Organisation und räumliche Ordnung der Wirtschaft
Standortfaktoren und Akteure
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
0 Einleitung
1 Akteure im Wirtschaftssystem
1.1 Unternehmen
1.2 Private Haushalte
1.3 Der Staat
2 Idealtypen von Wirtschaftsordnungen
3 Wirtschaftssektoren
3.1 Der primäre Sektor
3.2 Der sekundäre Sektor
3.3 Der tertiäre Sektor
3.4 Quartäre Sektor
3.5 Modell des Wandels der Wirtschaftssektoren
4 Standortfaktoren
0 Einleitung
Zu Beginn dieser Ausarbeitung wird eine Abbildung vorgestellt, die eine Übersicht der zu behandelten Themen gibt und gleichzeitig die Verflechtung dieser darstellt. Abb. 1 zeigt das ökonomische Raumsystem sowie die Akteure im Wirtschaftsgeschehen im Rahmen der Wirtschaftsgeographie. Im Folgenden werden die einzelnen Begriffe, die miteinander in Beziehung stehen, erläutert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Das ökonomische Raumsystem und Akteure im Wirtschaftsgeschehen im Rahmen der Wirtschaftsgeographie. Quelle: Heineberg, 2003, S.93
Im Mittelpunkt stehen hierbei die Akteure im Wirtschaftgeschehen, welche in einem separaten Thema näher betrachtet werden. Diese Akteure haben Einfluss auf das ökonomische Raumsystem und auf die Wirtschaftsektoren. Ersteres besteht aus den drei Systemelementen die wechselseitige Abhängigkeiten aufweisen:
- Die Struktur meint die Verteilung der ökonomischen Aktivitäten (Produktion, Kon- sum) innerhalb eines Raumsystems.
- Unter Interaktion versteht man die Bewegung von mobilen Produktionsfaktoren (z. B. Kapitel, Arbeit) zwischen den Standorten bzw. Regionen.
- Die Dynamik von Standort- und Regionalstruktur wird hier als Prozess betitelt (vgl. Heineberg, 2003, S. 96).
Die Idealtypen der Wirtschaftsordnungen werden ebenfalls Gegenstand dieser Ausarbeitung sein. Auf der Abb. 1 ist zu erkennen, dass diese Einfluss auf das ökonomische Raumsystem und auf die Wirtschaftsektoren haben. Die Raumwirtschaftstheorien, die in dieser Arbeit keine Rollen spielen werden, beeinflussen diese ebenfalls.
Der Wirtschaftsraum, als zentraler Begriff der Wirtschaftgeographie, gilt als ein Landschafts- ausschnitt, der durch bestimmte sozio-ökonomische Strukturmerkmale bzw. funktionale Ver- flechtungen charakterisiert ist. Durch die individuelle Struktur hebt sich der Wirtschaftsraum von anderen Wirtschaftsräumen ab (vgl. Leser, 2005, S. 1081). Es besteht eine Wechselwirkung zwischen dem Wirtschaftsraum und dem ökonomischen Raumsystem. Der Begriff Wirtschaftraum wurde abgeleitet aus den Termini Wirtschaftslandschaft und Wirtschaftsformation. Als Wirtschaftlandschaft wird die vom Menschen umgestaltete Naturlandschaft gemeint (vgl. Heineberg, 2003, S. 96). Die Wirtschaftsformation ist ein „Raumbegriff, der die Anordnung der zu einem Wirtschaftszweig gehörenden Objekten und die Prozesse zwischen diesen Objekten im Raum hervorhebt“(Leser, 2005, S. 1080).
In dieser Ausarbeitung wird versucht, die grundsätzlichen Aspekte des Wirtschaftssystems der Wirtschaftsgeographie anzusprechen und zu erläutern.
Das erste Kapitel widmet sich der Frage, welche Akteure im Wirtschaftssystem auftreten. Hierbei werden lediglich die drei Hauptakteure, der Staat, die privaten Haushalte sowie die Unternehmen angesprochen. Der Wirtschaftskreislauf sowie die Aufgaben dieser drei Hauptakteure werden thematisiert.
Unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, werden die Idealtypen von Wirtschaftsordnungen im zweiten Kapitel näher betrachtet. Vier Idealtypen nach S. Klatt werden erklärt und es wird ferner versucht, die praktische Umsetzung der Mischformen zu er- läutern.
Im anschließenden dritten Kapitel werden die einzelnen Wirtschafts- bzw. Produktionssektoren angesprochen. Auf den Wandel von der Agrargesellschaft hin zu der Dienstleistungsgesellschaft, also der Wandel der Wirtschaftssektoren, wird ebenfalls näher eingegangen.
Im darauffolgenden vierten Kapitel werden die Standortfaktoren, die als maßgebliche Einflussgröße für die Standortwahl eines Unternehmens gilt, behandelt. Hierbei wird die Frage geklärt, welche Vorrausetzungen gelten müssen, damit ein bestimmter Faktor als so eine Einflussgröße und somit auch ein Standortfaktor Geltung findet. Die allgemein übliche Unterscheidung zwischen den harten und weichen Standortfaktoren und deren Einfluss auf die Niederlassung von Unternehmen, werden ebenfalls geschildert.
1 Akteure im Wirtschaftssystem
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Akteure im Wirtschaftssystem und Wirtschaftskreisläufe. Quelle: Klein, 2005, S.337
Allgemein kann man drei Hauptakteure, welche in Kreislaufbeziehungen zueinander stehen, unterteilen. Mit diesen drei Hauptakteuren meint man den Staat, die Haushalte und die Un- ternehmen.
Abb. 2 zeigt die drei Hauptakteure und stellt deren Kreislauf sehr übersichtlich dar. Dieser Wirtschaftskreislauf zeigt modellhaft die wichtigsten Tausch- und Zahlungsvorgänge, die zwi- schen den Wirtschaftsakteuren vorkommen1 Der Kreislauf wird gebildet aus den Austausch von Gütern bzw. Dienstleistungen (blaue Linien) und dem Austausch von Geld (rote Linien) Die Haushalte erbringen Arbeitsleistungen an die Unternehmen, die diese mit Einkommen vergüten. Dieses Einkommen wird durch Konsumausgaben wieder an die Unternehmen abge- geben, so dass dieser Geldfluss in umgekehrter Richtung zurückfließt. Im Extremfall können die privaten Haushalte das gesamte Einkommen ausgeben, oft wird ein Teil aber auch gespart (vgl. Halver und Reske, 2006, S. 78).
Der Staat kann ebenfalls als Arbeitgeber agieren, so dass die Haushalte hier auch Arbeitsleistungen einbringen können und folglich Einkommen beziehen.
Desweiteren zahlen die Haushalte Steuern an den Staat, der als Gegenleistung Dienstleitungen (z. B. Bildung, Infrastruktur) erbringt .
[...]
1 Es gibt weitere Modelle von Wirtschaftskreisläufen, so erweitert sich dieser Kreislauf z. B. bei dem so genannten erweiterten Wirtschaftskreislauf um die Kapitalsammelstellen.