Die Arbeit bearbeitet die Fragestellung "Welche Kommunikationskompetenzen benötigen Lehrkräfte in der Schule?" Damit wird ein Phänomen thematisiert, mit dem Menschen täglich in allen Lebensbereichen konfrontiert sind, und zwar die Kommunikation. Durch die geeignete Kommunikationsstrategie und Artikulation sowohl im Privaten als auch Beruflichen Alltag, kann das eigene Anliegen zielgerichtet und flexibel in den jeweiligen Situationen mitgeteilt werden. Resultierend daraus können Konflikte und Missverständnisse schneller erkannt und behoben werden, aber auch ein an den Zuhörerkreis angepasstes Sprechen und Zuhören spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Institution Schule übernimmt übergeordnet zwei grundlegende Aufgaben. Zum einen die Bildung und zum anderen die Erziehung von Schülerinnen und Schülern durch Unterricht und dem ganzheitlichen Schulleben. Dabei stehen Lehrkräfte im Vordergrund und müssen zahlreichen Bezugsgruppen in vielerlei Hinsicht gerecht werden. Dies zeigt sich in verschiedenen Tätigkeiten einer Lehrkraft, wie dem Unterrichten, individuellen Beratungsgesprächen, dem Austausch in Fachkonferenzen oder dem Leiten von Elternabenden.
Hierbei wird ein hohes Maß an kommunikativer Flexibilität zwischen verschiedenen Interaktionspartnern abverlangt, sodass sich die Frage nach dem erforderlichen Kompetenzprofil von Lehrkräften stellt. In dieser Arbeit wird untersucht, welchen Stellenwert diese kommunikativen Kompetenzen im Rahmen der Rolle als professionelle Lehrkraft einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Kommunikationskompetenzen in der Schule
2.1 Kommunikationstheorien nach Freud und Watzlawick
2.2 Konzept der Kommunikationskompetenz
2.3 Schulische Kommunikationssituationen und -kompetenzen
2.4 Professionelle Rolle von Lehrkräften
3 Fazit
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Vorbereitung und Durchführung eines Beratungsgesprächs11
1 Einleitung
In dieser Hausarbeit wird ein Phänomen thematisiert, mit dem Menschen täglich in allen Lebensbereichen konfrontiert sind, und zwar die „Kommunikation“. Durch die geeignete Kommunikationsstrategie und Artikulation sowohl im Privaten als auch Beruflichen Alltag, kann das eigene Anliegen zielgerichtet und flexibel in den jeweiligen Situationen mitgeteilt werden. Resultierend daraus können Konflikte und Missverständnisse schneller erkannt und behoben werden, aber auch ein an den Zuhörerkreis angepasstes Sprechen und Zuhören spielt dabei eine wichtige Rolle (vgl. Six & Gimmler, 2007, S. 21).
Die Institution Schule übernimmt übergeordnet zwei grundlegende Aufgaben. Zum einen die Bildung und zum anderen die Erziehung von Schülerinnen und Schülern durch Unterricht und dem ganzheitlichen Schulleben (vgl. Wiater, 2011; zitiert nach Perkhofer-Czapek und Potzmann, 2016, S.33). Dabei stehen Lehrkräfte im Vordergrund und müssen zahlreichen Bezugsgruppen in vielerlei Hinsicht gerecht werden (vgl. Perkhofer-Czapek und Potzmann, 2016, S. 29). „Lehrkräfte sehen sich im beruflichen Alltag vielfältigen kommunikativen Anforderungen ausgesetzt.“ (Vogel 2018, S. 77). Dies zeigt sich in verschiedenen Tätigkeiten einer Lehrkraft, wie dem Unterrichten, individuellen Beratungsgesprächen, dem Austausch in Fachkonferenzen oder dem Leiten von Elternabenden (vgl. Vogel, 2018, S. 85). Hierbei wird ein hohes Maß an kommunikativer Flexibilität zwischen verschiedenen Interaktionspartnern abverlangt, sodass sich die Frage nach dem erforderlichen Kompetenzprofil von Lehrkräften stellt (vgl. Vogel, 2018, S. 76 f.). In dieser Arbeit wird untersucht, welchen Stellenwert diese kommunikativen Kompetenzen im Rahmen der Rolle als professionelle Lehrkraft einnimmt. Die zugrunde liegende Forschungsfrage lautet:
„ Welche Kommunikationskompetenzen benötigen Lehrkräfte in der Schule?“
In den folgenden Kapiteln wird die Bedeutung von Kommunikationskompetenzen in der Schule und deren Bezug auf die professionelle Rolle von Lehrkräften untersucht. Als Grundlage werden die pragmatischen fünf Axiome nach Watzlawick und das „Eisberg-Modell“ nach Freud herangezogen. Zu Beginn werden die Theorien dargestellt und darauffolgend das theoretische Konzept der Kommunikationskompetenz vorgestellt. Darauf folgt die Einordnung in den schulischen Kontext, indem Kommunikationskompetenzen anhand eines praxisorientierten Beispiels dargestellt werden. Im nächsten Schritt wird die professionelle Rolle von Lehrkräften betrachtet. Hierbei soll aufgezeigt werden, ob diese im Kontext von vielseitigen Anforderungen im Lehrerberuf gewährleistet werden können. Als Ergebnis soll die Relevanz von Kommunikationskompetenzen dargestellt und deren Verwendung anhand von interpersonalen Kommunikationen von Lehrkräften in der Schule aufgegriffen werden.
2 Kommunikationskompetenzen in der Schule
2.1 Kommunikationstheorien nach Freud und Watzlawick
In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen gebildet, die Erklärungsansätze verständlich und wissenschaftlich begründbar machen sollen.
Das „Eisberg-Modell“ nach Freud gleicht optisch einem topografischen „Eisberg“, der sichtbar und nicht-sichtbar auf jegliche Situationen Einfluss nimmt (vgl. Lesch, 2011, S. 121). Dafür werden drei Bewusstseinsstufen betrachtet: „Bewusstsein, Vorbewusstsein und Unbewusstsein“ (vgl. Lesch, 2011, S. 121). Dabei muss die analoge Betrachtung eines Eisberges in einen „unsichtbaren“ Teil eingeordnet werden, der den größten Teil darstellt und unter der Wasseroberfläche ist. Der „sichtbare“ Teil befindet sich oberhalb des Wassers an der „Eisbergspitze“. Die zwischenmenschliche Kommunikation, die von außen wahrgenommen wird, lässt sich in die Stufe des „Bewusstsein“ einordnen (vgl. Lesch, 2011, S. 121 f.). In diesem Zusammenhang sagt Watzlawick, dass es immer einen Inhaltsaspekt und einen Beziehungsaspekt in der Kommunikation gibt (vgl. Watzlawick, 1969, S.50-71). Im Bewusstsein wird nur ein Achtel des inhaltlichen Teils deutlich (vgl. Bieringer et al., 2000, S.115f.). Um die Kommunikation verständlich zu machen, muss der Teil im Verborgenen, beziehungsweise unter der Wasseroberfläche verstanden werden, also die Stufen „Vorbewusstsein“ und das „Unbewusstsein“ (vgl. Lesch, 2011, S. 121 f.). Gleichermaßen sieht Schattenhofer (2009, S. 24) dies als wichtige Erkenntnis,
„Weil man bei einem Eisberg nur 1/8 der Eismasse über der Wasseroberfläche sieht, können die Lage und das Verhalten des Berges nur dann verstanden werden, wenn man die 7/8 des Berges, die verborgen sind, mit in die eigenen Überlegungen einbezieht, diese gleichsam hochrechnet.“
Damit beispielsweise Unterrichtsstörungen in der Schule auf Grundlage des „Eisberg-Modells“ richtig aufgegriffen werden können, sind auf der Beziehungsseite Aspekte, wie beispielsweise Gefühle und Bedürfnisse der Betroffenen zu berücksichtigen (vgl. Ruch und Zimbardo, 1974, S. 231). Des Weiteren sind ein hohes Maß an Wertschätzung, Akzeptanz und Sicherheiten von großer Bedeutung (vgl. Bieringer et al., 2000, S. 115).
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