Die Theorien des Jahresabschlusses, verkürzt auch als Bilanztheorien bezeichnet, ,,behandeln die Aufgaben, den Inhalt und die Ausgestaltung des Jahresabschlusses". Formal geht es bei der Bilanztheorie um die Frage, ,,welchen Sinn und Zweck Vermögens- und Gewinnermittlungen haben können und welche Bilanznormen eine sinn- und zweckadäquente Bilanzierung gewährleisten".
Primärer bildet die Bilanztheorie daher den Zusammenhang zwischen den mit der
Erstellung von Bilanz und Erfolgsrechnung verfolgten Zwecken und der
dementsprechenden Ausgestaltung der drei Arten von Abbildungsregeln
(Abgrenzungs-, Gliederungs- und Bewertungsregeln). Dabei unterscheidet man in
drei grundlegende Analyseschwerpunkte:
3
- Interpretation des jeweils geltenden Bilanzrechts (Diskussion de lege lata)
- Fortentwicklung des Bilanzrechts (Diskussion de lege ferenda)
- Bilanzforschung ohne unmittelbare Orientierung am Bilanzrecht (Bilanztheorie
im engerem Sinne)
Auf Grund der bilanztheoretischen Diskussion, die in Deutschland eine lange
Tradition hat und bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht, stellt sich auf allen drei
Ebenen die Frage: ,,Über welche Sachverhalte und über welche besonderen
Aspekte die Bilanz [, im Hinblick auf die Informationsfunktion,] vorrangig
informieren soll". Sie soll über den erreichten Vermögensstand, über die
zurückliegende Vermögensentwicklung oder die reale Substanzerhaltung
informieren. Dies ist genau die Auseinandersetzung der ,,klassischen
Bilanztheorie" zwischen statischer, dynamischer
und organischer Bilanzauffassung. Diese drei Bilanztheorien zählen zu den älteren Bilanztheorien, auf die aber noch bis heute bei der Interpretation gesetzlicher Regelungslücken
zurückgegriffen wird. Zu den neueren Theorien zählen die kapitaltheoretische
sowie die informationsbezogene Bilanztheorie
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Bedeutung von Theorien des Jahresabschlusses
2 Klassischen Bilanztheorien
3 Begründer der Organik
4 Ziele / Aufgaben der organischen Bilanztheorie
5 Organische Bilanznormen
5.1 Aktivierungsregeln
5.1.1 Fortführungsvermögen
5.1.2 Normalvermögen
5.1.3 Immaterielle Kostenwerte
5.1.4 Monopolwerte
5.1.5 Vermögenskategorien
5.2 Passivierungsregeln
5.2.1 Wertänderung am ruhenden Vermögen
5.2.2 Tageswertbilanzierung
5.2.3 Substanzerhaltungsrechnung
5.3 Bewertungsregeln
5.3.1 Tagesbeschaffungswert
5.3.2 Realisationsprinzip
6 Fazit- Grenzen der Organik
Literaturverzeichnis