Zusammenfassung
Sie zielt auf eine der zentralen Dimensionen in der Frage nach dem Selbstverständnis der Sozialen Arbeit und wird meist sehr unterschiedlich verstanden und gelebt. Die einen bestehen auf Nähe, sie bestehen darauf, das sozialpädagogisches Handeln durch die Qualität der Beziehungsarbeit, dem Sich-Einlassen und dem Aufbauen von Vertrauen, bestimmt ist. Die Anderen hingegen sehen die professionelle Fähigkeit zu Distanz als das eigentliche Charakteristikum sozialpädagogischen Handelns.
Im Folgenden möchte ich auf verschiedene Punkte zu diesem Thema eingehen. Zu Beginn muss erst einmal geklärt werden, was unter den Begriffen Nähe und Distanz im Bezug zur Sozialen Arbeit zu verstehen ist. Danach wird genauer beschrieben welche Rolle Nähe und Distanz im alltäglichen Miteinander spielt. Im nächsten Teil wird Pädagogische Nähe und Distanz anhand der Arbeit mit Heranwachsenden näher beleuchtet. Desweiteren wird Nähe und Distanz am Beispiel der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit näher beschrieben. Im letzten Teil wird das Konzept der Strukturierten Offenheit kurz vorgestellt.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffsbestimmungen von Nähe und Distanz
3 Nähe und Distanz im Alltag
3.1 Distanzierung vom Alltag
4 Nähe und Distanz in der Sozialen Arbeit
4.1 Pädagogische Nähe und Distanz
4.2 Nähe und Distanz in der Lebensweltorientieren Sozialen Arbeit
4.2.1 Das Konzept der Strukturierten Offenheit
5 Resümee
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der sozialen Arbeit spielen Nähe und Distanz eine sehr große Rolle da sie grundlegender Bestandteil von zwischenmenschlichem Kontakt sind. Jeder Sozialarbeiter ist tagtäglich mit Nähe und Distanz konfrontiert. Die Fragen nach Nähe und Distanz ist in der Praxis der Sozialen Arbeit allgegenwärtig im Alltag des Umgangs mit dem Klientel; sowie mit den Kollegen. Sie zielt auf eine der zentralen Dimensionen in der Frage nach dem Selbstverständnis der Sozialen Arbeit und wird meist sehr unterschiedlich verstanden und gelebt. Die einen bestehen auf Nähe, sie bestehen darauf, das sozialpädagogisches Handeln durch die Qualität der Beziehungsarbeit, dem Sich Einlassen und dem Aufbauen von Vertrauen, bestimmt ist. Die Anderen hingegen sehen die professionelle Fähigkeit zu Distanz als das eigentliche Charakteristikum sozialpädagogischen Handelns.
Im Folgenden möchte ich auf verschiedene Punkte eingehen, welche dieses Thema betreffen. Zu Beginn muss erst einmal geklärt werden, was unter den Begriffen Nähe und Distanz im Bezug zur Sozialen Arbeit zu verstehen ist. Danach wird genauer beschrieben welche Rolle Nähe und Distanz im alltäglichen Miteinander spielt. Im nächsten Teil wird Pädagogische Nähe und Distanz anhand der Arbeit mit Heranwachsenden näher beleuchtet. Desweiteren wird Nähe und Distanz am Beispiel die Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit näher beschrieben. Im letzten Teil wird das Konzept der Strukturierten Offenheit kurz vorgestellt.
2. Begriffsbestimmungen von Nähe und Distanz
Das Begriffspaar „Nähe“ und „Distanz“ steht metaphorisch gesehen für die Bewegung im Raum und in der Zeit. Prozesse der Annäherung an oder der Distanzierung von anderen Menschen sind bildhafte Vorstellungen, die sich auf gelingende oder misslingende Interaktionsprozesse beziehen. Es geht nicht um Nähe und Distanz an sich, sondern um ein jeweils als richtig empfundenes Maß von Nähe und Distanz. (vgl. Dörr/ Müller 2007: 7)
Im sozialen Kontext verweisen die Begriffe Nähe und Distanz auf den Leib, da für uns Menschen der eigene Körper und dessen habituelles Funktionieren der erste gegebene Erfahrungskomplex ist. Unsere Körper gibt über den gefühlten Abstand dem Individuum Auskunft, über die wahrgenommen und gelebten vielschichtigen Räume der Lebenswelten. (vgl. Dörr/ Müller 2007: 7)
„Der Leib destilliert geradezu das Wissen um räumliche An- und Abgrenzung, Versetzungen, Vernetzung und ist somit für den Menschen die wesentliche Instanz, die zwischen Innen und Außen, Nahem und Fernem, hier und dort entscheidet.“ (Dörr/ Müller 2007: 7)
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