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Hochgebirge der semiariden Subtropen

©2009 Seminararbeit 14 Seiten

Zusammenfassung

Hochgebirge sind auf der ganzen Welt, vor allem im Bereich der tektonischen
Plattengrenzen, zu finden. Diese Arbeit soll sich mit den (semi-) ariden Hochgebirgen der
Subtropen im Allgemeinen und dem Atacama-Hochgebirge im Speziellen beschäftigen.
Die ariden bzw. semiariden Subtropen sind bestimmt durch Voll- und Halbwüsten,
thermisch sind für diese Klimazone heiße Sommer und warme Winter typisch, im
Gegensatz zu den Tropen besteht ein Jahreszeitenklima. Sie schließen sich ungefähr ab
den Wendekreisen polwärts den Tropen an (vgl. Richter 2001: 6.1).
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit einem Hochgebirgstyp, bei dem die Niederschläge
nicht ausreichen, um geschlossene Winterschneedecken oder gar Gletscher zu bilden.
Auch eine ausgeprägte Waldstufe existiert nicht (vgl. Rathjens 1982: 10.5).
Als Beispiel dieses Hochgebirgstyps wird die Cordillera de la Atacama herangezogen, das
trockenste Hochgebirge der Welt. Sie beschreibt zwischen 18°S und 30°S die Grenzen der
Atacama-Wüste. In ihrem Zentrum quert bei 25°-27°S die sogenannte
„Trockendiagonale“ die Anden und sorgt für dieses Extremklima. Geomorphologisch ist
dieses Hochgebirge mit seiner Wüste besonders interessant, da zumindest die Kernwüste
unterhalb von 3000m seit hunderttausenden von Jahren einer Formkonservierung
unterliegt, oberhalb wurde die Aridität wohl immer wieder durch feuchtere Klimaphasen
unterbrochen (vgl. Richter, Schmidt 2002).
Ein großes Problem der extremen Trockenheit dieser Region, insbesondere für die
Agglomeration Antofagasta (Chile), ist der starke Wassermangel. Besonders der Bergbau
in der rohstoffreichen Region benötigt große Wassermengen (vgl. Richter, Schmidt 2002).

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hochgebirge der (semi-) ariden Subtropen
2.1. Begriffsklärungen
2.1.1. Hochgebirge
2.1.2. Subtropen
2.1.3. (Semi-) Aridität
2.2. Verteilung der (semi-) ariden Subtropen auf der Erde
2.3. charakteristische Besonderheiten von Hochgebirgen (semi-) arider Tropen Vegetation
2.3.2. Geomorphologie
2.3.3. Besiedelung

3. Cordillera de la Atacama
3.1. Geographische Lage
3.2 Entstehungsgeschichte
3.3. Geomorphologische Struktur
3.4 Klimatische Besonderheiten

4. Bevölkerungsentwicklung und Probleme – ein Ausblick

5. Literaturverzeichnis

6. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Hochgebirge sind auf der ganzen Welt, vor allem im Bereich der tektonischen Plattengrenzen, zu finden. Diese Arbeit soll sich mit den (semi-) ariden Hochgebirgen der Subtropen im Allgemeinen und dem Atacama-Hochgebirge im Speziellen beschäftigen. Die ariden bzw. semiariden Subtropen sind bestimmt durch Voll- und Halbwüsten, thermisch sind für diese Klimazone heiße Sommer und warme Winter typisch, im Gegensatz zu den Tropen besteht ein Jahreszeitenklima. Sie schließen sich ungefähr ab den Wendekreisen polwärts den Tropen an (vgl. Richter 2001: 6.1).

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit einem Hochgebirgstyp, bei dem die Niederschläge nicht ausreichen, um geschlossene Winterschneedecken oder gar Gletscher zu bilden.

Auch eine ausgeprägte Waldstufe existiert nicht (vgl. Rathjens 1982: 10.5).

Als Beispiel dieses Hochgebirgstyps wird die Cordillera de la Atacama herangezogen, das trockenste Hochgebirge der Welt. Sie beschreibt zwischen 18°S und 30°S die Grenzen der Atacama-Wüste. In ihrem Zentrum quert bei 25°-27°S die sogenannte „Trockendiagonale“ die Anden und sorgt für dieses Extremklima. Geomorphologisch ist dieses Hochgebirge mit seiner Wüste besonders interessant, da zumindest die Kernwüste unterhalb von 3000m seit hunderttausenden von Jahren einer Formkonservierung unterliegt, oberhalb wurde die Aridität wohl immer wieder durch feuchtere Klimaphasen unterbrochen (vgl. Richter, Schmidt 2002).

Ein großes Problem der extremen Trockenheit dieser Region, insbesondere für die Agglomeration Antofagasta (Chile), ist der starke Wassermangel. Besonders der Bergbau in der rohstoffreichen Region benötigt große Wassermengen (vgl. Richter, Schmidt 2002).

2. Hochgebirge der (semi-) ariden Subtropen

2.1. Begriffsklärungen

Um das Thema dieser Arbeit konkret einzugrenzen und anzugehen, empfiehlt sich zu erst die genaue Definition der essentiellen Fachbegriffe. Dies soll in diesem Kapitel einführend erfolgen.

2.1.1. Hochgebirge

Wenn der Begriff Hochgebirge fällt, meint eigentlich jeder Laie, sofort zu wissen um was es geht. Doch lässt sich Hochgebirge nicht so einfach als besonders hohes Gebirge oder herausragendes Relief definieren. Auch die tatsächliche Höhe über dem Meer sagt noch nichts darüber aus, ob ein Hochgebirge vorliegt. Diesem Problem nahm sich der Geograph Carl Troll ab den 1940er Jahren an und entwarf die erste Definition von Hochgebirge. Nach Troll muss ein Hochgebirge über die rezente Waldgrenze hinausragen, die (würm-) eiszeitliche Schneegrenze überragen und eine rezente Periglazialstufe besitzen. Hier liegt jedoch schon ein Problem vor, denn die Hochgebirge der Trockengürtel haben oft einfach keine Waldgrenze und auch teilweise keine rezente Periglazialstufe. Trolls Definition wurde später noch durch Rathjens um die Punkte junge Hebung, intensive Zerschneidung (wenigstens in den Randlagen) und vertikale Höhenstufung ergänzt (vgl. Rathjens 1982).

Zusammenfassend kann man sagen, dass trotz aller Bemühungen verschiedenster Geographen bislang keine global anwendbare Definition von Hochgebirge gefunden werden konnte. Es ist durch die verschiedenen Definitionsversuche lediglich möglich geworden, eine Charakteristik der Hochgebirge zu erstellen, die die genannten Merkmale einschließt.

2.1.2. Subtropen

Dieser Artikel will sich mit den Hochgebirgen in den (semi-)ariden Subtropen beschäftigen, doch wie kann man diese eingrenzen?

Die Subtropen im Allgemeinen gelten als Übergangszonen zwischen den Tropen und den gemäßigten Breiten, also ungefähr von den Wendekreisen bis maximal 45° Breite. Sie gliedern sich in die passatischen Trockengebiete und die warmgemäßigten mediterranen Klimazonen, wobei die Ausprägung auf den Ost- und Westseiten der Kontinente differiert. Aus diesen Gründen kann man nicht von einem allgemeinen „subtropischen Klima“ sprechen, sehr wohl jedoch von charakterisierenden Klimamerkmalen. Dazu gehört unter anderem ein Jahreszeitenklima mit heißen Sommern und milden Wintern. Die Feuchteverhältnisse hängen von der geographischen Breite ab und schwanken stark zwischen null und zwölf humiden Monaten (vgl. Leser et. al. 2005, 921)

2.1.3. (Semi-) Aridität

Hier ist auch der Anknüpfungspunkt für die Definition der (semi-) ariden Subtropen. Semiarid wird ein Gebiet bezeichnet, wenn die Jahresniederschlagsmenge in sechs bis neun Monaten des Jahres geringer als die Jahresverdunstungsmenge ist. Aridität liegt bei zehn bis zwölf Monaten vor.

2.2. Verteilung der (semi-) ariden Hochgebirge auf der Welt

Die Verteilung der (semi-) ariden Hochgebirge erstreckt sich über viele Kontinente. In Afrika zählen dazu die Hochgebirge der Sahara, Hoggar und Tibesti, die die Hochgebirgsstufe jedoch nur knapp erreichen. Asien weißt einige zugehörige Gebirge auf, zum Beispiel das Zagrosgebirge, den Kopetdag, den Hindukusch, den bis zu 8611m hohen Karakorum sowie das Tibetische Plateau mit seinen aufsitzenden Ketten. In Nordamerika stehen in den subtropischen Halbwüsten die Hochgebirgsketten der Basin and Range und der südlichen Rocky Mountains sowie in Südamerika die Hochanden im Norden Chiles (vgl. Richter 2001, 312).

2.3. Charakteristische Besonderheiten von Hochgebirgen (semi-) arider Tropen

2.3.1. Vegetation

Wie sich bereits erahnen lässt, wird die Vegetation der ariden und semiariden Hochgebirge entscheidend vom dort herrschenden Trockenklima bestimmt.

[...]

Details

Seiten
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783640634644
ISBN (Buch)
9783640634767
DOI
10.3239/9783640634644
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – Institut für Geographie
Erscheinungsdatum
2010 (Juni)
Note
1,7
Schlagworte
Hochgebirge Physische Geographie Tropen Subtropen arid semiarid Geographie Erdkunde Chile Atacama Wüste geomorphologie Boden Hochgebirge der semiariden Subtropen
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Titel: Hochgebirge der semiariden Subtropen