Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frauenarbeit in der Schweiz während der Phase der Industrialisierung, also seit etwa 1800 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. Dabei wurde die Frau besonders im 19. Jahrhundert sozial benachteiligt, für ihre Arbeit entweder gar nicht oder minderwertig entlohnt, während auf ihr eine doppelte Belastung anhaftete. Die Doppelbelastung war die Erledigung der Hausarbeit und zugleich die Arbeit z.B. in einer Fabrik. Dahingegen blieben die Männer weitestgehend von dieser Doppelbelastung verschont, sie konzentrierten sich ausschließlich auf ihren Beruf (Arbeiter oder Angestellter, etc.).
Die industrielle Revolution in der Schweiz, aber auch in anderen Ländern, bewirkte eine „Trennung von Arbeits- und Familienbereich“1, da die Fabrikarbeit eingeführt wurde und eine Urbanisierung stattfand. Vor allem im Textilsektor arbeiteten Frauen vermehrt, da er sich als leitende Branche der Industrialisierung der Schweiz herauskristallisierte und Frauen von den Fabrikbesitzern vorgezogen wurden.
„Frauen waren an diesem Industrialisierungsprozess von Anfang an beteiligt“3, da „Textilarbeit […] auch in der vorindustriellen Wirtschaft Frauenarbeit“4 war. „Fabrikarbeit stellte also für sie die Fortführung der Textilproduktion in einem anderen Arbeitszusammenhang dar“5. Aber auch andere Erwerbstätigkeiten waren vorhanden, nämlich vermehrt auch die Tätigkeit in der Landwirtschaft oder als Hausdienstmagd, wobei diese Tätigkeiten meist nicht entlohnt wurden oder zumindest in den Volks- und Betriebszählungen nicht als erwerbsfähig auftauchten. Hier gilt es also zu diskutieren, in welchem Verhältnis Fabrikarbeit zu anderen Formen des Erwerbs stand.
Folglich lautet nun die zentrale Fragestellung dieser Hausarbeit, die durch die Diskussion um die Frauenarbeit in der Schweiz bearbeitet werden soll: „Wie hat sich die Lage und soziale Rolle der Frauen bzw. Arbeiterinnen seit dem Beginn der Industrialisierung in der Schweiz bis zum Ersten Weltkrieg verändert?“.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Industrialisierungsprozess in der Schweiz
3. Frühneuzeitliche Frauenarbeit
4. Landwirtschaftliche Frauenarbeit im 19. Jahrhundert
5. Industrielle Frauenarbeit im 19. Jahrhundert (Arbeiterinnen)
5.1 Arbeitsverhältnisse
5.2 Rechtsstellung der Frau – Frauenbewegung
5.3 Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Doppelbelastung und soziale Rolle
6. Zusammenfassung/ Fazit
7. Literaturverzeichnis/ Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frauenarbeit in der Schweiz während der Phase der Industrialisierung, also seit etwa 1800 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. Dabei wurde die Frau besonders im 19. Jahrhundert sozial benachteiligt, für ihre Arbeit entweder gar nicht oder minderwertig entlohnt, während auf ihr eine doppelte Belastung anhaftete. Die Doppelbelastung war die Erledigung der Hausarbeit und zugleich die Arbeit z.B. in einer Fabrik. Dahingegen blieben die Männer weitestgehend von dieser Doppelbelastung verschont, sie konzentrierten sich ausschließlich auf ihren Beruf (Arbeiter oder Angestellter, etc.).
Die industrielle Revolution in der Schweiz, aber auch in anderen Ländern, bewirkte eine „Trennung von Arbeits- und Familienbereich“[1], da die Fabrikarbeit eingeführt wurde und eine Urbanisierung stattfand. Vor allem im Textilsektor arbeiteten Frauen vermehrt, da er sich als leitende Branche der Industrialisierung der Schweiz herauskristallisierte und Frauen von den Fabrikbesitzern vorgezogen wurden, weil sie „sich der von der Fabrik geforderten neuen Disziplin leichter unterzogen als die oft starken Widerstand entgegensetzenden Männer“[2]. Hier kommt also die soziale Benachteiligung von Frauen zur Geltung, denn durch ihre Einfühlsamkeit und ihre leichte Nachgiebigkeit waren Frauen (sind es heute oft noch) den Männern oft unterlegen.
„Frauen waren an diesem Industrialisierungsprozess von Anfang an beteiligt“[3], da „Textilarbeit […] auch in der vorindustriellen Wirtschaft Frauenarbeit“[4] war. „Fabrikarbeit stellte also für sie die Fortführung der Textilproduktion in einem anderen Arbeitszusammenhang dar“[5]. Aber auch andere Erwerbstätigkeiten waren vorhanden, nämlich vermehrt auch die Tätigkeit in der Landwirtschaft oder als Hausdienstmagd, wobei diese Tätigkeiten meist nicht entlohnt wurden oder zumindest in den Volks- und Betriebszählungen nicht als erwerbsfähig auftauchten. Hier gilt es also zu diskutieren, in welchem Verhältnis Fabrikarbeit zu anderen Formen des Erwerbs stand.
In der neueren Frauengeschichtsforschung gibt es zwei Entwicklungsmodelle bzw. Forschungsperspektiven zur damaligen Lage der Frauen auf dem Arbeitsmarkt, welche ich bereits in Ansätzen kurz beschrieben habe. Im ersten Modell geht es um eine alte vorindustrielle Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, „in der Frauen ausschließlich auf Haus und Familie beschränkt waren“[6]. Diese Ordnung sei als Überrest auch noch während der Industrialisierung erhalten geblieben. Im zweiten Modell „wurde der zunehmende Ausschluss von Frauen aus dem Arbeitsbereich gerade als Folge der Industrialisierung gesehen, durch die der Erwerbsbereich vom häuslichen Bereich getrennt wurde“[7]. Demzufolge mussten Frauen sich auf den häuslichen Bereich beschränken und konnten entweder keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen und somit als Produzentin gelten oder wurden als nicht erwerbsfähig bezeichnet, obwohl sie arbeiteten. Das zweite Entwicklungsmodell wurde von der neuen Frauenbewegung (zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts) übernommen und kann somit als aussagekräftig gelten.
Folglich lautet nun die zentrale Fragestellung dieser Hausarbeit, die durch die Diskussion um die Frauenarbeit in der Schweiz bearbeitet werden soll: „Wie hat sich die Lage und soziale Rolle der Frauen bzw. Arbeiterinnen seit dem Beginn der Industrialisierung in der Schweiz bis zum Ersten Weltkrieg verändert?“. Vorab sollen noch einige wichtige Begriffe aus dem Titel dieser Hausarbeit sowie aus der Fragestellung geklärt werden. Zunächst wird der Begriff Frauenarbeit im Titel genutzt, wobei es mehrere Typen von Frauenarbeit gibt. Vordergründig gab es da die Lohnarbeit, also die Tätigkeit, für die Frauen auch bezahlt wurden. Weiterhin gab es zur Zeit der Industrialisierung ebenso die Hausarbeit, die Familienarbeit und die Subsistenzarbeit.[8] Man kann hier bereits erkennen, dass Frauen im 19. Jahrhundert kaum Wahlmöglichkeiten hatten. Sie waren entweder Arbeiterinnen oder Landwirtschaftlerinnen oder Hausmägde. Eine Ausbildung wie für die Männer stand ihnen damals nicht zu. Der nächste nennenswerte Begriff ist die Industrialisierung. Dabei geht es ganz allgemein um einen Übergang von agrarischen zu technischen/ maschinellen Produktionsweisen und somit stellt dieser Begriff eine Epoche in der Geschichtswissenschaft dar.
In der Fragestellung geht es nun auch um die soziale Rolle der Frauen. „Eine soziale Rolle steht in Beziehung zu einer sozialen Position. Im gesellschaftlichen Gefüge nehmen Menschen unterschiedliche, zum Teil auch hierarchisch voneinander geschiedene Positionen ein. Von einem Positionsinhaber erwarten die Personen, die mit ihm zu tun haben, bestimmte Verhaltensweisen. Die Summe dieser Erwartungen macht die soziale Rolle aus“[9]. Es geht also um die hierarchische Position der Frauen im 19. Jahrhundert. Zuletzt kommt noch der Begriff Arbeiterin vor, der ebenfalls einer Erklärung bedarf. Der Begriff Arbeiter bzw. Arbeiterin „umfasste […] zahlreiche ältere Gruppenbezeichnungen wie Taglöhner, Fabrikarbeiter, Fabrikgeselle, Gehilfe, Geselle, Gesinde oder Handarbeiter. Er bezeichnete Personen, die aufgrund eines freien Arbeitsvertrages stark fremdbestimmt und abhängig, […] und vorwiegend körperl. tätig waren“[10]. Seit dem späten 19. Jahrhundert war der Fabrikarbeiter der typische Arbeiter.[11] Im Folgenden werden nun die geschichtlichen Gegebenheiten, die dazu geführt haben, dass Frauen benachteiligt wurden, erläutert.
2. Der Industrialisierungsprozess in der Schweiz
„Der erste Aufschwung der Industrialisierung ist […] vor allem der Selbstfinanzierung zu verdanken“[12]. Bergier sagt aus, dass heute allgemein bekannt sei, dass sich die ersten Phasen der Industrialisierung nicht auf das Großkapital gestützt haben, sondern die ersten Unternehmer ihre Maschinen oder Fabriken aus ihren eigenen Mitteln finanziert haben.[13] Weiterhin ist für die Schweiz wichtig zu nennen, dass sie „eine fast ausschließlich für den Export arbeitende Industrie“[14] besaß/ besitzt.
Der Historiker Fritzsche debattierte 1996 über die Phase des Take- offs in der Schweiz. Er stellte dabei fest, dass Uneinigkeit herrschte und nannte einige Historiker, die der Meinung waren, der Take- off habe bereits 1800 eingesetzt und andere, die der Meinung sind, diese Phase hätte um 1850 zuerst begonnen. Diese Unstimmigkeit hänge damit zusammen, dass die schweizerische Wirtschaftsgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kaum erforscht sei, so Fritzsche.[15] Weiterhin versucht er, dies mit einigen Daten und Fakten zu kompensieren. Noch 1798 war die Schweiz ein Staatenbund von 13 Staaten und einigen weiteren „zugewandten Orten“[16] die alle souverän waren und eigene demokratische Traditionen pflegten. Die politische Ordnung war eine Oligarchie und politische Rechte genossen nur die Minderheit des Volkes, und zwar „Vollbürger“[17]. 1798 änderte sich die politische Ordnung durch den Einmarsch der Franzosen und wurde bis 1803, basierend auf dem aufklärerischen Gedanken, als Helvetische Republik bezeichnet.[18] Nach Napoleons Eingreifen 1803 wurde die Helvetische Republik wieder in eine Eidgenossenschaft umgewandelt, indem zunächst 1803 eine Mediationsverfassung verabschiedet wurde. Es folgte die Phase der Restauration zwischen 1815 und 1830, in der 1815 zunächst ein Bundesvertrag erstellt wurde und 1830 nach der französischen Revolution vom Juli 1830 eine Regeneration stattfand. Anschließend wurde die Schweiz 1848 wieder zum Bundesstaat umgewandelt und in die „Schweizerische Eidgenossenschaft“ umbenannt. Nun bestand die Eidgenossenschaft aus 19 Kantonen.[19] Die Verfassung der Eidgenossenschaft sollte die langlebigste aller Verfassungen im Jahre 1848 sein, die „die Einheit des Landes bewahren sollte“[20]. Dadurch sollte sich anhand der Schweiz bereits im 19. Jahrhundert ein „Wunschbild für das aufgeklärte Europa wegen ihrer republikanischen Tradition“[21] herausbilden. Doch Fritzsche kritisiert, dass „on the other hand the Bundesvertrag (Federal Pact) of 1815 was in many respects simply a consolidation of restaurative tendencies that had already set in with the Mediation”[22] (also keine eigentliche Veränderung nach der Mediationsverfassung). Hier zeigt sich also kein wesentlicher Fortschritt in der Politik, woraus man ebenfalls schließen kann, dass auch in der Wirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kein großer Fortschritt errungen wurde, so argumentiert zumindest auch Fritzsche.
Der Wirtschaftshistoriker Fritzsche beschreibt den Industrialisierungsprozess eher als schleichend und als Druck bzw. Notwendigkeit für das Volk, mit ihren Konkurrenten mithalten zu können. Auch bei Bergier kann man lesen, dass der Aufschwung der „ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch soziale Trägheit, geistige Sperren und ungenügende Investitionen aufgehalten“[23] wurde. Fritzsche meint, der eigentliche Industrialisierungsprozess setzt etwa um 1850 ein, nachdem die neue Eidgenossenschaft gegründet wurde. Fritzsche schreibt: „It put an end to half a century of political turmoil“[24]. Auch in dieser Aussage lässt sich der weggebliebene Fortschritt erkennen. Sodann gab es 1848 eine Änderung bezüglich der ökonomischen Angelegenheiten der Kantone. Diese mussten ihre alten Vorrechte abgeben, z.B. die Währung, die Gewichts- und Maßdefinition, die Handelsordnung und die Zollobrigkeiten. Erst jetzt konnte ein gesamtschweizerischer Markt entstehen.[25] Die Bevölkerungsentwicklung zwischen 1800 und 1850 betrug 0,7 Prozent (pro Jahr), was wie Fritzsche aussagt, nicht spektakulär sei, vergleicht man mit England. Allerdings für die Schweiz, nur für sich genommen, ist das Wachstum dennoch eindrucksvoll, da viele Faktoren eine Rolle spielten. Zunächst waren da fehlende Hungersnöte ab 1817, dann höhere Lebenserwartung zusammengehend mit den niedrigeren Sterberaten und höheren Geburtenraten und zudem eine geringe Anzahl an Auswanderungen sowie eine große Anzahl an Einwanderungen.[26] Fritsche sagt, dass die Schweiz zwischen 1800 und 1850 eins der Länder der größten Einwanderung sei und demnach anscheinend beliebt gewesen sein muss. Bemerkenswert ist zudem das höhere Wachstum der Bevölkerung im ländlichen Gebiet als in der Stadt, was Fritzsche mit den höheren Geburten über den Sterberaten erklärt.[27]
Bei dem Historiker Bergier ist die Tatsache, dass der Take- off in der Schweiz bereits 1800 eingesetzt haben soll, nicht ganz klar zu sehen, denn er schreibt ziemlich zwiespältig. Zum einen äußert er, es gäbe Gründe dagegen, zum anderen gäbe es aber auch zahlreiche Gründe dafür. Er schreibt z.B. als Grund dagegen, dass „sogar im 19. Jahrhundert […] sich der Aufschwung dieses Sektors sehr langsam“[28] vollzog (gemeint ist hier der landwirtschaftliche Sektor), und zwar „viel eher als eine Auswirkung denn als Quelle der Industrialisierung“[29]. Andererseits beschreibt er, dass in der Schweiz genügend Kapital vorhanden war, dass „immer wieder Geld zur Verfügung stand“[30], weil sich die Investitionen der Unternehmer schnell rentierten (Kriterium nach W. W. Rostow für den Take- off) oder dass die „Industrialisierung der Schweiz […] aus einem bereits bestehenden, hochentwickelten System von Handelsbeziehungen Nutzen gezogen“[31] hat. Zudem habe die Schweiz über eine „solide gewerbliche Tradition“[32] verfügt, wodurch die Schweiz keine großen Mühen hatte sich auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig etablieren zu können. Bergier stellte zudem ein schweizerisches Modell auf, in dem er den ersten Anlauf der Industrialisierung skizzierte, worin er beschreibt, wie es der Schweiz gelang, zu einer Industrienation zu werden ohne sich großartig zu bemühen (leider nennt er kein Datum für den Beginn dieses Ablaufs). Als ersten Punkt nennt er die „Enge des anfänglichen Modernisierungsbereichs“[33], nämlich die Beschränkung auf einen Sektor, die Baumwollspinnerei. Der zweite Punkt ist, dass dieser Sektor neben „anderen, herkömmlichen, vorindustriellen, aber mächtigen und leistungsfähigen Sektoren“[34], nämlich der Seidenindustrie und das Uhrengewerbe, etabliert wurde. Dabei hat der „traditionelle Sektor den Aufschwung des modernen Sektors in der Schweiz keineswegs gebremst“[35], welche unabhängig voneinander existierten. Der dritte Punkt ist die Tatsache, dass „die erste Unternehmergeneration […] nur wenig Geld investiert“[36] hat, jedoch mit großem Erfolg. Weiterhin nennt Bergier als wichtiges Kriterium für den Aufschwung der schweizerischen Industrie, dass für die Industrie zahlreiche hochqualifizierte, und dennoch billige Arbeitskräfte zur Verfügung standen, obwohl die Schweiz geographisch gesehen über keine Häfen verfügte und trotzdem an die Weltmärkte durch diesen Ausgleich der billigen Arbeitskräfte angeschlossen sei.[37] Als letzten Punkt nennt Bergier die Modernisierung, die zunächst in „kleinen oder mittleren Unternehmen durchgeführt“[38] wurde, was einen Fortschritt ermöglichte. Meiner Meinung nach kann man sehr wohl den Beginn des Take- offs der Industrialisierung in der Schweiz um 1800 definieren, da zudem der Faktor dafür spricht, dass mechanische Webstühle und Spinnräder langsam angeschafft wurden, was die Wende von der Protoindustrialisierung zur Industrialisierung einleitete. Weiterhin führt Bergier aus, dass „die anderen Merkmale der industriellen Revolution – Technologie, Herkunft der Unternehmer, Organisation und Führung der Unternehmungen – […] den englischen […] vergleichbar“[39] waren. Anzumerken für den schweizerischen Industrialisierungsprozess wäre noch, dass etwa „ab Mitte der neunziger Jahre […] die schweizerische Wirtschaft einen konjunkturellen Aufschwung, der im grossen und ganzen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges andauert“[40], erlebte.
Im vierten Punkt bei Bergier geht es um die Arbeiterinnen und Arbeiter. Wie bereits in diesem Satz erkennbar ist, verdienten die Arbeitskräfte nur wenig. Dadurch, dass viele von ihnen auf dem Arbeitsmarkt vorhanden waren, wurden ihre Löhne gesenkt bzw. waren von Anfang an niedrig und folglich litten die Arbeiterinnen und Arbeiter unter mangelnden Rechten und Schutzbedingungen. Um diese Tatsache geht es in den nächsten Kapiteln (allerdings nur um die Arbeiterinnen), nachdem zunächst ein kurzer Überblick über die landwirtschaftliche Arbeit der Protoindustrialisierung[41] erfolgt. Doch vorab noch ein kurzer Kommentar zur Lage der Quellen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wie auch Fritzsche bemerkte, scheint es nur wenig Literatur zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu geben. Dies gilt auch für die Quellenlage der Frauengeschichte und demzufolge auch für das Thema dieser Hausarbeit. Leider wurden Volks- und Betriebszählungen erst seit 1860, welche trotzdem erst seit 1888 wirklich brauchbar waren, durchgeführt.[42] Die einschlägige Literatur und Quellenlage für diesen Zeitraum ist also sehr beschränkt.
[...]
[1] Head-König: Frauenerwerbsarbeit. In: Jorio, Marco [¬Red.]: Historisches Lexikon der Schweiz Bd. 4, 2005, S.696.
[2] Ebd.
[3] Wecker: Zwischen Ökonomie und Ideologie, 1997, S. 40.
[4] Ebd.
[5] Ebd.
[6] Ebd, S. 34.
[7] Ebd.
[8] Vgl. ebd, S. 35.
[9] Vester: Kompendium der Soziologie I: Grundbegriffe, 2009, S. 52- 53.
[10] Degen: Arbeiter. In: Jorio, Marco [¬Red.]: Historisches Lexikon der Schweiz Bd. 1, 2002, S. 433.
[11] Vgl. ebd.
[12] Bergier: Die Wirtschaftsgeschichte der Schweiz, 1990, S. 197.
[13] Vgl. ebd.
[14] Ebd, S. 196.
[15] Fritzsche: Switzerland. In: Teich: The industrial revolution in national context, 1996, S. 126.
[16] Ebd, S. 127.
[17] Ebd.
[18] Vgl. ebd.
[19] Vgl. ebd, S. 127- 128.
[20] Majer: Frauen, Revolution, Recht, 2008, S. 307.
[21] Ebd.
[22] Fritzsche: Switzerland. In: Teich: The industrial revolution in national context, 1996, S. 128.
[23] Bergier: Die Wirtschaftsgeschichte der Schweiz, 1990, S. 104- 105.
[24] Ebd, S. 129.
[25] Vgl. ebd.
[26] Vgl. ebd, S. 130.
[27] Vgl. ebd, S. 130- 131.
[28] Bergier: Die Wirtschaftsgeschichte der Schweiz, 1990, S. 196.
[29] Ebd.
[30] Ebd, S. 197.
[31] Ebd, S. 199.
[32] Ebd.
[33] Ebd, S. 200.
[34] Ebd.
[35] Ebd.
[36] Ebd.
[37] Vgl. ebd, S. 201.
[38] Ebd.
[39] Ebd.
[40] Pesenti: Beruf: Arbeiterin, 1988, S. 11.
[41] „Protoindustrialisierung meint die Herausbildung einer Region verdichteten Gewerbes, das für den Export auf überregionale Märkte produziert“. Vgl. Pfister, 1993, S. 36, wie Annahme 42.
[42] Vgl. Wecker: Zwischen Ökonomie und Ideologie, 1997, S. 36, Fußnote Nr. 81.