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Grundlagen und Ausprägungen des demographischen Wandels in Deutschland

©2009 Studienarbeit 39 Seiten

Zusammenfassung

„Deutschland schrumpft, die Welt wächst!“
Diese und andere plakative Schlagzeilen begegnen uns nahezu täglich in den Medien. Der demographische Wandel, ist zunehmend mit der Globalisierung der Megatrend und eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Während die Weltbevölkerung kontinuierlich ansteigt, minimiert sich die Einwohnerzahl in Deutschland bedrohlich. Seit dem Jahr 2003 verläuft die Bevölkerungszahl in Deutschland rückläufig. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die hohe Sterbequote nicht wie bisher durch einen positiven Wanderungssaldo kompensiert werden konnte. Eine geringe Geburtenrate, der Wandel der Lebensstrukturen sowie die zunehmende Lebenserwartung gelten als weitere Faktoren für das nachdenklich stimmende Stadium des demographischen Wandels. Welche vielfältigen Auswirkungen diese Veränderung allerdings auf alle Lebensbereiche haben wird, kann lediglich anhand von Prognosen erahnt werden. Dennoch kann schon jetzt gesagt werden, dass die entstehenden Veränderungen des demographischen Wandels fundamentale Folgen haben werden und ein radikales Umdenken erforderlich wird, das unsere Gesellschaft als auch unser Miteinander stark beeinflusst. Aus diesem Grunde ist dem demographischen Wandel seitens der Bevölkerung und insbesondere aus Richtung der Politik und Wirtschaft eine größtmögliche Aufmerksamkeit zu zollen.
Diese Arbeit soll und kann bezüglich dieser Missstände keine Lösungsansätze liefern, vielmehr soll sie in Form einer kompakten Übersicht, einen Überblick über die grundlegende Problematik und der ihr zu Grunde liegenden Ursachen aufzeigen, um so zu einem besseren Verständnis beizutragen. Mithilfe der differenziert dargestellten Grundlagen soll eine kritische Hinterfragung von Prognosen, wie auch eine Befähigung zur Interpretation der aktuellen Situation ermöglicht werden. Die Analyse möglicher Ursachen und der Verweis auf mögliche Handlungsalternativen leisten hierbei einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung der erforderlichen Transparenz. Erst hierdurch kann die Komplexität des Wandels aufgezeigt und der Leser für die hohe Bedeutung des Themas sensibilisiert werden. Dabei kann bereits an dieser Stelle vermerkt werden, dass ein kontinuierlicher Informationsabruf der aktuellen demographischen Lage die unentbehrliche Voraussetzung für ein zeitgemäßes Handeln bildet.
Denn bereits Heraklit von Ephesus bemerkte: „Nichts ist so beständig wie der Wandel!“

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundlagen des demographischen Wandels
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Demographie
2.1.2 Demographischer Wandel
2.1.3 Alterspyramide
2.2 Konstitutive Parameter der Bevölkerungsentwicklung
2.2.1 Fertilität
2.2.2 Mortalität
2.2.3 Migration
2.2.4 Populationsdynamik
2.2.5 Nuptialität
2.2.6 Morbidität
2.3 Signifikante Prozesse des demographischen Wandels
2.3.1 Schrumpfung
2.3.2 Heterogenisierung
2.3.3 Alterung
2.3.4 Singularisierung

3 Der Demographische Wandel in Deutschland
3.1 Aktuelle demographische Lage in Deutschland
3.1.1 Aktuelle Titelthemen des demographischen Wandels
3.1.2 Gründe für die aktuelle Tendenz
3.2 Prognosen der Bevölkerungsentwicklung bis 2050
3.2.1 Trends
3.2.2 Aussagekraft von Bevölkerungsvorausberechnungen
3.2.3 Prognoseprobleme - Vorausberechnung und Realität
3.3 Wesentliche sektorale Konsequenzen des demographischen Wandels
3.4 Auswirkungen des demographischen Wandels auf Unternehmen und Wirtschaft

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Grundformen der Alterspyramiden

Abbildung 2: Bevölkerung in absoluten Zahlen, Anteile der Altersgruppen in Prozent,1960 bis 2050

Abbildung 3: Haushalte nach Haushaltsgrößen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

„Deutschland schrumpft, die Welt wächst!“1

Diese und andere plakative Schlagzeilen begegnen uns nahezu täglich in den Medien. Der demographische Wandel, ist zunehmend mit der Globalisierung der Megatrend und eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Während die Weltbevölkerung kontinuierlich ansteigt, minimiert sich die Einwohnerzahl in Deutschland bedrohlich. Seit dem Jahr 2003 verläuft die Bevölkerungszahl in Deutschland rückläufig. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die hohe Sterbequote nicht wie bisher durch einen positiven Wanderungssaldo kompensiert werden konnte.2 Eine geringe Geburtenrate, der Wandel der Lebensstrukturen sowie die zunehmende Lebenserwartung gelten als weitere Faktoren für das nachdenklich stimmende Stadium des demographischen Wandels. Welche vielfältigen Auswirkungen diese Veränderung allerdings auf alle Lebensbereiche haben wird, kann lediglich anhand von Prognosen erahnt werden. Dennoch kann schon jetzt gesagt werden, dass die entstehenden Veränderungen des demographischen Wandels fundamentale Folgen haben werden und ein radikales Umdenken erforderlich wird, das unsere Gesellschaft als auch unser Miteinander stark beeinflusst. Aus diesem Grunde ist dem demographischen Wandel seitens der Bevölkerung und insbesondere aus Richtung der Politik und Wirtschaft eine größtmögliche Aufmerksamkeit zu zollen.

Diese Arbeit soll und kann bezüglich dieser Missstände keine Lösungsansätze liefern, vielmehr soll sie in Form einer kompakten Übersicht, einen Überblick über die grundlegende Problematik und der ihr zu Grunde liegenden Ursachen aufzeigen, um so zu einem besseren Verständnis beizutragen. Mithilfe der differenziert dargestellten Grundlagen soll eine kritische Hinterfragung von Prognosen, wie auch eine Befähigung zur Interpretation der aktuellen Situation ermöglicht werden. Die Analyse möglicher Ursachen und der Verweis auf mögliche Handlungsalternativen leisten hierbei einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung der erforderlichen Transparenz. Erst hierdurch kann die Komplexität des Wandels aufgezeigt und der Leser für die hohe Bedeutung des Themas sensibilisiert werden. Dabei kann bereits an dieser Stelle vermerkt werden, dass ein kontinuierlicher Informationsabruf der aktuellen demographischen Lage die unentbehrliche Voraussetzung für ein zeitgemäßes Handeln bildet. Denn bereits Heraklit von Ephesus bemerkte: „Nichts ist so beständig wie der Wandel!“3

2 Grundlagen des demographischen Wandels

2.1 Begriffsdefinitionen

2.1.1 Demographie

Demographie auch bekannt als Bevölkerungswissenschaft ist die Lehre von den Ursachen und Folgen der Bevölkerungsschwankungen.4 Als wissenschaftliche Disziplin erforscht sie speziell die Bevölkerungsstruktur, die Bevölkerungsbewegung sowie die Bevölkerungsentwicklung.5 Mit Hilfe der Statistik werden Größen- sowie Strukturmerkmale der Bevölkerung erhoben und evaluiert.6 Dabei stehen Ursachen und Wirkungen der demographischen Erscheinungen, wie Stand, Entwicklung und Anordnung der Bevölkerung sowie ihrer räumlichen Verteilung, das generative Verhalten, die Sterblichkeit und die räumliche Bevölkerungsbewegung, speziell die Berührungspunkte zu Haushalt und Familie und auch Randgebiete der Erwerbstätigkeit im Fokus der Untersuchungen.7

2.1.2 Demographischer Wandel

Unter dem Begriff demographischer Wandel bzw. demographischer Übergang versteht man alle Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur eines Landes, die grundlegender Natur sind, die also über einen längeren Zeitraum andauern und diese nachhaltig beeinflussen.8 Der Begriff „Demographischer Wandel“ ist zunächst weder positiv noch negativ aufzufassen.9 Dennoch wird aktuell der Demographische Wandel oft negativ und synonym mit dem „Altern der Bevölkerung“ verwandt und gehört zu den gravierendsten gesellschaftlichen Veränderungen sowie zu eines der meist diskutierten Themen unserer Zeit.10

2.1.3 Alterspyramide

Die Alterspyramide ist eine graphische Darstellung des Altersaufbaus und ist die gängigste Methode, die Altersverteilung einer Gesellschaft übersichtlich darzustellen.11 Für jeden Jahrgang gibt es rechts einen horizontalen Balken für die Anzahl der Frauen, links einen für die Anzahl der Männer. Die Alterspyramide ist stufenförmig angeordnet12 und verläuft von unten nach oben, beginnend mit dem geringsten Alter.13 Krisen und Kriege, aber auch Zeiten hoher Heiratsneigung und Geburtenfreudigkeit wie beispielsweise der „Baby-Boom“ werden anhand prägnanter Einschnitte oder Wölbungen in der Bevölkerungspyramide kenntlich gemacht.14

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Grundformen der Alterspyramiden15

2.2 Konstitutive Parameter der Bevölkerungsentwicklung

2.2.1 Fertilität

Der Begriff Fertilität wurde in der aktuellen demographischen und bevölkerungssoziologischen Diskussion gegen den klassischen deutschen Begriff „Fruchtbarkeit“ faktisch ersetzt, da dieser in der alltäglichen Verwendung, eine starke Abhängigkeit zur Biologie erkennen lässt. Die Begriffsabgrenzung ist notwendig, weil in der Demographie der Vorgang der Erzeugung von Nachwuchs und nicht die Fruchtbarkeit als Fähigkeit zur Fortpflanzung im Fokus der Betrachtung steht.16 Die zentrale demographische Variabel kennzeichnet die tatsächliche Realisierung von Nachkommen,17 die einer Person, einer Gruppe von Personen oder einer ganze Bevölkerung im Lebensverlauf oder innerhalb einer bestimmten Periode zugeschrieben werden kann.18 Gerhard Mackenroth betrachtete die Fertilität, als Resultat einer multiplen Kombination von Verhaltensweisen und Handlungen und prägte in diesem Zusammenhang den Begriff des „generativen Verhaltens“. Seiner Meinung nach wird dieses individuelle generative Verhalten, durch soziale und ökonomische Strukturen, kulturelle Wertesysteme und der familiären Sinnorientierung beeinflusst.19 Die Analyse und Erfassung der Fertilität basiert auf Fertilitätsraten, die quantitativ die Gesamtheit der Lebendgeborenen nach verschiedenen Bevölkerungssegmenten strukturieren. Fertilitätsmaße sind Verhältniszahlen in denen das Ausmaß der Erneuerung einer Bevölkerung durch Geburten charakterisiert wird. Dabei unterscheidet man zwischen Periodenmaßen, welche Ereignisse in einem zeitlichen Querschnitt erfassen und Kohortenmaßen, welche die Geburten sowie Geborene im Lebensverlauf von Frauen verfolgen.20

2.2.2 Mortalität

Mortalität beschreibt den Umfang der Todesfälle im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung oder zu einzelnen Altersklassen21 und wird von biologischen, medizinischen und sozioökonomischen Determinanten sowie von der individuellen Lebensweise gesteuert.22 Als Maß wird die Mortalität überwiegend durch Sterbeziffern oder Sterberaten ausgedrückt und konzeptionell durch Sterbetafeln spezifiziert, die in immer mehr Gebieten Anwendung finden.23 Die Mortalitätsentwicklung kann ziemlich präzise beschrieben werden und unterliegt sehr systematischen Veränderungen. Aus diesem Grund können die Erkenntnisse über die Vergangenheit z.B. sinnvoll für beispielsweise Prognosen zum Einsatz kommen.24

2.2.3 Migration

Migration ist eine weitere bedeutsame Variable für die demographische Entwicklung25 und erklärt die Wanderungsbewegungen von Menschen, zwischen Staaten oder administrativen Untereinheiten eines Staates, die zu einem längerfristigen oder dauernden Wechsel des ständigen Aufenthaltsortes führen. Oftmals wird dieses durch politische, soziale oder wirtschaftliche Not hervorgerufen.26 In der Migration unterscheidet man je nach Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes zwischen Binnen- und Außenwanderung. Unter Binnenwanderung versteht man die Wohnsitzverlagerung von Personen oder Haushalten innerhalb einer politischen oder geografisch abgegrenzten Region. Unbeachtet ist hierbei, die nur zeitlich begrenzte Verlegung des Wohnsitzes oder die diesbezügliche Errichtung eines Zweitwohnsitzes.27 Bei der Außenwanderung hingegen werden die amtlich erfassten Zu- und Abzüge von Personen auch über die Grenzen des Bundesgebietes sowie auch nur vorübergehende Wohnsitzwechsel mit berücksichtigt.28

2.2.4 Populationsdynamik

Populationsdynamik erklärt die Veränderungen innerhalb der Bevölkerungsgesamtheit, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr in den Mittelpunkt der Demographie gerückt sind.29 Die Dynamik wird hier nach Dispersion und Abundanz unterschieden. Dispersions-Dynamik beschreibt die Änderung der Verteilung der Angehörigen einer Bevölkerung durch Zu- und Abwandern. Der Wandel der Populationsdichte durch Fortpflanzung und Tod hingegen ist Thema der Abundanz-Dynamik, die durch die Divergenz der Fertilität und Mortalität entsteht.30 Die Untersuchung der Populationsdynamik stützt sich auf Populationsanalysen, in denen quantitative Angaben über eine möglichst lange Zeit zusammengestellt werden, mit dem Ziel verlässlich die Bevölkerungsentwicklung prognostizieren zu können.31

2.2.5 Nuptialität

Von eher nachrangiger Bedeutung ist der Parameter über die Entwicklung des Heiratens.32 Nuptialität ist die altersspezifische Erstheiratsrate oder Erstheiratsziffer, die angibt welcher Anteil von Personen in einer festgelegten Altersklasse im zu interpretierenden Jahr erstmals eine Ehe geschlossen hat.33 Das Heiratsverhalten wurde lange vorwiegend als prognostische oder erklärende Variabel für die Fertilität verstanden. Durch die Enttabuisierung außerehelicher Fertilität ist diese allerdings nicht länger ein primärer Indikator und hat eher eine vorrangige Bedeutung für die „Familiendemographie“.34

2.2.6 Morbidität

Morbidität ist die Beschreibung des Gesundheitszustandes und wird meistens in der Betrachtung der Demographie ausgeklammert. Sinngemäß steht die Morbidität einer Bevölkerung in einem unmittelbaren Verhältnis zur Mortalität, da der Krankheitszustand als ein Indikator für das Ausmaß der Todesfälle einer Population genutzt werden kann.

2.3 Signifikante Prozesse des demographischen Wandels

2.3.1 Schrumpfung

Die Schrumpfung kann als sukzessiver Umsturz von Wachstum zur Abnahme der Bevölkerung charakterisiert werden35 und wird als negative Veränderung der Population wahrgenommen.36 Ursächlich für eine nachhaltige Bevölkerungsabnahme ist das Verhältnis von der abnehmenden Geburtenrate und der Anzahl der Sterbefälle.37 Daraus resultierend kann davon ausgegangen werden, dass die deutsche Bevölkerung in Ihrer Größe unabhängig von Zu- und Abwanderungen, nur dann langfristig konstant bleibt, wenn die Geburtenrate nicht unter das Bestanderhaltungsniveau sinkt.38 Als Folge der Alterung nimmt zusätzlich die Zahl der potenziell gebärfähigen Frauen immer mehr ab, so dass auf lange Sicht das Bestanderhaltungsniveau nicht erreicht werden kann.39

2.3.2 Heterogenisierung

Die Komponente Heterogenisierung auch bekannt als Internationalisierung der Bevölkerung besitzt eine gewisse Sonderstellung. Die zentrale Ursache der Internationalisierung stellt die Wanderungsbeziehung mit dem Ausland dar und bewirkt eine Abschwächung der anderen Komponenten „Schrumpfung“ und „Alterung“. Denn neben der hohen Bedeutung der internationalen Wanderungsgewinne als Quelle des Populationszuwachses, sind die Zuwanderer meist jünger als die beheimatete Bevölkerung, so dass auch die Alterung im Ansatz gemildert wird.40

2.3.3 Alterung

Alterung ist eine der Hauptkomponenten des demographischen Wandels und wird in der Literatur auch oft als demographisches Altern deklariert. Es ist der Vorgang, der das Durchschnittsalter einer Bevölkerung ansteigen lässt.41 Das globale Phänomen der alternden Gesellschaft ist durch zwei markante Entwicklungstrends geprägt. Zum einen das Steigen der durchschnittlichen Lebenserwartung und zum anderen die Zunahme alter Menschen an der Gesamtbevölkerung. Demographisches Altern wird auf Basis des Altenbelastungsquotienten in der Bevölkerung bestimmt die durch die moderne Gesellschaft mittels einer geringen Geburtenrate und einer hohen Lebenserwartung gekennzeichnet wird.42 Höpflinger spricht diesbezügliche von einer „doppelten Alterung“.43 Dieser Vorgang hat eine Wirkung auf zwei Komponenten. Erstens entsteht ein Jugendrückgang, wegen der geburtenschwachen Jahrgänge, und zweitens eine steigende Lebenserwartung, die beide das Durchschnittsalter, bzw. Medianalter, erhöht.44

2.3.4 Singularisierung

Singularisierung auch bekannt unter dem Synonym Vereinzelung bezeichnet das Ausmaß der Ein-Personen-Haushalte.45 Die stark differierenden Lebensverläufe zwischen den heutigen Generationen lassen den Wandel klar erkennen und zeigen einen starken Kontrast. Demographische Ursachen sind beispielsweise der Alterungsprozess der Bevölkerung, die Verlängerung der Bildungszeiten, das hohe Ausmaß von Scheidungen und Trennungen, wie auch die weitgehende Akzeptanz nichtehelicher Lebensformen.46 Der Trend Spielräume zu erweitern ist eine der wesentlichen Entwicklungen für die individuelle Gestaltung des Lebenslaufes, der flexibler und vielfältiger aber auch unbeständiger geworden ist.47 Demzufolge hat die Singularisierung unvermeidliche Auswirkungen auf die Familiengründung, die bereits heutzutage spürbar sind.48

3 Der Demographische Wandel in Deutschland

3.1 Aktuelle demographische Lage in Deutschland

3.1.1 Aktuelle Titelthemen des demographischen Wandels

Das Altern der Bevölkerung

„Die Lebenserwartung stieg, die Wahrscheinlichkeit zu sterben nahm in jedem Lebensalter über die Jahre ab.“49 Dieses Phänomen des stetigen Anstieges der Lebenserwartung ist bereits in den letzten 160 Jahren innerhalb der industrialisierten Länder zu beobachten. Bei der weiblichen Bevölkerung sogar um bald drei zusätzliche Lebensmonate pro Jahr. Ursächlich dafür sind sowohl die verbesserte Hygiene und medizinische Versorgung als auch das umfassende Zusammenwirken von aufsteigendem Wohlstand, Bildung, gesünderer Ernährung und den menschlicheren Arbeitsbedingungen, die einen geringeren körperlichen Verschleiß bewirken.50 Noch vor der Wiedervereinigung stieg die Lebenserwartung in Ost- und Westdeutschland an. In Westdeutschland allerdings auf einem beträchtlicheren Wert. Von dem Zeitpunkt der „Wende“, nähert sich das Niveau der ostdeutschen Werte denen der westdeutschen sukzessive an. Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Veränderungen der aktuellen Lebensumstände eine signifikante Auswirkung auf die Mortalitätsrate des Menschen haben. Der andauernde Anstieg der Lebenserwartung ist in erster Linie der verminderten Sterblichkeit im hohen Alter beizumessen.51

[...]


1 Stern.de, IWF-Prognose: Die Welt wächst, Deutschland schrumpft, URL: http://www.stern.de/wirtschaft/news/iwf-prognose-die-welt-waechst-deutschland-schrumpft- 705741.html (30.08.2009)

2 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerung, Die demographische Lage in Deutschland 2008, URL:http://www.bib-demographie.de/cln_099/nn_750722/SharedDocs/Publikationen/ DE/Download/Demolage/ Demolage2008,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Demolage2008.pdf (25.08.2009)

3 Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.)

4 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Bevölkerungswissenschaft, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/bevoelkerungswissenschaft.html (25.07.2009).

5 Vgl. Sächsische Staatskanzlei, Freistaat Sachsen, Stichwort: Demographie, URL:http://www.demografie.sachsen.de/1448.htm (25.07.2009).

6 Vgl. Onpulson Wirtschaftslexikon, Stichwort: Demografie, URL:http://www.onpulson.de/lexikon/demografie.htm (24.07.2009).

7 Vgl. Deutsche Gesellschaft für Demographie e. V., Institut für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik, Gerhard Gröner, Stuttgart, URL:http://www.demographie- online.de/downl/dgd0202.pdf (26.07.2009).

8 Vgl. Lexikon Wirtschaft und Schule, Stichwort: Demographischer Wandel, URL:http://www.wirtschaftundschule.de/Lexikon/D/Demografischer_Wandel.html (28.07.2009).

9 Vgl.Förderland, Lexikon, Stichwort: Demographischer Wandel, URL:http://www.foerderland.de/?id=1066 (01.08.2009).

10 Vgl.Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Bevölkerung- Daten, Fakten, Trends zum demographischen Wandel in Deutschland, URL:http://www.bib- demographie.de/cln_090/nn_750530/SharedDocs/Publikationen/DE/Download/Broschueren/ bev3__2008,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/bev3_2008.pdf (06.08.2009).

11 Schmidt, Handbuch der Globalisierung, Stichwort: Bevölkerungspyramide, URL:http://www.handbuchderglobalisierung.de/artikel/bevpyr.htm (04.08.2009).

12 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Bevölkerungspyramide, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/bevoelkerungspyramide.html?referenceKeywordN ame (25.07.2009).

13 Vgl. Handbuch der Globalisierung, Fabian Schmidt, Stichwort: Bevölkerungspyramide, URL:http://www.handbuchderglobalisierung.de/artikel/bevpyr.htm (04.08.2009).

14 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Bevölkerungspyramide, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/bevoelkerungspyramide.html?referenceKeywordN ame (25.07.2009).

15 Vgl. Proske, Katalog der Risiken, 2004, S.276.

16 Vgl. Höpflinger, Bevölkerungssoziologie- Eine Einführung in bevölkerungssoziologische Ansätze und demographische Prozesse, 1997, S.47.

17 Vgl. Höpflinger, Bevölkerungssoziologie- Eine Einführung in bevölkerungssoziologische Ansätze und demographische Prozesse, 1997, S.47.

18 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Fertilität,

URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/fertilitaet.html (02.08.2009).

19 Vgl. Höpflinger, Bevölkerungssoziologie- Eine Einführung in bevölkerungssoziologische Ansätze und demographische Prozesse, 1997, S.48.

20 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Fertilitätsmasse, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/fertilitaetsmasse.html (04.08.2009).

21 Vgl. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Stichwort: Mortalität, URL:http://www.gbe- bund.de/glossar/Mortalitaet.html (11.08.2009).

22 Vgl. Rostocker Zentrum für demographischen Wandel, Stichwort: Mortalität,

URL:http://www.zdwa.de/zdwa/glossar/frame/glossar_mW3DnavidW261.php (09.08.2009).

23 Vgl. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Stichwort: Mortalität, URL:http://www.gbe- bund.de/glossar/Mortalitaet.html (11.08.2009).

24 Vgl. Dinkel, Demographie, Band 1, Bevölkerungsdynamik, 1989, S.6.

25 Vgl. Dinkel, Demographie, Band 1, Bevölkerungsdynamik, 1989, S.7.

26 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Migration, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/440/migration-v2.html (10.08.2009).

27 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Binnenwanderung, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/3976/binnenwanderung-v2.html (10.08.2009).

28 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Außenwanderung, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/2160/aussenwanderung-v2.html (10.08.2009).

29 Vgl. Dinkel, Demographie, Band 1, Bevölkerungsdynamik, 1989, S.8.

30 Vgl. Wissen.de, Stichwort: Populationsdynamik,

URL:http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/index,page=1215874.html (12.08.2009).

31 Vgl. Wissen.de, Stichwort: Populationsdynamik,

URL:http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/index,page=1215874.html (12.08.2009).

32 Vgl. Dinkel, Demographie, Band 1, Bevölkerungsdynamik, 1989, S.8.

33 Vgl. Rostocker Zentrum für demographischen Wandel, Stichwort: Nuptilität, URL:http://www.zdwa.de/zdwa/glossar/content/n.php (12.08.2009).

34 Vgl. Dinkel, Demographie, Band 1, Bevölkerungsdynamik, 1989, S.9.

35 Vgl. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Schlömer, Korcz, Perspektiven internationaler Wanderungen und demographische Heterogenisierung in den Regionen Deutschlands, URL: www.bbsr.bund.de/nn...pdf/DL_korczschloemer.pdf (14.08.2009).

36 Vgl. Müller, Regionalentwicklung unter Schrumpfungsbedingungen. Herausforderungen für die Raumplanung in Deutschland, In: Raumforschung und Raumordnung, Heft 1-2, 2003, S.32.

37 Vgl. Frevel, Herausforderung demographischer Wandel, 2004, S.15.

38 Vgl. Rostocker Zentrum für demographischen Wandel, Harald Wilkoszewski, Demografischer Wandel: Mehr als ein Modethema,

URL:http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20050915_84262336W3DnavidW265.php (19.08.2009).

39 Vgl. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Schlömer, Korcz, Perspektiven internationaler Wanderungen und demographische Heterogenisierung in den Regionen Deutschlands, URL: www.bbsr.bund.de/nn...pdf/DL_korczschloemer.pdf (14.08.2009).

40 Vgl. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Schlömer, Korcz, Perspektiven internationaler Wanderungen und demographische Heterogenisierung in den Regionen Deutschlands, URL: www.bbsr.bund.de/nn...pdf/DL_korczschloemer.pdf (14.08.2009).

41 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: demographische Alterung, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/demographische-alterung.html (12.08.2009).

42 Vgl. Medi-learn.de, Altersstruktur, URL:http://www.medi- learn.de/seiten/errata/pdf/PS_3_Seite_19.pdf (14.08.2009).

43 Vgl. Höpflinger, Aspekte demographischer Alterung- Messung und gesellschaftliche Folgen, 2007, S.48 ff.

44 Vgl. Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: demographische Alterung, URL:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/demographische-alterung.html (12.08.2009).

45 Frevel Herausforderung demographischer Wandel S.21

46 Vgl. Engstler, Menning, Die Familie im Spiegel der amtlichen Statistik, 2003, S.28 ff.

47 Vgl. Mueller, Nauck, Diekmann, Handbuch der Demographie 2, 2000, S. 989.

48 Vgl. Frevel, Herausforderung demographischer Wandel, 2004, S.22.

49 Rostocker Zentrum für demographischen Wandel, Demografischer Wandel in Deutschland - Ein Überblick, URL:http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20060601_44669235W3DnavidW2635.php (15.08.2009).

50 Vgl. Rostocker Zentrum für demographischen Wandel, Demografischer Wandel in Deutschland - Ein Überblick, URL:http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20060601_44669235W3DnavidW2635.php (15.08.2009).

51 Vgl. Rostocker Zentrum für demographischen Wandel, Demografischer Wandel in Deutschland - Ein Überblick, URL:http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20060601_44669235W3DnavidW2635.php (15.08.2009).

Details

Seiten
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783640902460
ISBN (Paperback)
9783640902590
DOI
10.3239/9783640902460
Dateigröße
1.9 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Münster
Erscheinungsdatum
2011 (April)
Note
1,0
Schlagworte
grundlagen ausprägungen wandels deutschland
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Titel: Grundlagen und Ausprägungen des demographischen Wandels in Deutschland