Produktionsstandort Deutschland. Eine Analyse über die Entwicklung des Produktionsstandortes Deutschland im Vergleich zu China.
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Entwicklung der Produktion und der Produkte in den letzten Jahren
1.2 Industrieller Wandel
2. Produktionsstandort Deutschland
2.1 Typische Exportgüter aus Deutschland
2.2 Produkte „Made in Germany“
2.3 Produktionskosten in Deutschland
2.4 Absatzmärkte deutscher Produkte
3. Produktionsstandort China
3.1 Typische Exportgüter aus China
3.2 Produkte „Made in China“
3.3 Produktionskosten in China
3.4 Absatzmärkte der chinesischer Produkte
4. Standortwahl
4.1 Kosten
4.2 Absatzmarkt
4.3 Produktionsbedingungen, Infrastruktur in Deutschland und China
5. Standortentwicklung in der Zukunft
6. Kritische Würdigung
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Lohnvorteil China / Deutschland (in %)
Abb. 2: Lohnkostenentwicklung International
Abb. 3: Chinas Bevölkerung
Abb. 4: Chinas Exportmacht
Abb. 5: Sich in China befindende Unternehmen
1. Einleitung
In dieser Ausarbeitung wird die Entwicklung des Produktionsstandortes Deutschland mit dem Produktionsstandort China verglichen und analysiert. Zuerst werden die beiden Produktionsstandorte unter bestimmten Gesichtspunkten untersucht. Im Punkt vier werden anschließend die Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Produktionsländer verdeutlicht. Daraufhin bei Punkt fünf wird ein Blick in die „Kristallkugel“ gewagt, der die Zukunft der Standortentwicklung aufzeigen soll. Zuletzt wird die Ausarbeitung einer kritischen Würdigung unterzogen.
1.1 Entwicklung der Produktion und der Produkte in den letzten Jahren
Grundsätzlich hat die Produktionsentwicklung in Deutschland schon vor Jahrhunderten angefangen. Durch die Industrialisierung gewann die Frage nach dem Standort immer mehr an Bedeutung. Die kleinen Handwerksbetriebe in den Dörfern wichen der Industrie, die in größeren Stückzahlen produzieren konnte und somit auch einen weitaus größeren Kundenkreis beliefern konnte. Diese Wandlung vollzog sich über viele Jahrzehnte. Heutzutage wandelt sich Deutschland zu einem Dienstleistungsland, in dem das Industriewachstum allmählich stagniert. Die klassische Industrie wird mehr und mehr ins Ausland verschoben. Dagegen hat China eine rasende Produktionsentwicklung innerhalb der letzten 40 Jahre vollzogen. Es ist aus einem Agrarstaat in kurzer Zeit zu einer Industrienation gewachsen.1 Die Produkte haben sich in den Jahren ebenfalls gewandelt. Mit der heutigen Technik ist es möglich die Produkte effizienter und auch kostengünstiger zu fertigen. Die Anforderungen an die Produkte sind seitens der Kunden ebenfalls gestiegen.
1.2 Industrieller Wandel
Durch den industriellen Wandel und der damit verbundenen Großindustrie ist die Wichtigkeit des Produktionsstandortes in ein anderes Licht gerückt. Es wird heute im Gegensatz zu früher eine viel größere Menge und Vielfalt an Produkten gefertigt. Diese werden dann dank der Globalisierung je nach Nachfrage und Anforderung auf verschiedenen Kontinenten verkauft. Der industrielle Wandel stellt durch die Globalisierung, die Unternehmen auf eine harte Probe. Es genügt meist nicht mehr die Fertigung eines einfachen Produktes, vielmehr ist es kein Kampf zwischen „Global Playern“ geworden. Es besteht eine globale Konkurrenz, welche es zu bezwingen gilt. Die Wettbewerber aus dem asiatischen Raum kamen hinzu, was unter anderem die Preisgestaltung der Produkte veränderte. Ebenfalls sind die Produktlebenszyklen durch die wachsende Konkurrenz verkürzt worden.2
2. Produktionsstandort Deutschland
Dieses Kapitel befasst sich insbesondere mit Deutschland als Industrieland und Produktionsstandort.
2.1 Typische Exportgüter aus Deutschland
Als Exportgüter werden Güter gesehen, die für das Ausland bzw. einen anderen Markt hergestellt werden. Was exportiert wird, entscheidet die Nachfrage des Exportlandes. Deutschland ist eine Industrienation. Da Deutschland für seine Genauigkeit und Ingenieurskunst bekannt ist, werden im Großteil technische Produkte von anderen Ländern in Deutschland nachgefragt. Ein großer Teil des Exportgeschäftes, wird in Deutschland in der Automobilindustrie gesehen. Rund 30% des gesamten Exportgeschäftes Deutschlands wird durch Automobile getätigt.3 Im Bergischen Land werden Qualitätswerkzeuge (Wuppertal Cronenberg) und hochwertige Messer (Solingen) hergestellt. Beides wird im Ausland stark nachgefragt und gilt ebenfalls als „Exportrenner“ für diese Region.
2.2 Produkte „Made in Germany“
Die Erstellung von Produkten, sprich die Verarbeitende Industrie ist in Deutschland ein großer und wichtiger Punkt. Nach wie vor werden viele Produkte in Deutschland produziert. Ein großer Teil davon wird dann in verschiedene Länder exportiert.4 Der Slogan „Made in Germany“ gilt quasi als Qualitätssiegel. Produkte, die diese Aufschrift tragen gelten als qualitativ hochwertig, zuverlässig und in vielen Ländern als begehrenswert.5 Durch die Vielzahl der Qualitätsbestimmungen bei der Fertigung in Deutschland ist eine gewisse Sicherheit der Produkte gewährleistet. Deutsche Produkte werden Weltweit aufgrund des hohen Qualitätsstandards im Gegensatz zu Produkten anderer Länder bevorzugt.6
2.3 Produktionskosten in Deutschland
Unter Produktionskosten werden alle Kosten gezählt, welche zur Herstellung der Produkte ins Gewicht fallen. Darunter fallen die laufenden Personal- und Materialkosten, sowie die Versorgungsleistungen (Strom, Wasser, etc). Desweiteren wird das eingebrachte Kapital für Gebäude und Grundstücke wie auch für die Anlagen und Maschinen in den Kosten berücksichtigt.7 Durch die Vielzahl verschiedener Kosten wird die Höhe der Produktionskosten beeinflusst. In Deutschland sind die Lohnkosten viel höher als in China. Da die Lohnkosten einen großen Teil der Produktionskosten ausmachen, erhöhen sich diese um einen großen Betrag. Auf folgender Grafik soll der Lohnunterschied Zwischen den zwei Ländern verdeutlicht werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Lohnvorteil China / Deutschland (in %)
Anhand der Grafik wird verdeutlicht, dass der Vorteil beim Lohn in China liegt. Industriearbeiter kosten in China 94% weniger Lohn als in Deutschland. Dadurch sinken die Produktionskosten um einen beträchtlichen Teil, da wie schon zuvor beschrieben die Lohnkosten einen großen Teil der Produktionskosten ausmachen.
2.4 Absatzmärkte deutscher Produkte
Deutschland setzt durch seine qualitativen Produkte weltweit Güter ab. Stark werden Automobile im Asiatischen Raum und besonders in China nachgefragt.8 Chinas Nachfrage nach Luxusfahrzeugen boomt. Vor allem Luxuslimousinen der Premiumhersteller wie beispielsweise Audi, BMW und Mercedes werden dort verkauft. Durch das technische Know-How und die Ingenieurskunst werden auch andere Märkte bedient. Das Bauunternehmen Hochtief ist dank seiner Erfahrung weltweit an großen Bauprojekten beteiligt.9 Der Stahlverarbeitungskonzern ThyssenKrupp hat durch seine Kompetenz und Erfahrung ebenfalls weltweit Märkte Erschlossen und baut an großen Projekten mit. Im Fahrstuhlgeschäft sind sie ein Global Player und können auf viel Erfahrung zurückgreifen. Weltweit werden Fahrtreppen und Fahrstühle von ThyssenKrupp nachgefragt.10
3. Produktionsstandort China
Dieses Kapitel befasst sich mit China als neue Industrienation und Produktionsland.
3.1 Typische Exportgüter aus China
China produziert und verarbeitet eine Vielzahl verschiedenster Produkte. Unter anderem werden dort Produkte für viele große Konzerne aus der ganzen Welt hergestellt. Durch die preisgünstige Produktion ist China zum Exportweltmeister geworden und exportiert hauptsächlich im Auftrag hergestellte Produkte. Beispielsweise Foxconn, ein Elektronikkonzern stellt im Auftrag für viele große Unternehmen Produkte her. Der Elektronikgigant Apple, der Chiphersteller ATI, wie auch Hewlett Packard und andere lassen ihre Produkte bei Foxconn bauen.11 Nike, Puma und andere Produktmarken lassen in China ebenfalls produzieren. Durch die Menge der Produktionsstätten, kann ein großes internationales Publikum erreicht werden.
3.2 Produkte „Made in China“
China Produziert für die Nachfrage der Welt. Da es in vielen Ländern nicht mehr möglich ist bestimmte Preisgrenzen einzuhalten und somit die Produktion im eigenen Land nicht mehr möglich ist, ist die Produktion nach China und in andere Billiglohnländer gewandert. Beispielsweise werden die Produkte der USA zu 90% aus China importiert, da es nicht mehr möglich ist diese zu angemessenen Preisen im eigenen Land zu fertigen und der Import dieser Produkte kostengünstiger und lukrativer ist.12 Ebenso setzen Unternehmen aus Deutschland auf chinesische Fertigung. Durch die Nähe der einzelnen Wertschöpfungsstufen und Produktionsstufen ist es faktisch einfacher und effizienter die Produkte direkt in China produzieren zu lassen und anschließend nach Europa bzw. Deutschland zu verschicken.13 Der Slogan „Made in China“ hat aber auch seine Schattenseiten. Es kommt vor, dass Produkte, die im asiatischen bzw. chinesischen Raum gefertigt werden minderwertig sind und eine schlechte Qualität besitzen. Der deutsche Gedanke vermeidet bzw. verbietet einem den Kauf solcher Produkte, da es unter Umständen gefährlich sein kann ein solches Produkt zu betreiben. Es kann einen negativen Beigeschmack haben, wenn auf gewissen Waren dieses „Zeichen“ eingraviert ist. Bei qualitativen Produkten wie z. B. Stichsägen, Bohrmaschinen oder Präzisionswerkzeugen greift der Kunde eher ungern zu diesen Produkten. Im Hinterkopf schwelgt immer das mahnende Wort Plagiat. In China werden sehr viele Produkte illegal dupliziert. China ist Kopierweltmeister, es wird versucht vom Auto bis zum Markenbleistift alles zu kopieren, wobei dabei nur auf äußere Ähnlichkeit aber nicht auf wichtige Sachen wie Isolierungen oder spezielle Bauteile geachtet wird. Das ist die herrschende Meinung und allseits bekannt. Die Zollfandung ist rund um die Uhr damit beschäftigt in Häfen und auch auf Messen nach entsprechenden Plagiaten zu suchen.
[...]
1 vgl. Hilt, 2010
2 vgl. Kortus-Schultes, 1998, S.13
3 vgl. Kinkel, et al., 2007, S.1
4 vgl. Boston Consulting Group, 2004, S. 9
5 vgl. Reisach, et al., 2009, S. 87
6 vgl. Reisach, et al., 2009, S. 305
7 vgl. Kinkel, et al., 2007, S.154
8 vgl. Wissmann, 2011
9 vgl. o. A., 2011 A
10 vgl. Roscher, 2008
11 vgl. Remse, 2011
12 vgl. Reisach, et al., 2009, S. 257
13 vgl. Reisach, et al., 2009, S. 260