Lade Inhalt...

Das Kommunistische Manifest - Eine Analyse

©2009 Seminararbeit 14 Seiten

Zusammenfassung

Der Philosoph und Journalist Karl Marx gehört mit Sicherheit zu den umstrittensten Denkern des 19. Jahrhunderts, beruht auf seinem Schaffen nämlich sowohl eine wundervolle Utopie, welche bis heute weltweit viele Millionen Anhänger findet, als auch eine real existierende Politik, welche die Lehre von Marx in der Vergangenheit auf das Abscheulichste missbraucht hat. Diesen Widerspruch gilt es aufzulösen. Marx ist einer der wohl meist zitierten Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft. Dank seines Versuchs der Analyse des Kapitalismus gilt er als wichtigster Wegbereiter der Idee des Sozialismus und in dessen Vollendung des Kommunismus.
Zu seinen bekannteren Werken gehört neben „Das Kapital – Kritik der politischen Ökonomie“ in drei Bänden, auch das „Manifest der Kommunistischen Partei“, welches in der Öffentlichkeit überwiegend als „Kommunistisches Manifest“ (KM) bezeichnet wird. Diesem möchte ich in der folgenden Hausarbeit meinen Schwerpunkt widmen. Dazu ist es zunächst nötig, eine kurze skizzenhafte Biografie von Karl Marx zu zeichnen, damit im Ansatz klar werden kann, warum dieser Mann zu einem der Wortführer einer internationalen Arbeiterrevolution wurde. Im weiteren Verlauf werde ich auf die Bedeutung des KM für die Arbeiterschaft eingehen und die einzelnen Thesen der insgesamt vier Kapitel (Kapitel 1: Bourgeois und Proletarier, Kapitel 2: Proletarier und Kommunisten Kapitel 3: Sozialistische und kommunistische Literatur, Kapitel 4: Stellung der Kommunisten zu den verschiedenen oppositionellen Parteien) der Streitschrift analysieren. Gleichzeitig werde ich teilweise auf Kritik an Marxens Theorien innerhalb des KM eingehen. Zuletzt werde ich die Ergebnisse meiner Arbeit kurz zusammenfassen und ein kleines Fazit darüber formulieren, in welchem Umfang Karl Marx für das 21. Jahrhundert noch eine Bedeutung für uns hat. Dass dies der Fall sein muss, zeigt allein die Tatsache, dass sich mit der SPD und der Partei Die Linke zwei im Bundestag vertretene Parteien in ihrem Grundsatzprogramm bzw. programmatischen Eckpunkten auf die marxsche Lehre als Wurzel ihrer Bewegung beziehen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biografie

3. Das Kommunistische Manifest
3.1 Allgemeine Erläuterungen
3.2 Bourgeois und Proletarier
3.3 Proletarier und Kommunisten
3.4 Sozialistische und kommunistische Literatur
3.4.1 Der reaktionäre Sozialismus
3.4.1.1 Der feudale Sozialismus
3.4.1.2 Kleinbürgerlicher Sozialismus
3.4.1.3 Der deutsche oder „wahre“ Sozialismus
3.4.2 Der konservative oder Bourgeoissozialismus
3.5 Stellung der Kommunisten zu den verschiedenen oppositionellen Parteien

4. Zusammenfassung

5. Quellen

1. Einleitung

Der Philosoph und Journalist Karl Marx gehört mit Sicherheit zu den umstrittensten Denkern des 19. Jahrhunderts, beruht auf seinem Schaffen nämlich sowohl eine wundervolle Utopie, welche bis heute weltweit viele Millionen Anhänger findet, als auch eine real existierende Politik, welche die Lehre von Marx in der Vergangenheit auf das Abscheulichste missbraucht hat. Diesen Widerspruch gilt es aufzulösen. Marx ist einer der wohl meist zitierten Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft. Dank seines Versuchs der Analyse des Kapitalismus gilt er als wichtigster Wegbereiter der Idee des Sozialismus und in dessen Vollendung des Kommunismus.

Zu seinen bekannteren Werken gehört neben „Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie“ in drei Bänden, auch das „Manifest der Kommunistischen Partei“, welches in der Öffentlichkeit überwiegend als „Kommunistisches Manifest“ (KM) bezeichnet wird. Diesem möchte ich in der folgenden Hausarbeit meinen Schwerpunkt widmen. Dazu ist es zunächst nötig, eine kurze skizzenhafte Biografie von Karl Marx zu zeichnen, damit im Ansatz klar werden kann, warum dieser Mann zu einem der Wortführer einer internationalen Arbeiterrevolution wurde. Im weiteren Verlauf werde ich auf die Bedeutung des KM für die Arbeiterschaft eingehen und die einzelnen Thesen der insgesamt vier Kapitel (Kapitel 1: Bourgeois und Proletarier, Kapitel 2: Proletarier und Kommunisten Kapitel 3: Sozialistische und kommunistische Literatur, Kapitel 4: Stellung der Kommunisten zu den verschiedenen oppositionellen Parteien) der Streitschrift analysieren. Gleichzeitig werde ich teilweise auf Kritik an Marxens Theorien innerhalb des KM eingehen. Zuletzt werde ich die Ergebnisse meiner Arbeit kurz zusammenfassen und ein kleines Fazit darüber formulieren, in welchem Umfang Karl Marx für das 21. Jahrhundert noch eine Bedeutung für uns hat. Dass dies der Fall sein muss, zeigt allein die Tatsache, dass sich mit der SPD1 und der Partei Die Linke2 zwei im Bundestag vertretene Parteien in ihrem Grundsatzprogramm bzw. programmatischen Eckpunkten auf die marxsche Lehre als Wurzel ihrer Bewegung beziehen.

2. Biografie

Um Karl Marx wirklich zu verstehen, ist ein kurzer Blick in den Verlauf seines Lebenswegs notwendig.3 Gleich zu Beginn sei festzuhalten, dass Marx einer eher wohlhabenden jüdischen Familie entstammt, seine revolutionären Ideen daher keinesfalls nur aus einer persönlich wirtschaftlich-sozialen schlechten Lage in seiner Kindheit und Jugend resultieren kann.4 Sein Vater Heinrich Marx hatte es unter der napoleonischen Herrschaft immerhin zum Justizrat geschafft. Dieses Amt konnte er nach der Vertreibung Napoleons aus Deutschland allerdings nur unter preußischem Diktat weiterführen, indem er 1816 zum Protestantismus konvertierte. Darin kann man zumindest ansatzweise bereits erkennen, warum Marx später dem preußischen Staat kritisch gegenübersteht und seine Theorien entwickelt, denn selbiger Staat verweigerte seinem Vater aufgrund seiner Religionszugehörigkeit zunächst seinen Arbeitsplatz.

Deutlich prägender war mit Sicherheit dann allerdings sein späteres Studium. Zunächst 1835 an der Universität in Bonn eingeschrieben, wechselte der noch junge Marx bereits 1836 nach Berlin. Schwerpunkte seines Studiums bildeten dort jedoch verstärkt die Bereiche der Philosophie und Geschichte. Hier entwickelt sich Marx auch zu einem so genannten Linkshegelianer, welche sich auf die Lehren des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel beziehen.5 Dieser hatte bis zu seinem Tode 1831 an der Universität Berlin einen Lehrstuhl inne und erfreute sich sowohl unter der konservativen als auch der linksorientierten Studentenschaft großer Beliebtheit. In Abwesenheit wurde Marx 1841 in Jena zum Doktor der Philosophie promoviert.6 In Bonn angekommen, erhielt Marx die von ihm erhoffte Professorenstelle jedoch nicht, da ihn Preußen als führenden Oppositionellen betrachtete. Damit hatte der existierende Staat ein zweites Mal seinen Lebensweg beeinflusst. Die vom ihm zunächst miterarbeitete und kurze Zeit später geleitete „Rheinische Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe“ wurde nach nur einem Jahr bereits 1843 aufgrund der „Karlsbader Beschlüsse“ verboten.7 Und wieder hatte der preußische Staat massiv in sein Leben eingegriffen. Marx ging deshalb nach Paris, wo er gemeinsam mit Arnold Ruge die „Deutsch-Französischen Jahrbücher“ herausgab. Eine Zusammenarbeit zwischen den französischen Sozialisten mit katholischer Prägung und dem deutschen Kommunisten Marx scheiterte jedoch schnell aufgrund zahlreicher Differenzen. Während sein kurzzeitiger Weggefährte weiterhin als Linkshegelianer auf die bürgerliche Demokratie setzte, entwickelte Marx dank dieses Bruchs seine eigenen Theorien, indem er sich zum einem von den französischen Sozialisten kritisch distanzierte und zum anderen verstärkt der politischen Ökonomie zuwandte.8 Inzwischen hatte er auch Friedrich Engels kennen gelernt, welcher ihn in seinem späteren Londoner Exil finanziell unterstützte. Engels war für Marx jedoch auch ein enger Vertrauter und Gesprächspartner, mit welchem er eng zusammenarbeitete. Marx vertrat jedoch stets radikalere Forderungen als Engels.

Im Jahr 1845 durchstrich der preußische Staat abermals Marxens Pläne, indem dieser eine Ausweisung des Querdenkers gegenüber Frankreich durchsetzte. Grund hierfür war u.a. die Beteiligung an dem deutschen monarchiekritischen Wochenblatt „Vorwärts“, welches dank Marx eine sozialistische Färbung erhielt.9 Marx siedelte nach Belgien über, worauf die preußische Regierung auch von diesem Land die Ausweisung einforderte. Marx gab Ende des Jahres daraufhin seine preußische Staatsbürgerschaft auf, um einer Ausweisung nach Deutschland zu entgehen.10 Während dieser Zeit knüpften Marx und Engels enge Kontakte zum revolutionären britischen Flügel der Chartisten.11 Anfang des folgenden Jahres gipfelten die Bestrebungen der Beiden in der Gründung des „Kommunistischen Korrespondenz-Komitees“. Dieses hatte nicht geringeres zum Ziel, als die Einigung von Kommunisten und revolutionären Arbeitern in Deutschland und darüber hinaus. Im Jahr 1847 tritt Marx schließlich dem „Bund der Gerechten“12 unter der Federführung Wilhelm Weitlings bei. Dieser wurde im gleichen Jahr auf Marx Bestrebungen hin zum „Bund der Kommunisten“ (BdK) umgegründet. Für diesen verfasste er schließlich auch „Das Manifest der Kommunistischen Partei.“13 Aus dem BdK wurden beide jedoch später ausgeschlossen, nachdem sie gegen die Statuten verstoßen hatten. Infolge der deutschen Märzrevolution zog es Marx nach Köln, wo er die „Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie“ herausgab. Das Blatt wurde jedoch im Mai 1849 von der preußischen Regierung verboten und Marx schließlich für staatenlos erklärt. 14 Für kurze Zeit kehrte er dann nach Frankreich zurück, musste allerdings bereits Juni 1849 ins Exil nach London flüchten, um einer Internierung zu entgehen. 15 Im Exil entstand u.a. sein wichtigstes Werk, der erste Teil des Kapitals.16 Marx versuchte allerdings weiterhin Einfluss in Deutschland auszuüben, indem er in Zusammenarbeit mit Wilhelm Liebknecht 1869 die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ gründete. Fünf Jahre zuvor wurde er zudem Gründungsmitglied der „Internationalen Arbeiter-Assoziation“.

[...]


1 SPD: siehe S.14 Verweis auf marxistische Gesellschaftsanalyse

2 Linke: siehe S. 6 Karl Marx Zitat

3 geboren 5. Mai 1818 in Trier; gestorben 14. März 1883 in London

4 vgl. Mehring: S. 7ff.

5 vgl. Mehring: S. 15ff.

6 vgl. Mehring S. 31f.

7 vgl. Mehring S. 40ff.

8 vgl. Mehring S. 38ff.

9 vgl. Mehring S. 88ff.

10 vgl. Mehring S. 116

11 vgl. Mehring S. 116f.

12 vgl. Mehring S. 145ff.

13 vgl. Mehring S. 154f.

14 vgl. Mehring S.162 ff.

15 vgl. Mehring S. 198ff.

16 Vgl. Mehring S. 364ff.

Details

Seiten
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783640854516
ISBN (Buch)
9783640854837
DOI
10.3239/9783640854516
Dateigröße
405 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Universität Chemnitz – Institut für Politikwissenschaften
Erscheinungsdatum
2011 (März)
Schlagworte
Kommunistische Manifest Karl Marx Friedrich Engels Bourgeois Proletarier reaktionäre Sozialismus feudale Sozialismus Kleinbürgerlicher Sozialismus Bourgeoissozialismus
Zurück

Titel: Das Kommunistische Manifest - Eine Analyse
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
14 Seiten