Das Gesundheitswesen ist ein hochgradig komplexer Sektor und die Strukturen der deutschen Kliniken sind durch funktionelle Spezialisierungsgebiete in medizinischen Fachabteilungen untergliedert, was die zeitliche, räumliche und komplexe Gestaltung der Behandlungen erschwert. Sowohl Fachkräfte und Einrichtungen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen als auch Kosten- und Leistungsträger sind aus fachlichen Gründen an Case Management interessiert. Folgende Forschungsfragen sollen analysiert werden: Wie wird das Case Management in den Kliniken implementiert und angewendet? Welche Kosten- und Nutzenfaktoren hat das Case Management in deutschen Kliniken? Um die Forschungsfragen zu beantworten und das Ziel der Hausarbeit zu erreichen, wird im Folgenden eine literaturbasierte Untersuchung durchgeführt.
Fälle mit komplizierten Problemlagen erfordern ein bereichsübergreifendes Vorgehen und den intensiven Einsatz von Ressourcen. Case Management-Strukturen sind in einem sich neu strukturierenden Netzwerk in Kliniken, in der Pflege und in anderen Gesundheitseinrichtungen eingebunden. Der Aufbau von Case Management hat sich in der Qualifikation und in den Aufgaben geändert und Akteure haben einen großen Gestaltungsspielraum. Case Management dient einer effizienten Gestaltung und der Unterstützung von Menschen, die Krankheiten und einen komplizierten Behandlungsprozess zu bewältigen haben.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Case Management in deutschen Kliniken
2.1 Begriffserläuterung des Case Managements
2.2 Funktionen des Case Managements
2.3 Zielsetzung des Case Managements
3 Kosten und Nutzen des Case Managements in deutschen Kliniken
3.1 Implementierung und Anwendung des Case Managements in deutschen Kliniken
3.2 Kosten- und Nutzenfaktor des Case Managements
4 Kritische Analyse und Betrachtung
4.1 Kritische Analyse
4.2 Diskussion
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Das Gesundheitswesen ist ein hochgradig komplexer Sektor und die Strukturen der deutschen Kliniken sind durch funktionelle Spezialisierungsgebiete in medizinischen Fachabteilungen untergliedert, was die zeitliche, räumliche und komplexe Gestaltung der Behandlungen erschwert (Stölting, 2011). Sowohl Fachkräfte und Einrichtungen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen als auch Kosten- und Leistungsträger sind aus fachlichen Gründen an Case Management interessiert. Außerdem möchten die Akteure und Akteurinnen die Praxis effizienter gestalten und Innovatives im Angebotsrepertoire vorweisen (Löcherbach, o. J.). Fälle mit komplizierten Problemlagen erfordern ein bereichsübergreifendes Vorgehen und den intensiven Einsatz von Ressourcen. Case Management bietet Organisationen die Voraussetzung, individualisierte Lösungen für den Menschen zu entwickeln (Monzer, 2020). Case Management-Strukturen sind in einem sich neu strukturierenden Netzwerk in Kliniken, in der Pflege und in anderen Gesundheitseinrichtungen eingebunden. Der Aufbau von Case Management hat sich in der Qualifikation und in den Aufgaben geändert und Akteure haben einen großen Gestaltungsspielraum. Case Management dient einer effizienten Gestaltung und der Unterstützung von Menschen, die Krankheiten und einen komplizierten Behandlungsprozess zu bewältigen haben (Frommelt, Klie, Löcherbach, Mennemann, Monzer, Wendt, 2008).
Folgende Forschungsfragen sollen analysiert werden: ,Wie wird das Case Management in den Kliniken implementiert und angewendet? Welche Kosten- und Nutzenfaktoren hat das Case Management in deutschen Kliniken?“ Um die Forschungsfragen zu beantworten und das Ziel der Hausarbeit zu erreichen, wird im Folgenden eine literaturbasierte Untersuchung durchgeführt.
In Kapitel 2 wird der Begriff Case Management unter Punkt 2.1 erläutert, die Funktionen werden im Unterkapitel 2.2 dargestellt, die Zielsetzung des Case Managements folgt unter Punkt 2.3. In Kapitel 3 werden Kosten und Nutzen in den Kliniken erläutert. Dazu wird unter Punkt 3.1 die Implementierung und Anwendung erklärt, bevor unter 3.2 die Kosten- und Nutzenfaktoren des Case Managements dargestellt werden. Die kritische Analyse und Beratung wird in Kapitel 4 mit der Diskussion unter Punkt 4.2 vorgenommen. Die Arbeit endet mit einem Fazit in Kapitel 5.
2 Case Management in deutschen Kliniken
2.1 Begriffserläuterung des Case Managements
Das ursprüngliche Case Management (Fallmanagement) ist eine amerikanische Management-Strategie. Notwendige und individuelle Gesundheitsleistungen sollen zeitnah zur Verfügung gestellt werden (AOK-Bundesverband, o. J.). Das Case Management ist ein Prozess der Zusammenarbeit, in dem eingeschätzt, geplant und koordiniert wird. Mit den verfügbaren Ressourcen soll sowohl eine qualitativ hochwertige Versorgung als auch eine kostenwirksame Gesundheitsleistung genutzt werden. Für die Patientinnen und Patienten sollen fachlich nachvollziehbare, strukturelle Entscheidungen getroffen werden. In der Regelversorgung wird das Case Management nach SGB V und SGV XI refinanziert und bewirte fachliche Empfehlungen das Case Management in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung zu implementieren (Eggers & Schmidt, 2008). In den Kliniken sind eine kurze Verweildauer und höhere Fallzahlen Bestandteile der ökonomischen Prozesse. Das Case Management richtet sich nach dem Bedarf und der Versorgung der Patientinnen und Patienten und stellt somit die qualitative Versorgung sicher. Durch das Case Management können Behandlungsfehler vermieden und Erlöse gesteigert werden, da eine optimale Struktur und Koordination entstehen (Bröcher, Fischer, Grammatico, Kapelle, Khan, Pape, Peer, Reiners, Roccor, Schilder, Thiry & Zeitler, 2013).
2.2 Funktionen des Case Managements
Das Case Management unterscheidet die Funktionen, die die Zuständigkeiten, die Reichweite, den individuellen Zugang, die Entscheidungsregelungen sowie die Übergabe von Patientinnen und Patienten betreffen. Die inhaltlichen Funktionen des Case Managements sind sozial, organisatorisch und kontrolliert ausgerichtet. Mithilfe der .Gatekeeper-Funktion' werden der Zugang der Patientinnen und Patienten zu sowie der Anspruch und die Mittel bei den Kostenträgern vorgenommen. Bei der .Broker-Funktion' wird das optimale Versorgungsangebot ermittelt. Bei der .Advocate-Funktion' wird ein Angebots- und eine bedarfsgerechte Funktion der Qualität sowie ein ungehinderter Zugang zur Versorgung hergestellt (Bröcher, Fischer, Grammatico, Kapelle, Khan, Pape, Peer, Reiners, Roccor, Schilder, Thiry & Zeitler, 2013).
2.3 Zielsetzung des Case Managements
Das Ziel des Case Managements ist, die Versorgung von Patientinnen und Patienten im Krankheitsfall zu steuern. In den Kliniken soll das Case Management die internen Versorgungs- und Behandlungsprozesse koordinieren (Bröcher, Fischer, Grammatico, Kapelle, Khan, Pape, Peer, Reiners, Roccor, Schilder, Thiry & Zeitler, 2013). Mit einem krankenhausbasierten Case Management werden interne Versorgungsabläufe optimiert und der Übergang zu anderen Sektoren des Gesundheitswesens systematisiert (Eggers & Schmidt, 2008). Ein weiteres Ziel ist die Kosteneinsparung. Mitarbeitende sollen von administrativen Aufgaben entlastet werden, um eine optimale Versorgung und Qualität der Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten (Bröcher, Fischer, Grammatico, Kapelle, Khan, Pape, Peer, Reiners, Roccor, Schilder, Thiry & Zeitler, 2013).
3 Kosten und Nutzen des Case Managements in deutschen Kliniken
3.1 Implementierung und Anwendung des Case Managements in deutschen Kliniken
Gemäß § 1 Abs. 1 KHG (Krankenhausfinanzierungsgesetz) obliegt die Gestaltung des Krankenhausbetriebs dem Krankenhausträger. Demnach ist dieser für die Planung und Ausführung verantwortlich und kann auch eine Implementierung des Case Managements im Rahmen der Gesetzte frei regeln. Die Implementierung ist beim Case Management in den Kliniken bedeutend, wie beispielsweise eine spezifische versorgungssystemische und organisatorische Einbindung. Gründe für die Etablierung des Case Managements sind eine Zunahme von chronischen Erkrankungen, Desintegrationserscheinungen im ambulanten und stationären Sektor und eine zunehmende Ökonomisierung. Auch der Einfluss auf das marktwirtschaftlich-ökonomische Entscheidungsmuster und die wirtschaftliche Effizienz von Gesundheitsdienstleistungen sind Ursachen für die Einführung des Case Managements. Die steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen haben dazu geführt, dass die Ausgaben in den letzten fünf Jahren bei 10-11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lagen. Im Jahre I960 lagen diese bei 4,8 Prozent. Veränderungen müssen beim Case Management stufenweise erfolgen.
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