Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Wertewandel in der Bundesrepublik Deutschland und geht dabei auf die verschiedenen Generationstypen ein. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf aktuelle Megatrends gelegt und am Beispiel der Megatrends Gesundheit, Frauen und Gender Shift sowie Urbanisierung erläutert. Auch der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Werteorientierung wird kurz betrachtet.
In den aktuellen Zeiten der Covid-19-Pandemie beschäftigen sich viele von uns mit der Frage, was eigentlich wirklich wichtig und relevant ist. Durch weitreichende Einschränkungen muss auf viele Möglichkeiten des alltäglichen Lebens verzichtet werden, persönlicher Kontakt zu anderen ist auf ein Minimum reduziert und die Zeit mit Angehörigen des eigenen Haushalts häufig ununterbrochen. Dies lässt uns oft Werte in uns entdecken, derer wir uns vorher nicht bewusst waren. Doch was sind Werte eigentlich und können sich diese ändern?
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
I. Abkürzungsverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Ziel der Arbeit
1.2 Forschungsmethodik
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Hauptteil
2.1 Werte und Wertewandel
2.2 Generationen und Generationstypen
2.2.1 Traditionalisten
2.2.2 Babyboomer
2.2.3 Generation X
2.2.4 Generation Y
2.2.5 Generation Z
2.3 Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Werteorientierung
2.4 Megatrends
2.4.1 Gesundheit
2.4.2 Frauen und Gender Shift
2.4.3 Urbanisierung
3. Conclusio
V. Literaturverzeichnis
I. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: eigene Darstellung in Anlehnung an Mangelsdorf 2017, S.13
Abbildung 2: Wertelandkarte der Szenarien (Fernow/Mletzko/Skiendziel 2021, S.16)
1. Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Ziel der Arbeit
In den aktuellen Zeiten der Covid-19-Pandemie beschäftigen sich viele von uns mit der Frage, was eigentlich wirklich wichtig und relevant ist. Durch weitreichende Einschränkungen muss auf viele Möglichkeiten des alltäglichen Lebens verzichtet werden, persönlicher Kontakt zu anderen ist auf ein Minimum reduziert und die Zeit mit Angehörigen des eigenen Haushalts häufig ununterbrochen. Dies lässt uns oft Werte in uns entdecken, derer wir uns vorher nicht bewusst waren. Doch was sind Werte eigentlich und können sich diese ändern?
Ziel dieser Arbeit ist es, sich mit den im alltäglichen Sprachgebrauch vorkommenden Begriffen Werte und Wertewandel genauer zu befassen und den Wertewandel in der Bundesrepublik Deutschland nachzuvollziehen. Hierbei soll ein besonderes Augenmerk auf Generationen und ihren unterschiedlichen Wertevorstellungen gelegt werden. Außerdem stellt sich die Frage, ob die aktuelle Covid-19- Pandemie Einfluss auf die Werteorientierung nehmen wird. Passend dazu beschäftigt sich diese Arbeit mit der Thematik aktueller Megatrends und hat hierfür zur Veranschaulichung die drei Megatrends Gesundheit, Frauen und Gender Shift, sowie Urbanisierung ausgewählt.
1.2 Forschungsmethodik
Diese Arbeit basiert vollständig auf einer ausführlichen Literaturrecherche. Die hierfür verwendete Fachliteratur, Fachartikel und Internetquellen wurden sorgfältig analysiert und hinterfragt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden zusammengefasst und sind entsprechend belegt.
1.3 Aufbau der Arbeit
Im Folgenden werden zunächst die Begriffe W ert und Wertewandel definiert und erläutert.
Daraufhin folgt eine genaue Beschreibung von Generationen und wie diese in der Bundesrepublik Deutschland unterteilt werden können. Hierbei werden auch soziale und politische Entwicklungen miteinfließen.
Im nächsten Abschnitt werden etwaige Auswirkungen der aktuellen Covid-19-Pandemie auf die Werteorientierung der Gesellschaft untersucht.
Anschließend beschäftigt sich diese Arbeit mit der Begrifflichkeit Megatrends und betrachtet diese im Hinblick auf Gesundheit, Frauen und Gender Shift und Urbanisierung genauer.
Eine Conclusio mit Fazit und Ausblick auf weitere Recherchen schließt diese Ausarbeitung ab.
2. Hauptteil
2.1 Werte und Wertewandel
Der Begriff Wert ist in unserem ständigen Sprachgebrauch und wird in vielerlei Hinsicht verwendet. Er ist im Zusammenhang mit Mathematik und Naturwissenschaften zu finden, aber auch in der musikalischen Thematik, in der Ökonomie, der Philosophie und der Soziologie vorherrschend (vgl. Staake 2018, S.23). Der Wirtschaftswissenschaftler Hans Jung (2011, S.838) definiert den Wert als „sozial determiniertes Verständnis von etwas Wünschenswertem, das als solches explizit oder implizit für einen Einzelnen oder für eine Gruppe, innerhalb oder außerhalb eines institutionellen Rahmens, kennzeichnend ist“. Werte haben bedeutenden Einfluss auf das menschliche Denken und Handeln. Durch sie wird nicht nur die Handlungsabsicht gelenkt, sondern auch die Auswahl der geeigneten Mittel und die Art und Weise des Handelns (vgl. Pries 2016, S.83). Werte lassen sich in drei Kategorien einteilen. Zuerst sind die primär kognitiven Werte, die als Orientierungshilfe dienen, anzuführen. Zudem existieren affektive Werte, welche sich durch Emotionen auszeichnen. Als drittes sind die instrumentellen Werte zu nennen, die als Mittel zum Zweck dienen (vgl. Kolland/ Meyer Schweizer 2012). Es kann also festgestellt werden, dass Werte aufgrund ihres erstrebenswerten Zustands als Leithilfe für das Verhalten dienen, aber auch Forderungen an die Gesellschaft stellen und somit einen Teil der Kultur bilden (vgl. Thome 2018, S.50).
Lösen nun aber neue, andere Werte die vorherigen ab und führen somit zu einer anderen Ausgangslage für Denken und Handeln, so spricht man von einem Wertewandel (vgl. Ikrath 2018). Auch dieser Begriff weist verschiedene Definitionen auf, verallgemeinernd kann aber von einer Veränderung der Wertehaltung gesprochen werden. Dieser Wandel kann anhand unterschiedlicher Theorien erklärt werden (vgl. Inglehart 1977). Zum einen beschreibt die Mangelhypothese die Steigerung der empfundenen Wertigkeit bestimmter Bedürfnisse, je größer die Knappheit ebendieser ausfällt. Angelehnt ist die Argumentation an die Maslowsche Bedürfnispyramide. Ihr zufolge bilden physiologische Grundbedürfnisse die Basis menschlicher Bedürfnisse. Erst wenn diese erfüllt sind, wendet sich der Mensch den Sicherheitsbedürfnissen zu. Darauf folgt das Begehren nach sozialer Zugehörigkeit, welches von Anerkennung und Wertschätzung getoppt wird. An oberster Stelle der Maslowschen Bedürfnishierarchie steht das Streben nach Selbstverwirklichung (vgl. Maslow 1981, zitiert nach Ta- ckner 2020, S.76)1. Dies bedeutet, dass sich die Bedürfnisse bei der Erfüllung einer Stufe verändern und weiterentwickeln, die Vollziehung jedes darauffolgenden Abschnitts aber aufgrund der zunehmenden Knappheit erschwert. Die Bedürfnishierarchie nach Maslow lässt sich durchaus auch kritisch betrachten, liefert aber einen Erklärungsansatz für den Wandel von Werten. Inglehart (1977) beschreibt mit diesem Ansatz den Wandel von materialistischen zu postmaterialistischen Wertvorstellungen. Als weitere Theorie kann hierfür aber auch seine Sozialisationshypothese aufgeführt werden. Diese besagt, dass Werte durch das sozioökonomische Umfeld in den jungen Jahren der Kindheit und Jugend gebildet werden. Die zu der Zeit gebildete Haltung wirkt sich auf das gesamte Leben aus. Diese Ansicht führt zu einer weiteren Annahme, der Generationenhypothese, welche im folgenden Abschnitt genauer erläutert wird.
2.2 Generationen und Generationstypen
„Die Gesamtheit von Menschen ungefähr gleicher Altersstufe mit ähnlicher sozialer Orientierung und einer Lebensauffassung, die ihre Wurzeln in den prägenden Jahren einer Person hat“ (Mangelsdor- fer 2017, S.12) ist eine gängige Definition der Soziologie für den Begriff Generation. Dies darf nicht mit dem Begriff der Lebensphase verwechselt werden, welcher sich auf das Lebensalter bezieht. Die prägenden Jahre erlebt ein Mensch zwischen seinem 11. und 15. Lebensjahr. In diesem Zeitraum werden besonders stark die aktuellen Ereignisse in unserer Umgebung wahrgenommen und der Mensch wird durch die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten nachhaltig beeinflusst. Durch die Unterschiedlichkeit lassen sich diverse Generationstypen einteilen. Für die Bezeichnung dieser einzelnen Generationstypen findet man in der Literatur zahlreiche Ansätze. Diese Arbeit basiert auf der Ansicht von Martina Mangelsdorf, die die Generationen in Deutschland wie folgt abgrenzt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: eigene Darstellung in Anlehnung an Mangelsdorf 2017, S.13.
2.2.1 Traditionalisten
Die Traditionalisten sind sehr stark durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs geprägt, sodass in ihrer Jugend Gehorsam, Nationalbewusstsein und Pflichtgefühl vorherrschend waren (vgl. Mangelsdorf 2014, S.14). Nach dem Krieg war es ihre Aufgabe, den Wiederaufbau voranzutreiben und eine bessere Ausganssituation für ihre Nachkommen zu schaffen, was nur mit gesellschaftlichen Zusammenhalt und gemeinschaftlichem Arbeiten zu meistern war. Nicht selten handeln Traditionalisten deshalb altruistisch, fleißig und diszipliniert. Sie legen großen Wert auf Regeln und deren Einhaltung
[...]
1 Maslow, A. (1981): Motivation und Persönlichkeit . 16.Auflage, Rowohlt, Hamburg.