David Lynchs Filme gehören zu den vieldiskutierten der Gegenwart. Dass Lynch sich vehement weigert, Erläuterungen zu seinen Filmen abzugeben, beziehungsweise zum Teil widersprüchliche Angaben macht, nährt entsprechende Diskussionen sicherlich, ebenso wie böse Unterstellungen bezüglich mangelnder Sinnhaftigkeit seiner Werke. In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene, teils weit verbreitete Interpretationen seiner populärsten Filme "Mulholland Drive" und "Lost Highway" vorgestellt und anschließend um eine eigene ergänzt, welcher wiederum die Neuordnung der Szenenabfolge zugrunde liegt. Im Zuge dessen wird außerdem auf die Traumdeutung nach Sigmund Freud im Zusammenspiel mit aktuell relevanten Erkenntnissen der Traumforschung eingegangen.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der Annahme, dass Lynchs Filme, entgegen verbreiteter Vorurteile, keinesfalls eine misogyne - sprich frauenfeindliche - Grundhaltung an den Tag legen, sondern gar das exakte Gegenteil implizieren. Hierzu wird unter anderem auf Laura Mulveys Theorie des "male gaze" eingegangen; zudem werden von Lynch verwendete Stilmittel herausgearbeitet und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Understanding David Lynch: Wege zur Deutung
2.1 Naive Ansätze zu Lost Highway und Mulholland Drive
2.1.1 Ein mystischer Thriller?
2.1.2 Paralleluniversen in Hollywood
2.2 Lynchville psychoanalytisch: Todd McGowan/Slavoj Žižek
2.2.1 Lost Highway
2.2.2 Mulholland Drive
2.3 Vergleich der Ansätze
2.4 „ I thought sleep would do it ” - Versuch einer lückenlosen Interpretation ..
2.4.1 Träume, Traumdeutung und Film
2.4.2 Die richtige Reihenfolge
3 Die Dekonstruktion misogyner Elemente des klassischen Hollywoodfilms
3.1 Der Traum als stilistisches Mittel zur Darstellung von Stereotypen
3.2 Reproduzierte Misogynie zum Zweck der Entlarvung
3.3 Übertreibung und Ironie
3.4 Weibliche vs. männliche Misogynie
4 Literaturverzeichnis
4.1 Primärwerke
4.2 Sekundärliteratur
5 Abbildungen