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Futurologie in der Wirtschaft. Digital Business und Innovationsmanagement

©2022 Hausarbeit 30 Seiten

Zusammenfassung

Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Futurologie. Das Wort Futur ist lateinischer Herkunft und meint die systematische, kritische und wissenschaftliche Analyse denkbarer Fragen zukünftiger Entwicklungen. Der Begriff wurde durch den Futurologen Ossip K. Flechtheim im Jahr 1943 eingeführt, der in der Futurologie eine Verbindung aus Ideologie und Illusion sah.

Eine Aufgabenstellung liegt darin, Antworten auf die Frage, ob die Futurologie eine klassische Wissenschaft ist, zu finden. Es wird versucht, die schwierig einzubettende Terminologie zu definieren. Des Weiteren wird kritisch betrachtet, ob die Zukunft einem Menschen widerfährt. Dabei wird inhaltlich Bezug auf den zur Erarbeitung des Themas bereitgestellten Essay genommen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Erörterung eines selbstgewählten Beispiels, um zu verdeutlichen, welche Signale sich für den Wandel in der Zukunft abzeichnen können. Es soll bewusstgemacht werden, in welchen immanenten Gesichtspunkten sich Gegenwart von Zukunft unterscheidet, und es werden kreative und denkbare Szenarien beispielhaft dargestellt.

Anhand einer praktisch orientierten Darstellung zur Futurologie soll erklärt werden, wie Digitalisierung und Innovationsmanagement verstanden und gelebt werden müssen, um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation bzw. des selbst geführten Unternehmens sichern zu können. Es soll ebenso ein Verständnis dafür entwickelt werden, dass festgefahrene Denkweisen aufgebrochen werden müssen. Im Vordergrund steht die Erkenntnis, dass die Dringlichkeit zur Veränderung in engem Bezug mit den Existenzgrundlagen eines Unternehmens steht.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
1.2 Zielsetzung und Nutzen

2 Futurologie
2.1 Futurologie als Wissenschaftsdisziplin
2.1.1 Delphi-Methode
2.1.2 Szenario-Methode
2.1.3 Datenanalyse
2.2 Futurologie – klassische Wissenschaft oder Methode?
2.2.1 Wissenschaftliche Disziplin
2.2.2 Methoden

3 Definition Futurologie

4 Zukunft als Schicksal

5 Transportservice Uber
5.1 Ubers umfassendes Geschäftsfeld
5.2 Gig Economy
5.3 Vorteile und Nachteile der Gig Economy
5.3.1 Vorteile der Gig Economy für die Gig Worker
5.3.2 Nachteile der Gig Economy für die Gig Worker
5.4 Gig Economy – Arbeiten 4.0
5.5 Schlussfolgerung
5.6 Empirische Untersuchungsergebnisse zur Gig Economy
5.7 Plattformökonomie und Veränderung am Arbeitsmarkt
5.8 Uber überfährt klassische Taxi-Betriebe

6 Studiensignale und Arbeiten 4.0
6.1 Gig Economy – Gefährdung oder Chance für den Arbeitsmarkt?
6.1.1 McKinsey Global Institut
6.1.2 ILO-Studie
6.1.3 Umfrage in den USA
6.1.4 Rechtssystem
6.2 Veränderung der Bedürfnisse in der Arbeitswelt
6.3 Zukunftsaussichten

7 Neuralink
7.1 Funktion des Neuralink-N1-Mikrochips
7.2 Welche Zukunft interessiert und Entwicklungen sind damit verbunden?
7.3 Branchenübergreifender Einsatz des Neuralink-N1-Mikrochips
7.4 Erkennbare Signale
7.5 Realisation und Szenarien in der Zukunft
7.5.1 Persönliche Gestaltungmöglichkeiten
7.5.2 Szenarien

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

ALS - amyotrophe Lateralsklerose

bspw. - zum Beispiel

ca. - circa

DGB - Deutscher Gewerkschaftsbund

ILO - Internationale Arbeitsorganisation

lt. - laut

u. a. - unter anderem

sog. - sogenannte/n

z. B. - zum Beispiel

z. T. - zum Teil

zz. - zurzeit

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 2: Futurologisches Dreieck

1 Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Futurologie. Das Wort Futur ist lateinischer Herkunft (futurum =Zukunft) und meint, verbunden mit dem Suffix - logie (Gegenstand der Rede, richtige Einsicht oder Vernunft), die systematische, kritische und wissenschaftliche Analyse denkbarer Fragen zukünftiger Entwicklungen. Der Begriff wurde durch den Futurologen Ossip K. Flechtheim (1909-1998, deutscher Hochschullehrer, Autor, Jurist und Politikwissenschaftler) im Jahr 1943 eingeführt, der in der Futurologie eine Verbindung aus Ideologie und Illusion sah.1

1.1 Aufgabenstellung

Eine Aufgabenstellung liegt darin, Antworten auf die Frage, ob die Futurologie eine klassische Wissenschaft ist, zu finden. Es wird versucht, die schwierig einzubettende Terminologie zu definieren.

Des Weiteren wird kritisch betrachtet, ob die Zukunft einem Menschen widerfährt. Dabei wird inhaltlich Bezug auf den zur Erarbeitung des Themas bereitgestellten Essay genommen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Erörterung eines selbstgewählten Beispiels, um zu verdeutlichen, welche Signale sich für den Wandel in der Zukunft abzeichnen können. Es soll bewusstgemacht werden, in welchen immanenten Gesichtspunkten sich Gegenwart von Zukunft unterscheidet, und es werden kreative und denkbare Szenarien beispielhaft dargestellt.

1.2 Zielsetzung und Nutzen

Anhand einer praktisch orientierten Darstellung zur Futurologie soll erklärt werden, wie Digitalisierung und Innovationsmanagement verstanden und gelebt werden müssen, um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation bzw. des selbst geführten Unternehmens sichern zu können. Es soll ebenso ein Verständnis dafür entwickelt werden, dass festgefahrene Denkweisen aufgebrochen werden müssen. Im Vordergrund steht die Erkenntnis, dass die Dringlichkeit zur Veränderung in engem Bezug mit den Existenzgrundlagen eines Unternehmens steht.

2 Futurologie

Mit der Frage, was in der Zukunft passieren wird, setzt sich die Menschheit kontinuierlich auseinander. Aus diesen Gedankengängen wurde ein Forschungsfeld.2 Die Futurologie, Zukunftswissenschaft, beschäftigt sich mit langfristigen und mannigfachen Prognosen für die Zukunft, wobei sich die Betrachtungen auf einen Zeitrahmen von 10 Jahren beziehen.3

Statt Jahreszahlen wird der Fokus auf eine Anzahl an Tagen mit der Begründung gelegt, dass die kleineren Zeiteinheiten zu einer leichteren und verständlicheren Betrachtung der Aspekte führen können. 3652 Tage lassen sich problemloser einschätzen, da ein anderer Bezugswert zur Zahl besteht. Mit bestimmten Szenario-Techniken können futurologische Mutmaßungen auch einen zeitlichen Umfang von bis zu 200 Jahren aufweisen, doch dieser Zeitwert ist in der Wissenschaft umstritten.4 Ossip K. Flechtheim entwarf den Begriff Futurologie im Zusammenhang mit dem Instrumentarium der marxistischen Analyse in Bezug auf den Entwicklungsprozess der zukünftigen Gesellschaft. Die Geburtsstunde war eine Fragestellung am 29. Oktober 1942 in einem Brief an einen Freund. Es ging um die Frage, was der Freund davon halte, wenn er statt den Blick in die Vergangenheit sein Augenmerk in Richtung Zukunft lenken würde. Diese neue, nicht akademisch verankerte Fachrichtung erhielt als sog. Zukunftswissenschaft 1954 hohes Ansehen. Schon damals gab es unterschiedliche Auffassungen der Futurologie. Während vom Staat geförderte Futurologen glaubten, dass die Zukunft allein durch Auswertungen und Statistiken vorhergesagt werden könne, beharrte Flechtheim darauf, dass die Zukunftsforschung keine exakte Wissenschaft sei, da es sich um einen philosophischen Ansatz handle, der Kritik und Überprüfung sowie gewisse Kreativität bzw. Phantasie besitze. Flechtheim ahnte damals nicht, dass sich viele Ausgangspunkterasant veränderten.5

2.1 Futurologie als Wissenschaftsdisziplin

Die Zukunftsforschung ist eine Disziplin aus der Wissenschaft und beruht auf Bereichen wie Statistik, Wahrscheinlichkeitslehre, Kulturwissenschaft, Systemtheorie und anderen Fachgebieten. Der Hauptfokus liegt auf der Analyse und den längerfristigen Mutmaßungen der Wandlungsprozesse. Als Orientierungs- und Entscheidungshilfe dient die Futurologie z. B. dem Management, der Verwaltung, der Wissenschaft, dem Militär oder der Politik. Ein Bezug wird ebenso zur Trendforschung hergestellt, wobei Zukunftsforschung und Trendforschung nicht identisch sind. In der Zukunftsforschung wird ein langfristiges, ganzheitliches Denken vorausgesetzt, in dem Veränderungsprozesse stattfinden.6 Dennoch basiert die Zukunftsvision auf bildhaften Vorstellungen, Erwartungshaltungen oder Kreativität, die durch das eigene Handeln herbeigeführt werden können, daher nie konkret vorhersehbar sind. Die Techniken bzw. Methoden für die Zukunftsforschung verbesserten sich in den letzten Jahren durch Systembildung und wirksamere Datenfundierung. Die Futurologie unterliegt in der Wissenschaft bestimmten Qualitätskriterien bzw. Erkenntnisstrategien, wie z. B. Relevanz, logische Konsistenz, terminologische Klarheit und Angaben zur Reichweite und Transparenz, die für die Forschung in Anspruch genommen werden.7 Sie beschäftigt sich mit dem Möglichen, Vermutlichen, Denkbaren oder Wünschenswerten, das die Zukunft ausmachen könnte. Dabei wird eine konkrete Vorstellungskraft benötigt, um Szenarien für die Zukunft zu visualisieren. Zwar sind zukünftige Prozesse nicht voraussagbar, trotzdem lassen sich gewisse Grundzüge an Entwicklungslinien durch die Art und Weise, wie in der Gegenwart gelebt wird, erkennen. Die Resultate aus der Forschung über Zukünftiges werden sichtbar gemacht und zur Diskussion freigegeben. Sie regen die Meinungsaustausche an, setzen Impulse für Perspektivwechsel und implizieren einen Umdenkprozess in Alternativen. Die Zukunftsforschung gewinnt besonders in den demographischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen, technischen oder ökologischen Bereichen, die ständig mit großen Veränderungsprozessen konfrontiert sind, an Bedeutung. Jeder Lebenssektor ist vom derzeitigen rasanten Wandel mit einer Ungewissheit versehen. Viele Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden vor große Herausforderungen gestellt, wenn das Bewusstsein vorherrscht, dass die zukünftigen Entwicklungen schnelle Handlungsmöglichkeiten abverlangen. Um prompter auf den Wandel reagieren zu können, betreiben Universitäten und Forschungseinrichtungen die dafür notwendigen Untersuchungen.8 Insgesamt betrachtet lässt sich die Zukunftsforschung durch eine inhärente Interdisziplinarität charakterisieren. Die Zukunftsforschenden sehen sich nicht als professionelle Expert*innen der Fachrichtung Zukunftsforschung, sondern nehmen für sich in Anspruch, die fachgemäßen Fragestellungen zu finden. Mit den fachmännischen Fragen und der Anwendung geeigneter Methoden sollen Quellen gefunden und zugeordnet werden, um die bestmögliche Beantwortung der Zukunftsfragen zu gewährleisten. Im Zuge der Forschungsentwicklung wurde inzwischen erkannt, dass kein*e Spezialist*in der Welt über lückenloses Wissen zum Forschungsfeld verfügt.9 Die Meinungen, ob die Zukunftsforschung als wissenschaftliche Disziplin bzw. klassische Wissenschaft gilt, gehen auseinander. Gegenwärtig gibt es keinen Kernbestand an futurologischem Wissen bzw. an zusammengefassten Grundsätzen zur Zukunftsforschung, wie es üblicherweise in Wissenschaftsgebieten die Basis ist. Zu einer wissenschaftlichen Disziplin gehören stets Erkenntnisse, z. B. über Begriffe, Kategorien, Gesetzmäßigkeiten, die empirisch belegt bzw. widerlegt sind. Die Zukunftsforschung wurde der Wissenschaft zugeordnet, jedoch kommt sie den Anforderungen keinesfalls nach.

Kriterien, die einen Wissenschaftsbereich ausmachen, sind:

- empirische Untersuchungen statt Annahmen
- logische Zusammenfassungen
- einleuchtender, kumulativer Aufbau auf einer Theorie
- nachvollziehbare Gedankenschritte
- offen zugängliche Informationsquellen10

Die Zukunftsforscher*innen tragen zur Kombination geeigneter Verfahren, Techniken oder Methoden einer qualitativen und quantitativen Forschung bei, sodass möglichst viele Fragen beantwortet werden können. Bekannte Methoden für Zukunftsfragen sind die Delphi-Methode, Szenario-Methode und Datenanalyse.

2.1.1 Delphi-Methode

Die Delphi-Methode wurde schon sehr früh von der Zukunftsforschung als wertvolles Instrument entdeckt, ist aber keine explizit für die Zukunftsfragen entwickelte Methode. Sie lehnt sich an das Orakel im altgriechischen Delphi an. Der Kern der Methode ist die Durchführung von Interviews mit einem Expertenpool im Rahmen eines Forschungsprojekts. Die Befragungstechniken entsprechen den Regeln der empirischen Sozialforschung. Für die benötigte Expertise werden die Kriterien je nach Untersuchungsgegenstand, Anzahl der zu befragenden Expert*innen und Art der Befragung bestimmt. Dies kann nach einem quantitativen, qualitativen, telefonischen, persönlichen oder digitalen Auswertungsschema erfolgen.

2.1.2 Szenario-Methode

Die Szenario-Methode, die die Wurzeln in der Wirtschaftswissenschaft hat, wird in der Zukunftsforschung angewendet und wurde verfeinert. Auf Grundlage aggregierter Daten, sog. Makrodaten, wird versucht, die Einflussfaktoren auf die Zukunft des Untersuchungsgegenstands zu erkennen, diese in Schlüsselfaktoren zu kategorisieren und als Resultat denkbare, vermutliche und konsistente Szenarien zu entwickeln. Ein elementarer Bestandteil ist dabei stets die Konstante. In einem aufwändigen Verfahren bewerten die Forschenden eine mögliche Koexistenz, das gleichzeitige Vorhandensein verschiedener Systeme und unterschiedliche Ausprägungen der Schlüsselfaktoren in der Zukunft, bspw. einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes oder den Rückgang der Steuereinnahme.

2.1.3 Datenanalyse

Als weitere wesentliche Methode ist die qualitative oder quantitative Datenanalyse zu erwähnen. Die oberste Pflicht ist für die Zukunftsforschenden die Analyse der gegenwärtigen verwendbaren Fachliteratur gemäß dem Forschungsthema, wozu in technologischen Fragen natürlich eine quantitative Patentrecherche gehört. Die wichtigsten Instrumente sind die gebräuchlichen, wissenschaftlichen Suchmaschinen, Patentdatenbanken und Trendsuchmaschinen (Trendradar), z. B. Itonics. Die Trendsuchmaschinen erkennen mithilfe der Algorithmen künstlicher Intelligenz semantische Zusammenhänge in den online verfügbaren Daten.11

Weitere methodische Vorgehensweisen für die Zukunftsforschung sind z. B. Zukunftswerkstatt, Umfeldanalyse, Simulation, Business-Wargaming, Roadmap, Zukunftsworkshop, Backcasting, Visioning, Modellierung, Trendextrapolation (vgl. Abb. 1).12

2.2 Futurologie – klassische Wissenschaft oder Methode?

Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“13 Helmut Kohl erwähnte diese Erkenntnis am 1. Juni 1995 in einer Bundestagsrede. Die Zukunftsforscher*innen müssen die Zukunftsfragen sowie differente Methoden anwenden und ein umfangreiches Wissen und ein fundiertes Geschichtsverständnis vorweisen können.

2.2.1 Wissenschaftliche Disziplin

Eine wissenschaftliche Methode beruht auf Erkenntnisgewinnung, Präzision und Fakten aus verlässlichen Quellen, Darstellungen, Chroniken, Zahlenangaben, Archiven oder auf eigenen sowie fremden Erfahrungswerten. Hierbei werden die wissenschaftlichen Forschungen, die sich aus Auswertungen oder empirischen Untersuchungen ergeben, bis zur eindeutigen Nachweisbarkeit bestätigt. Es handelt sich um eine zweifelsfreie Beweiskraft eines Geschehens, das tatsächlich stattfand, sich historisch darstellen lässt und dokumentiert werden kann.

2.2.2 Methoden

Das Wort Methode (altgriech. méthodos) bedeutet ‚nachgehen‘ bzw. ‚verfolgen‘ und meint ein planmäßiges, geordnetes Verfahren zur Erreichung eines bestimmten Ziels. Z. B. muss man für die Besteigung eines Bergs nach der Planung vorab die angemessene Ausrüstung besorgen, ein Ausdauertraining absolvieren und notwendiges Wissen sammeln. Die Methode versteht man als Art und Weise, wie und auf welchem Weg Wissen gewonnen werden soll. Im wissenschaftlichen Kontext betrachtet steht hinter einer Methode eine Erkenntnistheorie, die einen abgesicherten, transparenten Erkenntnisweg liefert. Es wird konstatiert, in welcher Richtung die Forschungskonzepte gehen, wo möglicherweise falsche Wege eingeschlagen wurden und wie man weitergehen könnte. Um wissenschaftliche Argumentationen, d. h. Beweisgründe, von schlichten Behauptungen unterscheiden zu können, sind – neben dem zu bearbeitenden Material wie z. B. Holz, Steine, oder Gummi – die jeweiligen Methoden von wesentlichem Belangen. Durch sie lassen sich Aussagen zu einem Terminus oder einer Situation plausibel darstellen, falls man präzise analysiert hat, wie das Axiom zustande kam. Die Anwendung von Methoden ist unumgänglich, damit Wissen über zukünftige Prozesse durch Weitblick und Empfindungen gesammelt werden können.14 Die Frage, ob die Futurologie eine wissenschaftliche Disziplin ist, wird kontrovers diskutiert.

Während der Sinn der Wissenschaft die Wissensvermehrung ist, sind das Ziel und das Vorankommen in einem Unternehmen die strategischen Entscheidungen. Die Methoden selbst bedingen gemeinsam mit dem Wissen noch keine Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Handeln. Der Wert des Wissens misst sich nicht an der generellen Vermehrung, sondern an der konkreten Umsetzung der Handlungen. Durch den Einsatz der richtigen Methoden kann Unsicherheit reduziert und Stillstand vermieden werden. Die Methoden der Zukunftsforschung liefern neue Einsichten, aber keine fertigen Rezepte für die Lösung des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozioökonomischen Wandels.

Mit dem Vergleich der Aussagen kann man zusammenfassend festhalten, dass die Futurologie nicht als Disziplin der Wissenschaft gelten kann. Viel mehr lässt sich konstatieren, dass die Wissenschaft und die Methode verzahnt sind und sich nicht trennen lassen. Die Methode ergibt sich aus der Wissenschaft, die Wissenschaft benötigt die Methoden. Futurologie ist ergo nicht als klassische Wissenschaft anzusehen, sondern Segment, Methode, Hilfsmittel bzw. Instrument der Wissenschaft.

Die Futurologie kennt zwei wesentliche Kernaufgaben. Sie spielt mögliche Szenarien durch und verfolgt die Visionen, persönliche Zukunftsziele aktiv anzugehen und zu verwirklichen. Die Menschen erhalten die Möglichkeit, heute das individuelle Morgen verantwortungsvoll zu gestalten.

3 Definition Futurologie

Futurologie als Methodik in den Wissenschaftsbereichen befasst sich mit ganzheitlichen Fragen zu potenziellen Trends und ist als unerlässliches Werkzeug anzusehen, das die Veränderungen im sozialen, wirtschaftlichen und technischen Gesellschaftsleben fokussiert. Dabei sind der Vorgehensweise antizipierte Szenarien genauso immanent wie die Verknüpfung logischer Voraussetzungen und die Projektion persönlicher Zukunftswünsche, die der Anregung zur bewussten Wahrnehmung unserer Umwelt dienen.

4 Zukunft als Schicksal

Das wesentliche Gespür in der Futurologie ist das Erkennen, Deuten und Verstehen vielfältiger Signale, um aus dem Zusammenspiel eine Einordnung des Wandels zu augurieren. Ganz wichtig sind neben den Erkenntnissen aus den gewohnten Informationsquellen die Perspektivwechsel in Richtung unbekannter oder neuer Themen und Bereiche. Das eigene Lebensumfeld kann zukünftig von Kräften beeinflusst werden, die heute noch keine Rolle spielen. Ebenso muss sich der Blickwinkel auf das Feststehende richten, denn die unveränderlichen Konstanten haben ihre Berechtigung und Funktion in Kombination mit futurologischen Entwürfen (vgl. Abb. 2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Futurologisches Dreieck (Eigene Abbildung)

Die drei Komponenten dieses Modells (vgl. Abb. 2) und ihre wechselseitigen Beziehungen bestehen aus der Erkenntnis der Konstanten, den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten und der Prognose plausibler Entwicklungen und Erwartungen. Auf diese Verzahnung wird eine berechenbare Zukunftsorientierung für ein Geschäftsmodell erfolgreich sein. Dahinter steckt als umfassendes Bild der eigenen Zukunft die Betrachtung sowohl des Unveränderlichen als auch des zu Erwartenden, damit Zukunftsszenarien greifbar werden. Die Errungenschaften der Futurologie lassen die Zukunft deutlicher und anschaulicher erscheinen. Der Mensch befindet sich infolgedessen ständig im Spannungsgefüge der Zukunftsprognosen und angemessenen Reaktionen auf Veränderungen. Dieser Gedanke vermittelt den Eindruck, man sei selbst der Akteur der Zukunft und beeinflusse das eigene Handeln in entscheidender Weise.

Das Modell lässt den Schluss zu, dass die Zukunft nicht einfach passiert, sondern durch die Futurologie konkrete Handlungsempfehlungen impliziert sowie strategische Entscheidungen beeinflusst werden. Am Ende bleibt die Frage zu klären, wie der eigene Beitrag für eine gewünschte Veränderung aussehen kann.15

[...]


1 Academic dictionaries and encyclopedias.

2 Roland Berger 2021.

3 Futurologie - Wirtschaftslexikon.

4 Futurologie - Wirtschaftslexikon.

5 Deutschlandfunk.de.

6 Zukunftsforschung • Masterstudiengang Zukunftsforschung • Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie.

7 Zukunftsforschung 2022.

8 Zukunftsforschung • Masterstudiengang Zukunftsforschung • Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie.

9 Zukunftsforscher Kai Gondlach 2020.

10 LeanBase.de.

11 Zukunftsforscher Kai Gondlach 2020.

12 Methoden der Zukunftsforschung im Unternehmen - PDF Free Download.

13 Svoboda.

14 Humans.txt.

15 Josnik 2020.

Details

Seiten
30
Jahr
2022
ISBN (PDF)
9783346769497
ISBN (Paperback)
9783346769503
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule des bfi Wien GmbH
Erscheinungsdatum
2022 (November)
Note
1
Schlagworte
futurologie wirtschaft digital business innovationsmanagement
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Titel: Futurologie in der Wirtschaft. Digital Business und Innovationsmanagement