Neugestaltung der Karriereseite im Rahmen des Projektes „E-Recruiting – Internetauftritt“
Reflektierende Dokumentation
Zusammenfassung
um diese dadurch besser auf die Unternehmensziele abzustimmen sowie
den Ansprüchen der Bewerber optimal zu entsprechen. Das vorrangige Ziel dieser Hausarbeit ist, eine Synthese zwischen der Theorie und Praxis herzustellen. Dies geschieht indem die Autorin die theoretischen Erkenntnisse während des bisherigen Studiums der Bildungswissenschaft auf die gemachten praktischen Erfahrungen
bezieht.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1 Einleitung
2 Darstellung der Praktikumsstelle
2.1 Vorstellung des Projektes
2.2 Zielgruppenanalyse
3 Handlungsablauf beim Projekt
3.1 Projektplanung
3.2 Projektdurchführung
3.3 Projektauswertung
3.4 Theoretische Einordnung der praktischen Vorgehensweise
4 Projektmanagement
4.1 Theoretische Grundlagen
4.2 Stellenwert beim Projekt „E-Recriuting – Internetauftritt“
5 Qualitätssicherung und Evaluation
5.1 Theoretische Grundlagen
5.2 Maßnahmen beim Projekt „E-Recruiting – Internetauftritt“
6 Fazit und Ausblick
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die vorliegende Dokumentation reflektiert wissenschaftlich das absolvierte Prak- tikum in einem Handelsunternehmen1. Während des Praktikums betreute die Au- torin als Projektleiterin das Vorhaben „E-Recruiting – Internetauftritt“. Dabei ging es darum, die bestehende Karriereseite des Praktikumsunternehmens neu zu ge- stalten, um diese dadurch besser auf die Unternehmensziele abzustimmen sowie den Ansprüchen der Bewerber optimal zu entsprechen. Das vorrangige Ziel dieser Hausarbeit ist, eine Synthese zwischen der Theorie und Praxis herzustellen. Dies geschieht indem die Autorin die theoretischen Erkenntnisse während des bisheri- gen Studiums der Bildungswissenschaft auf die gemachten praktischen Erfahrun- gen bezieht.
Um das angestrebte Ziel dieser Arbeit zu erreichen, wurde die folgende Gliede- rung gewählt: Nach dieser Einleitung wird im Kapitel 2 zunächst die Praktikums- stelle mit dem dazugehörigen Projekt vorgestellt. Dabei wird kurz auf das Unter- nehmen, wo das Praktikum stattfand, eingegangen sowie die wesentlichen Rah- menbedingungen während des Praktikums erläutert. Die Analyse der Zielgruppe, an die sich das Projekt richtete, rundet dieses Kapitel ab. Im Kapitel 3 wird das Praktikumsprojekt detailliert abgebildet. In diesem Zusammenhang werden sämt- liche Projektschritte, angefangen bei den vorbereitenden Maßnahmen bis zur ab- schließenden Erfolgsbewertung, reflektierend dargestellt. Der Bezug zu den bil- dungswissenschaftlichen Theorien wird vor allem in dem Kapitel 3.4 hergestellt. Anschließend in den Kapiteln 4 und 5 werden zunächst die theoretischen Grund- lagen des Projektmanagements, der Qualitätssicherung und der Evaluation skiz- ziert und diese dann mit dem vorliegenden Projekt in Beziehung gebracht. Durch einen solchen Transfer der Theorie in die Praxis erhofft sich die Autorin die ange- strebte Verbindung zwischen den beiden Komponenten zu schaffen. Im letzten Kapitel werden die gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Reflektierenden Doku- mentation unter der Fragestellung, ob die erhoffte Verbindung zwischen der The- orie und Praxis erfolgreich war, zusammengefasst und kritisch diskutiert.
An dieser Stelle ist ein Hinweis angebracht – aus Gründen der Übersichtlichkeit wird in der Arbeit überwiegend die männliche Form verwendet. Dabei wird diese Form als geschlechtsneutral aufgefasst, womit sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind.
2 Darstellung der Praktikumsstelle
2.1 Vorstellung des Projektes
Das Praktikumsunternehmen ist im Lebensmittel-Einzelhandel aktiv und weist ein Filialnetz mit über 4.000 Märkten europaweit auf. Zusätzlich zu den Märkten gibt es in Deutschland zwölf regionale Logistikzentralen, von wo die Märkte beliefert werden. Die deutsche Zentralverwaltung bildet den Kopf des Unternehmens. Hier sind alle relevanten Stabstellen vertreten, wie z. B. Geschäftsbuchhaltung, Perso- nalmanagement oder Einkauf. Auch die Geschäftsleitung ist hier ansässig.
„Wachstum durch Innovation“ (Imagebroschüre, 2006, S. 5), so lautet die höchste Unternehmensstrategie. Dieses Konzept zieht sich durch alle Organisationseinhei- ten durch, sowohl im Vertrieb als auch in der Verwaltung. Das Motto des Unter- nehmens „Heute schon tun, woran die anderen erst morgen denken!“ (Imagebro- schüre, 2006, S. 7) unterstreicht die Bedeutung dieser Strategie noch ein Mal2.
Die Autorin ist im Personalbereich beschäftigt. Das Praktikum wurde daher im Rahmen dieser beruflichen Tätigkeit durchgeführt. Das bedeutet, die Autorin wurde während ihres regulären Arbeitsverhältnisses mit der Projektleitung „E- Recruiting – Internetauftritt“ beauftragt. Das Projekt, welches insgesamt neun Monate dauerte, wurde daher zusätzlich zu den anderen Aufgaben innerhalb der Funktion als Gruppenleiterin gemanagt.
Für die Erreichung der Unternehmensziele sind motivierte Mitarbeiter von hoher Bedeutung. Es gibt zahlreiche Wege, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Dabei ist es für ein Unternehmen zwingend notwendig mit den potentiellen Mitarbeitern in Kontakt zu treten, diese für das Unternehmen zu begeistern und ihnen die vor- handenen Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen. Wie auch in vielen anderen Unter- nehmen werden die Personalangelegenheiten im Praktikumsbetrieb in Deutsch- land durch einen zentralen Fachbereich Personal betreut. Dabei gehört die optima- le Personalbeschaffung für alle Bereiche des Unternehmens zu einer der Haupt- aufgaben in dieser Abteilung. Auch in dieser Verwaltungseinheit bemüht man sich stets die Arbeitsabläufe zu verbessern.
Im Sinne der Innovationsausrichtung des Unternehmens schlug die Arbeitsgruppe des Bereiches Personal der Geschäftsleitung vor, den Internetauftritt der Karriere- seite grundlegend zu modernisieren. Der bisherige Internetauftritt konzentrierte sich eher auf den Online-Shop, durch den zahlreiche Produkte insbesondere aus dem NonFood-Sortiment vertrieben wurden. Eine Karriereseite war zwar bereits vorhanden, jedoch enthielt diese nur wenige Informationen für die Bewerber und war eher auf die traditionellen Papier-Bewerbungen ausgerichtet. Dies hatte im Bereich Personal zahlreiche telefonische Nachfragen zum Bewerbungsprozess und täglich eine Masse an Papier-Bewerbungen zur Folge, was einen erheblichen Verwaltungsaufwand darstellte. Um das Bewerbermanagement effektiver zu ge- stalten, schlug der Arbeitskreis eine neue Richtung ein: die Forcierung der digita- len Bewerbungen. Um die digitalen Bewerbungen zu fördern, erschien dem Ar- beitskreis vor allem die Neugestaltung der Karriereseite zwingend erforderlich. Die Geschäftsleitung stimmte dem Vorhaben zu, allerdings unter einer Bedin- gung: die Modernisierung des Internetauftrittes sollte aus eigenen personellen Mitteln erfolgen, d. h. es war aus finanziellen Gründen nicht möglich mit der Überarbeitung der Seite eine Fremdfirma zu beauftragen. Auch die Mitarbeiter aus dem Bereich Personal sollten für dieses Projekt nicht vollständig freigestellt werden, sondern die Aufgabe zusätzlich zu ihrer sonstigen Tätigkeit verrichten. Da die Autorin auch im Rahmen ihrer regulären Funktion für die Betreuung des Internetauftrittes zuständig war, erhielt sie von dem Arbeitskreis den Auftrag die Projektleitung für dieses Vorhaben zu übernehmen. Sie konnte sich aus der Perso- nalabteilung ein Team von maximal drei Personen zusammenstellen, die sie bei der Umsetzung unterstützen sollten. Auch andere Fachbereiche wurden über das Projekt informiert, so dass die Projektleiterin bei Bedarf sich jederzeit an diese wenden konnte. Eine besondere Rolle spielte hierbei der Bereich Public Relations. Denn hier erfolgte das abschließende Korrekturlesen der Inhalte. So wurde si- chergestellt, dass die neuen Inhalte dem offiziellen Sprachstil des Unternehmens entsprechen und dass das Skript keine Formulierungen enthielt, die für das Unter- nehmen ggf. negativ wären (z. B. in Hinblick auf AGG). Auch für die Beschaf- fung des offiziellen Bildmaterials war dieser Fachbereich bedeutend.
Somit waren insbesondere die finanziellen Rahmenbedingungen für die Umset- zung des Projektes eher begrenzt. Die Aufgabe musste aus eigener Kraft und Er- fahrung erledigt werden, da hierfür außer den Personaleinsatz keine weiteren Gel- der freigegeben wurden. Allerdings konnten natürlich alle bereits vorhandenen Ressourcen genutzt werden – beispielsweise ein Internetzugang für die Online- Recherchen, Unterlagen aus der früheren Gestaltung der Karriereseite, Unterneh- mensbroschüren, moderne Medien für die Teamtreffen bzw. für die Arbeit am Computer. Da die Projektmitarbeiter für das Vorhaben nicht in Vollzeit freigestellt wurden, wurden für den Projekt auch keine separaten Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Jeder beteiligte Mitarbeiter musste daher die ihm übertragenen Aufgaben von seinem regulären Arbeitsplatz aus erledigen. Für die regelmäßigen Teamtreffen konnte allerdings ein Besprechungsraum genutzt werden.
Besondere organisatorische Auflagen zur Projektdurchführung erhielt die Leiterin nicht. So konnte sie sich im Rahmen der bereits erläuterten Bedingungen kreativ frei bewegen und zielführende Entscheidungen treffen.
2.2 Zielgruppenanalyse
Nachdem das Projektvorhaben grob skizziert wurde, wird in diesem Kapitel die Zielgruppe des Projektes näher beleuchtet. Die Notwendigkeit des Projektes aus Unternehmenssicht wurde bereits angedeutet. Doch wie genau sollten dabei die Konsumenten dieses Angebotes profitieren, an wen richtet sich die neue Karriere- seite überhaupt? Die Klärung dieser Fragen beeinflusst wesentlich die Umsetzung des Projektes.
Der neue Internetauftritt im Karrierebereich sollte jedem interessierten Bewerber die für ihn notwendigen Informationen zu seinen Einstiegsmöglichkeiten und dem Bewerbungsvorgang zur Verfügung stellen. Die primäre Voraussetzung, um zur Zielgruppe zu gehören, ist daher das Interesse an einer Tätigkeit im Einzelhandel. Dieses Kriterium ist jedoch nicht eindeutig, was die Zielgruppe des Projektes sehr heterogen macht. So können die Bewerber beispielsweise nach demografischen (z. B. Alter, Geschlecht, Berufserfahrung, Qualifikation), geografischen (z. B. Einsatzgebiet, -zeit) und psychografischen (z. B. Motivation, Einstellung) Merk- malen variieren (vgl. van Aerssen, 2011). Folglich finden sich in der Zielgruppe sehr verschiedene Interessen der Individuen wieder. Die Herausforderung beim vorgegebenen Projekt ist, die Vielfalt der Interessen zu berücksichtigen, um allen potentiellen Bewerbern aussagekräftige Informationen zu liefern. Es gilt die Kar- riereseite entsprechend der unterschiedlichen Ansprüche der Personengruppen zu gestalten. So benötigt ein berufserfahrener Bewerber, der auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit im Logistikbereich ist, andere Informationen als ein Schulabgän- ger, der einen Ausbildungsplatz als Kaufmann im Einzelhandel sucht. Doch nicht nur die tatsächlichen Informationsinhalte, auch die Ansprüche an die sprachliche und bildliche Darstellung dieser, können bei den verschiedenen Bewerbergruppen jeweils anders ausfallen. Der Heterogenität der Bewerberanforderungen bestmög- lich gerecht zu werden, war die Hauptaufgabe des Projektes.
3 Handlungsablauf beim Projekt
In den folgenden Kapiteln erläutert die Projektleiterin, wie sie vorgegangen ist, um das Projektziel zu erreichen3. Einen Gesamtüberblick über die Reihenfolge der einzelnen Prozessschritte liefert die Abbildung 1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Zeitlicher Ablauf des Projektes.
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hagen (2000-2010).
3.1 Projektplanung
Nachdem die Autorin im Juli 2006 den Auftrag erhielt, das Projekt „E-Recruiting – Internetauftritt“ zu leiten, machte sie sich umgehend auf die Suche nach drei geeigneten Kandidaten für die Projektdurchführung. Dabei standen die fachlichen Fähigkeiten sowie die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter im Vordergrund.
Bei der ersten Teamsitzung informierte die Leiterin die Teilnehmer umfassend über die organisatorischen Rahmenbedingungen des Vorhabens. Dabei wurde der Zeitplan gemäß der Vorgabe der Geschäftsleitung, die neue Karriereseite im März 2007 online zu stellen, abgestimmt. Des Weiteren wurden der Personaleinsatz sowie die zur Verfügung stehenden Mitteln wie Medien oder Gelder diskutiert. Das Meeting wurde von der Projektleiterin systematisch vorbereitet, so dass den Mitarbeitern bereits ein grober Plan zur Projektdurchführung vorstellt wurde, wel- cher als Diskussionsgrundlage bei der Besprechung diente. So fand in der Sitzung eine erste gemeinsame Ist-Analyse der aktuellen Karriereseite statt, dabei wurden die sofort ersichtlichen Schwächen notiert.
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1 Das Praktikumsunternehmen hat ausdrücklich den Wunsch geäußert, in der Hausarbeit nicht mit dem Unternehmensnamen und auch den Namen der beteiligten Mitarbeiter benannt zu werden.
2 Das Praktikumsprojekt wurde im Zeitraum von Juli 2006 bis März 2007 durchgeführt. Alle An- gaben zum Unternehmen und zum Projekt selbst beziehen sich daher auf diese Zeitspanne.
3 Während ihrer beruflichen Tätigkeit war die Autorin bereits an einigen Projekten beteiligt. Auch aus ihrem früheren Studium der Betriebswirtschaft war sie mit der grundlegenden Methodik des Projektmanagements vertraut. Die praktische Vorgehensweise basierte daher primär auf diesen Erfahrungen.