Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis I
Abkürzungsverzeichnis II
Abbildungsverzeichnis III
1 Einleitung 1
2 Grundlegende Eigenschaften von Exchange Traded Funds 3
2.1 Der passive Managementstil als Erfolgsfaktor 3
2.2 Rendite durch Kostenvorteile 4
2.3 Diversifikation und Risikostreuung 4
2.4 Hohe Transparenz 5
3 Darstellung der verschiedenen Replikationsarten 6
3.1 Die physische Nachbildung eines Index 6
3.2 Die synthetische Nachbildung eines Index 9
4 Fazit 13
5 Literaturverzeichnis 14
1 Einleitung
Die Bezeichnung Exchange Traded Funds (ETFs) stellt die von der Finanzwelt in den vergangenen Jahren wohl am meisten beachtete Investmentklasse dar. Hierbei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, die ihren Ursprung 1972 in den USA hatten. Seit April 2000 können ETFs auch über das XTF-Segment der Deutschen Börse gehan-delt werden. Abbildung 1 zeigt das rasante Wachstum der europäischen ETF-Branche.
Das große Wachstum der ETF lässt sich unter anderem auf deren grundlegende Eigenschaften wie bspw. Transparenz, niedrige Kosten, Diversifikation und Risikostreuung zurückführen. Diese Grundlegenden Eigenschaften der ETFs werden somit im zweiten Kapitel näher beschrieben.
Die Dynamik der ETF-Branche ruft ständig neue Anbieter auf den Markt, die versuchen, sich durch Produktinnovationen von der Konkurrenz abzusetzen. Das gemeinsame Ziel aller ETFs besteht unabhängig davon darin, einen Index möglichst exakt nachzubilden. Dieses gemeinsame Ziel kann durch verschiedene Arten der Indexnachbildung erreicht werden. Im dritten Kapitel wird daher auf die verschiedenen Möglichkeiten der Replikation einschließlich der sich hieraus ergebenden Eigenschaften für den ETF eingegangen. Dieses Kapitel bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Kapitel vier fasst Wesentliches zusammen und schließt die Arbeit mit einem Fazit ab.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlegende Eigenschaften von Exchange Traded Funds
2.1 Der passive Managementstil als Erfolgsfaktor
2.2 Rendite durch Kostenvorteile
2.3 Diversifikation und Risikostreuung
2.4 Hohe Transparenz
3 Darstellung der verschiedenen Replikationsarten
3.1 Die physische Nachbildung eines Index
3.2 Die synthetische Nachbildung eines Index
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: In europäische ETFs investierte Mittel in Mrd. Euro
Abbildung 2: Langfristiger Performance-Vergleich von Fonds und Benchmark-Index
Abbildung 3: Schematische Darstellung von Tracking Error verursachenden Faktoren
Abbildung 4: Überblickartige Zusammenfassung verschiedener Replikationsarten
1 Einleitung
Die Bezeichnung Exchange Traded Funds (ETFs) stellt die von der Finanzwelt in den vergangenen Jahren wohl am meisten beachtete Investmentklasse dar.[1] Hierbei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, die ihren Ursprung 1972 in den USA hatten.[2] Seit April 2000 können ETFs auch über das XTF-Segment der Deutschen Börse gehandelt werden.[3] Abbildung 1 zeigt das rasante Wachstum der europäischen ETF-Branche.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Narat, I. (2012), S. 41.
Abbildung 1: In europäische ETFs investierte Mittel in Mrd. Euro
Das große Wachstum der ETF lässt sich unter anderem auf deren grundlegende Eigenschaften wie bspw. Transparenz, niedrige Kosten, Diversifikation und Risikostreuung zurückführen. Diese Grundlegenden Eigenschaften der ETFs werden somit im zweiten Kapitel näher beschrieben.
Die Dynamik der ETF-Branche ruft ständig neue Anbieter auf den Markt, die versuchen, sich durch Produktinnovationen von der Konkurrenz abzusetzen. Das gemeinsame Ziel aller ETFs besteht unabhängig davon darin, einen Index möglichst exakt nachzubilden.[4] Dieses gemeinsame Ziel kann durch verschiedene Arten der Indexnachbildung erreicht werden. Im dritten Kapitel wird daher auf die verschiedenen Möglichkeiten der Replikation einschließlich der sich hieraus ergebenden Eigenschaften für den ETF eingegangen. Dieses Kapitel bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Kapitel vier fasst Wesentliches zusammen und schließt die Arbeit mit einem Fazit ab.
2 Grundlegende Eigenschaften von Exchange Traded Funds
2.1 Der passive Managementstil als Erfolgsfaktor
ETFs gehören zu den passiv gemanagten Investmentprodukten. Im Gegensatz zu aktiven Investmentprodukten, deren Ziel es ist, durch Stockpicking[5] oder Markttiming[6] besser zu sein als ihre Benchmark (z. B. ein Index), ist das Ziel der ETFs, lediglich den zugrunde liegenden Index so exakt wie möglich nachzubilden.[7] Durch die passive Investmentstrategie lassen sich keine überdurchschnittlichen Anlageerfolge erzielen, wodurch der erste für Privatanleger zugängliche Indexfonds 1975 wie folgt vorverurteilt wurde: „In den Indexfonds anzulegen heißt, von vornherein auf Mittelmäßigkeit zu setzen.“[8] Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien belegt allerdings, dass rund 90 Prozent der aktiv verwalteten Fonds es nicht schaffen, den Index über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren zu schlagen und somit die Gefahr einer Underperformance besteht.[9] Oder anders ausgedrückt: Investiert man längere Zeit in einen Fonds, wird man zu 90 Prozent weniger Rendite erzielen als im Vergleich zur Investition in den entsprechenden Index; siehe in Abbildung 2 exemplarisch einen Auszug aus einer Studie, die die Entwicklung europäischer Aktienfonds mit dem DJ EURO STOXX 50 vergleicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 9.
Abbildung 2: Langfristiger Performance-Vergleich von Fonds und Benchmark-Index
2.2 Rendite durch Kostenvorteile
„ETFs zeichnen sich durch äußerst geringe Kosten aus.“[10] Aufgrund der passiven Strategie fallen im Rahmen des Fondsmanagements keine Kosten für die Informationsbeschaffung, bspw. durch Research Abteilungen, Fundamentalanalysen oder technische Analysen, an.[11] Im Vergleich zu klassischen Investmentfonds sind ETFs somit deutlich kosteneffizienter. Dies wird unter anderem an geringeren jährlichen Verwaltungsgebühren sichtbar. Diese betragen bei Aktien-ETFs durchschnittlich 0,1 bis 0,5 Prozent, wohingegen die Verwaltungsgebühr bei klassischen Investmentfonds ca. 0,8 bis 2,0 Prozent beträgt.[12] Beim Kauf von klassischen Investmentfonds wird außerdem ein einmaliger Ausgabeaufschlag von bis zu 6 Prozent fällig, welcher beim Kauf von ETFs komplett entfällt.[13] Auch die Handelskosten, also der Unterschied zwischen An- und Verkaufskurs (Spread), sind bei ETFs mit 0,05 bis 0,1 Prozent in der Regel sehr gering, können aber in der Spitze auch bis zu 0,5 Prozent betragen.[14]
Die geringe Kostenstruktur trägt maßgeblich dazu bei, den Tracking Error, also die Differenz der Rendite des Vergleichsindex und des ETFs, zu minimieren.[15] Der Tracking Error gibt somit Auskunft über die Güte, mit der der Index nachgebildet wird. Der Einfluss der unterschiedlichen Replikationsarten auf den Tracking Error wird im dritten Kapitel behandelt.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass ETFs versuchen ihren Kostenvorteil langfristig in einen Renditevorsprung umzuwandeln.[16]
2.3 Diversifikation und Risikostreuung
Oft werden ETFs mit Slogans wie „Einfach in ganze Märkte investieren“[17] oder „Ein Trade, ein Markt“[18] beworben. Durch den Kauf eines ETFs, bspw. auf den DAX, investiert man mit dem Kauf eines einzigen Wertpapiers in die 30 größten Unternehmen in Deutschland. Somit profitiert man von der damit einhergehenden Risikodiversifikation, indem die Anlage geringere Risiken und Schwankungen aufweist als die Anlage in Einzeltitel.[19] Mittlerweile sind ETFs für sämtliche Regionen (bspw. Europa, USA, Schwellenländer), Branchen (bspw. Chemie, Automobilindustrie, Telekomunikation) oder auch Strategien (bspw. Dividenden, Value, Growth) erhältlich.
Unter dem Gesichtspunkt der Risikobetrachtung weisen ETFs noch einen weiteren Vorteil auf. Bei ETFs handelt es sich rechtlich gesehen um Sondervermögen.[20] Dies bedeutet, dass im Falle der Insolvenz des Emittenten das Vermögen geschützt ist.[21] Gerade seit der Insolvenz von Lehman Brothers ist das Ausfallrisiko des Emittenten eine zentrale Fragestellung, die sich immer mehr Anleger im Rahmen ihrer Investitionsentscheidung stellen.[22] Somit haben ETFs bspw. gegenüber Indexzertifikaten, die rechtlich kein Sondervermögen, sondern Schuldverschreibungen sind, einen entscheidenden Vorteil.[23]
2.4 Hohe Transparenz
ETFs sind aufgrund ihrer Anlagekonzeption sehr transparent. Die Emittenten veröffentlichen täglich die Zusammensetzung der im ETF enthaltenen Wertpapiere.[24] Im Vergleich dazu veröffentlichen klassische Investmentfonds die Zusammensetzung des Portfolios lediglich zum Quartalsende.[25] Somit kann der Anleger täglich nachvollziehen, in welchen Wertpapieren er investiert ist.
Des Weiteren erfolgt die Preisfeststellung der Fondanteile laufend, da mindestens einmal pro Minute der indikative Nettoinventarwert (iNAV)[26] berechnet wird.[27] Der Investor ist somit jederzeit in der Lage, den Wert seines Investments festzustellen und kann dieses jederzeit zu Echtzeitkursen handeln, was bei klassischen Investmentfonds nicht möglich ist, da deren Preisfeststellung nur einmal täglich erfolgt.[28]
[...]
[1] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 12.
[2] Vgl. Götte, R. (2010), S. 130.
[3] Vgl. Deutsche Börse AG (2011), S. 4.
[4] Vgl. Lamprecht, C. (2010), S. 6.
[5] Das Stockpicking beschreibt die bewusste Titelselektion. Hierbei wird in diejenigen Titel investiert, von denen eine bessere Wertentwicklung als des zugrunde liegenden Index erwartet wird.
[6] Das Markttiming beschreibt den Zeitpunkt zu dem in einem Markt investiert wird. Es wird immer dann investiert, wenn man zukünftig von einem starken Marktwachstum ausgeht.
[7] Vgl. Commerzbank (2011), S. 5; Götte, R. (2010), S. 44.
[8] Götte, R. (2010), S. 130.
[9] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 8 f.
[10] Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 18.
[11] Vgl. Commerzbank (2011), S. 12.
[12] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 19.
[13] Vgl. Lyxor Asset Management (2010), S. 4; Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 19; Lamprecht, C. (2010), S. 53 f.
[14] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 20 f.; Lamprecht, C. (2010), S. 52.
[15] Vgl. Götte, R. (2010), S. 160.
[16] Vgl. Lyxor Asset Management (2010), S. 4.
[17] iShares (2012), S. 1.
[18] Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 27.
[19] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 26 f.
[20] Vgl. Johanning, L., Becker, M., Seeber, M. (2011), S. 8.
[21] Vgl. Lamprecht, C. (2010), S. 1.
[22] Vgl. Heidorn, T., Winker, M., Löw, C. (2010), S. 12.
[23] Vgl. Johanning, L., Becker, M., Seeber, M. (2011), S. 8 f.
[24] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 23.
[25] Vgl. Commerzbank (2011), S. 13.
[26] Der iNAV berechnet sich wie folgt: Die im ETF enthaltenen Wertpapiere werden mit Echtzeitkursen bewertet. Im ETF enthaltenes Barvermögen wird hinzu addiert und Verbindlichkeiten abgezogen. Der hierdurch ermittelte Wert wird durch die Anzahl der ausgegebenen ETF-Anteile dividiert und somit der faire Wert des ETFs in Echtzeit berechnet.
[27] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 24.
[28] Vgl. Etterer, A., Wambach, M., Rödl & Partner (2007), S. 25.