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Schulprogramm und Qualitätssicherung

©2008 Hausarbeit 13 Seiten

Zusammenfassung

I. Einführung

Das Schulprogramm wird in dem deutschsprachigen Raum als ein Gesamtkonzept verstanden, dessen Hauptziel die Qualitätssicherung und – entwicklung innerhalb der Einzelschule beinhaltet. Dieses Schulkonzept kann in zwei verschiedenen Richtungen ausgearbeitet und verfolgt werden. Einerseits kann das Schulprogramm als einen Entwicklungsrahmen mit relativ breiten Entwicklungsmöglichkeiten betrachtet und anderseits als ein wichtiges Steuerungsinstrument mit allen daraus resultierenden hohen Verbindlichkeiten für die Arbeit der betroffenen Personen in der Schule interpretiert werden. Unabhängig davon wie dieses Grundkonzept letztendlich seitens der Schule ausgestaltet wird, muss für den externen Betrachter klar ersichtlich sein, welche Ansprüche jede Einzelschule an sich selbst zur Verfolgung gestellt hat und welche Entwicklungsmaßnahmen in Betrachtung gezogen wurden, um eben diese Ansprüche erfüllen zu können. Durch die Erstellung eines Schulprogramms haben die Einzelinstitutionen die Möglichkeit Selbstverantwortung zu übernehmen und so spezifische Gegebenheiten innerhalb und außerhalb der Schule stärker zum Ausdruck zu bringen.
Der Gesetzgeber strebt nach einem Bildungssystem, indem die finanziellen und materiellen Ressourcen von den Handlungspersonen schonend eingesetzt werden und für die beteiligten Schülerinnen und Schüler Chancengleichheit in jeder Hinsicht besteht. Die Schulen müssen sich in diesen Bereichen verbindlich festlegen und die Qualitätsentwicklung weiter verfolgen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

I. Einführung

II. Inhalt eines Schulprogramms
1. Schulspezifische Gegebenheiten
2. Analyse der gegenwärtigen Qualitätsprozesse innerhalb der Einzelschule
3. Leitbild der Schule
a) Qualitätskriterien
b) Pädagogische Grundsätze
c) Leitbildformulierung
4. Zielsetzung mit Hilfe von SMART – Projekten
5. Verwirklichung der Vorhaben zur Qualitätsentwicklung
6. Interne Evaluation
7. Budgetplanung

III. Schulprogramme in der Wirklichkeit
1. Allgemeine Problemstellungen
2. Realitätsbefunde bei der Umsetzung von Schulprogrammen in
den Berliner Schulen
3. Empirische Ergebnisse zu Schulprogrammen
a) Studie von Holtappels & Müller (2004)
b) Berliner Projekt zur Qualitätsentwicklung beruflicher

Schulen (QEBS)

IV. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Kempfert, Guy; Rolff, Hans-Günter „ Qualität und Evaluation“ Beltz
Verlag 2005
2. Schmidinger, Elfride; Wege, Jürgen; Brunner Ilse „ Mit dem Portfolio zum
Schulprogramm“, Schneider Verlag, Hohengehren 2007
3. van Buer, Jürgen „Qualität von Schule“, Lang Verlag, Frankfurt am Main
2007
4. Bericht über das Pilotprojekt „ Schulprogrammentwicklung und Evaluation“ und die Weitführenden Maßnahmen, Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, 1999- 2004
5. Die Senatsverwaltung für Bildung , Jugend und Sport, „ Erläuterungen zur AV Schulprogramm“

I. Einführung

Das Schulprogramm wird in dem deutschsprachigen Raum als ein Gesamtkonzept verstanden, dessen Hauptziel die Qualitätssicherung und – entwicklung innerhalb der Einzelschule beinhaltet. Dieses Schulkonzept kann in zwei verschiedenen Richtungen ausgearbeitet und verfolgt werden. Einerseits kann das Schulprogramm als einen Entwicklungsrahmen mit relativ breiten Entwicklungsmöglichkeiten betrachtet und anderseits als ein wichtiges Steuerungsinstrument mit allen daraus resultierenden hohen Verbindlichkeiten für die Arbeit der betroffenen Personen in der Schule interpretiert werden. Unabhängig davon wie dieses Grundkonzept letztendlich seitens der Schule ausgestaltet wird, muss für den externen Betrachter klar ersichtlich sein, welche Ansprüche jede Einzelschule an sich selbst zur Verfolgung gestellt hat und welche Entwicklungsmaßnahmen in Betrachtung gezogen wurden, um eben diese Ansprüche erfüllen zu können. Durch die Erstellung eines Schulprogramms haben die Einzelinstitutionen die Möglichkeit Selbstverantwortung zu übernehmen und so spezifische Gegebenheiten innerhalb und außerhalb der Schule stärker zum Ausdruck zu bringen.

Der Gesetzgeber strebt nach einem Bildungssystem, indem die finanziellen und materiellen Ressourcen von den Handlungspersonen schonend eingesetzt werden und für die beteiligten Schülerinnen und Schüler Chancengleichheit in jeder Hinsicht besteht. Die Schulen müssen sich in diesen Bereichen verbindlich festlegen und die Qualitätsentwicklung weiter verfolgen.[1][2]

II. Inhalt eines Schulprogramms

Das Schulprogramm wird immer stärker als das wichtigste Instrument verstanden, das der Schule zur Verfügung steht, um Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung vor Ort durchführen zu können. Im Sinne der angestrebten Dezentralisierung und der größeren Autonomie im Bildungswesen werden auf der Schulebene neue Qualitätssicherungsmaßnahmen notwendig. Viele Experten und Beteiligten betrachten die Implementierung eines Schulprogramms und der dazu gehörenden internen Evaluation in das Schulleben als unausweichlichen Prozess zur pädagogischen und methodischen Weiterentwicklung innerhalb der Schule.[3]

1. Schulspezifische Gegebenheiten

An Anfang, bei der Erstellung eines Schulprogramms, werden bestimmte Angaben bezüglich der gegenwärtigen Situation der Schule kurz zusammengefasst. Dieser Teil des Dokuments beinhaltet Informationen zu den Bildungsgängen und erreichbare Abschlüsse innerhalb der Schule.

Als nächstes wird das schulische Umfeld näher vorgestellt. Hier werden die Region der Schule und die Berufsperspektiven, die dieses für die Schülerinnen und Schüler bietet, charakterisiert.

Die Anzahl und die soziale Struktur der Schülerinnen und Schüler, sowie des Personals sind wichtige Aspekte, die bei der Durchführung der Qualitätsdiskussion eine zentrale Rolle übernehmen.

Das Raumangebot und die materiellen Beschaffenheiten der Schule bringen wichtige Informationen zum Ausdruck.

Zur Rahmenbedingungen der Schule gehören auch die verschiedenen Arten von Kooperationen mit den Partnerschulen, den Betrieben, der Jugendhilfe und anderen Institutionen.

Der hohe Beteiligungsgrad der Eltern im Bezug des Schulgeschehens und insbesondere an der Ausarbeitung der Qualitätsziele und deren Evaluation trägt am Ende des Qualitätssicherungsprozesses wesentlich dazu bei, dass die Schulleitung hoch repräsentative und brauchbare Resultate vorweisen kann.

Die Angaben zu den Beteiligungen der Schule an verschiedenen Modellvorhaben, Schulversuchen oder andere Aktivitäten, die den gewöhnlichen Ablauf der Schulprozesse in irgendeiner Art beeinflussen können, müssen auch zusammengefasst werden. An erster Stelle sollten die Adresse der Schule, die Angaben zur Schulleitung, die Namen der beteiligten Personen und ähnliche Details beschrieben werden.

2. Analyse der gegenwärtigen Qualitätsprozesse innerhalb der Einzelschule

Unter diesem Gliederungspunkt des Schulprogramms fasst die Schulleitung alle relevanten Informationen über die bisherigen pädagogischen Schwerpunktsetzungen zusammen. Es wird versucht, eine präzise und detaillierte Bestandsanalyse der gegenwärtigen Schulprozesse durchzuführen. Dadurch erreicht man, dass es Klarheit über den aktuellen Stand der Zielen und Vorhaben, die die Schule erreichen will, herrscht.

Die exakte pädagogische und organisatorische Situation innerhalb der Institution zu kennen und zu durchleuchten, ist für die Schule insofern wichtig und unerlässlich, dass nur so neue und aktuelle Festlegung von Zielen und Verbesserungen möglich wird. Außerdem entsteht die Möglichkeit für eine Stärken- Schwächen- Analyse (in den Wirtschaftswissenschaften besser bekannt als SWOT- Analyse). Dabei geht es sowohl um die starken und schwachen Seiten der Schulentwicklungstätigkeit als auch um die neuen Chancen und Bedrohungen, die sich für die Schulvorhaben aus der aktuellen Gegebenheiten der Umwelt ergeben. Die richtige Durchführung dieser Analyse gewährleistet eine sichere Ausgangposition für die weiteren Schritte, die für die Ausarbeitung eines Hochwertigen Schulprogramms seitens der Schule notwendig sind.

Bei der Ermittlung des gegenwärtigen Entwicklungszustandes werden Daten in den Schulbereichen Unterrichtsentwicklung, Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Erziehung und Schulleben erhoben und analysiert.

Bevor man sich mit der Verwicklung von Ideen und Maßnahmen im Bereich Unterrichtsentwicklung zu beschäftigen anfängt, ist es notwendig, die bis jetzt geltenden pädagogischen Methoden und didaktischen Grundlagen zu dokumentieren, um sie später, wenn es für richtig gehalten wird, zu korrigieren oder von neuen Leitprinzipien ersetzen zu können. Zusätzliche Angaben zur momentanen Situation im Unterricht können zum Beispiel durch die Verfügbarkeit von neuen technischen Geräten, die Art der Notenvergabe, die vorherrschenden Förderungskriterien sowie das erreichte Niveau von e-Learning gesammelt werden.

Bei dem Organisationsbereich werden die letzten verfügbaren Erkenntnisse über die Teamfähigkeit der Lehrer und der anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgestellt. Es werden noch Daten zu dem Beteiligungsgrad der Schülerinnen, Schüler und Eltern in den verschiedenen Schulausschüssen und deren Zusammenarbeit mit den anderen Beteiligten als auch die andere außerschulische Teamarbeit mit anderen Bildungsträgern der beruflichen Ausbildung erfasst. Bei der Abschließung des Ist-Zustandes im Bereich Schulorganisation müssen Fragen nach der Durchschaubarkeit und der Wirksamkeit der Entscheidungen getroffen und von der Führungskräfte der Schule klar beantwortet werden, um spätere Missverständnisse vorzubeugen.

Im Mittelpunkt des Bereichs Schulpersonal fokussieren sich die Bemühungen der Schule in den Weiterbildungsmöglichkeiten der Kolleginnen und Kollegen. Die vorherrschenden Kriterien zur Fortbildung werden schriftlich niederlegt und bewertet.

Als Bestandteile des Bereichs Erziehung und Schulleben werden die aktuellen Entwicklungsstände bestimmter Größen protokolliert. Es wird untersucht, ob die Schülerinnen und Schüler in ihrer Umgebung zufrieden sind, auf welcher Art sie betreut werden, wie groß ihre Teilnahme an bestimmte Schulentscheidungen ist und welche Schulveranstaltungen für sie zur Auswahl gestellt sind. Die sozialen Beziehungen zwischen den Jugendlichen, die Gewaltbereitschaft und die vorherrschende Erziehungsmethoden stellen wichtige Kriterien dar, die ebenfalls erhoben werden müssen.

3. Leitbild der Schule

Aufgrund der stattgefundenen Bestandsanalyse der schulinternen Prozesse beginnt in den Gremien die Diskussion über neue pädagogische Leitideen und Vorhaben, die am Ende des Verfahrens in einem Leitbild zusammengefasst werden. Diese neuformulierte Visionen beruhen auf drei wesentliche Aspekte, die das Leitbild der Schule als hochqualitatives Konstrukt erscheinen lassen. Diese drei Aufgaben sehen wie folgt aus:[4]

a)Qualitätskriterien

Ein Leitbild muss bestimmte Qualitätskriterien beinhalten, die erlauben würden, dass man später eine präzise Formulierung der Ziele vornimmt. Eine Evaluation des Leitbildes kann nicht durchgeführt werden. In diesem Fall ist die Hervorhebung von einer oder zwei Leitideen zur ausführlichen Qualitätsprüfung ein sinnvolles Vorgehen. Über die anderen Leitsätze sollte nur eine Berichterstattung genügen.

[...]


[1] Jürgen van Buer & Peter J. Hallmann; „Qualität von Schule“ S 322, Lang Verlag, Frankfurt am Main 2007

[2] Die Senatsverwaltung für Bildung , Jugend und Sport, „ Erläuterungen zur AV Schulprogramm“

[3] Schmidinger, Elfride;Wege, Jürgen;Brunner Ilse;“Mit dem Portfolio zum Schulprogramm“, Schneider Verlag, Hohengehren 2007 S. 3,4

[4] Kempfert, Guy; Rolff, Hans-Günter; „ Qualität und Evaluation“ S. 177-178, Beltz Verlag 2005

Details

Seiten
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783640743322
ISBN (Buch)
9783640743681
DOI
10.3239/9783640743322
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin – Philosophische Fakultät IV
Erscheinungsdatum
2010 (November)
Note
2,0
Schlagworte
Schulprogramm Qualitätssicherung
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Titel: Schulprogramm und Qualitätssicherung