Schulische Bildung und Erziehung körperbehinderter Kinder in Niedersachsen
Hausarbeit 2009 9 Seiten
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zur Situation körperbehinderter Kinder sowie deren Eltern zu Beginn der Schulpflicht
3 Schule zwischen Segregation und Integration
3.1 Begriffsbestimmungen
3.2 Wandel der Sonderpädagogischen Förderung
3.3 Schulische Integration als Ziel
4 Bildungspolitische Grundlage schulischer Integration
4.1 Was ist sonderpädagogischer Förderbedarf?
4.2 Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs
5 Organisationsformen sonderpädagogischer Förderung
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis:
1 Einleitung
Auch nach den diesjährigen Sommerferien beginnt für viele Kinder die Schulzeit. Etliche Eltern haben Überlegungen angestellt, welche Schule die beste für ihr Kind sei. Dabei ist die Wahl allerdings durch Schuleinzugsgebiete eingeschränkt.
In besonderer Weise stellt sich die Frage nach der „besten“ Schule bei Kindern mit Behinderungen. Ist es die Förderschule oder z.B. die Grundschule in der Nachbarschaft? Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden, so steht es im Grundgesetz[1]. Aber stimmt das so?
Des Weiteren heißt es im Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 20.03.98: „Alle Kinder haben – unabhängig von Art und Schweregrad ihrer Behinderung – das Recht auf eine ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechende schulische Bildung und Erziehung“[2].
Verwirklicht werden soll dieses Recht mithilfe von sonderpädagogischer Förderung.
Aber:
- Wie sieht das in der Praxis aus?
- Welche Probleme, welche Möglichkeiten gibt es?
- Wovon ist es abhängig, an welchem Ort ein behindertes Kind wie beschult wird?
- Was ist überhaupt unter dem Begriff „Behinderung“ zu verstehen?
Im Rahmen meiner Hausarbeit mache ich dazu Ausführungen, beschränke mich jedoch aufgrund der Komplexität des Themas auf die schulische Bildung und Erziehung körperbehinderter Kinder in Niedersachsen.
2 Zur Situation körperbehinderter Kinder sowie deren Eltern zu Beginn der Schulpflicht
Allgemein wird jemand als behindert angesehen, der nicht nur eine vorübergehende Beeinträchtigung erfährt und der von körperlichen, organischen und Verhaltensmustern in der Selbstverwirklichung eingeschränkt ist.[3]
Spezifiziert bedeutet das: „Als körperbehindert wird jemand bezeichnet, die infolge einer Schädigung des Stütz- und Bewegungszentrums, einer anderen organischen Schädigung oder einer chronischen Krankheit so in ihren Verhaltensmöglichkeiten beeinträchtigt ist, dass die Selbstverwirklichung sozialer Interaktion erschwert ist“[4].
Wenn Eltern mit der Behinderung ihres Kindes konfrontiert werden, ist es „Die wichtigste Anforderung …, das Kind anzunehmen wie es ist“[5].
Oft sind auch Erwartungen da, die von Rückschlägen begleitet sind.[6] M. Fischer schreibt dazu: „Zum einen ist es die Hoffnung auf eine positive Weiterentwicklung des Kindes. Es ist die Hoffnung darauf, dass mit der Behinderung verbundenen Beeinträchtigungen in den Hintergrund treten werden, die Schritt um Schritt erworbenen Fähigkeiten so weitreichend sein werden, dass das Kind mit seiner Behinderung auch in der Regelschule zurechtkommen kann“[7].
Unterschiedliche sonderpädagogische Fördermaßnahmen werden das Kind und seine Eltern bis zum Zeitpunkt der Einschulung begleitet haben, und es stellt sich die Frage, ob die Hoffnung, der Wunsch oder auch die Erwartung, die Forderung nach Integration sich erfüllen lässt.
3 Schule zwischen Segregation und Integration
3.1 Begriffsbestimmungen
In der Diskussion um schulische Integration ist wohl der geläufigste Gegenbe-griff zur Integration der der Segregation. Steht letztgenannter für Aussonderung, so steht Integration für Eingliederung, Teilnahme und -habe. Integration steht also „für Prozesse der bewusstseinsmäßigen oder erzieher[ischen] Eingliederung von Personen und Gruppen in oder ihre Anpassung an allgemein verbind[liche] Wert- und Handlungsmuster“[8].
[...]
[1] Vgl.: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Artikel 3, Absatz 3
[2] Siehe: NiLS, Fördern in der Schule, Empfehlungen zum Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung S. 2 (im Folgenden: „Empfehlungen“)
[3] Vgl.: Paul Walter: Schulische Integration Behinderter, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2004, S. 17 (im Folgenden: „Walter“)
[4] Christoph Leyendecker: Motorische Behinderungen, Verlag W. Kohlhammer, 2005, S. 21
[5] Ursula Haupt/Marion Wieczorek (Hg): Brennpunkt der Körperbehindertenpädagogik, Verlag Kohlhammer, 2007, S. 138 (Im Folgenden: „Brennpunkt“)
[6] Vgl.: Ebd. S. 138
[7] M. Fischer in: Brennpunkt, S. 139
[8] Brockhaus-Enzyklopädie 1989, Bd 10, S. 552. Gefunden in: Walter S. 78
Details
- Seiten
- 9
- Jahr
- 2009
- ISBN (eBook)
- 9783640626632
- ISBN (Buch)
- 9783640627059
- Dateigröße
- 558 KB
- Sprache
- Deutsch
- Katalognummer
- v151006
- Institution / Hochschule
- Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
- Note
- 2,3
- Schlagworte
- Eingliederung von Behinderten in den Unterricht