Unter Kapitalbindung versteht man, wenn das Kapital im Unternehmen nicht sofort
liquide ist. Aufgrund der Finanzkrise und der starken Wettbewerbssituation ist es
dann enorm wichtig, die Kapitalbindung im Forderungsbestand zu verwalten. Da die
Liquiditätssituation eines Unternehmens hängt stark davon ab, ob Einzahlungen von
Kunden für gelieferte Waren oder Leistung in Unternehmen geflossen wurden,
welche mit dem Forderungsbestand stark verbunden ist.
Diese Arbeit untersucht im zweiten Kapitel die Bedeutung, Kosten und Risiken des
Forderungsbestands im Unternehmen. Im dritten Kapitel wird dargestellt, warum und
wie man die Kapitalbindung im Forderungsbestand planen muss. Maßnahmen für die
Steuerung und Kontrolle werden im Kapitel vier behandelt. Ein kritisches Fazit im
fünften Kapitel schließt die Arbeit ab.
Inhaltverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung!
2. Der Forderungsbestand
2.1 Der Forderungsbestand aus Sicht der Käufer
2.1.1 Entstehung des Lieferantenkredits
2.1.2 Bedeutung und Kosten
2.2 Risiken von Forderungsbeständen ó?
2.2.1 Terminrisiko
2.2.2 Forderungsausfallrisiko
2.3 Umschlagshäufigkeit der Forderung;
3. Planung der Kapitalbindung im Forderungsbestand
3.1 Ziele der Planung!
3.2 Vorgehensweise
3.2.1 Liquiditätsplanung als Planungsinstrument
3.2.2 Bonitätsprüfung als Maßnahme für die Sicherung des Planungsziels
4. Steuerung und Kontrolle der Kapitalbindung in Forderung
4.1 Vertragsgestaltung als Maßnahme derSteuerung
4.1.1 DieVereinbarung derZahlungsbedingung
4.1.2 Klauseln
4.1.3 Sicherheiten
4.2 Überwachung der Zahlungseingänge als Maßnahme der Kontrolle
5. Zusammenfassung!
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau eines kurzfristigen Finanzplans
Abbildung 2: Einteilung des Bonitätsindexes nach SCHUFA
Abbildung 3: Einteilung der Kreditsicherheit nach der Sicherungsart
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1. Einleitung
Unter Kapitalbindung versteht man, wenn das Kapital im Unternehmen nicht sofort liquide ist.[1] Aufgrund der Finanzkrise und der starken Wettbewerbssituation ist es dann enorm wichtig, die Kapitalbindung im Forderungsbestand zu verwalten. Da die Liquiditätssituation eines Unternehmens hängt stark davon ab, ob Einzahlungen von Kunden für gelieferte Waren oder Leistung in Unternehmen geflossen wurden, welche mit dem Forderungsbestand stark verbunden ist.
Diese Arbeit untersucht im zweiten Kapitel die Bedeutung, Kosten und Risiken des Forderungsbestands im Unternehmen. Im dritten Kapitel wird dargestellt, warum und wie man die Kapitalbindung im Forderungsbestand planen muss. Maßnahmen fürdie Steuerung und Kontrolle werden im Kapitel vier behandelt. Ein kritisches Fazit im fünften Kapitel schließt die Arbeit ab.
2. Der Forderungsbestand
Der Forderungsbestand positioniert auf der Aktivseite der Bilanz und gehört zum Umlaufvermögen. Er verursacht eine Steigerung des Geldvermögens, hat aber noch nicht zur Einzahlung geführt. Gemäß §266 Abs. 2 HGB werden die Forderungen in folgenden Posten unterschieden:
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
- Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen.
- Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.
2.1 Der Forderungsbestand aus Sicht der Käufer
2.1.1 Entstehung des Lieferantenkredits
Ein Lieferantenkredit entsteht dadurch, wenn „...der Verkäufer von Waren oder Dienstleistungen dem Käufer gewährt (freiwilliger Lieferantenkredit) oder der durch verzögerte Zahlung von Seiten des Käufers erzwungen wird (unfreiwilliger Lieferantenkredit).“[2] Es weist darauf hin, dass dem Kreditnehmer kein Geldmittel zur Verfügung gestellt wird, sondern die Kreditierung liegt in der Stundung des Kaufpreises der Ware.
Aus Sicht der Gläubiger wird der Lieferantenkredit auf eine Forderungsposition gebucht und als eine kurzfristige Fremdfinanzierung aus Sicht der Schuldner zu betrachten.
2.1.2 Bedeutung und Kosten
Die Lieferantenkredite haben gewisse Bedeutung für Kreditsgeber sowohl auch Kreditsnehmer. Aus Sicht des Kreditsgebers ist die Forderung ein Instrument der Absatzpolitik[3]. Insbesondere auf dem Käufermarkt, da die Unternehmen aufgrund starken Wettbewerbs seine Verkaufsverhandlungen anpassen müssen, mit längeren Tilgungstermine und besseren Konditionen des Vertrags die Kunden zu gewinnen. Andererseits spielen die Lieferantenkredite anhand seiner Schnelligkeit und Bequemlichkeit und Unabhängigkeit von Kreditinstituten, im Vergleich zum Bankkredit, eine wichtige Rolle für Kreditsnehmer. Da die Kredite von Lieferanten ohne große Formalitäten und keine starke Kreditwürdigkeitsprüfung zu erhalten.[4]
Hinter diesen Vorteilen steht jedoch ein Kostennachteil für Kreditsnehmer, nämlich: sehr hohe Effektivzinssatz des Lieferantenkredit. Der Jahreszinssatz wird durch folgende Formel bestimmt:[5]
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Mit einem häufigen Lieferantenkredit: „Bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen 2 % Skonto, bis 30 Tage Zahlung netto Kasse“ ergibt sich der Effektivzinssatz laut dieser Formel auf 36%. Immer dann sinnvoller ist es, wenn ein Skontokredit durch einen Bankkredit abgelöst wird.
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Für den Rechnungsausgleich innerhalb der Skontofrist in diesem Beispiel benötigt das Unternehmen einen Betrag von 98 Geldeinheiten, die Hausbank wird normalerweise ein Kredit von 98 GE mit einem Zinssatz von 10°% p.a. verlangen. Unternehmen kann ein kurzfristiges Darlehen in 20 Tagen aufnehmen und die
[...]
[1] Vgl Wirtschaftslexikon, http://www.wirtschaftslexikon24.net/cl/kapitalbinclung/kapitalbinclung.htm stand Oktober 2009.
[2] Däumler/ Grabe: Betriebliche Finanzwirtschaft, 9. Aufl., Hamm 2008, S.215
[3] Vgl Olfert/ Reichel: Finanzierung, 14. Aufl., Ludwigshafen 2008, S.303.
[4] Vgl Däumler/Grabe,a.a.O.,S.216
[5] Wolfgang Doerks: Vorlesung Finanzwirtschaft im Grundstudium, Skript 2008, S.46