Im vorliegenden Fall handelt es sich um das Thema Inklusion in Schulen. Nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 hat sich die Beschulung der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Deutschlands Grundschulen deutlich erhöht. Die Sichtweisen in Bezug auf diese Thematik variieren sehr stark: Einige Lehrkräfte machten gute Erfahrungen im Berufsalltag, andere berichteten stets Negatives und wurden in der Ausbildung nicht darauf vorbereitet. Einzelne Schulen waren sehr gut darin und sind mit einem Gütesiegel ausgezeichnet worden, bei anderen Grundschulen hat sich trotz Einführung in Bezug auf Inklusion nie etwas verändert. Auch in den Meinungen der Eltern spiegeln sich Differenzen: Manche Eltern von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf befürworten eine inklusive Beschulung, andere Elternteile machten jedoch schlechte Erfahrungen. Grundsätzlich stellt sich die Frage: Was machen Schulen in denen Inklusion gelingt anders als Einrichtungen, in denen die Umsetzung scheitert?
Aufgrund der Themenvielfalt wird die Forschungsarbeit auf einen Bereich eingegrenzt. Es wird die Lehrerperspektive bezüglich Inklusion in Grundschulen unter die Lupe genommen. Wie in 1.1 beschrieben, schätzen einige Lehrkräfte diese Situation als positiv ein, andere wiederum stehen dem Ganzen negativ gegenüber. Dieses Forschungsprojekt soll den extremen Gegensätzen innerhalb des gleichen Berufszweiges auf den Grund gehen. Betrachtet werden Unterrichtseinheiten, welche durch eine Lehrkraft ohne Zusatzpädagogen abgehalten werden. Inklusion in der Pädagogik definiert sich laut Art. 24 Abs. 2 der Behindertenrechtskonvention wie folgt: Der Normalfall soll danach
sein, dass Kinder nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht
oder weiterführenden Schulen ausgeschlossen werden.
Durch die unter "2 Fragestellung, Erkenntnisinteresse und methodologische Positionierung" aufgestellte Forschungsfrage soll der Gegenstand hinterfragt und im Forschungsprozess durchleuchtet werden. Es folgt ein gesamtes Forschungsdesign in Bezug auf den genannten Gegenstand. Eine abschließende Hypothese in Bezug auf die Beantwortung der Forschungsfrage rundet die Fallstudie ab. Es gilt hervorzuheben, dass für dieses Forschungsdesign ausreichend Ressourcen geschaffen werden müssen. Das Forschungsprojekt fungiert über einen längeren Zeitraum hinweg und entspricht somit einer größeren wissenschaftlichen Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
1.1 Themen- und Fallbeschreibung
1.2 Eingrenzung der Thematik
2 Fragestellung, Erkenntnisinteresse und methodologische Positionierung
3 Grundlagentheoretische Einbettung der Forschung
4 Forschungsprozess
4.1 Forschungsfeld und Sampling
4.2 Denkbare Probleme im Forschungsprozess
4.3 Vorgehensweise des Erhebungs- und Auswertungsverfahrens
4.3.1 Durchführung der nicht-teilnehmenden Beobachtung
4.3.2 Durchführung und Transkription des Experteninterviews
4.3.3 Auswertungsverfahren
5 Ausblick
5.1 Weitere Forschungsfragestellungen zum Thema
5.2 Fazit
I. Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Leitfaden für das Experteninterview
Anhang 2: Beobachtungsprotokoll zum Unterrichtsgeschehen
Anhang 3: Beobachtungprotokoll zur Erfassung der schulischen Rahmenbedingungen
II. Quellenverzeichnis
1 Einführung
1.1 Themen- und Fallbeschreibung
Im vorliegenden Fall handelt es sich um das Thema „Inklusion in Schulen“. Nach in Kraft treten der UN-Behinderten Rechtskonvention 2009 hat sich die Beschulung der Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf in Deutschlands Grundschulen deutlich erhöht. Die Sichtweisen in Bezug auf diese Thematik variieren sehr stark: Einige Lehrkräfte machten gute Erfahrungen im Berufsalltag, andere berichteten stets negatives und wurden in der Ausbildung nicht darauf vorbereitet. Einzelne Schulen waren sehr gut darin und sind mit einem Gütesiegel ausgezeichnet worden, bei anderen Grundschulen hat sich trotz Einführung in Bezug auf Inklusion nie etwas verändert. Auch in den Meinungen der Eltern spiegeln sich Differenzen: Manche Eltern von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf befürworten eine inklusive Beschulung, andere Elternteile machten jedoch schlechte Erfahrungen, da ihre Kinder Außenseiterrollen einnahmen. Grundsätzlich stellt sich die Frage: Was machen Schulen in denen Inklusion gelingt anders als Einrichtungen, in denen die Umsetzung scheitert?
1.2 Eingrenzung der Thematik
Aufgrund der Themenvielfalt wird die Forschungsarbeit auf einen Bereich eingegrenzt. Es wird die Lehrerperspektive bezüglich Inklusion in Grundschulen unter die Lupe genommen. Wie in 1.1 beschrieben, schätzen einige Lehrkräfte diese Situation als positiv ein, andere wiederum stehen dem Ganzen negativ gegenüber. Dieses Forschungsprojekt soll den extremen Gegensätzen innerhalb des gleichen Berufszweigs auf den Grund gehen. Betrachtet werden Unterrichtseinheiten, welche durch eine Lehrkraft ohne Zusatzpädagogen abgehalten werden. Inklusion in der Pädagogik definiert sich laut Art. 24 Abs. 2 der Behindertenrechtskonvention wie folgt: „Der Normalfall soll danach sein, dass Kinder nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder weiterführenden Schulen ausgeschlossen werden“ (UN-Behindertenrechtskonvention, o.D.).
Durch die unter „2 Fragestellung, Erkenntnisinteresse und methodologische Positionierung“ aufgestellte Forschungsfrage soll der Gegenstand hinterfragt und im Forschungsprozess durchleuchtet werden. Es folgt ein gesamtes Forschungsdesign in Bezug auf den genannten Gegenstand. Eine abschließende Hypothese in Bezug auf die Beantwortung der Forschungsfrage rundet die Fallstudie ab. Es gilt hervorzuheben, dass für dieses Forschungsdesign ausreichend Ressourcen geschaffen werden müssen. Das Forschungsprojekt fungiert über einen längeren Zeitraum hinweg und entspricht somit einer größeren wissenschaftlichen Arbeit.
2 Fragestellung, Erkenntnisinteresse und methodologische Positionierung
Laut den Bundesergebnissen der Jahre 2009-2018 bezüglich aller Förderschwerpunkte von Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf in Grundschulen, ist die Zahl von „55028 (2009) auf 92848 (2018) gestiegen“ (Statistische Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz, Seite 12, 2020).
Die oben genannte Veränderung im deutschen Schulsystem wirft einige ungeklärte Aspekte auf. Demnach ist es offen, wie der Unterricht für jeden Lehrer inklusiv gestaltet werden kann, um allen Kindern mit unterschiedlichen Leistungsniveaus gerecht zu werden. Des Weiteren ist nicht klar, ob Lehrer dafür qualifiziert wurden, um mit diesen Herausforderungen umzugehen und ob die Rahmenbedingungen der Institution ausreichend dafür gegeben sind.
Es ergibt sich demnach folgende Forschungsfragestellung: Wie können Grundschullehrkräfte im Sinne der Inklusion den Unterrichtsalltag so gestalten, um allen Kindern mit unterschiedlichen Biografien gerecht zu werden?
Auf Basis der Fragestellung ist eine qualitative Forschungsmethode für das Forschungsdesign am besten geeignet. „Die qualitative Forschung bezieht sich auf nicht-standardisierte Formen, um dem Untersuchungsgegenstand angemessen und offen gegenüberzutreten“ (Hopf & Weingarten 1984 in Lamnek/Krell, 2016, S. 45). Der Fokus liegt auf den individuellen Sichtweisen und Erfahrungswerten der Fachkräfte, daher wird in dieser Forschung mit empirischen Daten gearbeitet. Durch Einzelfallanalysen wird Informationsmaterial gesammelt, wodurch ein breites Spektrum an Annahmen bestehen kann. In Form eines Experteninterviews werden Grundschullehrkräfte mit Berufserfahrung befragt. Dadurch können in Bezug auf die oben genannte Statistik bessere Einschätzungen von Veränderungen im Laufe der Jahre gezogen werden. Unterschieden wird zwischen zwei Arten von Fachexperten: Lehrer einer inklusiven Schule und Lehrkräfte einer Regelschule.
Die nicht-teilnehmende Beobachtung im Unterricht und Betrachtung der Rahmenbedingungen runden das Prinzip der qualitativen Forschungsmethode ab. Die Daten können direkt im Forschungsfeld erhoben werden, dies gibt einen intensiven Einblick und führt zu aussagekräftigerer Datengenerierung. Der Forschungsprozess ist sehr offen gestaltet, das heißt, die Forschungsfrage beantwortet sich nicht durch Zahlen, sondern durch individuelle Antworten und praktische Tätigkeiten. Dies macht das Prinzip qualitativer Forschung so interessant.
Hinzu kommt, dass die Konzeption der ausgewählten Schulen für den Forscher eine essenzielle Rolle spielt. Dadurch können Informationen über das Leitbild, die Philosophie und Arbeitsweise der Institution im Vorfeld eingeholt werden.
Alles in allem wird eine Triangulation von Forschungsmethoden verwendet. Diese kommt zum Einsatz, wenn mehrere Methoden auf den Forschungsgegenstand gerichtet werden (vgl. Mayring, 2002, S. 147). Zusammengefasst sind es in diesem Dokument das Experteninterview, die nichtteilnehmende Beobachtung und das Einlesen des Konzepts.
3 Grundlagentheoretische Einbettung der Forschung
Zu Beginn wird das gewählte Thema mit einer Begriffsklärung definiert:
„Die Inklusion (lat. Inclusio = der Einschluss) kennzeichnet das von Anfang an als vollwertiges Mitglied in die Gemeinschaft einbezogen sein des beeinträchtigten Menschen. Es werden keine Anforderungen gestellt, um die Zugehörigkeit zu erlangen. Jedes Kind ist eine gleichberechtigte Person in einer heterogenen Gruppe und hat das Recht auf uneingeschränkte Teilhabe (Inklusion).“ (Bernitzke, 2014, S. 64). Diese Begriffsdefinition ist für Schüler essenziell, da jedes Kind mit Förderbedarf den Anspruch hat, eine Regeleinrichtung zu besuchen. Hierbei ist ungeklärt, weshalb Inklusion laut oben genannten Aussagen von Lehrkräften diverse Differenzen im Unterrichtsalltag mit sich bringt. Mithilfe der Forschungsfrage wird nach einer Antwort gesucht.
Des Weiteren versteht die UNESCO unter inklusiver Pädagogik/Bildung folgendes: „Inklusive Bildung bedeutet, dass alle Menschen an qualitativ hochwertiger Bildung teilhaben und ihr Potential voll entfalten können. Die pädagogische Begründung gestaltet sich danach, dass alle Lehrenden Mittel und Wege finden, auf individuelle Unterschiede einzugehen. Davon profitieren alle Kinder“ (Deutsche UNESCO-Kommission, o.D.). Ob die Lehrkräfte nach dem Ansatz der inklusiven Pädagogik arbeiten, wird sich durch die Interviews und Beobachtungen im Unterricht herauskristallisieren (Anhang 1 und 2). Demnach werden diese Unterschiede abgewogen und in die Auswertung miteinbezogen.
Für ein barrierefreies Lernen sind folgende Faktoren ausschlaggebend: „In einer Schule für alle sind neben der Fortschreibung der Pädagogik, der Methodik und Didaktik vor allem auch die baulichen Anpassungen im Schulgebäude, der Klassen- und Fachräume sowie des Mobiliars und der Unterrichtsmaterialien auf Grundlage der Gestaltungsprinzipien der Barrierefreiheit erforderlich“ (DGUV, Deutsche gesetzliche Unfallversicherung, o.S., 2022). Inwieweit diese Aspekte im Forschungsfeld einbezogen sind, wird sich bei den Besuchen an den Schulen herausstellen. Die Rahmenbedingungen werden dokumentiert (Anhang 3). Dies ist ein entscheidender Faktor, ob die Fachkräfte aufgrund baulicher Gegebenheiten problemlos inklusive Arbeit im Unterricht umsetzen können. Zudem dient es der Sicherheit.
Eine weitere wichtige Grundlage für einen gelingenden Unterricht mit beeinträchtigen Kindern sind die passende Methodik und Didaktik. Zur Vermittlung der Lehrinhalte sind folgende „Unterrichtsprinzipien“ (Bernitzke, 2014, S.56-58) von Bedeutung:
- „Individualisierung: es handelt sich um den individuellen Förderbedarf und darum, die jeweiligen Kompetenzen zu kräftigen.
- Stärkung der Persönlichkeit, indem Erfolgserlebnisse für den Lernenden geschaffen werden
[...]