen der Nachhaltigkeit dargelegt. Weitergehend werden die Akteure im Hauptkapitel nach ihrem Handeln für den Umwelt- und Klimaschutz bewertet und die Ziele der Akteure dargestellt. Des Weiteren werden die Entwicklungen bestimmter Akteure mit Blick auf die politischen sowie rechtlichen Entwicklungen betrachtet. Das letzte Kapitel rundet die Hausarbeit mit einem Fazit ab und gibt ein Ausblick in die Zukunft.
2. Die Nachhaltigkeit
Die Begriffe Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung werden in dieser Arbeit als Synonyme verwendet und haben die gleiche Bedeutung. Zum einen wird der Ursprung des Begriffes erläutert sowie die sogenannte Brundtland-Definition der Vereinten Nationen dargestellt. Zum anderen wird das Drei-Säulen-Modell beschrieben und kritisch betrachtet.
2.1 Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ hat seinen Ursprung in der Forstwirtschaft. Hans Carl von Carlowitz erkannte das Problem der Rodung von zu vielen Bäumen, ohne ein ausreichendes Nachwachsen der Rohstoffe sicherzustellen. Um einen fortwährenden Bestand der Wälder zu erhalten, verlangte Hans Carl von Carlowitz so viele Bäume zu fällen, wie auch neue Flächen zur Bepflanzung zur Verfügung stünden.3 Die bekannteste Definition für den Begriff Nachhaltigkeit ist die Definition der Vereinten Nationen und auch bekannt als Brundtland-Definition. Dort wird Nachhaltigkeit als eine Entwicklung definiert, das im stetigen Prozess ist: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“4 Das Leitbild der Nachhaltigkeit ist als Richtlinie zu verstehen und dient der Wirtschaft bzw. Politik als Orientierung auf dem Weg zu einer besseren Zukunft.5 Der Begriff der Nachhaltigkeit ist bislang nicht klar geregelt, sondern bietet Raum für Interpretationen, die im nachfolgenden Abschnitt unter Verwendung eines Nachhaltigkeitsmodelles dargestellt werden sollen.
2.2 Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Begriff der Nachhaltigkeit sind verschiedene Modelle entwickelt worden, die jeweils bestimmte Vorstellungen zur Ausgestaltung des Begriffs beschreiben. Das bedeutsamste Modell, das Drei-Säulen-Modell, wird nachfolgend vorgestellt. Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit basiert auf der Annahme, dass ökonomische, ökologische und soziale Aspekte als gleichwertige Dimensionen des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden sollten.6 Die nachfolgende Abbildung stellt die drei Säulen dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit.7
Um die drei Säulen voneinander zu unterscheiden, sollten diese vorab, für ein besseres Verständnis, beschrieben werden. Die Ökonomie berücksichtigt sämtliche Bereiche der Wertschöpfung und des Wirtschaftssystems. Eine wesentliche Komponente der Ökonomie ist die dauerhafte und langfristige Generierung von Erträgen.8 Die Ökologie bezieht sich auf alle Bereiche der Wechselwirkung mit der natürlichen Umwelt. Die Sicherung der natürlichen Ressourcen als Grundlage des Lebens und Wirtschaftens ist von zentraler Bedeutung. Soziales beschäftigt sich mit dem Zusammenleben der Menschen. Aspekte wie Verteilungsgerechtigkeit, Beteiligung und freie Gestaltung des eigenen Lebens haben hier einen grundlegenden Stellenwert.9
Dieses Modell sollte auch kritisch betrachtet werden. Die Schwierigkeiten dieses Modells bestehen insbesondere in seiner Umsetzung in Unternehmen und ist in der Praxis nur schwer zu realisieren. Wird der Aspekt der Ökonomie herausgegriffen, lässt sich feststellen, dass es schwer umsetzbar ist, einerseits ein stetiges Wachstum in Unternehmen zu halten und andererseits das Hauptprinzip von Nachhaltigkeit, also die Selbstbegrenzung und Reduktion von beispielsweise CO2-Emissionen zu fordern.10 Erst, wenn sich alle Säulen der Nachhaltigkeit positiv entwickeln, wird eine nachhaltige Entwicklung möglich sein.
3. Von Nachhaltigkeit beeinflussende Akteure
Laut dem Umweltbundesamt sind von Nachhaltigkeit beeinflussende Akteure im Finanzbereich unteranderem die Umweltverbände, die Städte und Gemeinden, die Bürgerinnen und Bürger, die Bundesregierung und die Industrie bzw. Wirtschaft.11 Daher hat das Umweltbundesamt mit einer Zeitreihe seit 2008 etwa jährlich 2000 Personen befragt, ob von den oben genannten Akteuren in Deutschland genug oder eher genug für den Umwelt- und Klimaschutz geleistet wird. In der folgenden Abbildung wird die Zeitreihe ab 2012 dargestellt.12
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Bewertung des Handelns verantwortlicher Akteure im Zeitvergleich.13
Für den Schutz der Umwelt und des Klimas ist das Zusammenwirken der Akteure im Finanzbereich erforderlich. Akteure aus den Bereichen Staat, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sind aufgefordert, sich im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten zu beteiligen. Dabei stellt sich die Frage, wie die Befragten den Einsatz verschiedener Akteure für Umwelt- und Klimaschutz einschätzen. Bei der Beurteilung, wer von den Akteuren genug oder eher genug tut, bestehen deutliche Unterschiede.
Das Handeln der verantwortlichen Akteure wurde in der Umfrage 2018 deutlich negativer bewertet als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2019 war ein leichter Anstieg zu verzeichnen, der sich 2020 bei der Bundesregierung und der Wirtschaft fortsetzte. Nach Ansicht von 68 % der Befragten tun die Umweltverbände genug, sodass der Wert für 2020 in etwa gleich hoch ist wie in den beiden Vorjahren. Hinsichtlich der Städte und Gemeinden im Jahr 2020 waren 34 % der Befragten der Meinung, dass sie genug oder eher genug leisten. Die Industrie und die Wirtschaft handeln nach Ansicht von 16 % der Befragten im Jahr 2020 weniger. Demnach sind im Jahr 2020 etwa 21 % der Meinung, dass die Bürgerinnen und Bürger eher genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun, verglichen mit 27 % im Vorjahr und 19 % im Jahr 2018.14
3.1 Bewertung des Handelns verantwortlicher Akteure
Der hohe Grad an Unsicherheit mit dem Handeln der verantwortlichen Akteure, der sich in den historischen Tiefstwerten des Jahres 2018 zeigte, hat zuletzt abgenommen. Insbesondere die kritische Bewertung des Handelns der Bundesregierung hat sich abgeschwächt. Während 14 % der Befragten im Jahr 2018 der Meinung waren, die Bundesregierung mache genug oder eher genug für den Umwelt- und Klimaschutz, erhöhte sich dieser Wert leicht auf 18 % im Jahr 2019 und weiter auf 26 % im Jahr 2020.15 Einen deutlichen Zuwachs gab es 2019 bei den Städten und Gemeinden. 36 % der Befragten im Jahr 2019, welcher 2018 noch 24 % war, waren der Meinung, die Akteure täten genug oder eher genug. Im darauffolgenden Jahr blieb der Wert mit 34 % recht stabil. Eindeutig erkennbar ist der rapide Rückgang der Zufriedenheit mit den Maßnahmen der Bürger im Bereich der Nachhaltigkeit im Jahr 2018. Im Jahr 2019 stieg der Wert wieder etwas an, wobei sich dieser positive Trend 2020 umkehrte. Die Industrie und die Wirtschaft weisen im Gegensatz zu den anderen Akteuren einen niedrigen Wert auf. Im Jahr 2018 waren 8 % der Befragten der Meinung, dass die Industrie und die Wirtschaft genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun. Dieser Wert stieg auf 11 % im Jahr 2019 und 18 % im Jahr 2020. Die Umweltverbände leisten nach Ansicht der Befragten genug für den Umwelt- und Klimaschutz.
[...]
1 Vgl. Gellrich et al. (2021), S. 10.
2 Vgl. Ebd., S. 17.
3 Vgl. Carlowitz (1713), o. S., zit. nach Holzbaur (2020), S. 47.
4 Hauff (1987) o. S., zit. nach Holzbaur (2020), S. 13.
5 Vgl. Ekardt (2011), S. 37.
6 Vgl. Batz (2021), S.26.
7 Quelle: Eigene Abbildung.
8 Vgl. Frese et al. (2018), S. 17f.
9 Vgl. Holzbaur (2020), S. 31f.
10 Vgl. Binder (2013), S. 23., zit. nach Englert et al. (2019), S. 5f.
11 Vgl. Gellrich et al. (2021), S. 17.
12 Vgl. Ebd., S. 17.
13 Quelle: Eigene Abbildung, Daten entnommen aus Gellrich et al. (2021), S. 17.
14 Vgl. Gellrich et al. (2021), S. 17.
15 Vgl. Ebd., S. 18.