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Lösungsorientierte Beratung und ihre praktische Fallanwendung

©2011 Hausarbeit 14 Seiten

Zusammenfassung

In der folgenden Arbeit beschäftige ich mit der lösungsorientierten Beratung. Zunächst werde ich einige zentrale Begriffe klären, um den Rahmen für den Leser und die Arbeit abzustecken und ein besseres Verständnis zu gewährleisten. Außerdem werde ich skizzenhaft die
Unterschiede der fünf im Seminar vorgestellten Beratungskonzepte (kooperative,systemische, klientenzentrierte, lösungsorientierte und kontradiktische Beratung) darstellen.

Anschließend werde ich beschreiben, was unter lösungsorientierter Beratung verstanden werden muss und wie diese funktioniert, um dann einen Überblick zu geben wann bzw. bei welchen Fällen/Klienten/Problemen man lösungsorientierte Beratung anwenden kann
und/oder sollte. Ich werde mich bei dieser Arbeit vorrangig auf Günter G. Bambergers Kapitel „Lösungsorientierte Beratung: Ressourcensuche und mehr“, welches im Buch „Beratungskonzepte in sonderpädagogischen Handlungsfeldern“ herausgegeben von Stephan
Ellinger und Mériem Diouani-Streek (2007) stützen.

An dieser Stelle ist eine Klärung der Begriffe Beratung und (Sozial-)pädagogische Beratung sinnvoll, um sich anschließend der lösungsorientierten Beratung zu widmen.
Beratung: Unter Beratung ist allgemein ein Vorgang/Gespräch zu verstehen, der das Ziel hat Informationen bzw. Unterstützungen zu geben respektive zu kommunizieren, um ein oder mehrere Problem(e) zu lösen. Meist – jedoch nicht zwingend – wird Beratung von fachkundigem Personal (bspw. Bankangestellten, Pädagogen, Versicherungsangestellten)durchgeführt. Des weiteren setzt Beratung immer dort an, wo sich Menschen mit sozial typischen Problemlagen konfrontiert sehen

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Unterschiede zwischen den Beratungskonzepten

Lösungsorientierte Beratung
Entstehungsgeschichte der lösungsorientierten Beratung
Die lösungsorientierte Beratung

Zusammenfassung/Fazit

Literaturverzeichnis

Internetverzeichnis

Einleitung

In der folgenden Arbeit beschäftige ich mit der lösungsorientierten Beratung. Zunächst werde ich einige zentrale Begriffe klären, um den Rahmen für den Leser und die Arbeit abzustecken und ein besseres Verständnis zu gewährleisten. Außerdem werde ich skizzenhaft die Unterschiede der fünf im Seminar vorgestellten Beratungskonzepte (kooperative, systemische, klientenzentrierte, lösungsorientierte und kontradiktische Beratung) darstellen. Anschließend werde ich beschreiben, was unter lösungsorientierter Beratung verstanden werden muss und wie diese funktioniert, um dann einen Überblick zu geben wann bzw. bei welchen Fällen/Klienten/Problemen man lösungsorientierte Beratung anwenden kann und/oder sollte. Ich werde mich bei dieser Arbeit vorrangig auf Günter G. Bambergers Kapitel „Lösungsorientierte Beratung: Ressourcensuche und mehr“, welches im Buch „Beratungskonzepte in sonderpädagogischen Handlungsfeldern“ herausgegeben von Stephan Ellinger und Mériem Diouani-Streek (2007) stützen.

An dieser Stelle ist eine Klärung der Begriffe Beratung und (Sozial-)pädagogische Beratung sinnvoll, um sich anschließend der lösungsorientierten Beratung zu widmen.

Beratung:

Unter Beratung ist allgemein ein Vorgang/Gespräch zu verstehen, der das Ziel hat Informationen bzw. Unterstützungen zu geben respektive zu kommunizieren, um ein oder mehrere Problem(e) zu lösen[1]. Meist – jedoch nicht zwingend – wird Beratung von fachkundigem Personal (bspw. Bankangestellten, Pädagogen, Versicherungsangestellten) durchgeführt. Des weiteren setzt Beratung immer dort an, wo sich Menschen mit sozial typischen Problemlagen konfrontiert sehen[2].

„Beratung ist zunächst eine Interaktion zwischen zumindest zwei Beteiligten, bei der

die beratende(n) Personen die Ratsuchende(n) – mit Einsatz von kommunikativen

Mitteln – dabei unterstützen, in bezug auf eine Frage oder auf ein Problem mehr

Wissen, Orientierung oder Lösungskompetenz zu gewinnen.“[3]

(Sozial-)pädagogische Beratung:

Im Unterschied zur Beratung (s.o.) ist sozialpädagogische Beratung im Wesentlichen durch ihren Bezug auf den Alltag der Klienten und Problembetroffenen gekennzeichnet. Sozialpädagogische Beratung ist im Kern alltags- und lebensweltorientierte Beratung, die Probleme, Konflikte und Krisen als normale Phänomene der menschlichen Entwicklung versteht[4].

Hans Josef Tymister beschreibt pädagogische Beratung als Beratung, die alle Beratungen von Kindern Jugendlichen und Erwachsenen umfasst und den Schwerpunkt auf der Bildungsarbeit hat – auch für Erwachsene[5].

Unterschiede zwischen den Beratungskonzepten

Bevor ich nun auf die lösungsorientierte Beratung genauer eingehe möchte ich sie kurz abgrenzen bzw. die wesentlichen Unterschiede zu den im Seminar betrachteten Beratungskonzepten grob herausstellen.

Zu den Zielgruppen der lösungsorientierten Beratung[6] zählen Familien – also Kinder und Eltern – sowie Menschen mit Problemen im privaten oder beruflichen Problemen. Die zu beratenden Menschen werden als Klienten bezeichnet. Sie findet also Anwendung in der Familien- und Lebenskrisenberatung. Diese Beratung geht von der Einzigartigkeit eines jeden Klienten aus und konzentriert sich auf Ressourcen und Lösungen. Außerdem setzt diese Art von Beratung die Überzeugung voraus, dass der Mensch bestimmte Ressourcen zur Verfügung hat, die er manchmal aus dem Blick verliert. Das besondere an der Methode dieser Beratung ist, dass sie keine Problemursachenanalyse ist, sondern sich auf die Wiederentdeckung von Ressourcen und Entwicklung von Lösungen konzentriert und dass der Focus nicht auf dem Problem liegt. Außerdem bekommt der Klient „Hausaufgaben“ auf und erhält „Komplimente“ sowie am Ende der Beratung ein Abschiedsgeschenk als Geste der Verbundenheit.

Im Gegensatz dazu konzentriert sich die klientenzentrierte Beratung[7] auf die Anwendungsgebiete Erziehungs-, Schullaufbahnberatung und Frühförderung. Die Klienten dieser Beratung sind Eltern (mit behinderten Kinder) und Lehrkräfte. Die Grundannahme dieser Beratung ist, dass jeder Mensch angeborene Tendenzen hat, die der Entfaltung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten im sozialem Kontext und der persönlichen Weiterentwicklung dienen. Zu beachten sind Empathie, Kongruenz und unbedingte Wertschätzung des Klienten. Die besondere Methode dieser Beratung stellt die Interventionsstrategie des Fünfschritts: Spiegeln, Konfrontieren, Zusammenfassen, Konkretisieren und der Perspektivwechsel dar.

Die Anwendungsbereiche der systemischen Beratung[8] befinden sich vorrangig in der Präventiv- Lern-, Erziehungs-, Verhaltens-, System-, Schulorganisations-, Schullaufbahn-, Berufswahl- und Unterrichtsberatung sowie der Familientherapie. Die Zielgruppe der zu Beratenden stellen somit Schulleiter, Lehrer (Kollegen), Eltern, Kinder, Jugendliche und Schüler dar. Die Gleichberechtigung der (Gesprächs-, Beratungs-)Partner stellt die Grundannahme dar. Außerdem ist sie ressourcen-, lösungs-, autonomie- und systemorientiert und fußt auf dem Menschenbild, dass dieser nur Symptomträger eines aus dem Gleichgewicht geratenen Systems ist. Hier liegt das besondere der Methode darin, dass der Systemhintergrund des zu Beratenden berücksichtig werden muss und das nicht der zu Beratende das Problem produziert, sondern das System selbst.

Ratsuchende Schüler, Kinder, Jugendliche oder Mitarbeiter pädagogischer Einrichtungen stellen die Zielgruppe der kooperativen Beratung[9] dar. Ihre Anwendungsbereiche sind die Teamberatung (Schülerrat), die kollegiale Supervision, das Coaching und die Unterrichtsplanung. Das Menschenbild welches hier zugrunde liegt, ist das, dass der Mensch ein universelles ganzheitliches Wesen ist, das denkt, fühlt, spricht und zielgerichtet handelt. Die Beratung erfolgt aufgrund einer verstehenden und symmetrischen Interaktion, die auf Empathie, Kongruenz und Akzeptanz basiert. Diese Beratung erfolgt auf der horizontalen Ebene und ist symmetrisch und kooperativ. Die Methode zielt auf ressourcenorientierte Gesprächsführung und nicht darauf, dass der Ratsuchende Kompetenzen zur eigenen Problemlösung erwirbt.

Die Klienten der kontradiktischen Beratung[10] sind Eltern, Kinder und Kollegen, die in den Bereichen Erziehungsproblemen, kollegialen Konflikten und Problemen am Arbeitsplatz beraten werden. Hier gilt die Annahme, dass sich der Mensch selbst seine subjektive Wirklichkeit konstruiert, und dass seine Grenzen (vom Berater) akzeptiert werden. Die Methode dieses Beratungskonzeptes zielt darauf ab, eine neue Lesart zu entwickeln und ist keine Problemursachenanalyse. Des weiteren setzt sie auf kontradiktische Nutzung der Krisensituation sowie kreative Aktivationsplanung.

[...]


[1] http://de.thefreedictionary.com/Beratung

[2] Bernd Dewe, „ Beratung“, S. 134

[3] vgl. Ursel Sickendiek, „Beratung – Eine Einführung in sozialpädagogische und psychosoziale

Beratungsansätze“, S. 13

[4] Nando Belardi, „Beratung – eine sozialpädagogische Einführung“, S. 32ff

[5] Hans Josef Tymister, „Pädagogische Beratung als Grundqualifikation der Arbeit mit Erwachsenen und

Jugendlichen“, S. 67

[6] vgl. Günter G. Bamberger, „Lösungsorientierte Beratung: Ressourcensuche und mehr“, S. 89ff

[7] vgl. Erwin Breitenbach, „Klientenzentrierte Beratung“, S. 33ff

[8] vgl. Monika A. Vernooij, „Beratung unter systemischem Aspekt“, S. 51ff

[9] vgl. Wolfgang Mutzeck, „Kooperative Beratung – Möglichkeit einer Klärung, Problemlösung und

Unterstützung in (sonder)pädagogischen Handlungsfeldern“, S. 71ff

[10] vgl. Stephan Ellinger, „ Kontradiktische Beratung“, S. 111ff

Details

Seiten
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783640882410
ISBN (Buch)
9783640882571
DOI
10.3239/9783640882410
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Erscheinungsdatum
2011 (April)
Note
1
Schlagworte
Lösungsorientierte Beratung; Beratung; pädagogische Beratung systemische Beratung kontradiktische Beratung; klientenzentrierte Beratung; de Shazer; Erickson Insoo Kim Berg; Skalierung; Reframing; Unterschied
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