In diesem Scientific Essay wird die Wichtigkeit der Inventur erläutert.
Jedes Unternehmen ist nach dem Handelsgesetzbuch, dem Einkommenssteuergesetz sowie der Abgabenordnung dazu verpflichtet, ein externes Rechnungswesen durchzuführen. Dieses dient der Dokumentation aller Geschäftsvorgänge, der Informationsweitergabe unter anderem an das Finanzamt, der Kontrolle, beziehungsweise Überwachung der Wirtschaftlichkeit und der Disposition als Grundlage für Planungen und Entscheidungen. Das betriebliche Rechnungswesen reflektiert den Aufbau sowie Ablauf der betrieblichen Prozesse. Es gliedert sich in vier Bereiche: Die Buchführung, die Kosten- und Leistungsrechnung, die Statistik und die Planungsrechnung. Der erste Bereich, die Buchführung, listet Geschäftsfälle innerhalb eines Unternehmens planmäßig sowie lückenlos und nach zeitlichen und sachlichen Gesichtspunkten auf, stellt zu einem bestimmten Zeitpunkt die Vermögens- und Schuldwerte des Unternehmens dar und ermittelt den unternehmerischen Erfolg für einen bestimmten Zeitpunkt. Um mit der Buchführung starten zu können, muss eine Bilanz aufgestellt werden. Voraussetzung zur Erstellung der Bilanz ist eine Inventarliste. Allerdings kann die Inventarliste erst erstellt werden, wenn eine Inventur durchgeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Definition Inventur
2.2 Gesetzliche Grundlagen
2.3 Abgrenzungen
2.3.1 Inventar
2.3.2 Bilanz
2.4 Inventurverfahren
3 Zusammenfassung und Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bucher zu fuhren und in diesen seine Han- delsgeschafte und die Lage seines Vermogens nach den Grundsatzen ordnungsmaBiger Buchfuhrung ersichtlich zu machen. Die Buchfuhrung muss so beschaffen sein, daB sie in einem sachverstandigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Uberblick uber die Geschaftsvorfalle und uber die Lage des Unternehmens vermitteln kann. Die Ge- schaftsvorfalle mussen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung verfolgen lassen.“ (§ 238 Abschnitt 1 HGB, n. d.) Jedes Unternehmen ist nach dem Handelsgesetzbuch, dem Einkommenssteuergesetz sowie der Abgabenordnung dazu verpflichtet, ein externes Rechnungswesen durchzufuhren. Dieses dient der Dokumentation aller Geschaftsvor- gange, der Informationsweitergabe unter anderem an das Finanzamt, der Kontrolle, be- ziehungsweise Uberwachung der Wirtschaftlichkeit und der Disposition als Grundlage fur Planungen und Entscheidungen. (Prof. Dr. Erdogan Atilgan, n. d.) Das betriebliche Rechnungswesen reflektiert den Aufbau sowie Ablauf der betrieblichen Prozesse. Es gliedert sich in vier Bereiche: Die Buchfuhrung, die Kosten- und Leistungsrechnung, die Statistik und die Planungsrechnung. Der erste Bereich, die Buchfuhrung, listet Ge- schaftsfalle innerhalb eines Unternehmens planmaBig sowie luckenlos und nach zeitli- chen und sachlichen Gesichtspunkten auf, stellt zu einem bestimmten Zeitpunkt die Vermogens- und Schuldwerte des Unternehmens dar und ermittelt den unternehmeri- schen Erfolg fur einen bestimmten Zeitpunkt. Um mit der Buchfuhrung starten zu kon- nen, muss eine Bilanz aufgestellt werden. Voraussetzung zur Erstellung der Bilanz ist eine Inventarliste. Allerdings kann die Inventarliste erst erstellt werden, wenn eine Inventur durchgefuhrt wurde. (Michael Birkem & Lutz - Dieter Bomemann, 8. Auflage)
In diesem Scientific Essay wird die Wichtigkeit der Inventur erlautert.
2 Theoretischer Hintergrund
Dieses Kapitel schafft eine analytische Grundlage. Zu Beginn muss eine gulti- ge Definition des Begriffes Inventur festgelegt werden. AnschlieBend werden die ge- setzlichen Grundlagen, die Abgrenzungen zum Inventar sowie der Bilanz und die ver- schiedenen Inventurverfahren erlautert.
2.1 Definition Inventur
Herr Prof. Dr. Peter Oser (n. d.) definiert die Inventur als eine aktuelle Be- standsaufnahme aller Schulden und Vermogensgegenstande innerhalb eines Unterneh- mens. Diese quantitative Bestandsaufnahme erfolgt korperlich oder buchmaBig zu ei- nem bestimmten Zeitpunkt und muss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuch [HGB] und der Abgabenordnung [AO] erfolgen. Eine Inventur wird aus verschiedenen Grunden durchgefuhrt: Ein Unternehmen wird gegrundet, ein Untemehmen wird ver- kauft, ein Unternehmen wird ubernommen sowie am Ende eines Geschaftsjahres.
Die korperliche Inventur ermittelt man durch das Messen, Zahlen, Schatzen oder Wie- gen der Vermogensgegenstande und wird in Deutschland in der Wahrung Euro angege- ben. Zur korperlichen Bestandsaufnahme zahlen unter anderem Rohstoffe oder Vorrate aber auch Handelswaren und Geschaftsausstattung. (Dipl. Betriebswirt Michael Buehler, n. d.) Zur Durchfuhrung wird die Luckenlose oder Stichprobeninventur angewendet. (Prof. Dr. Erdogan Atilgan, n. d.) Eine andere Moglichkeit der Bestandsaufnahme ist die Buchinventur. Hierbei handelt es sich um unter anderem um Konten, Forderungen oder Verbindlichkeiten. Diese sind in Papierform in Buchern oder im EDV-System zu finden. Diese mussen aktualisiert und gegebenenfalls korrigiert werden. (Dipl. Betriebswirt Michael Buehler, n. d.)
Ein Bestandteil der Anlagenbuchhaltung ist die Anlageninventur. Diese ersetzt die kor- perliche Inventur des beweglichen Anlagevermogens, wie zum Beispiel Maschinen oder Firmenwagen. (Buchhaltung, n. d.)
2.2 Gesetzliche Grundlagen
Das Handelsgesetzbuch bildet die rechtliche Grundlage fur die Buchfuhrung. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Paragraphen vorgestellt.
£ 240 HGB Inventar
Dieser Paragraph besteht aus vier Abschnitten. Jeder Kaufmann muss zu Beginn seines Gewerbes eine Jahresbilanz erstellen. Zudem muss zum Ende jeden Geschaftsjahres eine Inventarliste erstellt werden. (Bundesministerium der Justiz und fur Verbraucher- schutz, n.d.)
£ 241 HGB Inventurvereinfachungsverfahren
Der § 241 besteht aus drei Abschnitten. Die Bestandsaufnahme kann in Form einer Stichprobe erfolgen, wenn diese mit Hilfe anerkannter mathematisch-statistischer Methoden durchgefuhrt wird. Fur die Erstellung einer Inventarliste von Vermogensgegen- standen ist eine korperliche Inventur notwendig. Einzelne Vermogensgegenstande mus- sen nicht verzeichnet werden. (Bundesministerium der Justiz und fur Verbraucher- schutz, n.d.)
£ 256 HGB Bewertungsvereinfachungsverfahren
Dieser Paragraph besteht aus einem Abschnitt und handelt von einem Bewertungsver- einfachungsverfahren gleichartiger Vermogensgegenstande des Vorratsvermogens. (Bundesministerium der Justiz und fur Verbraucherschutz, n. d.)
2.3 Abgrenzungen
In diesem Kapitel soil eine Abgrenzung der Inventur zum Inventar sowie zur Bilanz erfolgen und diese Differenzierung erlautert werden.
2.3.1 Inventar
Als Inventar wird ein Bestandsverzeichnis uber die Vermogensgegenstande und Schulden innerhalb eines Unternehmens bezeichnet. Es bildet somit die Grundlage eines ordnungsgemaBen Jahresabschlusses. (Debitoor Buchhaltungslexikon, n. d.) Es handelt sich hierbei um das Ergebnis der zuvor durchgefuhrten Inventur. Jedes Unternehmen sowie jeder Kaufmann ist dazu verpflichtet, eine Inventur durchzufuhren und eine Liste des Inventars zu erfassen. Diese Dokumentation wird anschlieBend in der Jahresbilanz des Unternehmens dargestellt (Rechnungswesen ABC, n. d.) und weist das Eigenkapital des Unternehmens aus. Einzelne Posten werden zu einer Summe zusammengefasst, konnen aber in einem separaten Verzeichnis nachgelesen werden.
Der Unterschied zwischen Inventar und Inventur definiert sich wie folgt: Die Inventur ist eine aktuelle Bestandsaufnahme aller Schulden und Vermogensgegenstande innerhalb eines Unternehmens und das Inventar ist das Bestandsverzeichnis dieser Schulden und Vermogensgegenstande. (Dipl. BetriebswirtMichael Buehler, n. d.)
2.3.2 Bilanz
1st eine Inventur durchgefuhrt und eine Inventarliste erstellt, folgt die Bilanz. Anhand der Bilanz konnen die Lage und Entwicklung eines Unternehmens beurteilt werden. Ahnlich wie bei einer Waage baut sich die Bilanz auf. Es geht hierbei um die Gegenuberstellung des Vermogens auf der Aktivseite und des Kapitals auf der Passiv- seite. Die Reihenfolge der aufzufuhrenden Posten ist im § 266 HBG geregelt.
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