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Die Bedeutung von Arbeit in segmentären und modernen Gesellschaften - Welche Rolle spielen Frauen dabei?

©2009 Hausarbeit 19 Seiten

Zusammenfassung

Schlägt man „Grundbedürfnisse des Menschen“ nach, so findet man dar-unter neben dem lebensnotwendigen Atmen die Bedürfnisse nach schla-fen, essen, trinken, Sauberkeit, Hygiene und den Schutz vor Wärme und Kälte.
Ist das Atmen ein kostenloser Automatismus, so benötigt man für die an-deren Bedürfnisse materielle Güter, wie Nahrung, ein Bett oder ein Haus.
In früherer Zeit wurde alles noch per Hand gesammelt, gebaut oder ge-jagt. Bereits Aristoteles stellte fest: „Freude lässt das Werk trefflich gera-ten.“ In der heutigen Zeit heißt es eher: „Ohne Moos nichts los.“
In dieser Ausarbeitung soll analysiert und dargestellt werden, welche Be-deutung Arbeit in früheren segmentären Gesellschaften und den heutigen modernen Gesellschaften hat. Wie sah Arbeit in segmentären Gesell-schaften und wie sieht Arbeit heute in einer modernen Gesellschaft aus? Wie hat sich Arbeit gewandelt? Welche Umstände trugen zu diesem e-ventuellen Wandel bei?
Ein weiterer Punkt, der in dieser Arbeit untersucht werden soll, ist die Rolle der Frau in segmentären und modernen Gesellschaften. Es soll dabei dargestellt werden, ob es Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der jeweiligen Gesellschaft gibt und welchen Status der Mann oder die Frau in der jeweiligen Gesellschaft einnimmt. Wie hat sich die Rolle der Frau gewandelt? Welche Umstände haben zu diesem even-tuellen Wandel beigetragen?
Die Analyse einer modernen Gesellschaft wurde anhand des Beispiels Deutschlands und die einer segmentären Gesellschaft größten Teils an-hand der Aborigines vorgenommen.

Da dieses ein sehr umfangreiches Thema ist und das Thema sonst in-haltlich nicht genügend ausgearbeitet werden konnte, konnte diese Aus-arbeitung nur in diesem Umfang gekürzt werden.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Merkmale segmentärer Gesellschaften

3. Merkmale moderner Gesellschaften

4. Die Bedeutung von Arbeit
4.1 in segmentären Gesellschaften
4.2 in modernen Gesellschaften am Beispiel Deutschlands

5. Die Rolle der Frau in segmentären Gesellschaften am Beispiel der Aborigines

6. Die Rolle der Frau in modernen Gesellschaften am Beispiel Deutschlands

7. Fazit

Literatur- und Quellenverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

Schlägt man „Grundbedürfnisse des Menschen“ nach, so findet man darunter neben dem lebensnotwendigen Atmen die Bedürfnisse nach schlafen, essen, trinken, Sauberkeit, Hygiene und den Schutz vor Wärme und Kälte.[1]

Ist das Atmen ein kostenloser Automatismus, so benötigt man für die anderen Bedürfnisse materielle Güter, wie Nahrung, ein Bett oder ein Haus.

In früherer Zeit wurde alles noch per Hand gesammelt, gebaut oder gejagt. Bereits Aristoteles stellte fest: „Freude lässt das Werk trefflich geraten.“[2] In der heutigen Zeit heißt es eher: „Ohne Moos nichts los.“

In dieser Ausarbeitung soll analysiert und dargestellt werden, welche Bedeutung Arbeit in früheren segmentären Gesellschaften und den heutigen modernen Gesellschaften hat. Wie sah Arbeit in segmentären Gesellschaften und wie sieht Arbeit heute in einer modernen Gesellschaft aus? Wie hat sich Arbeit gewandelt? Welche Umstände trugen zu diesem eventuellen Wandel bei?

Ein weiterer Punkt, der in dieser Arbeit untersucht werden soll, ist die Rolle der Frau in segmentären und modernen Gesellschaften. Es soll dabei dargestellt werden, ob es Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der jeweiligen Gesellschaft gibt und welchen Status der Mann oder die Frau in der jeweiligen Gesellschaft einnimmt. Wie hat sich die Rolle der Frau gewandelt? Welche Umstände haben zu diesem eventuellen Wandel beigetragen?

Die Analyse einer modernen Gesellschaft wurde anhand des Beispiels Deutschlands und die einer segmentären Gesellschaft größten Teils anhand der Aborigines vorgenommen.

Da dieses ein sehr umfangreiches Thema ist und das Thema sonst inhaltlich nicht genügend ausgearbeitet werden konnte, konnte diese Ausarbeitung nur in diesem Umfang gekürzt werden.

2. Merkmale segmentärer Gesellschaften

Bevor genau auf segmentäre Gesellschaften in Bezug auf die Bedeutung von Arbeit und die Rolle der Frauen eingegangen werden kann, soll zunächst in diesem Abschnitt herausgearbeitet werden, an welchen Merkmalen eine segmentäre Gesellschaft festgemacht werden kann.

Nach dem deutschen Duden bedeutet segmentär „aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt“[3].

Für Middleton und Tait gibt es eine folgende Beschreibung der Merkmale einer segmentären Gesellschaft: „Der Begriff segmentäre Gesellschaft ist im Rahmen der Analyse von sozialen Strukturen entstanden; er bezeichnet eine bestimmte politische Organisationsform von Gesellschaften ohne Staat oder Zentralinstanz, in denen die Abstammungsgruppen (Lineages) das überwiegende Ordnungsprinzip abgeben.“[4]

Hauptcharakteristikum für eine segmentäre Gesellschaft ist das Fehlen von Herrschaft.[5]

Durkheim nimmt in seiner Ausführung eine genauere Differenzierung vor. Nach Durkheim sind primitive (segmentäre) Gesellschaften Gesellschaften, die nur eine geringe Zahl von Mitgliedern aufweisen und in kleinen Horden, die als Clans oder Horden bezeichnet werden, organisiert sind.

Beziehungen untereinander sind nur gering ausgeprägt und es besteht eine sehr geringe Abhängigkeit voneinander.

Besonders wichtig für den Erhalt einer segmentären Gesellschaft ist laut Durkheim ein ausgeprägtes Kollektivbewusstsein. „Unter Kollektivbewusstsein versteht man das Handeln und Fühlen von Gruppen/ von Gesellschaften, nicht das von Einzelnen.“[6] Das heißt, die Bedeutung des Einzelnen ist im Gegensatz zur Gruppe und zum Gruppenwohl gering. Die Prägung des Kollektivbewusstseins entsteht dadurch, dass jedem Gesellschaftsmitglied bewusst ist, dass es Teil einer Gesellschaft ist, sie die gleichen Tätigkeiten verrichten, die gleichen Anschauungen teilen und von denselben Normen und Wertvorstellungen geprägt wurde.[7]

Die Position und die Handlungspflichten des Einzelnen werden durch kollektive Normen genau festgelegt.

Durkheim bezeichnet die Solidarität segmentärer Gesellschaften als „mechanisch“ (gewohnheitsmäßige Zusammengehörigkeit). Die “Handlungen der einzelnen Menschen werden unreflektiert - durch bloße Ausführung der gesellschaftlichen Normen – praktiziert und greifen somit „mechanisch“ ineinander.“[8]

Die Abweichung von den durch die Gemeinschaft vorgeschriebenen Normen wir als Angriff auf die Gruppe gewertet.

Zusammenfassend lässt sich sagen: „Der Ursprung des Zusammenhalts und der sozialen Ordnung in primitiven Gesellschaften liegt in der durch Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten erzeugten Solidarität, die im täglichen Leben durch die Ausübung von kollektiven Normen ständig reproduziert und durch kollektive Repression[9] abgesichert wird.“[10]

3. Merkmale moderner Gesellschaften

Im folgenden Abschnitt sollen die Merkmale moderner Gesellschaften dargestellt werden.

Der Begriff der Gesellschaft, beziehungsweise der modernen Gesellschaft, ist als Systemtheorie angelegt. Was aber genau mit Gesellschaft gemeint ist, konnte nicht festgelegt werden.[11]

„Der Begriff Gesellschaft selbst hat nach Luhmann nie eine begründende Funktion erfüllt, sondern wurde immer aus dem Hintergrund eines konkreten Problembewusstseins bestimmt, zunächst der politischen Teilproblematik, dann der wirtschaftlichen Teilproblematik.“[12]

Laut Wikipedia, der freien Enzyklopädie, wird der Begriff Moderne wie folgt beschrieben: „Der Begriff Moderne in der Geschichte Europas, Amerikas und Australiens bezeichnet einen Umbruch in allen Lebensbereichen gegenüber der Tradition.“[13]

Das Hauptmerkmal moderner Gesellschaften ist ein autoritäres, judikatives oder herrschaftliches Ordnungs- bzw. Rechtssystem, das Werte und Normen vermittelt nach denen sich die Gesellschaftsmitglieder richten.

Durkheim sieht das restitutive (wiederherstellende) Recht als Verkörperung der organischen Solidarität.[14]

Das Leben in Clans ist dem Leben in Familien oder dem Leben alleine gewichen. Beratung findet unter Familienmitgliedern, Freunden oder durch Beratungsinstitutionen statt.

Nach Durkheim steht im Gegensatz zu segmentären Gesellschaften die Individualität im Vordergrund. Für ihn bestehen moderne Gesellschaften aus einer Vielzahl unterschiedlicher Menschen, die unabhängige, spezialisierte und differenzierte Aufgaben ausüben. Das heißt Heterogenität statt Homogenität.

Durch Diversifikation der einzelnen Arbeits- und Lebenswelten wird die Individualität des Einzelnen gestärkt. Das in den segmentären Gesellschaften durch Homogenität und Identifikation geschaffene Kollektivbewusstsein schwindet so zusehends.[15]

Gingen in segmentären Gesellschaften die einzelnen Clanmitglieder den gleichen Tätigkeiten nach, ist eines der Merkmale für den Übergang in die Moderne die Einführung der Arbeitsteilung. Durkheim bezeichnet dies als „Hauptquelle der Solidarität“.[16] Er schreibt, wie im oberen Abschnitt bereits ausgeführt, modernen Gesellschaften eine organische Solidarität (Zusammengehörigkeit) zu. Die Gesellschaftsmitglieder sind wie kleine Zahnräder, die voneinander unabhängig sind, aber trotzdem gemeinsam funktionieren und einen Vorgang in Gang setzen.

Die Mitglieder der Gesellschaft versuchen durch die Spezialisierung ihrer Tätigkeit einem Überlebenskampf, den sie befürchten, zu entgehen.[17]

4. Die Bedeutung von Arbeit

Zunächst soll in diesem Ausarbeitungspunkt aufgezeigt werden, was unter dem Begriff „Arbeit“ zu verstehen ist.

Im Folgenden wird auf die Bedeutung von Arbeit in segmentären Gesellschaften und in modernen Gesellschaften in Bezug auf Geschichte, Entwicklung und Fortschritt eingegangen werden.

Laut Wikipedia, der freien Enzyklopädie, ist Arbeit „eine zielbewusste und eine sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form der Tätigkeit, mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen. Dabei ist ihr Charakter zwiespältig. Sie stellt immer sowohl etwas her, wie sie auch etwas zerstört, wobei dies Zuschreibungen sind, die von einem Beobachterstandpunkt abhängen.“[18]

4.1 in segmentären Gesellschaften

Mitglieder primitiver Gesellschaften waren vor allem Jäger und Sammler.

Das heißt in segmentären Gesellschaften wurde vornehmlich gearbeitet, um den Lebensunterhalt, vor allem Nahrung, durch die Jagd oder das Sammeln von Früchten, Kräutern und Pflanzen zu sichern.

Dies führte schon in frühster Zeit zu einer Form von Leistungsdruck. Die Gemeinschaft war abhängig von der Beute, die die Männer von der Jagd nach Hause brachten. Dieses Wissen verursachte den Druck nicht mit „leeren Händen“ nach Hause zu kommen. Die Frauen fanden immer Früchte oder etwas anderes Nahrhaftes, was den Druck noch erhöhte.[19]

Heute ist es nicht die Beute, als Form eines erlegten Tieres, sondern die in Form von Geld. Zwar ist die Familie, da die Frauen ebenfalls zum größten Teil arbeiten, nicht mehr nur vom Gehalt des Mannes abhängig, doch das alte Rollendenken, des Mannes als Ernährer, trägt ebenfalls zum Leistungsdruck bei. Auf die heutige wirtschaftliche Lage und der damit verbundenen Leistungsdruck durch „Jobangst“, wird im nächsten Abschnitt eingegangen werden.

[...]


[1] http://www.feinstwaage.de/Sites/waage_6.html

[2] http://home.arcor.de/thomas1603-online/arbeit-spruch.htm

[3] http://www.duden.de/definition/segment%C3%A4r

[4] http://matriarchat.info/herrschaftsfreiheit/segmentaere-gesellschaft.html

[5] http://matriarchat.info/herrschaftsfreiheit/segmentaere-gesellschaft.html

[6] http://www.multimedia-pflege.de/paed/soziologie/kollektivbewusstsein.html

[7] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 2

[8] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 3, Zeile 4 - 6

[9] Unterdrückung von individueller Entfaltung, Kritik oder politischen Bewegungen durch Autoritäten

[10] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 3, Zeile 21 - 24

[11] http://www.brock.uni-wuppertal.de/cgi-bin/echo.pl?vorlage=v_white_32&stw=Moderne%20Gesellschaft

[12] http://www.brock.uni-wuppertal.de/cgi-bin/echo.pl?vorlage=v_white_32&stw=Moderne%20Gesellschaft

[13] http://de.wikipedia.org/wiki/Moderne

[14] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 4

[15] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 3

[16] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 2

[17] Wiesnet, Sebastian: Durkheims Modernisierungstheorie, S. 5

[18] http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_%28Sozialwissenschaften%29

[19] http://www.outback-info.de/australien/aboriginal_frauen.html

Details

Seiten
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783656082118
ISBN (Paperback)
9783656082163
DOI
10.3239/9783656082118
Dateigröße
619 KB
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2011 (Dezember)
Schlagworte
bedeutung arbeit gesellschaften welche rolle frauen
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