Web-Analytics im Web 2.0: Chance für ein erfolgreiches Marketing?
Zusammenfassung
...Zu Beginn der Arbeit sollen die Instrumente des Online-Marketings aufgezeigt werden, die zum einen die essentiellen Instrumente des aktuellen Marketings im online-Bereich darstellen und zum anderen für den weiteren Verlauf benötigt werden.
Im 3. Kapitel soll das Web 2.0 inhaltlich in die Arbeit eingeordnet werden. Zudem wird hier dessen Entwicklungsgeschichte wiedergegeben. Im weiteren Verlauf werden dann die einzelnen Elemente erläutert, die durch das Web 2.0 entstanden sind. Nach der grundlegenden Definition dieser Inhalte stellt sich anschließend die Frage, wie das Marketing eines Unternehmens die relevanten Inhalte nutzen könnte und sollte.
Im weiteren Verlauf wird erörtert, wie die Marketing-Performance im Online-Geschäft nachhaltig verbessert werden kann. Hierfür werden verschiedene Modelle und Methoden aufgezeigt, die sich in der Praxis nach und nach etablieren. Dabei wird dann auf die allgemeinen Inhalte wie zum Beispiel Webseiten eingegangen, aber auch speziell auf die Elemente des Web 2.0.
Zur Vertiefung soll des Weiteren dargelegt werden, wie die klassischen Instrumente des Online-Marketings, auf Grundlage der Web-Analysen, nachhaltig verbessert werden können. Zudem soll gezeigt werden, dass diese Analysen es ermöglichen, Web 2.0-Elemente mit den traditionellen Instrumenten zu verbinden.
Leseprobe
INHALTSVERZEICHNISI
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 EINFÜHRUNG
1.1 Problemstellung
1.2 Gang der Untersuchung
2 ONLINE-MARKETING
2.1 Traditionelle Methoden
2.1.1 Bannerwerbung
2.1.2 E-Mail-Marketing und Newsletter
2.2 Suchmaschinenmarketing
2.2.1 Die Bedeutung für das Online-Marketing
2.2.2 Key-Words und Adwords
2.2.3 Lokale Suchmöglichkeiten
2.3 Affiliate Marketing
2.3.1 Systematik
2.3.2 Vergütungsmodelle
3 DAS WEB 2.0 UND DIE BEDEUTUNG FÜR DAS ONLINE-MARKETING
3.1 Definition und Systematik des Web 2.0
3.2 Web 2.0-Inhalte und relevante Architekturen
3.2.1 Architekturen
3.2.2 Inhalte
3.3 Web 2.0-Elemente für das Marketing instrumentalisieren
4 WEB-ANALYTICS
4.1 Zielsetzung von Web-Analysen
4.2 Traffic-Messungen als Grundlage von aussagefähigen analytischen Ergebnissen
4.2.1 Grundlegende Metriken und Key Performance Indicators
4.2.2 Methoden zur Messung der relevanten Kennzahlen
4.2.3 Besuchereigenschaften und -verhalten analysieren
4.3 Web-Analytics im Web 2.0
4.3.1 RSS-Feeds
4.3.2 AJAX
4.3.3 Videos und Podcasts
4.3.4 Weblogs
4.3.5 User generated content in Wikis und sozialen Netzwerken
5 Optimierung des online-marketings auf basis der Analysen in Kombination mit elementen des web 2
5.1 Verbesserung der Marketing-Performance und Einwirkungen auf das Verhalten des Visitors
5.1.1 Die Bedeutung von Zielen und Conversions
5.1.2 Optimierung der Benutzerführung und zielgerichtete Beeinflussung des Clickstreams
5.1.3 Visitor mit Hilfe von user generated Content verstehen lernen
5.2 Kommunikationspolitische Optimierung
5.2.1 Effizienter Einsatz von Bannerwerbung
5.2.2 E-Mail-Marketing im Web 2.0
5.2.3 Neue Nutzungsformen von Affiliate-Netzwerken
6 Zusammenfassung und Ausblick54 glossar
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 : GoogleAdwords zum Suchbegriff “Web Analytics“
Abbildung 2: Das Communitybuilding im Web 2.0
Abbildung 3: Einsatzfelder des Pod-/Vodcasting im Marketing
Abbildung 4: Beispiel der Darstellung eines Dashboards
Abbildung 5: Beispiel einer RIA, die eine actionbasierte Messung einsetzt
Abbildung 6: Trichteranalyse eines Hotels
Abbildung 7: Eintragung von Lehrveranstaltungen auf StudiVZ.net
1 Einführung
1.1 Problemstellung
In der digitalen Geschäftswelt wird Online-Marketing zunehmend zu einem Bestandteil des Alltagsgeschäftes. Unternehmen müssen in schwierigen Zeiten Einsparungen tätigen und nutzen deshalb verstärkt auch das Internet als Medium.[1] Dabei hat sich die Kommunikationslandschaft stark verändert. So ist der Kunde online in der Masse schwieriger zu finden als offline. Zudem hat ein Übergang vom Push- zum Pull-Marketing stattgefunden, d.h. der Kunde versorgt sich selbst mit Informationen aus dem Internet.[2] Dieses Phänomen ist aufgrund der Entwicklung des Web 2.0 entstanden. Ein Wunschgedanke aller Unternehmen ist seit jeher die effiziente Kontrolle bzw. Lenkung von Kaufströmen des Kunden. Im Offline-Bereich ist dies nicht realisierbar, weil der Konsument oder auch der potenzielle Kunde bis in das kleinste Detail analysiert werden muss, um diesen dann wirksam auf Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam machen zu können. Der Online-Bereich bietet den Unternehmen hingegen völlig neuartige Möglichkeiten. So wird das Internet bereits in hohem Maß als Informationsmedium genutzt und zunehmend auch als Kaufplattform.[3] Des Weiteren bietet das Internet eine globale Präsenz für Unternehmen.[4] Auch wenn die Lenkung von Kaufströmen ein noch nicht realisierter Wunschtraum ist, so lassen sich doch die Informationsströme, die der Nutzer verursacht, beeinflussen oder ggf. steuern. Im Online-Marketing stehen also die Aktionen, wie Erregung der Aufmerksamkeit, Vernetzung mit anderen Akteuren oder Steigerung des Informationsgehalts im Vordergrund. Dabei bedienen sich die Unternehmen vielfältiger Instrumente der traditionellen aber auch zunehmend neuer dynamischer Inhalte.[5] Allerdings schlagen auch diese Kommunikationsmaßnahmen fehl, wenn nicht genau aufgezeigt werden kann, was beim Konsumenten angekommen ist bzw. was ihn nicht erreicht hat. Dies lässt sich mit aktuellen Methoden, die in dieser Arbeit behandelt werden, soweit spezifizieren, dass das Verhalten des Konsumenten z.T. gezielt analysiert und in bestimmten Bereichen planbar gemacht werden kann. Aufgrund des Umstandes, dass nahezu jedes Unternehmen inzwischen seine Geschäfte online tätigt und zunehmend auch die Kommunikation online statt offline stattfindet, ist es essentiell die Marktforschung und Marketinganalysen auch online zu betreiben, um zum einen die Marketing-Performance eines Unternehmens kostengünstiger zu machen und zum anderen direkt am Konsumenten zu gestalten.
1.2 Gang der Untersuchung
Zu Beginn der Arbeit sollen die Instrumente des Online-Marketings aufgezeigt werden, die zum einen die essentiellen Instrumente des aktuellen Marketings im online-Bereich darstellen und zum anderen für den weiteren Verlauf benötigt werden.
Im 3. Kapitel soll das Web 2.0 inhaltlich in die Arbeit eingeordnet werden. Zudem wird hier dessen Entwicklungsgeschichte wiedergegeben. Im weiteren Verlauf werden dann die einzelnen Elemente erläutert, die durch das Web 2.0 entstanden sind. Nach der grundlegenden Definition dieser Inhalte stellt sich anschließend die Frage, wie das Marketing eines Unternehmens die relevanten Inhalte nutzen könnte und sollte.
Im weiteren Verlauf wird erörtert, wie die Marketing-Performance im Online-Geschäft nachhaltig verbessert werden kann. Hierfür werden verschiedene Modelle und Methoden aufgezeigt, die sich in der Praxis nach und nach etablieren. Dabei wird dann auf die allgemeinen Inhalte wie zum Beispiel Webseiten eingegangen, aber auch speziell auf die Elemente des Web 2.0.
Zur Vertiefung soll des Weiteren dargelegt werden, wie die klassischen Instrumente des Online-Marketings, auf Grundlage der Web-Analysen, nachhaltig verbessert werden können. Zudem soll gezeigt werden, dass diese Analysen es ermöglichen, Web 2.0-Elemente mit den traditionellen Instrumenten zu verbinden.
Abschließend erfolgt dann noch eine zusammenfassende Darstellung der Untersuchung sowie ein Blick in die Zukunft.
2 Online-Marketing
2.1 Traditionelle Methoden
2.1.1 Bannerwerbung
Die wahrscheinlich erste und damit auch älteste Methode im Internet Traffic zu generieren, ist der Einsatz von Bannerwerbung. Banner sind Werbeflächen, die meist auf hoch frequentierten Web-Plattformen angemietet werden können und bei Klick auf die Webseite des Werbenden referieren.[6] Betreiber von Webseiten versuchen damit jeden freien zur Verfügung stehenden Platz gewinnbringend einzusetzen, denn abgerechnet werden die Banner typischerweise mit dem Cost-per-thousand-Impressions, welcher Preise für 1000 Ad-Clicks, d.h. Sichtkontakte, zu Grunde legt oder alternativ über Festpreise, zum Beispiel über eine bestimmte Schaltungsdauer.[7] Diese Methodik ist der der klassischen Printwerbung sehr ähnlich. Hierbei müssen ebenso standardisierte Formate verwendet werden.[8] Andererseits ist es aber auch möglich, Banner als sogenannte Wallpaper über verschiedene Bereiche einer Webseite hinweg zu verbinden, so dass auch größere Schriftzüge und Werbungen eingebettet werden können. Zusätzlich bieten Flash-Techniken Möglichkeiten animierter Werbebanner. Diese dynamische Eigenart soll den Nutzer dazu bringen, seine Aufmerksamkeit vom eigentlichen Inhalt der Seite zu lösen und sie auf die Werbung zu richten.[9] Weitere gebräuchliche Banner sind interaktive Banner, innerhalb denen der Nutzer Selektionen vornehmen kann sowie Media Banner, die Videofilme und z.T. auch Ton enthalten.[10] Eine weitere Möglichkeit ist, die Banner nicht auf Webseiten zu integrieren und Werbeflächen anzumieten, sondern Pop-Up-Banner anzubieten, die sich beim Klick auf angemietete Schlagwörter öffnen. Neuerdings gibt es zwei weitere Ausprägung von Werbebannern. Hierbei handelt es sich um „Sticky Ads“ und Pagepeel-Anzeigen.[11] Sticky Ads sind Werbebanner, die auch beim scrollen immer am selben Platz haften bleiben. Dagegen sind Pagepeel-Anzeigen neue Flash-Techniken. Hierbei wird die Werbebotschaft als „Eselsohr“ am Fensterrand angebracht. Durch sanfte Bewegungen erregt das „Eselsohr“ die Aufmerksamkeit des Nutzers und wird bei Kontakt mit der Maus noch weiter geöffnet. Die konkrete Ausgestaltung des Banners hängt bei allen Werbetechniken von der Zielsetzung des Banners ab.[12] Sollen lediglich „Leads“ generiert werden, so reicht es aus, den Blick des Nutzers durch offensives Vorgehen auf die Werbung zu lenken, um diesen dann so auf die eigene Webseite zu bringen. Dies ist eine Möglichkeit günstige Costs-per-Lead zu schaffen. Dabei können die bereits erwähnten Werbetechniken angewandt werden. Wenn jedoch Branding-Kampagnen hinter der Schaltung eines Banners stehen, die nicht primär die Generierung von Traffic zum Ziel haben, dürfen die Banner nicht zu offensiv sein und müssen die Kernkompetenzen und Werte eines Unternehmens transportieren. Eine mögliche Lösung hierfür liegt in der Nutzung von Buttons oder Branded Content.[13] Ein Button ist kleiner und unauffälliger gestaltet als ein Banner und befindet sich immer an derselben Stelle auf der gebuchten Seite. Hiermit wird eine langfristige Werbewirkung erzielt. Bei Branded Content werden inhaltlich abgegrenzte Bereiche durch den Werbetreibenden selbst mit redaktionellen Inhalten gefüllt. Wird dieser redaktionelle Inhalt mit Logos und Zusatzinformationen aufgewertet, erhält das Unternehmen Werbefläche und profiliert sich zudem als Wissensdienstleister, was imageaufwertend wirken kann. Gleichgültig welchen Nutzen ein Banner verkörpern soll, zeigt diese Form des OnlineMarketings doch auch erhebliche Probleme auf. Zum einen werden die Banner aufgrund der herrschenden Informationsflut meist nicht mehr beachtet oder absichtlich ignoriert, denn durch zu offensive Werbemaßnahmen ist es zudem auch möglich, dass Nutzer die Webseite in Zukunft eher meiden, was sowohl für den Betreiber als auch für den Werbetreibenden zum Gegenteil des Gewünschten führt. Zum anderen bieten zahlreiche Browser inzwischen integrierte Pop-Up-Blocker an, was die Form des Pop-Up-Banners zu einer teuren und kaum noch nutzbaren Werbetechnik macht.
2.1.2 E-Mail-Marketing und Newsletter
Bei der Form des E-Mail-Marketings handelt es sich um das Versenden von E-Mails mit Werbebotschaften, Newslettern, o.Ä. Vorteil dieser Form ist eine direkte und zielgruppengerechte Ansprache der Kunden.[14] Aufgrund dessen ist es nicht nur möglich neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen, sondern auch bestehende weitergehend zu pflegen. Primär dient das E-Mail-Marketing dazu den Nutzer auf die eigene Webseite bzw. auf die eigenen Inhalte zu führen. Hierzu werden die E-Mails mit kurzen Texten zu Produkten, Dienstleistungen oder Volltexten versehen und mit Links ausgestattet, die dann auf die Webseite des Absenders oder auf eine, eigens für eine Kampagne eingerichtete Seite, sogenannte Landing Pages, referieren.[15] Wenn dies jedoch in einer Art Massenkommunikation stattfindet, so empfindet es der Nutzer häufig als unpersönlich und störend.[16] Hinzu kommt, dass die massenhafte Versendung von E-Mails durch Unternehmen für Viren anfällig ist, die dann in das eigene System übertragen werden können bzw. bei einem Spam-System sofort gefiltert und isoliert werden.[17] Deshalb finden unter diesen Umständen viele, eventuell auch interessante Werbebotschaften und respektive Newsletter, nicht ihren Weg zum potenziellen Kunden. Erfolgsversprechender ist die Form der personalisierten Kommunikation, was jedoch meist nur über Permission-Marketing möglich ist. Hierbei handelt es sich um das tatsächliche „Wollen“ des Nutzers, d.h. der Kunde entscheidet selbst, ob er Informationen per Mail erhalten möchte oder nicht.[18] Der Vorteil darin liegt, dass nur interessierte Kunden Inhalte abonnieren und damit der Rücklauf für Unternehmen weitaus effizienter ist. Allerdings muss der Nutzer die Webseite des Unternehmens bereits besucht haben oder über Verlinkungen an ein solches Abonnement kommen. Prinzipiell ist deshalb eine Akquisition von echten Neukunden ausgeschlossen, da der Nutzer ja bereits Interesse gezeigt haben muss. Die Sonderform des Newsletters ist besonders zur Kundenbindung geeignet.[19] Hier werden regelmäßig neue Inhalte angeboten, die den potenziellen Kunden interessieren könnten. Allerdings gilt auch hier, dass bei Anmeldungen auf Internetportalen, o.ä. viele Newsletter den Kunden unerwünscht erreichen und deshalb auch wieder als störend empfunden werden.
Auch diese Form des Online-Marketings stellt die Unternehmen vor Probleme. So müssen zuerst einmal E-Mail-Adressen beschafft werden. Bei einem Einsatz als Massenkommunikationsmedium kann dies über Unternehmen geschehen, die solche Adressen anderen Unternehmen zum Kauf anbieten.[20] Wenn persönliche Mailings erstellt werden sollen, können Adressen auch über das Sponsoring bezogen werden, indem Teilnehmer von online aber auch offline Gewinnspielen sich mit dem Erhalt des Newsletters einverstanden erklären.[21] Durch Online-Umfragen ist es möglich schnell Affinitäten von Nutzern und neuen Interessenten herauszufinden. Die Mitwirkung bei einer solchen Umfrage bedingt dann die Hinterlassung der E-Mail-Adresse. Eine dritte Möglichkeit sind die sogenannten Co-Registrierungen. Hierbei wird zusätzlich auf Webseiten von Drittanbietern oder bei Registrierung von Software auf dem PC der Newsletter eines anderen Unternehmens angeboten. Folglich werden ebenfalls nur interessierte Nutzer den Erhalt bestätigen. Bei Newslettern werden die Nutzer leider häufig mit uninteressanten Themen versorgt, was häufig zu Abbestellungen führt.[22] Warum Unternehmen diese Form trotzdem sehr stark nutzen, liegt vor allem in der Einfachheit der Handhabung und in der Messbarkeit von An- und Abmeldungen und der Möglichkeit Vergleiche zu anderen Kampagnen zu ziehen, um die folgenden Kampagnen auf Klickraten hin zeitlich zu optimieren.[23] Des Weiteren lassen sich tatsächliche Rückläufe und eingegangene Angebote mit dem Erfolg von Newslettern bzw. Kampagnen in Verbindung bringen. Bei per- sonalisiertem Einsatz bieten E-Mails und Newsletter also durchaus potenzielle Möglichkeiten für Unternehmen ihr Online-Marketing zu gestalten.
2.2 Suchmaschinenmarketing
2.2.1 Die Bedeutung für das Online-Marketing
Unter Suchmaschinenmarketing versteht man alle Maßnahmen, die die Platzierung in den Ergebnisseiten der Suchmaschinen verbessern.[24] Hierbei werden sogenannte „Crawler“ eingesetzt, die Teile des Internets erfassen und die in Dokumenten enthaltene Wörter als Tags für die Suchmaschinen indexieren. Um potenzielle Kunden auf die Webseite eines Unternehmens zu führen, setzen viele Unternehmen an den Suchmaschinen an, weil die meisten Nutzer über diese in eine Recherche oder eine Sitzung einsteigen.[25] So werden Suchmaschinen, nach dem Mailing, als zweithäufigstes Element von Internetnutzern beansprucht.[26] Knapp 77% aller Nutzer suchen mindestens einmal täglich mit einer Suchmaschine nach spezifischen Informationen im Internet. Unternehmen erkennen die Suchmaschinen zudem als attraktiv an, da hier der potenzielle Kunde Interessen, Wünsche und Bedürfnisse direkt eingibt. Das Suchmaschinenmarketing spaltet sich dabei in zwei Anwendungsbereiche, nämlich der SEO und dem SEM.[27] Unter SEO, Search Engine Optimization, fällt die Optimierung der Webseite, um von den Suchmaschinen indexiert und besser positioniert zu werden, sowie der Eintrag in Verzeichnissen. Unter SEM, Search Engine Marketing, versteht man dagegen die bezahlte Platzierung von Suchergebnissen, um die eigene Webseite zu bewerben. Dieses Instrument eignet sich damit also generell zur Neukundengewinnung im Internet. Wichtig ist jedoch, dass Unternehmen dabei auf wesentliche Regeln achten, die im Folgenden erörtert werden.
2.2.2 Key-Words und Adwords
Bei der SEO liegt das Hauptaugenmerk auf der Erstellung und Einbindung relevanter Schlüsselwörter, sog. Key-Words, bei denen die Dokumente oder Ziele von Unternehmenswebseiten möglichst hoch in den Suchanfragen positioniert werden.[28] Unternehmen möchten meist nicht nur Traffic generieren, sondern beim Nutzer auch eine Conversion, sprich Handlung, auslösen.[29] Wichtigstes Entscheidungskriterium hierfür ist die möglichst hohe natürliche Platzierung in den Suchergebnissen.[30] Hierbei lassen sich Key-Words nach relativ simplen Regeln formulieren, wie keine Konzentration auf generische Begriffe, kein Festhalten an Sprachregelungen oder eher lange Beschreibungen nutzen, mehrere Tags zu verwenden.[31] Falsch wäre es hierbei keine Marktforschung am Kunden zu betreiben, denn nur, wenn die Bedürfnisse des Kunden offengelegt sind, können die eben genannten Regeln auch angewandt werden. Die SEO fordert also von Unternehmen ein hohes Maß an Aufwand und Konsequenz in der Durchführung. Allerdings stehen auch hier einzelne Tools zur Verfügung, wie zum Beispiel das kostenlose Key-Word-Überwachungs-Tool von Google oder auch Tools, die sinnvolle Key-Words zu Unternehmen oder bestimmten Kampagnen generieren. Weniger Arbeitsaufwand, dafür aber einen höheren finanziellen Aufwand leistet die Möglichkeit des Key-Word-Advertising, bzw. die Möglichkeit sogenannte Adwords zu kaufen. Hierbei spricht man auch vom SEM. In Abbildung 1 sind die Adwords zum Suchbegriff „Web Analytics“ rot
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: GoogleAdwords zum Suchbegriff “Web Analytics“; Quelle: www.google.de
eingerahmt. Dabei handelt es sich um bezahlte Werbeanzeigen, die zu passenden Suchbegriffen rechts und oberhalb der eigentlichen Ergebnisliste angezeigt werden. Es werden ebenfalls Key-Words verwendet, die jedoch von Unternehmen gekauft werden können, um so für ihre Webseite zu werben.[32] Jeder dieser Anzeigen referiert dabei auf die Webseite des Unternehmens, bzw. auf eine kampagnenweite Landing Page.[33] Abgerechnet werden diese Adwords meist über Costs-Per-Click und über die Position der Anzeigenleiste, der sogenannten „Sponsored Links Area“.[34] Der Vorteil der SEO liegt dagegen in der „natürlichen“ Listung von Unternehmensseiten.[35] Diese verursachen bei Aufruf keine Kosten. So müssen Streuverluste beim Key-Word-Advertising möglichst vermieden werden, um keine unnötigen Kosten zu verursachen, weshalb das Ziel nicht in einer Erhöhung des Traffics liegen kann, sondern nur in gezielter Generierung von Leads und Conversions. Wenn Leads oder Conversions erzielt werden sollen, können nach gewissen Formulierungsregeln, die in den Werbeschaltungen angezeigten Texte frei gewählt werden, wobei die Anzeigen nicht mit E-Mail- Adressen, Pdf-Dokumenten oder Pop-Ups verlinkt sein dürfen.[36] Das Advertising ist zudem auch kurzfristig und wenn gewünscht nur über eine bestimmte Kampagnendauer verfügbar.[37] Somit ist das Advertising durchaus auch für kurzfristige verkaufsfördernde Maßnahmen oder Einführungskampagnen geeignet.
2.2.3 Lokale Suchmöglichkeiten
Lokale Suchen ermöglichen geografisch begrenzte Suchanfragen.[38] Dies ist in zwei Varianten auf sogenannten „MapEngines“, wie „GoogleMaps“, möglich. Zum einen können die wichtigsten Unternehmensdaten begrenzt kostenlos eingetragen werden, die dann als kleines Pop-Up bei Klick auf die entsprechenden Ergebnisse erscheinen. Zum anderen können Key-Words gekauft werden, die nur für vorab definierte Regionen oder Städte gelten.[39] Diese erscheinen dann wiederum auch in den Ergebnislisten der Google-Hauptseite als Adword. Bei der Eintragung von Unternehmensdaten lassen sich allerdings nur der Standort und die Homepage, sowie ein Bild eintragen, was momentan für die Nutzer noch sehr unattraktiv zu sein scheint.[40] Nichts desto trotz ermöglichen diese zwei Varianten eine gezielte und standortbezogene Kundenansprache. Dies bietet zum Beispiel für KMU die Möglichkeit lediglich in den Regionen zu werben, in denen auch Vertriebsstrukturen etabliert sind.[41] Der Kunde wird also gezielt dann angesprochen, wenn er lokal nach einem Angebot sucht.[42] Somit können auch lokale Kampagnen problemlos in Onlinemedien eingebunden und Streuverluste effizient vermieden werden.
2.3 Affiliate Marketing
2.3.1 Systematik
Das Affiliate-Marketing ist von seinem Grundprinzip her ein klassisches Marketing-Konstrukt. Hierbei geht es eigentlich um nichts anderes als Partnerprogramme, die aber online stattfinden. Jeder Betreiber einer Webseite kann dabei auf seiner Seite Plätze verkaufen und erhält dafür Provisionen.[43] Es basiert auf dem Prinzip einer Vertriebs- und Netzwerkpartnerschaft.[44] Diese Partnerschaft besteht aus drei Parteien, die sich am System beteiligen.[45] Zum Ersten gibt es den „Merchant“, den eigentlichen Online-Händler, der Waren oder Dienstleistungen verkauft und dafür werben möchte. Über das Netzwerk kauft er sich passende Werbeplätze auf Webseiten, für die er eine Gebühr entrichten muss. Der zweite Teilnehmer im System ist der Affiliate, oder auch Publisher, der trafficstarke oder themenorientierte Webseiten betreibt. Dort werden über den Netzwerkbetreiber Werbeflächen zur Verfügung gestellt, wofür der Affiliate wiederum vom Netzwerkbetreiber vergütet wird. Dieser ist zugleich auch der dritte Teilnehmer im System. Der Netzwerkbetreiber bündelt, vermittelt, betreut, kontrolliert und rechnet das Angebot an Affiliates und Merchants ab. Dabei kann durch ein Code-System jeder Link identifiziert und der jeweilige Affiliate bzw. der Geldwert zugeordnet werden. Dies stellt quasi die Schnittstelle zwischen den beiden anderen Parteien dar.
2.3.2 Vergütungsmodelle
Zur Vergütung des Affiliate-Marketings haben sich fünf branchenübliche Modelle durchgesetzt, die im Folgenden dargestellt werden sollen:[46]
- Pay per View
Hierbei wird die Anzahl der Anzeigen des Werbemittels, z.B. ein Logo, ein Produktbild, o.Ä. über eine Seite gezählt. Wie bei der Banner-Werbung wird dann meist der Cost-per- thousand-Impressions zu Grunde gelegt. Eine Reaktion des Besuchers, d.h. ob er die Werbung tatsächlich sieht und diese abruft wird nicht gemessen.
- Pay per Click
Anders als bei Pay per View wird nur der Klick auf ein Werbemittel vergütet. Der Vorteil liegt hier darin, dass nur die tatsächlich weitergeleiteten Besucher bezahlt werden müssen. Imageeffekte werden hier jedoch nicht vergütet. Taucht z.B. ein Firmenlogo 1.000 Mal auf ohne angeklickt zu werden, wird ein Imageeffekt bewirkt, der aber bei diesem Vergütungsmodell nicht bezahlt wird.
- Pay per Lead
Hierbei handelt es sich um einen Fixbeitrag für eine erfolgreiche Kundenaktion. Conversions können dabei eine Newsletteranmeldung oder die Nutzung eines Konfigurators sein, je nachdem was vorher als wichtig und vergütenswert definiert wurde. Der Spezialfall einer tatsächlichen Kontaktaufnahme mit dem Merchant wird als echter Pay per Lead bezeichnet. Dieser wird definiert durch den Download eines Online-Kataloges, Hinterlassen einer Adresse oder durch das Absenden eines Kontaktformulars. Diese Form wird meist bei aufwändigeren und erklärungsbedürftigen Produkten verwendet, da sie nicht einfach über einen OnlineShop zu vertreiben sind und somit kein schneller Verkauf zu erwarten ist.
- Pay Per Sale
Hier provisioniert der Merchant jeden über die Werbefläche generierten Verkauf. Die Vergütung erfolgt meist über einen Prozentsatz des Warenkorbs oder mit einem Fixbetrag pro Kauf. Für den Merchant ist dies wohl die attraktivste Methode, da ihm selbst erst dann Kosten entstehen, wenn er tatsächlich etwas verkauft hat, sodass sein unternehmerisches Risiko gegen Null geht.
- Pay Per Lifetime
Hier erfolgt die Vergütung für die gesamte Lebensdauer der Kundenbeziehung. Meldet sich ein Nutzer auf einer Online-Plattform an, so erfolgt die Vergütung bis zur endgültigen Abmeldung des Nutzers.
Netzwerkbetreiber für Affiliate-Marketing gibt es viele, wobei das Vorgehen und die Möglichkeiten bei den meisten dieselben sind. So gibt es Möglichkeiten die Werbeform auszuwählen, zum Beispiel ob es für mobilen Content oder für normale Content-Seiten sein soll. Es gibt aber auch die Möglichkeit das textliche Design abzuändern. In jedem Netzwerk erhält der Affiliate einen Kontoauszug mit Ein- und Auszahlungen.[47] So lassen sich die Vergütungsmodelle auf den Seiten der Netzwerkbetreiber transparent darstellen.
Im Folgenden Kapitel werden nun weitere Möglichkeiten für das Online-Marketing aufgezeigt, die die bisher beschriebenen Modelle ergänzen oder auch ersetzen können.
3 Das Web 2.0 und die Bedeutung für das Online-Marketing
3.1 Definition und Systematik des Web 2.0
348 Millionen - das ist die Zahl, die Google.de im März 2009 als Ergebnis zum Suchbegriff „Web 2.0“ liefert. Man spricht davon, dass das Internet als Informationsmedium ausgedient haben soll und im Web 2.0 das neue Web der Interaktion und Kooperation im Mittelpunkt steht. Aber ist dieses Web 2.0 nur ein „Hype“ oder bieten sich mittels dieses Phänomens Potenziale für neue Geschäftsmodelle? Und welche Möglichkeiten ergeben sich zusätzlich für das Marketing? Am Anfang eines solchen Kapitels erwartet man normalerweise eine Definition des Web 2.0. Echte Definitionen gibt es jedoch in der Fachliteratur nicht, vielmehr gibt es Versuche sich dem Begriff zu nähern. Ursprünglich wurde der Begriff vom Verleger Tim O’Reilly im Jahr 2004 kreiert und stand eigentlich für die Überwindung des Webs der 90er- Jahre.[48] Ein Leser auf O’Reillys Blog definierte das Web 2.0 im Jahr 2006 als „Web 2.0 was the moment when we stopped using computers and started using the internet.“[49] Diese eher unwissenschaftliche Aussage zeigt allerdings in simpler Weise, was damit gemeint ist. Da es schwer ist, das Web 2.0 zu definieren, formulierte O’Reilly Media zumindest die Kernelemente des Web 2.0:[50]
- Die globale Vernetzung
Hier wird das Web als Plattform für alle Arten von Daten genutzt. Dabei sollen auch Informationen auf globaler Ebene gesammelt, angeboten und getauscht werden, um Informationsinseln entgegenzutreten.
- Die kollektive Intelligenz
Informationen werden durch den Nutzer bzw. Kunden ausgetauscht, systematisiert und bewertet. Sie wird in sozialen Strukturen, wie Blogs oder Communities sichtbar.
- „Perpetual Beta“
Das Web 2.0 ermöglicht eine neue Vorgehensweise zur Entwicklung von Software. Feedback von Kunden und deren Nutzerverhalten werden analysiert und damit Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt. Man spricht auch vom „Participation Internet“.[51] Ein Beispiel ist Open-Source-Software, bei der die Nutzer selbst die Software weiterentwickeln können.
- Geräteunabhängigkeit
Es werden Informationen plattformunabhängig und situationsadäquat angeboten.
- „leichtgewichtige Architekturen“
Hierbei sind offene Schnittstellen gemeint, die eine schnelle Erstellung eigener und eine einfache Nutzung fremder Dienste ermöglichen.
Diese wesentlichen Kernelemente des Web 2.0 hat die aktuelle Literatur erstmalig in eine Definition umformuliert nach der Web 2.0 „die Idee der gemeinsamen Maximierung kollektiver Intelligenz und der Bereitstellung von Nutzwerten für jeden Teilnehmer durch formalisierte und dynamische Informationsteilung und -herstellung“[52] ist. Web 2.0 ist nach diesen Erkenntnissen folglich keine neue Erfindung, sondern eher ein beschreibender Begriff für ganz bestimmte Entwicklungen. Seine Entwicklung bzw. vielmehr seine Entstehung erfolgte in zwei Schritten.[53] Das wird deutlich, wenn die Informationsflüsse des klassischen world wide web und die des Web 2.0 näher betrachtet werden. Die Informationsflüsse des klassischen Internets sind dabei relativ simpel, denn hier fließen die Informationen stringent vom Informationsproduzenten über das world wide web zum Informationskonsumenten. Lange Zeit lag die Bereitstellung und Pflege von Informationen in der Verantwortung relativ weniger Anbie- ter, die über das Know-How verfügten eigene Webserver zu betreiben und Informationen bereitzustellen. Das Bestreben des Web 2.0 war es, diese Asymmetrie aufzulösen. Im Web 2.0 treten die Informationskonsumenten auch aktiv als Produzenten auf, so dass eine Wechselwirkung zwischen der Plattform des world wide web, den Konsumenten und den Anbietern entsteht. Heute steht das Web 2.0 hauptsächlich dafür, dass Inhalte, im Gegensatz zu Anwendungen aus der ersten Generation des world wide web, zum großen Teil von ihren Nutzern selbst generiert werden.[54] Was hat aber neben der Entwicklung des Informationsflusses und des Konsumenten noch zur Entwicklung des Web 2.0 beigetragen? Auf diese Frage gibt es vier Antworten:[55]
a) Entwicklung der Datenübertragungsraten
Die rasante Steigerung von Datenübertragungsraten spielte eine große Rolle in der Entwicklung. Ohne die schnellen DSL-Anschlüsse wären viele Online-Plattformen nicht entstanden, da der Informationsaustausch und der Datenaustausch zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Mit schnelleren Verbindungen wurden auch Online-Shops beliebter, Websites wurden bunter und voller. Online-Shop-Betreiber kamen ohnehin nicht umhin, ihre Produkte mit Bildern zu beschreiben. Durch die schnelleren Übertragungsraten war dies möglich, ohne dass der Nutzer Notiz davon nahm.
b) Entwicklung der Internetnutzungskosten
Neben den Zugangsgeschwindigkeiten sind die Unterhaltskosten des Nutzers ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Internets. Nachdem Mitte der neunziger Jahre das Web einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hatte, überlegten sich die Telefongesellschaften, allen voran die deutsche Telekom, wie die Nutzungskosten des Internets künftig gestaltet werden sollten. Die wachsende Online-Gemeinde verlangte indes bald das Angebot von Flatrates, um das Internet günstiger zu machen und in größerem Ausmaß nutzen zu können. Mit dem Aufkommen dieser Flatrates begannen sich auch die Web 2.0-Plattformen zu entwickeln.
c) Entwicklung von Technologien
Hinter den Entwicklungen des Web 2.0 stehen verschiedene technologische Neuerungen. Es gab zwar keine Revolution der Programmiersprachen, o.Ä. aber doch eine stetige Weiterentwicklung. Somit ist eigentlich nur eine Tatsache auf das Web 2.0 zurückzuführen und das ist die konsequente Ausnutzung der technischen Möglichkeiten des Internets, gepaart mit der sich ausweitenden Nutzbarmachung des Web.[56]
d) Entwicklung der Nutzer bzw. Konsumenten
Durch die neuen interaktiven Technologien entstandenen Möglichkeiten zur Kommunikation zwischen Konsumenten, die inzwischen auch sichtbare Auswirkungen auf das Konsumverhalten haben. Die Konsumenten beginnen sich über den traditionellen beruflichen, familiären und freundschaftlichen Radius hinaus über alle möglichen Produkte und Dienstleistungen auszutauschen. Sie sind weltweit vernetzt und niemand kann sie daran hindern. Die Literatur sieht deshalb die Zeit eines neuen, aufgeklärteren und mündigeren Konsumenten kommen.[57]
Nach der Beschreibung der Entwicklung und der Systematik des Web 2.0, stellt sich nunmehr die Frage, welche Potenziale und Möglichkeiten der Trend Web 2.0 den Unternehmen bietet?
Anwendungen, die bisher nur auf dem Desktop zur Verfügung standen, werden nun zunehmend durch die Entwicklung des Rich User Interface als webbasierte Anwendungen angebo- ten.[58] Textverarbeitung und Tabellenkalkulation überall verfügbar zu machen ist dank „Spreadsheets“ und „Google Does“ schon kein Problem mehr. Jedoch sollen nicht nur Open- Source-basierte Anwendungen online verfügbar gestellt werden, sondern zunehmend auch geschäftskritische Software von Unternehmen. Der Vorteil ist, dass sich diese Anwendungen dann zentral besser verwalten lassen, da sie über Internet und Browser überall verfügbar sind. Positive Nebeneffekte sind dabei geringere Kosten für Wartung und Betrieb, allerdings ist der Aufwand für ein Autorisierungs- und Sicherheitssystem höher.[59] Ein weiteres Potenzial für Unternehmen im Web 2.0 ist die Mitwirkung im „Age of Participation“. So kann man die Trennung von „User“ und Konsument nicht länger aufreehterhalten. Die neue Consumer-Generation bewertet, jenseits von Werbebotschaften, Produkte und Marken und stellt diese sogar in Frage.[60] Werbeerfolge lassen sich also nicht mehr nur durch traditionelles Marketing erzielen, vielmehr ist die Zielgruppe nun auch in der Lage sich die passenden Botschaften selbst auszusuchen. Die Unternehmen sind also mehr denn je auf das Wohlwollen ihrer Kunden angewiesen. Dies führt dazu, dass sie zunehmend die Kontrolle über die Kommunikation verlieren, wenn sie sich nur passiv beteiligen. Gehen die Unternehmen aber aktiv auf die Konsumenten zu und suchen sie den offenen Dialog, dient das Web 2.0 sogar als Chance für das Online-Marketing.[61] Durch eine aktive Nutzung erhalten sie über die Web 2.0-Plattformen z.T. auch Kundenkontakt, der sich zielgenau bewerben lässt.[62] Eine erfolgreiche Geschichte dieser Art zeigt das Beispiel „Kettle Foods Ine.“.[63] „Kettle Foods“ ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf Snacks und Kartoffel-Chips spezialisiert hat. Im Jahr 2005 hat es die „People’s Choice Campaign“ ins Leben gerufen. Die Idee bestand darin, eine neue Geschmacksrichtung nach Kundenwunsch zu kreieren und gleichzeitig den Launch des Produkts zum Gesprächsstoff zu machen. Mittels eines E- Mail-Newsletters wurde dazu eingeladen sich an der Kampagne zu beteiligen. Klassische PR wurde dazu genutzt Menschen auf die betreffenden Webseiten aufmerksam zu machen. Aus 16.000 E-Mails wurden abschließend fünf Geschmacksrichtungen ausgewählt, die von den Kunden online bewertet und ausgesucht wurden. Über einen Zeitraum von 10 Wochen wurden über 50.000 Stimmen abgegeben. Die E-Mail-Liste des Unternehmens wuchs täglich an und die Verkaufszahlen der beiden ausgewählten Geschmacksrichtungen lagen doppelt so hoch, wie erwartet. „Kettle Foods Inc.“ hat also nicht nur zwei neue Geschmacksrichtungen auf den Markt gebracht, sondern den Kunden gezielt in den Marketingprozess eingebunden. So entstand ein Produkt mit dem sich die Kunden identifizierten. Allerdings ist dieser Ansatz noch lange nicht zu allen Unternehmen durchgedrungen. Vorreiter bleiben insoweit immer noch die US-Amerikaner, denn nach einer neuen Studie des Hauses „Forrester Research“ benutzen im Durchschnitt nur 7,5 % der europäischen Büroangestellten und Unternehmen Web 2.0-Inhalte. Die meisten Unternehmen nutzen immer noch den E-Mail-Verkehr und deren Attachements, weil es sich offensichtlich bewährt hat.[64] Eine Weiterentwicklung ist aber aus den oben genannten Gründen unabdingbar. Denn es sind vielfältige Potenziale für Unternehmen vorhanden. Zu fragen ist allerdings, ob tatsächlich jedes Unternehmen von den Möglichkeiten profitieren kann? Eine Studie des Fraunhofer-Instituts hat dargelegt, dass das Web 2.0 eine intakte Unternehmenskultur voraussetzt.[65] Sie fand heraus, dass auf der Ebene der Organisation eine offene Unternehmenskultur für den Erfolg einer Nutzung von Web 2.0-Inhalten maßgeblich ist. Wer Web 2.0-Inhalte einführt und jeden Teilnehmer Inhalte un- redigiert einstellen lässt, braucht Mut und Offenheit. Damit eine solche Plattform angenommen wird, muss im Unternehmen eine Kultur des Vertrauens und des offenen Meinungsaustausches vorherrschen. Zudem kann interne Konkurrenz den Wissensaustausch zwischen Fachabteilungen behindern, so dass Aspekte der Organisationsgestaltung berücksichtigt werden müssen. Hieraus wird ersichtlich, dass auch Unternehmen Voraussetzungen schaffen müssen, um das Web 2.0 effizient nutzen zu können.
Im weiteren Verlauf stellt sich nun die Frage welche Inhalte für Unternehmen überhaupt relevant sind und welche tatsächlich eingesetzt werden sollten.
[...]
[1] Vgl. Kraft, D. [2009], S. 103
[2] Vgl. Kaiser, S. [2008], o.S.
[3] Vgl. Breidenbach, P. [2007], S. 164
[4] Vgl. Förster, A./Kreuz, P. [2002], S. 3
[5] Vgl. o.V. [2007a], S. 42
[6] Vgl. Fischer, M. [2009], S. 25
[7] Vgl. Lammenett, E. [2006], S. 122
[8] Vgl. im Folgenden Sander, C./Schott, A. [2008], S. 278f
[9] Vgl. Fischer, M. [2009], S. 27
[10] Vgl. Lammenett, E. [2006], S. 133ff
[11] Vgl. im Folgenden Bernecker, M./Beilharz, F. [2009], S. 183ff
[12] Vgl. im Folgenden Diekmann, M. [2008], S. 274f
[13] Vgl. im Folgenden Meier, A./Stormer, H. [2008], S. 101f
[14] Vgl. Kollmann, T. [2007], S. 183
[15] Vgl. Lammenett, E. [2006], S. 49
[16] Vgl. Kollmann, T. [2007], S. 41
[17] Vgl. Fischer, M. [2009], S. 33f
[18] Vgl. Schwarz, T. [2008a], S. 424
[19] Vgl. im Folgenden Lammenett, E. [2006], S. 51
[20] Vgl. ebd., S. 52f
[21] Vgl. im Folgenden Gollmann, S./Hoffmann, M. [2008], S. 431ff
[22] Vgl. Schwarz, T. [2008b], S. 455f
[23] Vgl. im Folgenden Kollmann, T. [2007], S. 185
[24] Vgl. Folgenden Kollmann, T. [2007], S. 176
[25] Vgl. Bischopinck von, Y./Ceyp, M. [2009], S. 7
[26] Vgl. im Folgenden Petersen, C. [2008], S. 322
[27] Vgl. im Folgenden Bischopinck von, Y./Ceyp, M. [2009], S. 8
[28] Vgl. ebd., S. 116
[29] Vgl. Beck, A. [2008], S. 28
[30] Vgl. Kollmann, T. [2007], S. 176
[31] Vgl. Stuber, L. [2008], S. 344f
[32] Vgl. Koch, M. [2008], S. 331
[33] Vgl. Lammenett, E. [2006], S. 84
[34] Vgl. Skiera, B./et al. [2008a], S. 338
[35] Vgl. Lammenett, E. [2006], S. 150ff; Bischopinck von, Y./Ceyp, M. [2009], S. 123f
[36] Vgl. Skiera, B. [2008b], S. 289f
[37] Vgl. Bischopinck von, Y./Ceyp, M. [2009], S. 124
[38] Vgl. ebd., S. 136
[39] Vgl. Fischer, M. [2009], S. 237ff
[40] Vgl. Bischopinck von, Y./Ceyp, M. [2009], S. 138
[41] Vgl. Falkenberg, M. [2008], S. 57
[42] Vgl. Bischopinck von, Y./Ceyp, M. [2009], S. 138
[43] Vgl. Kösters, A. [2008], S. 387
[44] Vgl. Kollmann, T. [2007], S. 187
[45] Vgl. im Folgenden Fischer, M. [2009], S. 95
[46] Vgl. im Folgenden Fischer, M. [2009], S. 96ff; Kollmann, T. [2007], S. 188; Eckhard, M. [2008], S. 416
[47] Vgl. Fischer, M. [2009], S. 105f
[48] Vgl. Beck, A. [2007], S. 5
[49] Vgl. Becker, C./et al. [2008], S.4
[50] Vgl. im Folgenden Kollmann, T./Häsel, M. [2007], S. 7ff; Alby, T. [2007], S. 15f
[51] Vgl. auch Roppel, S. [2006], S. 7
[52] Meckel, M. [2006], S. 8
[53] Vgl. im Folgenden Becker, C./et al. [2008], S. 4ff; Kollmann, T./Häsel, M. [2007], S. 2ff; Hass, B./et al. [2008], S. 9f
[54] Vgl. Alpar, P./Blaschke, S. [2008], S. 4f
[55] Vgl. im Folgenden Alby, T. [2007], S. 3f; Knappe, M./Kracklauer, A. [2007], S. 29ff; Hass, B./et al. [2008], S. 8f
[56] Vgl. Hagemann, S./Vossen, G. [2008], S. 191
[57] Vgl. o.V. [2009a], S. 43f
[58] Vgl. Alby, T. [2007], S. 14
[59] Vgl. Beck, A. [2007], S. 10f
[60] Vgl. Schulz, A. [2006], S. 7
[61] Vgl. Suckow, C. [2007], S. 196f
[62] Vgl. Albrecht, G. [2006], S. 32
[63] Vgl. im Folgenden Oetting, M. [2008], S. 187f
[64] Vgl. Hansel, S. [2009], S. 9
[65] Vgl. im Folgenden o.V. [2009b], o.S.