Zielsetzung dieser Arbeit ist es, Möglichkeiten der Unternehmensbewertung aufzuzeigen, welche die nicht finanziellen Aspekte eines Unternehmens berücksichtigen. Zu Beginn der vorgelegten Arbeit erfolgt eine Abgrenzung zwischen dem finanziellen und dem nicht-finanziellen Nutzen. Diese Abgrenzung bildet die Basis für ein besseres späteres Verständnis. Im dritten Kapitel wird die klassische Unternehmensbewertung durch die Bewertung von nicht-finanziellem Nutzen ergänzt. Gegen Ende der Arbeit wird auf die Nutzwertverfahren bei einer Mehrfachzielsetzung eingegangen, bevor abschließend die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst werden.
Es gibt zahlreiche Gründe für die Notwendigkeit einer Unternehmensbewertung. Unternehmensbewertungen spielen vor allem bei der Preisfindung im Zusammenhang mit Unternehmenskaufprozessen eine wichtige Rolle. Die Unternehmer können auf die bei der Bewertung entscheidenden Einflussgrößen positiv einwirken, um beispielsweise den Wert des Unternehmens zu steigern. Eine Unternehmensbewertung hat grundsätzlich das Ziel, den finanziellen Nutzen des Unternehmenseigners zu bewerten. Allerdings besteht die Schwierigkeit bei der Bewertung des Nutzens darin, die Nutzengrößen in monetäre Elemente umzuwandeln. Grund hierfür ist, dass sowohl qualitative als auch quantitative Faktoren wichtig sind und berücksichtigt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bewertungsabgrenzung von finanziellen und nicht-finanziellen Nutzen
3. Ergänzung der klassischen Unternehmensbewertung - Bewertung nicht-finanzieller Nutzen
3.1 Einführung ethische Unternehmensbewertung
3.2 Kriterienkatalog - Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden
3.3 Ökologisch-Ethisches Rating
4. Nutzwertverfahren bei Mehrfachzielsetzung
4.1 Grundlagen der Nutzwertverfahren
4.2 Nutzwertanalyse
5. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
„Der Preis ist nicht der Wert.“1
Es gibt zahlreiche Gründe für die Notwendigkeit einer Unternehmensbewertung. Unternehmensbewertungen spielen vor allem bei der Preisfindung im Zusammenhang mit Unternehmenskaufprozessen eine wichtige Rolle. Die Unternehmer können auf die bei der Bewertung entscheidenden Einflussgrößen positiv einwirken, um beispielsweise den Wert des Unternehmens zu steigern. Eine Unternehmensbewertung hat grundsätzlich das Ziel, den finanziellen Nutzen des Unternehmenseigners zu bewerten.2 Allerdings besteht die Schwierigkeit bei der Bewertung des Nutzens darin, die Nutzengrößen in monetäre Elemente umzuwandeln. Grund hierfür ist, dass sowohl qualitative als auch quantitative Faktoren wichtig sind und berücksichtigt werden müssen.3 Die Beurteilung von Unternehmenskaufprozessen wird deshalb meist anhand von monetären Elementen durchgeführt. Unter monetären Elementen versteht man beispielsweise den Gewinn sowie den Kapitalwert des Unternehmens. Um eine Kaufentscheidung treffen zu können, müssen bei einer Unternehmensbewertung auch nicht monetäre Elemente berücksichtigt werden. Die Marktstellung eines Unternehmens, das Image sowie die Umweltbelastung zählen zu den selbigen.4
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, Möglichkeiten der Unternehmensbewertung aufzuzeigen, welche die nicht finanziellen Aspekte eines Unternehmens berücksichtigen. Zu Beginn der vorgelegten Arbeit erfolgt eine Abgrenzung zwischen dem finanziellen und dem nicht-finanziellen Nutzen. Diese Abgrenzung bildet die Basis für ein besseres späteres Verständnis. Im dritten Kapitel wird die klassische Unternehmensbewertung durch die Bewertung von nicht-finanziellem Nutzen ergänzt. Gegen Ende der Arbeit wird auf die Nutzwertverfahren bei einer Mehrfachzielsetzung eingegangen, bevor abschließend die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst werden.
2. Bewertungsabgrenzung von finanziellen und nicht-finanziellen Nutzen
Bei der klassischen Unternehmensbewertung werden nur die monetären Elemente berücksichtigt, welche ausschließlich auf den finanziellen Nutzen basieren. Bei diesem Bewertungsverfahren wird der ökonomische Unternehmenswert analysiert.5 Der Unternehmenswert wird je nach Interessenlage variieren, da zwischen zwei Sichten unterschieden wird. Zum einen wird er aus der Sicht des Unternehmenseigentümers und zum anderen aus der Sicht des potenziellen Käufers betrachtet und ist daher sehr subjektiv.6 Im ersten Schritt der Unternehmensbewertung werden die einzelnen Vermögensgegenstände des Unternehmens abzüglich dessen Schulden analysiert. Die Preise der einzelnen Vermögensgegenstände sind vom Käufer am Markt leicht einsehbar und deshalb nachvollziehbar. Wenn alle Vermögensgegenstände bewertbar und identifizierbar sind, kann der Substanzwert ermittelt werden, jedoch gibt es noch andere wichtige wertbeeinflussende Faktoren. Um ein Unternehmen als Ganzes bewerten zu können, sind Gesamtbewertungsverfahren entwickelt worden. Hier lassen sich diese wertbeeinflussenden Faktoren wie zum Beispiel Image, Know-how der Mitarbeiter sowie die Qualität von Kundenbeziehungen mitberücksichtigen. Die bekanntesten Verfahren sind die Ertragswertmethode und die Discount-Cashflow-Methode. Hier lassen sich die Zukunftserfolge eines Unternehmens analysieren.7 Für die Wertermittlung sind jedoch auch ethische und soziale Aspekte des Unternehmens von Bedeutung.8 Hierfür wurde der Sustainable-Value-Ansatz entwickelt. Dieser Ansatz bewertet neben den ökologischen und ökonomischen Aspekten auch die ethischen und sozialen Aspekte.9 Der Sustainable-Value misst die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens basierend auf der Opportunitätskostenlogik und stellt somit einen umfassenden Ansatz dar.10
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1 https://www.bdp-team.de/unternehmenstransaktionen/unternehmensbewertung-teil-1-der-preis-ist-nicht- der-wert, Zugriff am 09.07.2020.
2 Vgl. https://www.bdp-team.de/unternehmenstransaktionen/unternehmensbewertung-teil-1-der-preis-ist- nicht-der-wert, Zugriff am 09.07.2020.
3 Vgl. Serfling, K., Pape, U., Das Wirtschaftsstudium (1995), S. 810ff.
4 Vgl. Lillich, L., Nutzwertverfahren (1992), S. 1.
5 Vgl. Schultze, W., Methoden der Unternehmensbewertung: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Perspektiven (2003), S. 23f.
6 Vgl. https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Unternehmensbewertg/, Zugriff am 09.07.2020.
7 Vgl. Schultze, W., Methoden der Unternehmensbewertung: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Perspektiven (2003), S. 18-71f.
8 Vgl. Schneider, H., Ethisches Rating: Begründung, Bewertungsmöglichkeit, Evaluation (2001), S. 15f.
9 Vgl. https://www.researchgate.net/publication/280555542_Unternehmensbewertung_nicht- finanzielle_Ziele_und_Corporate_Social_Responsibility, Zugriff am 09.07.2020.
10 Vgl. http://www.sustainablevaluecalculator.com/de/info/berechnung/, Zugriff am 10.07.2020.