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Welche Bedeutung haben PropTechs für Maklerunternehmen und wie effizient wirken sie sich auf die Arbeitsprozesse aus?

©2022 Projektarbeit 21 Seiten

Zusammenfassung

Die Projektarbeit soll die Bedeutung von PropTechs für Maklerunternehmen untersuchen und sich dabei mit der Frage befassen, wie diese digitale Veränderung sich effizienzsteigernd auf die Arbeitsabläufe auswirken kann. In der heutigen Lebens- und Arbeitswelt spielt die Digitalisierung und die damit verbundene Innovation eine immer größere Rolle. Die Digitalisierung ist ein sich stetig weiterentwickelnder Prozess, welcher sich nicht mehr aufhalten lässt. Vor allem für Unternehmen zeigt dieser große Veränderungen auf. Sie verändert Kundenbeziehungen, Kundenbedürfnisse, Arbeitsprozesse und Dienstleistungen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Forschungsfrage
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau

2 Theoretische Fundierung
2.1 PropTechs
2.2 Digitalisierungsansätze

3 Methodik

4 Interpretation der Forschungsergebnisse
4.1 Bedeutung und Gründe von PropTechs in Maklerunternehmen
4.1.1 Personalkosten
4.1.2 Erlöse
4.1.3 Aufwand
4.1.4 Wettbewerb
4.2 Auswirkungen der PropTechs
4.2.1 Zeit und Geld sparen
4.2.2 Kundenzufriedenheit
4.2.3 Umsatz
4.3 Relevanz von Datenschutz und Sicherheit

5 Chancen und Risiken

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Arten von PropTechs

Abb. 2 Visualisierung einer Immobilie

Abb. 3 Entwicklung Mindestlohn

Abb. 4 Unbeantwortete Portalanfragen

Abb. 5 Tätigkeitsnachweis

Abb. 6 ImmobilienScout24

1 Einleitung

1.1 Forschungsfrage

Die Projektarbeit soll die Bedeutung von PropTechs für Maklerunternehmen untersuchen und sich dabei mit der Frage befassen, wie diese digitale Veränderung sich effizienzsteigernd auf die Arbeits­abläufe auswirken kann. In der heutigen Lebens- und Arbeitswelt spielt die Digitalisierung und die damit verbundene Innovation eine immer größere Rolle. Die Digitalisierung ist ein sich stetig weiter­entwickelnder Prozess, welcher sich nicht mehr aufhalten lässt. Vor allem für Unternehmen zeigt dieser große Veränderungen auf. Sie verändert Kundenbeziehungen, Kundenbedürfnisse, Arbeits­prozesse und Dienstleistungen. Die Immobilienwirtschaft hingegen ist eine der größten und wich­tigsten Branchen für die Bundesrepublik Deutschland. Die Wohnungswirtschaft, ein Zweig der Im­mobilienwirtschaft, stellt einen der größten volkswirtschaftlichen Marktanteile in der Branche dar (Just et al., 2017, S. 8-9). In dieser sind Akteure wie Immobilienmakler und -Verwalter tätig. Von der Vermarktung von Wohnungen und Häusern bis hin zu großen Geschäftsgebäuden gibt es verschie­dene Aufgaben, die diese Unternehmen zu bewältigen haben. Die Angestellten dieser Unternehmen sind zum Teil Ansprechpersonen von Interessenten, der zu veräußernden Immobilien, und stehen bei Anfragen der Kundschaft oftmals unter hohem Druck. Um die Angestellten zu entlasten und den Druck in den verschiedenen Arbeitsabläufen zu minimieren, entwickeln viele Unternehmen digitale Programme und Plattformen für die Immobilienbranche, sogenannte PropTechs. Diese sollen Pro­zesse vereinfachen und die Arbeit effizienter und kostengünstiger gestalten (Noelling, 2019). Die Forschungsfrage lehnt sich an diese Aussage an und es wird untersucht, ob sie sich bewahrheitet. Sollte dies nicht der Fall sein, so stellt sich die Frage, weshalb die PropTechs keinen positiven Ein­fluss auf Arbeitsabläufe und Vermarktungsprozesse haben. Bewahrheitet sich die Aussage jedoch, könnten sich die PropTechs in Zukunft in dem Unternehmen etablieren.

1.2 Zielsetzung

In der Projektarbeit werden verschiedene Digitalisierungsansätze vorgestellt, welche die aktuellen Arbeitsprozesse entscheidend verändern können. Vorweg lässt sich grundsätzlich sagen, dass Un­ternehmen gezwungen sind ihre Prozesse und Modelle ständig zu optimieren, da sonst möglicher­weise der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit droht. Dabei werden jedoch nicht nur Veränderungen angestrebt, sondern auch die Entwicklung bislang unbekannter Arbeitsschritte. Schlussendlich soll eine Verbindung zwischen dem Nutzen der neuen Technologie und der zu vermarktenden Immobilie selbst ermöglicht werden. Durch den Einsatz der digitalen Technologien ergeben sich neue Heraus­forderungen für die Makler in Bezug auf das Aufbauen und Verwenden neuer Kompetenzen. Mak­lerunternehmen haben diese Herausforderungen ohne negative Auswirkungen auf die Effektivität ihrer Arbeit zu bewältigen, um vorhandene Leistungsstärken der Digitalisierung zu erschließen und somit Wettbewerbsvorteile daraus ziehen zu können. Hinzu kommen ebenfalls sich ständig än­dernde Ansprüche der Kundschaft, die sich durch die Digitalisierung weiter verstärken.

Ziel der Projektarbeit ist es, aufgrund des theoretisch erarbeiteten Teils und anhand der Vorstellung verschiedener Digitalisierungsansätze von PropTechs für Maklerbüros, die Auswirkungen, Risiken und Chancen für das Unternehmen Mario Beerden Immobilien zu beurteilen.

1.3 Aufbau

Um die Bedeutung der PropTechs für die Maklerunternehmen festzustellen, soll zunächst ein Über­blick über den Begriff PropTechs und verschiedene Digitalisierungsansätze geschaffen werden. In Kapitel 3 erfolgt die Beschreibung der angewandten Methodik. Anschließend, in Kapitel 4, werden die Forschungsergebnisse interpretiert. Zum einen wird hier die Bedeutung der PropTechs erläutert und verschiedene Gründe für diese aufgelistet. Des Weiteren wird Bezug auf die Auswirkungen der PropTechs genommen und erklärt, wie die neuen Technologien im Zusammenhang zum Daten­schutz und zur Sicherheit stehen. Bevor in Kapitel 6 ein Fazit gezogen wird, beschreibt Kapitel 5 mögliche Chancen und Risiken, die bei einer Nutzung der Maklerunternehmen von PropTechs be­stehen können.

2 Theoretische Fundierung

In diesem Kapitel sollen die theoretischen Grundlagen, welche als Basis für die Untersuchung der Forschungsfrage dienen, erläutert werden. Um die Rolle der PropTechs im späteren Verlauf der Projektarbeit besser nachvollziehen zu können, wird auf unterschiedliche Digitalisierungsansätze eingegangen, die in Arbeitsabläufen von Maklerunternehmen eingebunden werden können. Zusätz­lich soll in diesem Kapitel die Erkenntnis der Literatur betrachtet werden.

Wie in vielen Bereichen des Lebens spielt die Digitalisierung auch eine große Rolle in den Makler­unternehmen. Dort befindet sie sich jedoch erst am Anfang. In vielen Unternehmen, in denen Ver­waltung, Bewirtschaftung und der Kundenservice organisiert werden, stehen große Veränderungen an. Die Digitalisierung hat hier Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse sowie das Kommunikati­onsverhalten und den Kommunikationsbedarf der Kundschaft. Sie geht aber auch auf die Sicherheit und Verarbeitung der Daten ein, an denen sich das Unternehmen ebenfalls anpassen muss. Im Folgenden werden die oben genannten Auswirkungen näher erläutert.

2.1 PropTechs

Property Technology, auch bekannt als PropTech, stellt innovative Entwicklungen in der Immobili­enwirtschaft dar. Die PropTech-Unternehmen sind in der Regel Start-Ups, die sich ausschließlich auf die Digitalisierung und den digitalen Prozess fokussieren. Somit haben Sie zum Ziel, gewisse Abläufe effizienter zu gestalten und neue Technologien und Dienstleistungen einzuführen, die alte Geschäftsmodelle ersetzen und ablösen können. Die PropTech-Innovationen richten sich sowohl an die Maklerunternehmen als auch direkt an die Endverbraucher und stellen für beide Parteien große Chancen dar (Vornholz, 2017, S. 188). Sie ermöglichen dem Unternehmen beispielsweise eine Kos­teneinsparung durch bessere Geschäftsprozesse und führen wiederum auch zu einer höheren Ren­tabilität des Geschäfts (Rodeck et al., 2021, S. 5 ff.). Bei den PropTechs handelt es sich somit um ein weitaus großes Spektrum. Die Unternehmen lassen sich auf allen Stufen der Wertschöpfungs­kette wiederfinden. An den unten aufgeführten Technologie-Beispielen (Abb. 1) lässt sich erkennen, welche Arten es gibt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Arten von PropTechs

Quelle: (Roth, 2021)

PropTechs wirken sich also in gewisser Hinsicht auf sämtliche Einsatzfelder der Immobilienwirtschaft und somit auch auf die Maklertätigkeit aus. Die tiefgreifende Entwicklung für Maklerunternehmen, auch in Bezug auf den Praxispartner spiegelt sich bei der Vermietung, dem Verkauf, der Immobilienbewertung, der Visualisierung, des Smart-Contracts sowie der Doku­mentation von Daten wider.

Zu der klassischen Maklertätigkeit gehören die Objektakquise, das Objektmarketing, die Besichti­gung der Immobilien und der Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrages. Diese Tätigkeiten, als auch weitere Aufgaben, wie das Rechnungswesen, die Objektnachbetreuung, die Kundengewinnung so­wie Kundenbindung, sind von der Digitalisierung betroffen. Die Nutzung von PropTechs zeigt die positiven Auswirkungen der Digitalisierung und ermöglicht beispielsweise den automatisierten Ver­sand von Exposees und Angeboten. Dies führt durch reduzierte Reaktionszeiten zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit, Arbeitsabläufe können vereinheitlicht werden und insgesamt wird dadurch auch die Qualität der Arbeit gesteigert (Friesenegger, 2016, S. 115). Weitergehend sollen nicht nur jene Lösungen beleuchtet werden, welche die klassischen Tätigkeiten des Immobilienmaklers un­terstützen, sondern auch innovative und disruptive Lösungen, welche das Potenzial haben, eine ganze Branche grundlegend zu verändern und damit auch die Tätigkeit als Makler an sich (Rollett, 2016, S. 47 ff.).

2.2 Digitalisierungsansätze

Der Lebenszyklus einer Immobilie umfasst die Planung und Entwicklung, die Ausführung (den Bau, die Errichtung oder die Herstellung) sowie die Nutzung und die Verwertung. Je nach Phase werden verschiedene Wertschöpfungs- und Verwaltungsprozesse durchlaufen. Für Maklerunternehmen sind dies die Vermarktung, das Vertragswesen und die Koordination von verschiedenen Dienstleis­tungen. Die Digitalisierung verändert diese Bereiche und führt zu Automatismen. Die Aufgabenfelder werden teilweise ersetzt, dafür in einem gewissen Rahmen weiterentwickelt. Dies wirkt sich auf in­terne sowie externe Geschäftsprozesse aus.

Zu den Hauptaufgaben eines Maklerunternehmens gehören die Kundenakquise, die Kundenbetreu­ung und nicht zuletzt die Kundenbindung. Die Betreuung des Klientel ist von großer und wichtiger Bedeutsamkeit. Der Einsatz von PropTechs kann das Verhältnis zur Kundschaft bzw. die Kunden­beziehung positiv beeinflussen, fördern und verbessern. Die Digitalisierung gehört inzwischen bei vielen Menschen zum Alltag und bewirkt eine erhöhte Nachfrage nach digitalen Angeboten. Die Kommunikation „online“ zwischen der Kundschaft und dem Unternehmen hat sich zu einem ent­scheidenden Faktor entwickelt. Kundenwünsche und -bedürfnisse können durch PropTechs besser eingeschätzt und zusätzliche Serviceleistungen angeboten werden. Die Abwicklung von relevanten Prozessen im Kundenbereich kann über serviceorientierte Onlineplattformen erfolgen. Bestimmte Abläufe eines Maklerunternehmens lassen sich verkürzen, Kosten werden gesenkt und die Kund­schaft kann als positiver Effekt an das Unternehmen gebunden werden.

Im Bereich Kundenservice werden die Kommunikation zwischen Kundschaft und Maklerunterneh­men stetig digital weiterentwickelt und ausgebaut. Ein Beispiel ist das PropTech FlowFact, welches von ImmoScout übernommen wurde. FlowFact-Nutzer wie auch die nut­ zen die Software bereits jetzt, um Immobilienangebote auf Onlineportalen wie ImmoScout, Immonet oder Immowelt online zu veröffentlichen. Wer sich für eine ImmoScout-Anzeige entscheidet, wird mit den Kennwerten versorgt, die das Portal über seine Besuchenden und Betrachtenden der jeweiligen Anzeige erhebt. Darüber hinaus macht es ihnen Vorschläge, wie sie ihr Angebot optimal listen kön­nen („ImmoScout übernimmt Flowfact“, 2014, S. 11).

Die Kundenwünsche in Bezug auf Mitwirkung, Offenheit und Nachhaltigkeit sind zu beachten und bei der Kommunikation zu berücksichtigen. In der heutigen Zeit sind Menschen gewohnt, immer und überall erreichbar zu sein und Daten auszutauschen. Digitale Kommunikationskanäle können die Erreichbarkeit und Geschwindigkeit des Austausches erhöhen. Einen Ansatz bietet hier das PropTech-Unternehmen cunio.de mit einer App-Entwicklung, welche die Kommunikation zwischen vermietenden und mietenden Personen, Eigentümern, Verwaltenden, Vermarktenden und Dienst­leistenden unterstützt. Die Funktionalität der App lässt die Kommunikation zwischen einer Hausge­meinschaft, zwischen mietender und vermietender Person zu und kann sogar Schäden sowie die Nachverfolgung von gemeldeten Schäden dokumentieren. Mit derartig neuen Innovationen bewe­gen sich bislang jedoch nur wenige Anbietende auf dem Markt (Gündling & Schulz-Wulkow, 2018, S. 46).

Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Kundschaft auf dem Immobiliensektor ist heutzutage die Visualisierung von Immobilien durch computergestützte Lösungen, die sich fest etabliert haben und nicht mehr wegzudenken sind. Zahlreiche Unternehmen bieten individualisierte Lösungen mit CAD-Programmen an, also etwa 3D-Visualisierungen von geplanten Gebäuden (Kretzschmar, 2021). Aus Architekturplänen, Visionen und Konzepten werden realitätsnahe Bilder sowie 3D-Ani- mationen erstellt (Abb. 2), die dem Maklerunternehmen bei der Vermarktung einer Immobilie hilfreich sein können.

Abb. 2 Visualisierung einer Immobilie

Anmerkung der Redaktion: Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

Quelle: Mario Beerden Immobilien

Für die Kundschaft wird die Immobilie sichtbar, anschaulich und emotional erlebbar gemacht, ohne dass in der Realität besichtigt wurde. Interessenten bekommen bereits eine Vorstellung von ihrer neuen Wohnumgebung, ohne diese real betrachtet zu haben.

Den größten Einfluss hat die Digitalisierung in Maklerunternehmen auf das Daten- und Dokumen­tenmanagement. Durch die Anwendung von sogenannten Dokumentenmanagementsystemen kön­nen viele Arbeitsabläufe vereinfacht und Ressourcen eingespart werden. Ein PropTech dieser Art ist das Unternehmen letterscan. Es unterstützt Unternehmen bei der Erzeugung, dem Verwalten, der Verarbeitung und der Archivierung elektronischer, aber auch nicht elektronischer Dokumente. Unterlagen wie Miet- und Kaufverträge, Rechnungen, Immobilienreservierungen etc. können zentral abgelegt werden. Dies ermöglicht einen schnellen Zugriff und eine ständige Verfügbarkeit der Daten von jedem Arbeitsplatz eines Unternehmens sowie eine schnelle Übermittlung von Dokumenten un­ternehmensübergreifend.

3 Methodik

Bei dem folgenden Praxisprojekt soll überwiegend die Literaturrecherche und die Analyse der Lite­ratur als Grundlage dienen. Dazu sollen verschiedene Digitalisierungsansätze und Aussagen mitei­nander verglichen und mithilfe von bereits erfassten Daten plausible Schlussfolgerungen über die Bedeutung dieser Theorien in Bezug auf die Praxis konferiert werden. Aufgrund dieser Vorgehens­weise lässt sich das Praxisprojekt in eine theoretische Arbeit gliedern. Es werden keine neuen Daten und Informationen erfasst und nur in einem kleinen Maße Bezug auf Befragungen, Experimente oder Beobachtungen genommen.

Da geplant ist, die Untersuchung anhand Literaturanalysen durchzuführen, liegt es nahe, dass als Erhebungsmethode die Sekundärforschung genutzt werden soll. Diese bietet sich für die Untersu­chung der Forschungsfrage an, da bereits Literatur vorhanden ist, die Einschätzungen der Bedeu­tung von PropTechs in Maklerunternehmen gibt. Die Schriften können somit ausgewertet und im Vergleich zu anderen Erkenntnissen sowie fortschrittlichen Entwicklungen herangezogen werden. Dementsprechend gelten sie als Grundlage für eine schlüssige Beantwortung der Forschungsfrage. Zur Auswertung der Forschungsergebnisse soll mehrheitlich die qualitative Methode angewendet werden. Ein geringer Teil der Auswertung besteht neben der qualitativen Methode auch aus der quantitativen Methode. Eigene Befragungen, Experimente oder Beobachtungen werden nicht durch­geführt beziehungsweise einbezogen, da diese im zeitlichen Rahmen der Projektarbeit nicht voll­ständig beendet und ausgewertet werden könnten. Befragungen, Experimente oder Beobachtungen zu den Auswirkungen von PropTechs auf Maklerunternehmen müssten in solch einem großen Um­fang erhoben werden und würden mehr Zeit in Anspruch nehmen, als für die Fertigstellung der Pro­jektarbeit gegeben ist. Neben dem zeitlichen Aspekt besteht die Problematik, dass die PropTechs in mir bekannten Maklerunternehmen noch nicht großflächig eingesetzt werden. Aus diesem Grund würden eigene Befragungen und Beobachtungen keine aussagekräftigen Fakten und Zahlen liefern, da die Anzahl der Ergebnisse nicht repräsentativ sein würde. Als Folge könnte die Bedeutsamkeit der neuen Technologie falsch bewertet werden.

Basierend auf Fachliteratur und diverser bereits bestehender Erkenntnisse liegt die Intention der Methodik darin, eine Vorstellung der Bedeutung von PropTechs für Maklerunternehmen und auf die Effizienz der Arbeitsabläufe zu geben.

4 Interpretation der Forschungsergebnisse

Wer sein Maklerbüro nicht digital, prozessgesteuert und automatisiert organisiert, wird es in den nächsten Jahren zunehmend schwerer haben. Nicht umsonst heißt ein wahrer Klassiker: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. Wer glaubt, mit der Umstellung kann man noch warten, der irrt. Wir sind schon längst in der Phase der digitalen Transformation (Santino Giese, 2021, S. 1).

4.1 Bedeutung und Gründe von PropTechs in Maklerunternehmen

Die Immobilienwirtschaft gilt als eine Branche, die der Digitalisierung kritisch und skeptisch gegen­übersteht. Maklerunternehmen sind von den Veränderungen der PropTechs in ihrem Kern betroffen, da die Digitalisierung die Wertschöpfungsketten grundlegend neugestaltet und die Unternehmen in erheblichem Maße beeinflusst. Die Angebote der PropTechs werden zugleich immer ausgereifter und detailreicher. Für fast jeden Arbeitsprozess gibt es mittlerweile eine marktreife Lösung. Die Ak­zeptanz der Maklerunternehmen hat allerdings noch Platz nach oben (Noelling, 2019). Einige Mak­lerunternehmen erkennen den Mehrwert durch PropTechs für ihr Geschäftsfeld nicht an, betrachten diese als geschäftsschädigend und verweigern deshalb jegliche Nutzung. Nach Rodeck et. al (2021, S. 5) haben diese Gegenargumente jedoch zur Folge, dass die entsprechenden Unternehmen den Anschluss verpassen könnten. Wenn sie sich nicht frühzeitig automatisieren und eine digitale Steu­erung anstreben, werden diese langfristig geschäftlich gesehen nicht überleben können. Diese Un­ternehmen müssen verstehen, dass ein Großteil der PropTechs nicht auf disruptive Technologien setzt und somit keine Gefahr für das eigene Geschäftsmodell darstellt, sondern ganz im Gegenteil einen Mehrwert. Somit gewinnen PropTechs für Maklerunternehmen immer mehr an Wichtigkeit.

Bei vielen Maklerunternehmen findet der Einsatz von PropTechs und Digitalisierungsansätzen keine oder nur geringe Akzeptanz und deren Notwendigkeit wird kritisch hinterfragt. Arbeitsroutinen kom­men oft seit Jahren ohne Veränderungen, ohne Digitalisierung oder Automatismen aus. Doch schon jetzt und auch zukünftig gibt es wesentliche Faktoren, die die Bedeutung der PropTechs in den Vordergrund stellen und dazu beitragen, dass die Arbeit der Maklerunternehmen schnellstmöglich effizienter gestaltet wird. Zu diesen Faktoren zählen Personalkosten, Erlöse, Aufwendungen sowie der Wettbewerb.

4.1.1 Personalkosten

Nicht zuletzt wegen des steigenden Mindestlohns (Abb. 3) wird Personal in der Immobilienbranche wie für alle anderen Unternehmen immer teurer. Jedoch gerade für Maklerunternehmen bleibt das Personal ein wichtiger Bestandteil. Von der Akquise neuer Eigentümer, über Besichtigungstermine und Notartermine kann auf Personal nur bedingt verzichtet werden (Santino Giese, 2021, S. 2).

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Details

Seiten
21
Jahr
2022
ISBN (PDF)
9783346740571
ISBN (Paperback)
9783346740588
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Internationale Fachhochschule Bad Honnef - Bonn
Erscheinungsdatum
2022 (Oktober)
Note
1,0
Schlagworte
welche bedeutung proptechs maklerunternehmen arbeitsprozesse
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