Welche Unterschiede sind hinsichtlich der Schulordnungen zu erkennen?
Zusammenfassung
In diesem Zusammenhang ist zunächst einmal festzuhalten, dass die Textsorte Schulordnung der Domäne Schule entstammt und neben der Vermittlung erforderlicher Fachinhalte auch dafür zuständig ist, Verhaltensvorschriften zu vermitteln, sodass innerhalb der Schulatmosphäre, ein harmonischer Umgang gepflegt wird. Mit anderen Worten zählt eine Schulordnung als sogenannter "Verhaltenskodex" der an Schüler/-innen, Lehrkräfte, dem Schulpersonal wie auch an die Erziehungsberechtigten adressiert. Dazu gehören beispielsweise Anweisungen im Rahmen von zwischenmenschlichen Beziehungen oder auch Vorschriften im Schulgebäude und in den Pausen. Nach Becker-Mrotzek wird diese Textsorte aufgrund ihrer verbindlichen Anordnungen dem "normativ-regulierenden" Texttyp zugeordnet.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Textsorte Schulordnung
2.1 Situationseinbettung und Textfunktion
2.2 Textsorte Schulordnung: Thematische Kohärenz
2.3 Textsorte Schulordnung: Grammatische Kohärenz
3. Textsorte Schulordnung: Typographie
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang 1
Anhang 2
Anhang 3
1. Einleitung
„Nun ist ein konkreter Text nicht nur eine Realisierung der allgemeinen Größe „Text“; er repräsentiert vielmehr zugleich auch eine bestimmte Textsorte […].“ (Brinker, 1988: 7). In diesem Zusammenhang ist zunächst einmal festzuhalten, dass die Textsorte Schulordnung der Domäne Schule entstammt und neben der Vermittlung erforderlicher Fachinhalte auch dafür zuständig ist, Verhaltensvorschriften zu vermitteln, sodass innerhalb der Schulatmosphäre, ein harmonischer Umgang gepflegt wird. Mit anderen Worten zählt eine Schulordnung als sogenannter „Verhaltenskodex“ (Forrefs, Das Portal für Referendare, 2015) der an Schüler/-innen, Lehrkräfte, dem Schulpersonal wie auch an die Erziehungsberechtigten adressiert (vgl. ebd.: 2015). Dazu gehören beispielsweise Anweisungen im Rahmen von zwischenmenschlichen Beziehungen oder auch Vorschriften im Schulgebäude und in den Pausen (vgl. Wikipedia, 2001, Schulordnung). Nach Becker-Mrotzek (2000) wird diese Textsorte aufgrund ihrer verbindlichen Anordnungen dem „normativ-regulierenden“ (Becker-Mrotzek, 2000) Texttyp zugeordnet (vgl. Becker-Mrotzek, 2000)
Des Weiteren ergänzt Brinker (1988), dass Textsorten durch bestimmte Merkmale voneinander abzugrenzen sind (vgl. Brinker, 1988:7). Hierzu führt er folgende Kategorien auf; Situationseinbettung, Textfunktion, thematische und grammatische Kohärenz . Infolgedessen beruht das Ziel der Hausarbeit darauf, die Textsorte Schulordnung zu kategorisieren. Ein weiteres Themengebiet der Hausarbeit umfasst die Thematik, inwiefern typographische Kriterien das Verständnis der Schulordnung beeinflussen. Als Grundlage eignen sich hierfür drei Schulordnungen, die jeweils drei unterschiedlichen Jahrgängen entstammen.
2. Textsorte Schulordnung
2.1 Situationseinbettung und Textfunktion
Vor dem Hintergrund der Situationseinbettung ist zu beobachten, dass die Textsorte Schulordnung in Form eine s schriftlichen Mediums verkündet wird . Hierbei gilt die Domäne Schule als offizielle Institution, welche ein Ordnungs- und Regelsystem darlegt und somit das Handeln von Gemeinschaften festigt, wie auch leitet. (vgl. Esser, 2000:12-14).
Darüber hinaus ist hinsichtlich der Textfunktion erkennbar, dass eine Schulordnung typischerweise appellativ ist. Nach Brinker (2018) spricht man nämlich dann von einer Appellfunktion, wenn der Emittent an den Rezipienten appelliert, eine bestimmte Handlung zu vollbringen (vgl. Brinker et. al.2018:109). Mit anderen Worten werden die Schüler und Schülerinnen mit Hilfe von Schulordnungen dazu aufgefordert, die individuell entworfenen Ordnungsmaßnahmen der jeweiligen Schule zu berücksichtigen bzw. einzuhalten. Vor diesem Hintergrund ist darauf hinzuweisen, dass die sogenannten Imperativsätze diese Aufgabe erfüllen und den Empfänger zu einer bestimmten Handlung aufrufen.; Erscheine morgens rechtzeitig zum Unterricht. Halte dich vor dem Unterricht nur auf dem Schulhof oder in der Milchbar auf. Gehe dann direkt nach dem ersten Gongen in deinen Klassenraum und lege die notwendigen Materialien für die kommende Stunde bereit.“ (vgl. Schulordnung- Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). Schlussfolgernd fungieren Modalverben auch als appellativ. Sie grenzen nämlich die Verhaltensweisen der SuS ein. Das Pausenareal darf nicht ohne die Erlaubnis einer Lehrkraft verlassen werden. (vgl. Schulordnung Oberstufe- Hindelbank, Anhang 3), Das Schulhaus und das Schulareal müssen spätestens 10 Minuten nach Schulschluss verlassen werden. ( vgl. Schulordnung Oberstufe- Hindelbank, Anhang 3), Keiner soll Angst haben […] (vgl. Schulordnung- Geschwister- Scholl Realschulen Anhang 2).
2.2 Textsorte Schulordnung: Thematische Kohärenz
Die thematische Kohärenz ist mit den Begriffen Thema und Themenentfaltung gleichzusetzen. Im Hinblick auf das Thema ist zu beobachten, dass die Schulordnung damit zusammenhängt, Verhaltensregeln zu bestimmen. Diese Regeln sollen als Leitfaden dienen, sodass die SuS sich danach richten, und somit die Rechte der Schule nicht verletzen.
Hinsichtlich der Themenentfaltung nach Brinker (1988) ist beachtenswert, dass sowohl deskriptive (beschreibende), als auch explikative (erklärende) Erklärungsansätze vorzufinden sind (vgl. Brinker, 1988:9).
Bevor der Leser mit den einzelnen Ansätzen konfrontiert wird, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass jede Schulordnung für sich, eine gewisse Struktur, wie auch einen gewissen Wortschatz innehat.
Die Grundschule Herten bezeichnet ihre Schulordnung als Schulregeln. Hierbei ist bemerkenswert, dass diese Bezeichnung unkompliziert ist, sodass sie infolgedessen dem Verständnis eines Grundschülers gerecht wird. Darüber hinaus ist der Untertitel mit der Aussage Wir gehen freundlich miteinander um! (vgl. Grundschule Herten-Mitte) versehen. Dieser stellt den SuS klar, dass der freundliche Umgang unter allen Umständen gepflegt werden muss. Nun ist zu beobachten, dass die Gebote im linken Bereich und die Verbote im rechten Bereich aufgelistet sind. An dieser Stelle ist hinsichtlich der Verbote beachtenswert, dass sie teilweise direkt, Suchtmittel und Waffen jeglicher Art sind auf dem Schulareal und im Schulhaus verboten (vgl. Schulordnung- Oberstufe Hindelbank, Anhang 3) und teilweise indirekt, Die Toiletten sind keine Spielplätze. (Schulordnung- Grundschule Herten-Mitte vgl. Anhang 1) ausgedrückt werden. Mit Blick auf die Auflistung der Gebote ist eine chronologische Abfolge eines typischen Schulalltags zu erkennen. Die letzte Regel, nämlich das Aufstellen in Zweierreihen, kommt wiederum in vielen dieser Situationen vor und ist somit für eine Grundschule charakteristisch. Bei der Aufführung der Verbote handelt es hingegen um eine bloße voneinander unabhängige Benennung von Untersagungen. Des Weiteren lässt sich beobachten, dass einige Ge- und Verbote gegenübergestellt sind; Wir gehen langsam und leise durch das Schulgebäude versus . Wir drängeln und schubsen nicht., wie auch , Wir spielen in der Pause nur auf dem Schulhof versus. Rote Fahne: Softball und Sandkastenverbot. (vgl. Grundschule Herten-Mitte, Anhang 1) .
Die Gegenüberstellung dieser Ge- und Verbote ist mit dem explikativen Erklärungsansatz zu begründen, da die Vorschriften eingegrenzt werden, sodass die SuS erklärt bekommen, welches Verhalten erwünscht und welches Verhalten im Umkehrschluss unerwünscht ist . Die übrigen Vorschriften beschreiben ohne weitere Gegenüberstellungen, ausschließlich, wie die SuS sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben (vgl. Grundschule Herten-Mitte, Anhang 1). Ein erklärender Satz folgt dabei nicht.
Brinker (1988) definiert diese Vorgehensweise als deskriptiv, bzw. beschreibend (vgl. Brinker, 1988:56 ff. ) Daraus resultierend ist es von Bedeutung, auf ein Beispiel zurückzuführen; Wir stellen uns zu zweit auf. (vgl. Grundschule Herten-Mitte, Anhang 1). Hierbei erfahren, die Kinder, zwar, dass sie sich zu zweit aufstellen müssen, kennen den Hintergrund dieser Vorschrift jedoch nicht. Wohlmöglich werden diese Ge- und Verbote innerhalb der Klasse, in Interaktion mit dem Lehrer ausgehandelt.
Andererseits gibt es jedoch Regeln, dessen Intentionen eindeutig sind, sodass keine separate Erklärung erforderlich ist, „Wir beschimpfen und bespucken uns nicht.“ (vgl. Grundschule Herten-Mitte, Anhang 1). An diesem Punkt wissen die Kinder beispielsweise von sich aus, dass dieses Verbot aufgestellt worden ist, um unangebrachte Verhaltensweisen zu unterbinden.
In Bezug auf die Schulordnung, der Geschwister-Scholl- Realschule ist zu beobachten, dass die SuS zunächst einmal mit einer kurzen Einführung konfrontiert werden. Die Einführung, welche sich mit der Kernthematik der Schulordnung auseinandersetzt, verfügt dabei einen explikativen, bzw. einen erklärenden Ausdruck, Damit sich alle in unserer Schule wohl fühlen sind gegenseitige Rücksichtnahme, Fairness, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit wichtig. (vgl. Geschwister-Scholl Realschule, Anhang 2). Anschließend folgt der Satz, Es gelten deshalb für unsere Schulgemeinschaft folgende Regeln. (vgl. Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). Dieser fungiert als Übergang zu den folgenden Ge- und Verboten. Im weiteren Verlauf werden schließlich die einzelnen Anweisungen demonstriert. Hierbei ist erkennbar, dass an erster Stelle eine universelle Regelung, welche in jedem Fall gelten soll, aufgeführt wird, Grundsätzlich: Körperkontakte, die über die üblichen Begrüßungsrituale hinaus gehen, sind ein Übergriff auf die körperliche Integrität (Unversehrtheit) von Mitschülern werden nicht geduldet. (vgl. Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2).
Diese Regelung, welche den SuS den grenzüberschreitenden Körperkontakt verbietet, scheint in der Schulordnung einer weiterführenden Schule, die größtenteils pubertierende SuS betreut, von Wichtigkeit zu sein. Direkt im Anschluss werden die übrigen Vorschriften aufgezählt.
Die Schulordnung ist hierbei in folgende Themenabschnitte zergliedert; „(1) Unterrichtsphase“, „(2) Pause“, „(3) allgemeingültige Regeln“. Mit Blick auf die ersten zwei Themenabschnitte ist bemerkenswert, dass die Vorschriften der Reihe nach an die alltägliche Abfolge eines Schultags angepasst sind.
Somit ist zu beobachten, dass die Gebote Nr.2, Nr. 3, Nr.4 den ersten Themenbereich „(1) Unterrichtsphase“ umfassen . Hierbei wird den SuS vorgegeben pünktlich zum Unterricht zu erscheinen, sich vor dem Unterricht auf dem Schulhof oder in der „Milchbar“, auch Schülerbistro genannt, aufzuhalten, nach dem Läuten der Schulklingel in den Klassenraum zu gehen, die erforderlichen Materialien bereitzulegen und zu guter Letzt die Jacke, die Mütze, als auch die Handschuhe während des Unterrichts abzulegen (vgl. Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). In diesem Fall ist ein deskriptiver Erklärungsansatz vorzufinden, wobei den SuS explizit erklärt wird, wie sie sich vor Unterrichtsbeginn zu verhalten haben (vgl. Brinker, 1988:56 ff). Anschließend soll der Unterricht beginnen, sodass an dieser Stelle ausgeführt wird, dass wenn die Lehrkraft nicht pünktlich eintrifft, der Klassensprecher dies im Sekretariat melden soll. Da die SuS hierbei mit einer Erklärung konfrontiert werden, sodass sie nun wissen, wie sie zu handeln haben, dass wenn die Lehrkraft nicht eintrifft, wird diese Aussage nach Brinker (1988) als explikativer Erklärungsansatz klassifiziert (vgl. Brinker, 1988:65 ff). Das nächste Themengebiet „(2) Pause“ schließt die Regelungen Nr.5, Nr.6, Nr.7, Nr.8, Nr.9 ein. Auch hier ist es unübersehbar, dass es sich um einen deskriptiven Erklärungsansatz handelt (vgl. Schulordnung, Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). Der letzte Themenabschnitt „(3) allgemeingültige Regeln“, beruht darauf Regeln festzuhalten, die grundsätzlich auf alle Bereiche in der Domäne Schule übertragbar sind. Dazu gehört z.B. die Sauberkeit des Schulgeländes, des Flures, wie auch die Untersagung von Alkohol, Zigaretten, Drogen etc. (vgl. Schulordnung, Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). Somit ist in diesem Abschnitt erkennbar, dass es sich erneut um einen deskriptiven Erklärungsansatz handelt, wobei lediglich demonstriert wird, welche Regelungen einzuhalten sind, ohne Weiteres darzulegen. An dieser Stelle ist festzuhalten, dass in der Schulordnung der Geschwister- Scholl Realschule, eine möglichst detaillierte Beschreibung von Sachverhalten vorliegt. Um diesen Standpunkt nochmal ins Bild zu setzen, ist es von Bedeutung folgende Beispiele einzubringen; Zieh deine Jacke und Handschuhe während des Unterrichts aus und nimm deine Mütze ab. (vgl. Schulordnung, Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). Anstelle dieser Aussage könnte man beispielsweise formulieren, dass „Kleidungsstücke, die sonst nur draußen angezogen werden, abzulegen sind. Ein anderes Beispiel lautet; Das Werfen und Treten von Gegenständen jeglicher Art, die geeignet sind, Personen zu verletzen oder Sachen zu beschädigen, ist untersagt. (vgl. Schulordnung, Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2) . Auch diese Aussage könnte man grundsätzlich durch die Aussage „Jegliche Art von Gewalt ist untersagt“, ersetzen. Allerdings ist es wichtig zu erwähnen, dass diese Schulordnung an eine Altersgruppe von 10-15 Jahren adressiert, wobei diese Altersgruppe aufgrund ihrer Unaufmerksamkeit eine ausführliche Beschreibung nötig hat, sodass keine weiteren Missverständnisse und Uninformiertheiten auftreten.
Die letzte Schulordnung der Oberstufe, welche der Schweizer Schule Hindelbank entstammt, ist im Gegensatz zu der Schulordnung der Geschwister- Scholl Realschule bereits in Themengebiete kategorisiert.
Bevor die SuS jedoch in die einzelnen Themenbereiche eingeführt werden, folgt ein explikativer Erklärungsansatz. Hierbei wird erläutert, welche positiven Auswirkungen das Beachten der Regeln mit sich bringt, Das Befolgen der Schulordnung erleichtert die Zusammenarbeit, fördert das Wohlbefinden und ermöglicht günstige Rahmenbedingungen. (vgl. Schulordnung, Hindelbank, Anhang 3) .
Nun folgen die einzelnen Schlagwörter, wie auch die Ausführungen zu diesen Schlagwörtern (Siehe Schulordnung, Hindelbank, Anhang 3). Im Vergleich zu der Reihenfolge der bereits untersuchten Schulordnungen, ist festzustellen, dass es sich nicht um eine typische an den Schultag angepasste Abfolge handelt, sondern die Vorschriften bloß aneinandergereiht sind. Überdies ist beachtenswert, dass ein rein deskriptiver Ansatz vorliegt, da die Regeln ohne jegliche Erläuterungen ausschließlich aufgeführt werden.
Zu guter Letzt ist erneut ein explikativer Erklärungsansatz zu beobachten. An dieser Stelle erfahren die SuS nämlich, dass sie zum eine neben den aufgeführten Aspekten auch die Anweisungen der Angestellten zu befolgen haben, wie auch dass sie bei Vergehen der Regeln mit Konsequenzen zu rechnen haben .
2.3 Textsorte Schulordnung: Grammatische Kohärenz
Im Hinblick auf die grammatische Kohärenz ist vorab folgendes Beispiel zu beobachten; In der Schulordnung der Grundschule Herten-Mitte werden nämlich fast alle Gebote wie auch Verbote mit dem Subjekt „Wir“ eingeleitet . Diese Art von Wiederholung, fällt unter die explizite Wiederaufnahme (vgl. Brinker, 1988:9). Außerdem hat das Personalpronomen Wir die Funktion, dass der Verfasser der Schulordnung sich selbst, wie auch die SuS miteinbezieht, sodass die SuS sich vergewissern, dass nicht nur sie, sondern auch das Schulpersonal dazu aufgerufen wird, Vorschriften einzuhalten.
Überdies ist es hinsichtlich des Sprachstandes der SuS von großer Bedeutung, das Genus Verbi in Erwägung zu ziehen. Hierbei ist erkennbar, dass die Schulordnung der Grundschule Herten-Mitte, ausschließlich die aktive Form innehat, Wir stellen uns zu zweit auf, Wir drängeln und schubsen nicht (vgl. Schulordnung, Grundschule Herten-Mitte, Anhang 1). Diese aktiven Sätze entsprechen dabei simplen Satzmustern, sodass sie dem Niveau der Grundschüler/-innen gerecht werden. Im Vergleich zu den Schulregeln, der Grundschule Herten-Mitte, stehen die Sätze der Schulordnung der Geschwister-Scholl Realschule erneut im Aktiv. An dieser Stelle ist erwähnenswert, dass die SuS nahezu bei jeder Regel, unverzüglich angesprochen werden , Räume nach Unterrichtsschluss deinen Platz auf, bringe deine n Müll weg und stelle deinen S tuhl hoch, Essen darfst du nur in den Pausen, nicht während des Unterrichts im Klassenraum. Absprachen über das Trinken während des Unterrichts triffst du mit dem unterrichtenden Lehrer. (vgl. Schulordnung- Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2). Außerdem ist augenfällig, dass die Sätze im Vergleich zu denen, der Schulordnung der Grundschule Herten-Mitte länger sind und somit mehr Input darlegen. Die Ursache dahinter ist, dass diese Schulordnung nun an eine ältere Adressatengruppe gerichtet ist und diese im Gegensatz zu dem Sprachstand eines Grundschülers dazu fähig ist, komplexere Satzmuster zu erfassen. Zu guter Letzt sind im Hinblick auf die Schulordnung der Oberstufe wiederum Unterschiede hervorzuheben. Nun sind sowohl aktive , Jeder unnötige Lärm ist zu vermeiden. (vgl. Schulordnung, Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2), wie auch passive Satzmuster, Mit Mitmenschen wird respektvoll umgegangen. (vgl. Schulordnung, Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2) , zu beobachten. In diesem Fall ist erfassbar, dass es einerseits keinen direkten Adressaten gibt, wie auch dass die Satzmuster komplexe Fachbegriffe aufweisen. Diese Annahme wird anhand folgender Beispiele deutlich; Während in der Schulordnung der Geschwister-Scholl Realschule das Mitbringen von Waffen und das Treten von Personen und Gegenständen untersagt wird, wird in der Schulordnung einer Oberstufe die Untersagung von Suchtmitteln wie auch physischer und psychischer Gewalt aufgeführt (vgl. Schulordnung-Geschwister- Scholl Realschule, Anhang 2/ vgl. Oberstufe Hindelbank, Anhang 3). Die Thematik ist in beiden Fällen identisch. Der Unterschied hierbei ist jedoch die Artikulationsart, die im Fall der Oberstufe komplexer strukturiert ist. Man geht nämlich davon aus, dass die SuS der Oberstufe im Gegensatz zu den SuS der Unterstufen, erweiterte Sprachkenntnisse besitzen und somit komplexere Satzmuster handhaben können.
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