Ziel des Assignments ist es, agile Teams als Konzept zu bewerten und vor diesem Hintergrund Handlungsempfehlungen für Unternehmen in Bezug auf die Herausforderungen des Zeitalters der Digitalisierung zu erarbeiten. Zu diesem Zweck werden zunächst die veränderten Rahmenbedingungen der Digitalisierung des Arbeitslebens aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt. Anschließend wird der Begriff "agile Teams" sowie deren Arbeitsweise erläutert und eine Bewertung formuliert, auch in Bezug auf die wissenschaftliche Diskussion und den Vergleich mit anderen Konzepten. Aus den erarbeiteten Erkenntnissen werden Handlungsempfehlungen für Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung abgeleitet. In einem abschließenden Fazit werden die Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel und Aufau des Assignments
2. AGILE TEAMS IN ZEITEN DER DIGITALISIERUNG
2.1 Digitalisierung des Arbeitslebens
2.1.1 Defniton Digitalisierung
2.1.2 Die vierte industrielle Revoluton
2.1.3 Perpetuelle Disrupton
2.1.4 Digitalisierung der Arbeitswelt
2.2 Agile Teams
2.2.1 Der Begrif Agilität
2.2.2 Die agile Arbeitsweise
2.2.3 Agile Teams
2.2.4 Stand der Wissenschaf - Agil oder Lean
2.3 Handlungsempfehlungen für Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung
2.3.1 Agil - Ja oder nein?
2.3.2 Der Einsatz von Agilität in etablierten Unternehmen
2.3.3 Unternehmensweite Agilität oder hybride Organisaton
3. FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
1.1 Problemstellung
Das Thema Agilität ist in aller Munde und wird zunehmend als Lösung für die Problemstellungen der so genannten VUCA1 -Welt angepriesen. Diese sind vor allem die zunehmende Dynamik des Marktgeschehens sowie die Unvorhersehbarkeit der Marktentwicklungen. Kleine, agile Teams, die selbstorganisiert Produkte und Dienstleistungen entwickeln und dabei in kurzen Intervallen Kundenfeedback einbeziehen, können die Herausforderungen dieses sich schnell wandelnden Marktes oft erfolgreich meistern.
Die wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit sind vor dem Hintergrund der Digitalisierung zu betrachten, die vor nichts Halt macht und die etablierten und alteingesessenen Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass gestandene Unternehmen gescheitert sind, wenn sie sich dem Trend zur Digitalisierung widersetzt haben oder ihn nicht wahrhaben wollten. Als Beispiele können Kodak in Bezug auf digitale Fotografie oder Nokia in Bezug auf die Weiterentwicklung vom Mobiltelefon zum Smartphone dienen. Eine der Ursachen für dieses Scheitern ist sicherlich in einem rückwärtsgewandten Mindset zu erkennen, das die bereits erklommene Marktposition als Garant für den Erfolg überbewertet und sich der akuten Entwicklung des Marktes verschließt. Hier kann eine Transformation hin zu Agilität ein Rettungsanker sein.
Oder ist Agilität nur eine weitere Modewelle, an die sich Organisationen anpassen, unter anderem, um von der Öffentlichkeit weniger kritisch betrachtet zu werden? Neue organisatorische Konzepte2 verbreiten sich in der Praxis deutlich langsamer als in der Theorie und öffentlichen Wahrnehmung, da Unternehmen häufig zunächst Erfolgsmeldungen anderer Unternehmen abwarten, bevor sie Neuerungen selbst einführen.3 Obwohl 37% der Unternehmen agile Veränderungen planen, haben nur 4% vollständig agile Arbeitsweisen unternehmensweit etabliert.4 Wenn Agilität wirklich so wirksam ist, wieso ist sie dann so wenig verbreitet in der Unternehmensrealität?
1.2 Ziel und Aufbau des Assignments
Ziel des Assignments ist es, agile Teams als Konzept zu bewerten und vor diesem Hintergrund Handlungsempfehlungen für Unternehmen in Bezug auf die Herausforderungen des Zeitalters der Digitalisierung zu erarbeiten. Zu diesem Zweck werden zunächst die veränderten Rahmenbedingungen der Digitalisierung des Arbeitslebens aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt. Anschließend wird der Begriff „agile Teams“ sowie deren Arbeitsweise erläutert und eine Bewertung formuliert, auch in Bezug auf die wissenschaftliche Diskussion und den Vergleich mit anderen Konzepten. Aus den erarbeiteten Erkenntnissen werden Handlungsempfehlungen für Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung abgeleitet. In einem abschließenden Fazit werden die Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst.
2. AGILE TEAMS IN ZEITEN DER DIGITALISIERUNG
2.1 Digitalisierung des Arbeitslebens
2.1.1 Definition Digitalisierung
Die Natur ist analog und drückt sich in kontinuierlichen Werten aus. Die Elektronik war noch von der Analogtechnik geprägt.
Digitalisierung beschreibt den mathematischen Prozess der Umwandlung von
Informationen, die in Form physischer Repräsentationsformen von realen Objekten vorliegen, in ein digitales und computerlesbares Format, wodurch digitale Informationsübertragung ermöglicht wird.5
Dieses Format, der Binärcode, ist durch zwei Zustände gekennzeichnet - 0 oder 1 bzw. An oder Aus. Dieser harte Übergang von nur zwei Zuständen, gänzlich gegensätzlich zur analogen Welt, ist auch in der Lage dazu, unliebsame Störungen, die der analogen Technik zugrundeliegen, zu eliminieren.6 Die Überführung in ein für Computer lesbares Format bewirkt, dass unterschiedliche Quellen nun zentral gespeichert und zusammengeführt werden können.
Ausgangspunkt der Digitalisierung ist also eine grundlegende technologische Innovation. Diese bedingt wiederum, dass Produkte und Dienstleistungen durch Nutzung der digitalen Möglichkeiten viel schneller und einfacher hergestellt werden können und dass immer mehr digitale Geschäftsmodelle entstehen.7 Dies steht in starkem Kontrast zu einer Zeit, in der große finanzielle Ressourcen für eine Unternehmensgründung vonnöten waren und Marktführer sich nur schwerlich vom Markt drängen ließen. Heute sind innovative StartUps dadurch erfolgreich, dass sie immer unmittelbarer auf die Wünsche und Werte der Kunden eingehen. Beispielsweise steht der Nutzen mehr im Vordergrund als das Produkt oder die Dienstleistung selbst - dementsprechend verfügt Uber über keine Fahrzeugflotte, AirBnB über kein einziges Hotel.8
Die Vernetzung und Kommunikation nimmt rapide zu, ebenso wie die Automation. Technische Assistenzsysteme unterstützen den Menschen bei der Entscheidungsfindung oder physisch bei anstrengenden oder gefährlichen Arbeiten. Cyber-physische Systeme sind sogar in der Lage, eigenständig Entscheidungen zu treffen und Aufgaben möglichst autonom zu erledigen. Die Kommunikation zwischen Menschen sowie zwischen Mensch und Maschine wird zwar einfacher, gleichzeitig aber auch komplexer und umfangreicher, z.B. in Hinblick auf die Themen Datenschutz und Beherrschbarkeit.9
Die Digitalisierung bringt also nicht nur eine Anhäufung von technischen Innovationen mit sich, sondern transformiert grundlegend die Art und Weise, wie unternehmerisch gehandelt wird und wie die Menschen in ihrem beruflichen und privaten Alltag agieren.
2.1.2 Die vierte industrielle Revolution
Vor einiger Zeit noch wurde die Digitalisierung als Trend angesehen, der wie andere nach einiger Zeit wieder verschwinden wird. Durch die flächendeckende Auswirkung auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen hat sich jedoch inzwischen die Vorstellung durchgesetzt, dass es sich bei der Digitalisierung um eine tiefgreifendere Veränderung handelt. Beispielsweise herrschte in den 1990er Jahren die face-to-face- Kommunikation vor und die Menschen waren durch digitale Medien noch nicht stark abgelenkt - heute wächst der Druck auf den Einzelnen, ständig online zu sein.10 Die Weltwirtschaft wird dominiert von Tech-Giganten, die gänzlich auf der digitalen
[...]
1 "VUCA" ist ein Akronym, das sich auf "volatility" ("Volatilität"), "uncertainty" ("Unsicherheit"), "complexity" ("Komplexität") und "ambiguity" ("Mehrdeutigkeit") bezieht. Damit werden vermeintliche Merkmale der modernen Welt beschrieben. Vgl. Bendel, VUCA, Online-Quelle
2 Es haben sich viele neue Konzepte der Organisationsgestaltung entwickelt. Sie überschneiden und ergänzen sich und sind somit nicht eindeutig voneinander abgrenzbar. Allen gemein ist, dass die Interessen der Kunden im Mittelpunkt stehen und moderne Informations- und Kommunikationstechnik umfassend genutzt wird. Der Trend geht weg von der hierarchisch geprägten Organisationen, stattdessen stehen zunehmend Prozesse im Mittelpunkt. Organisationsgestaltung ist auf Horizontalisierung, Dynamisierung und Entbürokratisierung ausgerichtet und strebt nach größerer Flexibilisierung, Modularisierung und Teamorientierung. Vgl. Nicolai, Organisation der Zukunft, S. 36
3 Vgl Nicolai, Organisation der Zukunft, S. 11
4 Vgl. Reinhardt, Digitale Transformation, S. 120
5 Reinhardt, Digitale Transformation, S. 14
6 Vgl. Schmidt/Schönbohm, Agil und digital, S. 43
7 Mit einer guten Idee kann relativ kostengünstig und rasch getestet und unter Umständen auch produziert bzw. angeboten werden.
8 Vgl. Lender, Digitalisierung, S. 82
9 Vgl. Schmidt/Schönbohm, Agil und digital, S. 43
10 Vgl. Reinhardt, Digitale Transformation, S.16