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Four famous Canadian singers

Text- und Dialogarbeit

©2011 Unterrichtsentwurf 52 Seiten

Zusammenfassung

Ausführlicher Unterrichtsentwurf für die Lehrprobe im Fach Englisch. Die Stunde wurde in der 7. Klasse einer Realschule gehalten. Die Stunde an sich gefiel den Prüfern gut, sie hat der Klasse viel Spaß gemacht und dabei viele Fähigkeiten eingefordert.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Bedingungsanalyse
1.1 Institutionelle Voraussetzungen
1.2 Anthropogene Voraussetzungen
1.3 Situation des Anwärters in der Klasse

2. Sachanalyse
2.1 Textarbeit
2.2 Dialogarbeit

3. Didaktische Analyse
3.1 Bezug zum Bildungsplan
3.2 Bedeutung für die Schüler
3.3 Das Stundenthema innerhalb der Unterrichtseinheit

4. Lernziele
4.1 Übergeordnete Stundenziele
4.2 Fachliche Ziele
4.3 Methodische Ziele
4.4 Soziale Ziele
4.5 Personale Ziele

5. Verlauf der Stunde (Methodische Entscheidungen, Differenzierungen, Alternativen)

6. Medien

7. Literaturverzeichnis und weitere Quellenangaben

8. Anhang

1. Bedingungsanalyse

1.1 Institutionelle Voraussetzungen

Die Schule befindet sich im westlichen Teil der Stadt x, welche derzeit ungefähr 122 000 Einwohner hat. Sie ist eine von vier staatlichen Realschulen im Stadtgebiet x, wodurch sie über ein relativ großes Einzugsgebiet verfügt. Die Realschule ist durchgängig dreizügig gegliedert, wobei die jeweilige „b“-Klasse als „Kunstklasse“ bezeichnet wird, da die Schule seit dem Schuljahr 2004/2005 über ein Kunstprofil verfügt. In der Kunstklasse steht wöchentlich eine zusätzliche Stunde im Fach Bildende Kunst zur Verfügung. Aufgrund des guten Rufes sind die Anmeldezahlen speziell für den Kunstzug Jahr für Jahr überdurchschnittlich hoch, obwohl die Eltern einen jährlichen Beitrag in Höhe von 46 Euro entrichten müssen. Dieser begründet sich neben den erhöhten Materialkosten aus der Tatsache, dass einige außerunterrichtliche Aktivitäten (z.B. Kunst-Workshops bei Fachleuten am Wochenende) zu finanzieren sind, für welche vom Land Baden-Württemberg nur spärliche Zuschüsse geleistet werden.

Derzeit besuchen 487 Schüler[1] die Schule. Davon haben ca. 23,5 % keine deutsche Staatsangehörigkeit, während der prozentuale Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund derzeit bei ca. 32 % liegt. Es muss hinzugefügt werden, dass in den Kunstklassen in der Regel merklich weniger Kinder und Jugendliche mit ausländischer Abstammung vorzufinden sind.

Es gibt an der Schule 17 Klassenzimmer sowie etliche Fachräume (inklusive zweier Computerräume), eine Lernwerkstatt mit acht Computern, eine eigene kleine Sporthalle, einen Medienraum, ein Elternsprechzimmer sowie eine Mensa, da die Schule ein offenes Ganztagesangebot bereitstellt.

Im entsprechenden Klassenzimmer, in welchem die Englischstunde stattfinden wird, steht neben einer herkömmlichen Tafel ein Tageslichtprojektor zur Verfügung. Im Lehrerzimmer sind außerdem mehrere CD-Player und die zu den Lehrwerken gehörenden CDs vorhanden. Darüber hinaus hat die Fachschaft Englisch weitere Materialien im Lehrerzimmer griffbereit.

1.2 Anthropogene Voraussetzungen

Die Klasse xy – bestehend aus insgesamt 30 Schülern - setzt sich aus zwölf Mädchen und 18 Jungen zusammen. Auch in dieser Kunstklasse ist der Anteil ausländischer Schüler relativ gering (20 % der Schüler haben einen Migrationshintergrund), so dass keinerlei nennenswerte sprachliche Schwierigkeiten auftreten.

Hinsichtlich des Leistungsstandes der Klasse bestätigt sich nach Ansicht des Kollegiums die weitläufige Annahme, dass Stadtschulen tendenziell – natürlich nur im Durchschnitt betrachtet – über weniger leistungsstarke Schüler verfügen. Dies basiert sicherlich mitunter auf dem im Gegensatz zu ländlichen Schulen deutlich erhöhten Anteil an Schülern aus ausländischen Familien. So weiß man aus der PISA-Studie, dass die Bildungschancen in Deutschland nicht unerheblich von der sozialen Herkunft abhängen (vgl. Hurrelmann, 2003, S. 10). Hierzu sind natürlich nicht nur die geographische Herkunft zu zählen, sondern auch die wirtschaftliche Prosperität der Eltern sowie deren eigenes Bildungsniveau.

Diese und weitere Faktoren sind ein Grund für das meiner Ansicht nach etwas unterdurchschnittliche Niveau der Klasse xy. Die auffälligsten Defizite sind im Bereich des freien Schreibens zu erkennen, wobei weniger lexikalische, sondern vielmehr grammatikalische Strukturen nicht hinreichend ausgebildet sind. Folglich habe ich zu Beginn des Schuljahres die grundlegenden Zeitformen zumindest teilweise wiederholt, da hier zum Teil leider beträchtliche Wissenslücken vorzufinden waren. Zudem hat insgesamt ein Großteil der Klasse ausgeprägte Rechtschreibprobleme im Deutschen, welche sich konsequenterweise auch im Englischen erkennen lassen. Folglich stellt selbst das bloße korrekte Abschreiben von der Tafel für einige Schüler eine große Schwierigkeit dar. Ray und Tobias sind jedoch die einzigen Schüler mit einer diagnostizierten Lese-Rechtschreib-Schwäche. Die mündlichen Fähigkeiten der Schüler variieren erheblich. Während manche Schüler große Probleme haben, überhaupt in der englischen Sprache einzelne Satzteile zu produzieren, können sich andere durchaus sprachlich differenziert ausdrücken – wenngleich die grammatikalische Korrektheit zumeist nicht gegeben ist. Zur Verbesserung der kommunikativen Fertigkeiten habe ich zu Beginn des Schuljahres ein Belohnungssystem eingeführt, welches die Schüler dazu motivieren soll, so oft wie möglich in englischer Sprache zu reden. Entsprechend erarbeitete und an der Seite des Klassenzimmers angebrachte ‘classroom phrases‘ dienen als Unterstützung. Die Häufigkeit der englischen Sprachproduktion nahm nach zähem Beginn allmählich zu, wenngleich sich viele Schüler noch zu oft mit der Frage „Can I say it in German?“ der Problematik entziehen wollen.

Die Leistungsheterogenität hält sich verhältnismäßig in Grenzen, da es bislang keine ausgewiesenen Kandidaten für die Note „sehr gut“ gibt (auch im letzten Schuljahr hatte kein Kind jene Note im Zeugnis). Nach derzeitigem Stand sind glücklicherweise auch nur drei Schüler in akuter Gefahr, die Note „mangelhaft“ zu erhalten. So sticht xy leider in negativer Hinsicht heraus, da er selbst bei einfachen mündlichen Anweisungen erhebliche Verständnisprobleme aufweist. Erfreulicherweise nimmt er jedoch Nachhilfe in Anspruch, welche bereits erste Fortschritte erkennen lässt.

Darüber hinaus ist die Klasse als sehr lebendig einzustufen und dementsprechend anfällig für Seitengespräche. Einige Schüler haben noch immer ernsthafte Probleme, sich über längere Zeit zu konzentrieren beziehungsweise die Redefreigabe durch die Lehrkraft geduldig abzuwarten. Darunter fallen beispielsweise xy und xy. Durch eine Änderung der Sitzordnung konnten jedoch einige redegesellige Schüler voneinander getrennt werden, so dass insgesamt etwas mehr Ruhe als zuvor herrscht. Im Laufe des nun schon sehr fortgeschrittenen Schuljahres hat sich die Aufmerksamkeitsfähigkeit im Allgemeinen jedoch erheblich verbessert.

Bezüglich des sozialen Klimas in der Klasse ist zu erwähnen, dass Isabell zu Beginn des Schuljahres neu zur Klasse hinzugestoßen ist. Sie hat problemlos soziale Kontakte geknüpft und ist keineswegs als Außenseiterin anzusehen. Die Klasse macht auch ansonsten in sozialer Hinsicht einen recht gefestigten Eindruck.

Die Lerngruppe war bisher nahezu ausschließlich den typischen Frontalunterricht gewohnt. Selbst hierbei gab es auffällige Disziplinprobleme bei einzelnen Schülern, was letztlich die Änderung der Sitzordnung zur Folge hatte. Dies und das permanente Einfordern von Ruhe und Konzentration hat eine Verbesserung des Arbeitsklimas bewirkt. Aus diesem Grund versuche ich die Klasse in kleinen Schritten an offenere Unterrichtsformen, z.B. Partner- und Gruppenarbeit heranzuführen. Dabei sind gerade in Phasen der Partnerarbeit bereits Fortschritte zu erkennen, während Gruppenarbeit bislang nicht zu den erwünschten Wirkungen geführt hat. Generell kann man bei einem Teil der Lernenden eine entwicklungspsychologisch bedingte Resistenz gegenüber Präsentationsformen und Rollenspielen feststellen. Dennoch halte ich es für unabdingbar, die Jugendlichen immer wieder damit zu konfrontieren, um ihre Scheu schrittweise abzubauen.

Ein Handzeichen der Lehrkraft zur Wiederherstellung von absoluter Ruhe wird seit Beginn des Schuljahres ritualisiert. Dadurch beabsichtige ich eine gegenseitige Disziplinierung zwischen den Lernenden, sobald sie das Handzeichen wahrnehmen.

1.3 Situation des Anwärters in der Klasse

Da ich die Klasse 7b bereits im vergangenen Schuljahr regelmäßig in Englisch und Sport unterrichtet hatte, waren mir die Schüler bereits vertraut.

Meine Position hat sich mit dem neuen Schuljahr jedoch verändert, was hauptsächlich daran liegt, dass ich selbständig und ohne ständige Beobachtung einer anderen Lehrkraft unterrichte. Zudem bin ich nun allein für die Noten in der Klasse zuständig, was eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Schüler darstellt.

Insgesamt fühle ich mich in der Klasse auf jeden Fall äußerst wohl. Der Annäherungsprozess ist meiner Ansicht nach inzwischen abgeschlossen, da ich nun seit mehreren Monaten kontinuierlich in der Klasse unterrichte und, wie schon zuvor erwähnt, die alleinige Verantwortung für sie trage. Die Schüler wissen inzwischen genau, worauf ich Wert lege und haben dementsprechend auch ihr Verhalten zum Teil grundlegend in positivem Sinne verändert. Darüber hinaus kenne ich jedes Individuum mittlerweile deutlich besser, so dass ich mehr auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen kann.

2. Sachanalyse

2.1 Textarbeit

Die zu bearbeitenden Sachtexte über jeweils einen berühmten kanadischen Sänger sind didaktisiert, da sie von der Lehrkraft auf das grammatikalische, inhaltliche und lexikalische Niveau der Lerngruppe angepasst wurden. Es handelt sich dabei um vier Texte, die jeweils zwischen 190 und 200 Wörter zählen. Alle Texte sind mit einem Bild des jeweiligen Stars versehen. Zudem sollen die Schriftart sowie die klare Struktur lesemotivierend wirken. Letztere ergibt sich aus der Gliederung in eine Einleitung, einen Abschnitt über das Privatleben sowie einen Abschnitt über die Musikkarriere. Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Informationen der vier kanadischen Sänger zusammenfassend darstellen.

Avril Lavigne ist 26 Jahre alt und wurde in Belleville, Ontario geboren. Abgesehen von ihrer Arbeit als Sängerin und Liedermacherin ist sie auch als Modedesignerin und Schauspielerin tätig. Des Weiteren hat sie einen eigenen Duft entwickelt. Ihr Name lässt bereits auf französische Vorfahren schließen, da Avril im Französischen für den Monat April steht. Bereits in ihrer Schulzeit hatte die Kanadierin, die einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester hat, viele Probleme, die mitunter aufgrund ihres sehr rebellischen Verhaltens entstanden. Letztlich verhalf ihr dies gepaart mit ihrem Style, der ganz und gar nicht ins damalige Bild einer Popsängerin passte, zu ihrem Durchbruch. So trägt sie eine Vielzahl von Tattoos und ist in ihrem ganzen Auftreten immer sich selbst treu geblieben. Ihre Ehe mit einem Gitarristen hielt hingegen leider nur vier Jahre. Im Alter von 17 Jahren stieß Lavigne mit ihrer ersten Singleauskopplung „Complicated“ auf Platz 1 in den Charts vieler Länder. Im Laufe ihrer Karriere folgten viele Hits, zu den bekanntesten zählen unter anderem „Sk8er Boi“, „Girlfriend“ und „I’m With You“. Derzeit befindet sie sich mit dem Lied „What The Hell“ in den oberen Rängen der Charts.

Die 32jährige Nelly Furtado erblickte in Victoria, British Columbia, das Licht der Welt. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin und Liedermacherin arbeitet sie zusätzlich als Plattenproduzentin und ist ebenfalls in der Filmbranche tätig. Ihre Eltern stammen aus Portugal und emigrierten Ende der 1960er Jahre nach Kanada. Nelly hat einen Bruder und eine Schwester. Da ihre Familie der Arbeiterklasse angehörte, hat sie sehr schnell den Wert harter Arbeit erkannt. Sie begann im Alter von vier Jahren auf Portugiesisch zu singen, um mit zwölf bereits erste eigene Lieder zu verfassen. Schon ihr erstes Album war ein internationaler Erfolg, was sich in vielen Auszeichnungen bestätigte. Dabei hinterließ insbesondere ihr Lied „I’m Like A Bird“ eine nachhaltige Note. Ihre weiteren drei Alben waren ebenfalls von Erfolg gekrönt. Titel wie „Maneater“, „Promiscuous Girl“, „All Good Things (Come To An End)“ sowie Manol Al Aire” zählen dabei zu den populärsten. Zu betonen ist ferner die Tatsache, dass Furtado sowohl auf Englisch, Portugiesisch als auch Spanisch singt.

Der Teenieschwarm Justin Bieber wurde am 1. März 1994 in London, Ontario, geboren. Auch er ist bereits Schauspieler, wenngleich sich seine Arbeit natürlich hauptsächlich auf das Singen und Liedermachen fokussiert. Bieber bekennt sich ausdrücklich zu seiner Heimat Kanada, obwohl auch er sowohl französische als auch deutsche Wurzeln hat. Als Einzelkind aufgewachsen interessierte er sich vornehmlich für Fußball, Hockey und Schach. Es ist zudem bemerkenswert, dass er ohne jegliche professionelle Hilfe zahlreiche musikalische Instrumente erlernt hat, z. B. Klavier, Gitarre und Trompete. Mit zwölf Jahren begann er zu singen und wurde im Jahr 2008 von seinem jetzigen Manager auf dem Videoportal YouTube im Internet entdeckt, auf welchem er sein Können zum Besten gab. Schnell erhielt er einen Musikvertrag, der über den weltberühmten Sänger Usher zustande kam. In den letzten drei Jahren stieg Justin selbst zum Weltstar auf, unter anderem aufgrund solcher Lieder wie „Baby“, „Never Say Never“ oder „Pray“.

Bryan Adams wurde in Kingston, Ontario, geboren und ist mittlerweile 51 Jahre alt. In erster Linie war er in den vergangenen drei Jahrzehnten als Sänger und Liedermacher tätig, jedoch hat er auch Spuren als Produzent und Fotograf hinterlassen. Der Sohn englischer Eltern bereiste schon in jungen Jahren den Globus, da sein Vater Diplomat war und folglich viele Auslandsstationen hatte. So ging Bryan nicht nur in Kanada, sondern auch in England, Portugal und Österreich zur Schule. Letzten Endes brach er die Schule ab, um mit seiner Band in Nachtclubs aufzutreten. Zunächst war er lediglich der Gitarrist. Da sie allerdings keinen adäquaten Sänger fanden, übernahm Adams dann auch diesen Part. In den 1980er Jahren gewann er unzählbare Preise, wobei sein Lied „Summer of `69“ bis heute sicherlich eines seiner bekanntesten Lieder ist. Der weltberühmte Rockstar verfügt über eine derart riesige Anzahl an Hits, dass es schwer ist, einige hervorzuheben. „(Everything I Do) I Do It For You“, „Please Forgive Me“ und „Here I Am“ seien also nur exemplarisch genannt. Zur Legende reifte er aber auch insbesondere aufgrund seiner unnachahmlichen Live-Auftritte. Er selbst bezeichnete dabei das Wembley-Stadion in London als den perfekten Ort, um ein Rockkonzert zu spielen. Ganz bestimmt zählt Bryan Adams zu den besten Künstlern, die die Welt je zu Gesicht bekam.

Bei der in diesem Zusammenhang geforderten Form des intensiven Lesens zur Erlangung ausgewählter Detailinformationen ist nur partiell mit inhaltlichen Schwierigkeiten zu rechnen. Lediglich Bryan Adams könnte für die Mehrheit der Schüler eine Unbekannte darstellen, denn alle anderen drei kanadischen Sänger sind noch immer mehr oder weniger in den von den Jugendlichen genutzten Medien präsent. Hinsichtlich der lexikalischen Schwierigkeiten gibt es in jedem der vier Sachtexte zwischen fünf und sechs Begriffe, die je nach Leistungsniveau der Schüler selbst zu erschließen oder bereits als Fußnote angegeben sind. Eine Vorentlastung durch die Lehrperson ist einerseits organisatorisch sehr schwierig, da jeder Text über individuelle Schwierigkeiten verfügt. Andererseits ist es von essentieller Bedeutung, dass die Lernenden nicht ständig der Möglichkeit beraubt werden, selbständig die Bedeutung eines Wort aus dem Kontext zu erschließen (vgl. Kieweg & Kieweg, 2002, S. 26).

Der Text über Avril Lavigne enthält folgende Wörter, die noch nicht bekannt sind und demzufolge zu erschließen oder im Wörterbuch nachzuschlagen sind: actress, perfume, ancestor, behavior, unfortunately, fame. Auf die Aussprache dieser neuen Wörter kann in der heutigen Stunde nicht näher eingegangen werden. Jedoch liegt darauf auch nicht der Fokus. Weiteres noch nicht explizit eingeführtes Vokabular kann aus dem Kontext erschlossen werden. Ein Beispiel hierfür wäre songwriter oder world-famous. Auch der noch nicht thematisierte Gebrauch von Reflexivpronomen sollte kein allzu großes Hindernis für das Verständnis des folgenden Satzes sein: She always tries to be herself. Überdies ist davon auszugehen, dass die lexikalische Struktur not only (…), but also (…) kontextuell ableitbar ist. Diese befindet sich auch in den weiteren drei Texten, so dass nur an dieser Stelle darauf hinzuweisen ist. Es ist natürlich auch immer damit zu rechnen, dass bereits eingeführtes Vokabular nicht mehr verfügbar und demzufolge erneut nachzuschlagen ist (z. B. (to) appear).

Im Text über Nelly Furtado befinden sich folgende unbekannte Begriffe: well-known, actress, (to) give birth to sb., unfortunately, (to) break up, award. Selbstverständlich gilt das obig Genannte zur Bedeutungserschließung auch in diesem und den weiteren Sachtexten. So können Begriffe wie songwriter, record producer, hard-working, Portuguese selbständig erschlossen werden. Schwierigkeiten könnten außerdem bei den Verben (to) grow up und (to) belong to auftreten, da diese ebenfalls nicht zum aktiven Wortschatz der meisten Schüler gehören.

Der Text über Justin Bieber enthält nachfolgendes unbekanntes Vokabular: however, ancestor, immigrant, chess, (to) discover. Selbständig erschließbar sind Wörter wie songwriter, nationality, world-famous, definitely. Man kann davon ausgehen, dass das Strukturwort although trotz mehrmaliger Wiederholung in den vergangenen Wochen bei so manchem Schüler noch immer für Verwirrung sorgt. Hinsichtlich der grammatikalischen Struktur sei erwähnt, dass im letzten Abschnitt eine Passivform auftritt, die jedoch nicht der Bedeutungserschließung im Weg stehen sollte.

Bryan Adams‘ Darstellung schließlich beinhaltet diese sechs unbekannten Wörter: Austria, (to) quit, a dozen, award, (to) forgive sb., master. Die Lernenden können folgende Begriffe problemlos verstehen: songwriter, producer, photographer, world-famous. Möglicherweise kommen die Lernenden mit der Struktur (to) be born to sb. nicht auf Anhieb klar, dennoch leidet das Verständnis darunter wohl nicht. Das Adverb suddenly muss womöglich von einigen Schülern nochmals nachgeschlagen werden, obwohl es bereits in der fünften Klasse eingeführt wurde.

Bei der Erstellung der vorliegenden Texte zum Rahmenthema Kanada war es meine Intention, möglichst viele Evaluationskriterien für fremdsprachliche Lesetexte zu erfüllen. Besonders wichtig erscheint mir die Lesbarkeit. So ist der Text hinsichtlich Satzlänge, Komplexität der Sätze und Schwierigkeitsgrad der Vokabeln hoffentlich der Entwicklungsstufe der Lernenden angepasst. Ferner verfügt er über ein ansprechendes Layout, das durch die Aufgliederung sowie die passenden Bilder lesemotivierend wirkt. Von immenser Bedeutung ist sicherlich auch die Zeitgemäßheit, da die Inhalte den Interessen der Jugendlichen angepasst sind. Damit einher geht der Informationsgehalt, da die Textrezipienten ihr Weltwissen auf interessante Art und Weise erweitern können (vgl. Haß, 2008, S. 164-166).

Im dargebotenen Fall handelt es sich sowohl um einen ‘ Text as a vehicle for information‘ (kurz: TAVI), da den Texten relevante Informationen zu entnehmen sind. Zwar wird im Rahmen der Textarbeit auch der Wortschatz erweitert, indem neues Vokabular vorzufinden ist, jedoch liegt der sprachliche Aspekt nicht im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Schüler sollen den Inhalt des Textes verstehen. Des Weiteren ist der Text als ‘ Text as a springboard for production‘ (kurz: TASP) anzusehen, da er hier als Ausgangspunkt für eine sich darin anschließende kommunikative Situation dient (vgl. http://www.teachingenglish.org.uk/think/articles/text-language-classrooms-talo-tavi-tasp).

2.2 Dialogarbeit

Ein Interview in englischer Sprache verlangt von den Schülern einer siebten Klasse viel ab. Folglich ist es unerlässlich, zunächst einen situativen Kontext bereitzustellen, aus welchem deutlich wird, wer mit wem über was spricht. Der Anlass und die Absicht, Informationen eines kanadischen Sängers zu erhalten, sind wie die zuvor genannten Aspekte schnell erfassbar. Um die Situation möglichst authentisch zu gestalten, ist es vorab erlaubt und sogar erforderlich, als Moderator Fragen schriftlich vorzubereiten und diese dann auch im Gespräch zu nutzen. Der Interviewte hingegen muss spontan, also lediglich auf dem Vorwissen basierend, Antworten geben. Dies wird vielen Schülern sicherlich alles andere als leicht fallen, jedoch entspräche eine vorhergehende Verschriftlichung der Antwort in keinster Weise einer authentischen Situation. Zudem käme dies einem bloßen Ablesen der Antworten gleich, was in einem Interview absolut nicht angebracht ist.

Schwierigkeiten sind insbesondere hinsichtlich der Aufrechterhaltung des Gesprächs zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass die Schüler sich sehr auf ihre Formulierungen konzentrieren und dabei noch nicht sprachlich angemessen auf das Gesagte des Gegenübers reagieren können. Dies stellt selbst im Deutschen für viele Jugendliche dieses Alters noch eine nicht zu unterschätzende Komplexität dar. Der Schwerpunkt liegt hier und heute jedoch auf der Fragestellung sowie einer spontanen Antwort. Sprachliche Möglichkeiten, um in einem Interview Verständnis zu signalisieren, werden in dieser Unterrichtsstunde nicht thematisiert (z. B. „I see, that’s really interesting to know, …“).

3. Didaktische Analyse

3.1 Bezug zum Bildungsplan

In den Leitgedanken zum Kompetenzerwerb nimmt die „Entwicklung kommunikativer Kompetenz“ (Kultus und Unterricht, 2004, S. 72) die zentrale Stellung für den Englischunterricht ein. Hierunter zählt unter anderem die Sprech- und Leseverstehenskompetenz. Beide Kompetenzbereiche werden in der Unterrichtsstunde entsprechend gefördert. So sind bereits im Einstieg alle Schüler zum Sprechen aufgefordert. In der Phase der Erarbeitung werden sowohl die Leseverstehenskompetenz als auch das dialogische Sprechen umfassend geschult. Während der Ergebnissicherung kommen erneut mehrere Schüler zu Wort, sodass auch hier der kommunikative Aspekt – in einer authentischen Situation - berücksichtigt wird. Das Leseverstehen versuche ich zudem durch klar formulierte Aufgabenstellungen in der Phase der Erarbeitung anzuregen. So erscheint es mir als essentiell, dass die Lernenden immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, dass zunächst die Aufgabe konzentriert zu lesen ist, bevor mit der eigentlichen Arbeit angefangen wird.

Darüber hinaus wird auch die Hörverstehenskompetenz in hinreichendem Maße berücksichtigt, da die Erläuterungen und Fragestellungen der Lehrkraft verstanden werden müssen (vgl. ebd.). Ferner wird die Lerngruppe im Einstieg durch das eingespielte Lied mit einem authentischen Hörtext konfrontiert.

Zudem wird betont, dass die Schüler neben dem Erwerb rein fachlicher Kenntnisse zu „kommunikationsfähigen Bürgern“ (ebd.) zu erziehen sind.

3.2 Bedeutung für die Schüler

Die Musik ist ein sehr zentrales Moment im Leben eines Jugendlichen. Sie ist Teil der Jugendkultur und damit auch ein Element der Alltagskultur der heranwachsenden Generation. Sicherlich unterscheiden sich die Geschmacksrichtungen jedes Einzelnen, jedoch vereint – zumindest die meisten Schüler - das Grundinteresse an Musik. Die in der hiesigen Unterrichtsstunde thematisierten kanadischen Sänger sind vielen Jugendlichen gewiss bekannt. Lediglich Bryan Adams wird wahrscheinlich für einige Schüler kein Begriff sein. Dies ist aber mitunter ein Grund dafür, dass ich mich für ihn entschieden habe. So soll die Lerngruppe nicht nur etwas über ihr bereits bekannte Sänger erfahren, sondern darüber hinaus ihren Horizont erweitern. Der Name Bryan Adams sollte früher oder später jedem Menschen schon einmal begegnet sein. Überdies werden mit den vier Charakteren recht diverse Stile verkörpert. Durch jeweils zwei weibliche sowie zwei männliche Stars soll eine einseitige Ausrichtung vermieden werden.

Vielmehr geht es jedoch darum, dass jeder Einzelne Fortschritte im Leseverstehen in der englischen Sprache erzielt. Mit Beginn der siebten Klasse steigert sich allmählich die Textlänge, woran sich die Schüler gewöhnen müssen. Deswegen ist stetige Textarbeit unerlässlich. Durch die Erarbeitung des Inhalts in Einzelarbeit wird gewährleistet, dass sich die Lernenden auf den Inhalt konzentrieren und somit – auch in der Fremdsprache - Schritt für Schritt weg vom bloßen Dekodieren zum tatsächlichen Verständnis des dargebotenen Textes kommen.

Die Wichtigkeit kommunikativer Fähigkeit im Englischen ist angesichts der raschen Globalisierung unumstritten. Selbst die Schüler dieses Alters müssten mittlerweile begreifen, welch enormen Wert die Ausdrucksfähigkeit in der Sprache für sie hat, da gerade sie von den vielfältigen Möglichkeiten des world wide web Gebrauch machen. So wird in sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook zwar geschrieben, jedoch herrscht hier konzeptionelle Oralität vor. Der Austausch mit Jugendlichen aus aller Welt ist völlig problemlos möglich, z.B. in einzelnen Gruppen über Musikbands oder Ähnlichem.

3.3 Das Stundenthema innerhalb der Unterrichtseinheit

In folgender tabellarischen Übersicht ist die Einordnung der Unterrichtsstunde in den Gesamtzusammenhang der derzeit zu bearbeitenden Unit 4 – Growing up in Canada zu erkennen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Aus Gründen der einfacheren Lektüre wird in der gesamten Ausarbeitung auf die Verwendung weiblicher Morpheme verzichtet.

Details

Seiten
52
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783640990658
ISBN (Paperback)
9783640990832
DOI
10.3239/9783640990658
Dateigröße
678 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Schwäbisch Gmünd
Erscheinungsdatum
2011 (August)
Note
2,5
Schlagworte
Englisch Cornelsen Canada stars songs singers Textarbeit Dialogarbeit Dialoge Lehrprobe Seminar Staatsexamen Unterrichtsentwurf 7. Klasse Fachdidaktik Sandwich-Prinzip Lehrerausbildung Referendariat Vorbereitungsdienst Showstunde
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Titel: Four famous Canadian singers