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Bedeutung der Patientencompliance am Beispiel erwachsener Diabetes mellitus Typ II Erkrankter

©2012 Hausarbeit 33 Seiten

Zusammenfassung

Im Bezug auf den Erfolg der Behandlung des Diabetes mellitus ist die Patientencompliance, also die Bereitschaft der Patienten zur eigenen Mitarbeit und zum gemeinsamen Agieren mit dem Arzt, ein wichtiger Aspekt. Eine Non-Compliance hat direkte Auswirkungen auf den Therapieerfolg, aber auch auf die zunehmend angespannte Kostensituation des gesamten Gesundheitssystems.

Ziel der Hausarbeit ist es, die Compliance an Diabetes mellitus Typ II erkrankten Erwachsenen zu untersuchen, ihre Bedeutung aufzuzeigen und Möglichkeiten zur Steigerung der Compliance abzuleiten.
Dabei soll im Rahmen der Hausarbeit folgende konkrete Forschungsfrage beantwortet werden: Wie kann die Compliance der an Diabetes mellitus Typ II erkrankten Erwachsenen erhöht werden?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

I Abkürzungsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

III Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Compliance und Non-Compliance
2.1.1 Formen der Compliance und Non-Compliance
2.1.2 Methoden zur Messbarkeit der Compliance
2.1.3 Determinanten der Compliance
2.1.4 Auswirkungen mangelnder Compliance
2.2 Diabetes mellitus Typ II
2.2.1 Krankheitsbild und Folgeerkrankungen
2.2.2 Epidemiologie und gesundheitsökonomische Bedeutung
2.2.3 Therapiemöglichkeiten

3 Methodisches Vorgehen

4 Compliance bei Diabetes mellitus Typ II
4.1 Ausmaß der Compliance bzw. Non-Compliance bei Diabetes mellitus
4.2 Determinanten der Compliance bei Diabetes mellitus
4.3 Möglichkeiten zur Verbesserung der Compliance bei erwachsenen Diabetes mellitus Erkrankten

5 Kritische Reflexion der Ergebnisse

6 Zusammenfassung

7 Literatur-/Quellennachweis

8 Ehrenwörtliche Erklärung

I Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Abbildung 4

Abbildung 5

Abbildung 6

III Tabellenverzeichnis

Tabelle 1

Tabelle 2

1. Einleitung

Diabetes mellitus1 ist eine weltweit verbreitete Stoffwechselerkrankung (vgl. Heidemann; et al. 2011, S. 1). Wird die Bedeutung des Diabetes mellitus von Patienten unterschätzt oder fehlbehandelt, können gefährliche Folgeerkrankungen wie das diabetische Fußsyndrom verursacht werden (vgl. Hien; Böhm 2010, S. 2).

Die Prävalenz2 aller Formen des Diabetes mellitus liegt bei ca. sechs Millionen Erwachsenen in Deutschland. Von denen leiden 80 % - 90 % unter dem Typ II Diabetes mellitus (vgl. Heidemann; et al. 2011, S. 1). Die Prävalenz der Begleiterkrankungen und der Komplikationen bei Diabetes mellitus liegt bei rund 66 % aller Erkrankten (vgl. Köster; et al. 2005, S. 5 f.). Aufgrund der Häufigkeit des Diabetes mellitus Typ II konzentriert sich die Hausarbeit auf diese Diabetesform.

Der Diabetes mellitus zieht oft Langzeitkomplikationen, wie z.B. verminderte Erwerbstätigkeit und zusätzliche medizinische Kosten mit sozioökonomischer Bedeutung nach sich (vgl. Heidemann; et al. 2011, S. 1) und hat eine generelle finanzielle Belastung für das ganze Gesundheitssystem zur Folge (vgl. Schauder; et al. 2006, S. 3).

Die „Kosten der Diabetes mellitus - Studie“ (KoDiM-Studie) sagt aus, dass sich jährlich die direkten Kosten auf rund 15 Milliarden Euro und die indirekten Kosten auf rund 8 Milliarden Euro belaufen. Die direkten Kosten resultieren aus zusätzlichen Behandlungen und Medikamenten. Die indirekten Kosten werden durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle ausgelöst (vgl. v. d. Schulenburg; et al. 2005, S. 11). Aufgrund der Folgeerkrankungen und Komplikationen bei Diabetes mellitus entstehen Kosten von rund 10 Milliarden Euro (vgl. Köster; et al. 2005, S. 5 f.).

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Gruppe der an Diabetes mellitus Typ II Erkrankten einen großen Faktor der Kosten in unserem Gesundheitssystem darstellt. Es ist von zentraler Bedeutung den Diabetes mellitus Typ II frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Folgekrankheiten zu verhindern und Folgeschäden vorzubeugen.

Im Bezug auf den Erfolg der Behandlung des Diabetes mellitus ist die Patientencompliance3, also die Bereitschaft der Patienten zur eigenen Mitarbeit und zum gemeinsamen Agieren mit dem Arzt (vgl. Rinniger; Stadl 2004, S. 417), ein wichtiger Aspekt. Eine Non-Compliance4 hat direkte Auswirkungen auf den Therapieerfolg, aber auch auf die zunehmend angespannte Kostensituation des gesamten Gesundheitssystems. Die jährlichen direkten und indirekten Kosten als Folge des Non-Compliance-Verhalten werden zusätzlich zu den oben genannten Kosten auf ca. zehn Milliarden Euro geschätzt (vgl. Kehl 2009, S. 2).

Aus gesundheitspolitischer Sicht hat die Non-Compliance eine hohe Public-Health5 - Relevanz. Es besteht ein Mangel an Studien, die Aussagen darüber treffen, wie sich äußere Faktoren (z. B. das Alter) auf das Compliance-Verhalten auswirken und welche Faktoren zu einer Non-Compliance führen. Auch müssen noch weitere Maßnahmen entwickelt werden, um die Non-Compliance einzudämmen (vgl. Loss; et al. 2010, S. 17 ff.). Nach Volmer & Kielhorn zeigen an Diabetes mellitus Erkrankte ein hohes Maß an Non- Compliance-Verhalten. Ca. 40 % - 50 % der Diabetes mellitus Patienten nehmen z.B. die Tabletten nicht nach Verordnungsplan ein (vgl. Volmer; Kielhorn 1998, S. 45 ff.).

Studien, wie z.B. die explorative Zusammenhangsanalyse von Arnold im Jahre 2005, belegen die Wichtigkeit der Compliance in Bezug auf den Diabetes mellitus. Die Studie besagt, dass Patienten, die internal motiviert sind, complianter sind, als external motivierte Patienten. Die Langzeitcompliance wird durch eine vertraute Arzt-Patienten-Beziehung positiv beeinflusst, da sich der Patient als gleichwertiger Partner fühlt (vgl. Arnold 2005, S. 109 ff.).

Ziel der Hausarbeit ist es, die Compliance an Diabetes mellitus Typ II erkrankten Erwachsenen zu untersuchen, ihre Bedeutung aufzuzeigen und Möglichkeiten zur Steigerung der Compliance abzuleiten.

Dabei soll im Rahmen der Hausarbeit folgende konkrete Forschungsfrage beantwortet werden:

Wie kann die Compliance der an Diabetes mellitus Typ II erkrankten Erwachsenen erhöht werden?

2. Theoretischer Hintergrund

2.1 Compliance und Non-Compliance

Nach der Definition von Volmer und Kielhorn bedeutet Compliance, dass eine Korrelation6 zwischen dem ärztlichen Rat (z. B. Arzt verordnet spezielle Diätform) und dem Verhalten des Patienten (Patient hält sich an neue Diät) besteht. Voraussetzung dafür ist, die ärztlich gestellte Diagnose ist korrekt und der Rat ist für den Patienten effektiv durchführbar (vgl. Volmer; Kielhorn 1998, S. 46).

Der Begriff Compliance findet keine einheitliche Definition und steht im Wandel (vgl. Schuller 2002, S. 18). Die Entwicklung der Compliance wird in 4 Phasen eingeteilt:

- Direktives Modell = Therapiegehorsam (der Patient befolgt)
- Passives Modell = Therapietreue (der Patient glaubt an die Richtigkeit der ärztlichen Verordnungen und Ratschläge)
- Aktives Modell = Therapiemitarbeit (der Patient arbeitet nach der ärztlichen Verordnung mit)
- Interaktives Modell = Therapiekooperation (Arzt und Patient bringen sich beide ein und tauschen sich aus)

(vgl. Petermann; Warschburger 1997, S. 437)

Non-Compliance bedeutet eine mangelnde Bereitschaft, an der Therapie eines z. B. Diabetes mellitus mitzuwirken (vgl. Petermann 1998, S. 74). Die Non-Compliance ist seit der Antike ein relevantes Thema der Wissenschaft und Forschung (vgl. Warschburger; Lohre 1998, S. 103).

2.1.1 Formen der Compliance und Non-Compliance

Der Stufenplan von Heuer & Heuer ist im Bezug auf den ärztlich verordneten Therapieplan und das tatsächliche Verhaltensmuster des Patienten (Compliance-Grad) in drei Stufen wie hier folgend unterteilt. Darunter werden die einzelnen Stufen erläutert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Stufenplan Heuer & Heuer (eigene Darstellung)

Compliance: Als compliant wird ein Patient dann bezeichnet, wenn ein Befolgungsgrad von 80 % und mehr zu verzeichnen ist (vgl. Heuer; Heuer 1999a, S. 11). Der Patient hält sich in seinem Verhaltensmuster genau an Therapieabsprachen, wie z. B. die Medikamenteneinnahme (vgl. Schäfer 2011, S. 28).

Partielle-Compliance: Partiell-compliant wird ein Patient genannt, wenn ein Befolgungsgrad von 20 - 80 % vorliegt (vgl. Heuer; Heuer 1999a, S. 11). Das Gesamttherapieverhalten des Patienten weicht deutlich von dem besprochenen Therapieplan ab. Es handelt sich z. B. um ein eigenmächtiges Verändern der verschriebenen Medikationsmenge und des Einnahmezeitpunktes. Diese Patientengruppe kann am ehesten positiv in ihrem Verhalten beeinflusst werden und bildet eine Zwischengruppe zwischen compliant und non- compliant (vgl. Schäfer 2011, S. 28).

Non-Compliance: Als non-compliant wird ein Patient bezeichnet, wenn ein Befolgungsgrad von unter 20 % zu verzeichnen ist (vgl. Sonnenmoser 2002, S. 4). Das Verhaltensmuster weist die schwächste Therapietreue auf und wird noch, wie in der nachfolgenden Abbildung zu sehen, in primäre- und sekundäre Non-Compliance unterteilt (vgl. Schäfer 2011, S. 28).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Formen der Non-Compliance nach Heuer (eigene Darstellung)

Petermann & Mühlig unterscheiden in der folgenden Abbildung drei Grundformen der Non-Compliance:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Grundformen Non-Compliance (eigene Darstellung)

Eine weitere Differenzierung der Non-Compliance folgt in der kommenden Abbildung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Differenzierung Non-Compliance (eigene Darstellung)

2.1.2 Methoden zur Messbarkeit der Compliance

Um die Compliance der Patienten besser beurteilen zu können, gibt es zwei verschiedene Verfahren, um den individuellen Compliance-Grad zu ermitteln:

Direkte Messung = (vgl. Schäfer 2011, S. 33 ff.)

- Befolgungsgrad ermitteln
- Arzneimittelkontrolle (z.B. Beobachtung, Blut und Urinprobe) Indirekte Messung = (vgl. Schäfer 2011, S. 33 ff.)
- Interviews (Arzt - Patient)
- Einschätzung durch Arzt oder Apotheker
- Arzneimittelkontrolle (z. B. Tabletten zählen)
- Elektronische Verbrauchsmonitore in Verpackung (elektrisch Tabletten zählen)
- Werte bestimmen (z. B. Blutzucker, Blutdruck)
- Patiententagebücher auswerten (z. B. Ernährungs- und Blutzuckerprotokoll)

Welche Methode ausgewählt wird, hängt von der Fragestellung des zu untersuchenden Patientenklientels und der Therapiesituation ab (vgl. Schäfer 2011, S. 36). Ein großes Problem bei den beiden Methoden ist die Eigenüberschätzung der Patienten (vgl. Hasford; et al. 1998, S. 28 f.). Wichtig ist gerade bei Befragungen bezüglich des Ess- und Sportverhaltens, einen richtigen Methodenmix anzuwenden, um ein möglichst effektives Ergebnis zu erzielen (vgl. Schäfer 2011, S. 36).

2.1.3 Determinanten der Compliance

Die Determinanten sind verschiedene äußere Faktoren, die das Compliance-Verhalten beeinflussen können. Die Determinanten lassen sich in fünf verschiedene Bereiche (Merkmale) einteilen:

- Merkmale der Patienten (z. B. Alter)
- Merkmale der Erkrankung (z. B. Art der Erkrankung)
- Merkmale der Art und Organisation der Behandlung (z. B. Art der Behandlung) x Merkmale der Arzt-Patient-Beziehung (z. B. Vertrauen)
- Merkmale des sozialen Umfeldes (z. B. Unterstützung durch Angehörige) (vgl. Fittschen 2002, S. 62).

Zwischen den verschiedenen Merkmalen werden Wechselwirkungen vermutet (vgl. Petermann; Mühlig 1998, S. 78). Kommt es nun in einem dieser Bereiche zu Störungen, kann eine Non-Compliance die Folge sein (vgl. Heuer; Heuer 1999, S. 54).

2.1.4 Auswirkungen mangelnder Compliance

Die Metaanalyse7 von DiMatteo hat unter anderem bezüglich des Themas Compliance analysiert, dass Diabetes mellitus Erkrankte die geringste Compliance aufweisen (vgl. DiMatteo 2004b, S. 200 ff.). Nach der Studie von Arnold wird die Bedeutung der Non- Compliance unterschätzt (vgl. Arnold 2005, S. 11 f.). Mit dem Non-Compliance-Verhalten der Patienten soll schätzungsweise jede vierte Krankenhauseinweisung in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen (vgl. Sonnenmoser 2002, S. 14). Die Non-Compliance hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten (Morbidität und Mortalität)8, auf die Gesundheitskosten, sowie auch auf die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten. Letztere Aspekte haben eine hohe Public Health Relevanz (vgl. Sonnenmoser 2002, S. 15), da durch die immer knapper werdenden Ressourcen im Gesundheitswesen eine kosteneffektivere Therapie immer mehr an Wichtigkeit zunimmt (vgl. Gräf 2007, S. 13).

2.2 Diabetes mellitus Typ II

Diabetes mellitus ist eine weltweit verbreitete Stoffwechselerkrankung. Er wird in verschiedene Formen wie den Typ I9, Typ II10, Schwangerschaftsdiabetes und in Sonderformen des Diabetes mellitus eingeteilt (vgl. Heidemann; et al. 2011, S. 1). In der Hausarbeit findet nur der Diabetes mellitus Typ II Berücksichtigung.

2.2.1 Krankheitsbild und Folgeerkrankungen

Der Diabetes mellitus Typ II wird durch eine Insulinresistenz (z. B. in der Leber oder im Muskel- und Fettgewebe) verbunden mit einem Mangel an Sekreten der ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse ausgelöst. Die Folge davon ist Insulinmangel, durch den eine erhöhte Blutzuckerkonzentration entsteht (vgl. Heidemann; et al. 2011, S. 13). Der Typ II Diabetiker hat meistens bei der zufälligen Diagnosestellung keine oder eine geringe Symptomatik. Der Prozess des Diabetes mellitus Typ II ist schleichend. Häufige Symptome sind z.B. Durst, Abgeschlagenheit und psychische Probleme (vgl. Hien; Böhm 2010, S. 1 f.).

Zu den häufigsten und bedeutsamsten diabetesbedingten Folgeerkrankungen zählen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nervenschädigungen, Infektionskrankheiten, sowie das diabetische Fußsyndrom (vgl. Hien; Böhm 2010, S. 2).

2.2.2 Epidemiologie und gesundheitsökonomische Bedeutung

Die Anzahl der Diabetes mellitus Erkrankten in Deutschland liegt bei ca. 5.5 Millionen (vgl. Häussler; et al. 2010, S. 1). Die Prävalenz von Diabetes mellitus Typ II Patienten liegt bei ca. 90 % (vgl. Heidemann; et al. 2011, S. 1). Die Anzahl der nicht diagnostizierten Diabetes Erkrankten in Deutschland liegt schätzungsweise, abhängig von den Messverfahren, zwischen 300.000 und 1,6 Millionen Menschen (vgl. Hien; Böhm 2010, S. 5). Die Gesellschaft für Management Administration Consulting Service-Untersuchung (GEMACS) besagt, dass bei Patienten, die kontinuierlich in ärztlicher Behandlung sind, seltener der Diabetes mellitus Typ II übersehen wird (vgl. Hauner; et al. 2008, S. 18 ff.).

Die Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen im Jahr) ist trotz vorliegender Studien nicht genau zu klären. Bedingt durch den demografischen Wandel steigt die Anzahl der älteren Menschen in der Bevölkerung, bei denen ein Diabetes mellitus Typ II immer wahrscheinlicher wird (vgl. Hien; Böhm 2010, S. 5).

Die gesamten jährlichen Gesundheitsausgaben 2010 in Deutschland belaufen sich auf 287.000 Milliarden Euro. Die Präventionskosten davon betragen rund 10.300 Milliarden Euro (vgl. Statistisches Bundesamt 2012, S. 13). Die jährlichen Krankheitskosten speziell für den Diabetes mellitus sind von 2006 auf 2008 steigend und belaufen sich auf rund 6.400 Milliarden Euro (vgl. Statistisches Bundesamt 2010, S. 36). Wie in der Einleitung beschrieben, liegen die direkten Kosten, die indirekten Kosten und die Kosten der Folgebehandlungen nach der KoDiM - Studie in Milliardenhöhe. Die gesundheitsökonomische Bedeutung des Diabetes mellitus liegt darin, dass sich die Bundesrepublik Deutschland in einer finanziellen Krise befindet, die alleine durch Gesundheitsreformen nicht nachhaltig entlastet werden kann. Es muss nach Lösungen gesucht werden, wie derartigen chronischen Erkrankungen effektiver behandelt oder vermieden werden können (vgl. Schauder; et al. 2006, S. 3).

2.2.3 Therapiemöglichkeiten

Nach den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) steht die Basistherapie beim Diabetes mellitus Typ II an erster Stelle. Die Basistherapie besteht aus einer Schulung, Ernährungs- und Bewegungstherapie und der Kontrolle des HbA1c - Wertes11. Sind die HbA1c - Werte unter der Basistherapie erhöht, wird mit einer medikamentösen Therapie in Tablettenform (Antidiabetika) begonnen. Bei Therapieversagen wird als nächster Schritt eine Kombination aus Insulinspritzen und oralem12 Antidiabetikum gewählt. Bei einem Diabetes mellitus Typ II muss ein kontinuierliches Screening auf Folgeerkrankungen (diabetischer Fuß, Herz- und Gefäßerkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Erblindung etc.) durchgeführt werden (vgl. Hien; Böhm 2010, S. 232 f.) (vgl. Matthaei; et al. 2011, S. 136). Wichtig für die Versorgung von Diabetes mellitus Erkrankten ist die primäre Versorgung durch einen Hausarzt und die sekundäre Versorgung durch einen Facharzt, der durch die DDG nach dem Stufenmodell von 2004 anerkannt wurde. Das Stufenmodell teilt sich in 3 Stufen. Die Basisanerkennung, die erweiterte Anerkennung mit diabetesspezifischem Qualitätsmanagement und das Klinische Diabeteszentrum.

[...]


1 Zuckerkrankheit

2 Krankheitshäufigkeit

3 Therapietreue/In der Hausarbeit wird in der Regel der Begriff Patientencompliance als Compliance geschrieben, falls nicht anders beschrieben, wird die Compliance der Patienten (nicht der Ärzte) darunter verstanden.

4 Mangelnde Therapietreue

5 Gesundheitswissenschaft

6 Kausale Beziehung zwischen Merkmalen

7 Zusammenfassung von verschiedenen Untersuchungen zu einem Forschungsgebiet

8 Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeitsrate

9 Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung bei der die Zellen zerstört werden. Auslöser sind genetische und Umweltfaktoren.

10 Altersdiabetes

11 HbA1c = an diesem Wert kann die Qualität des Blutzuckerwertes der letzten zwei Monaten beurteilt werden.

12 Durch den Mund

Details

Seiten
Jahr
2012
ISBN (eBook)
9783656233732
ISBN (Paperback)
9783656233800
DOI
10.3239/9783656233732
Dateigröße
759 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft in Bremen
Erscheinungsdatum
2012 (Juli)
Note
1,7
Schlagworte
Compliance Non-Compliance Diabetes mellitus Determinanten Epidemiologie Handlungsempfehlung Messbarkeit Typ II
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